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Nowitschok russisch Novicho k Nowitschok Neuling englische Transkription Novichok ist eine Gruppe stark wirksamer Nervengifte und kampfstoffe der vierten Generation die ab den 1970er Jahren in der Sowjetunion entwickelt und mindestens bis in die 1990er Jahre in Russland weiter erforscht wurden 1 2 Die mittlere letale Dosis von Nowitschok bei Hautkontakt liegt bei etwa einem Milligramm womit es zu den starksten Nervengiften zahlt 3 Es handelt sich teilweise um binare Kampfstoffe 4 deren Existenz der Offentlichkeit bis zum Oktober 1991 unbekannt war die dann aber durch den beteiligten Wissenschaftler Wil Mirsajanow bekannt gemacht wurden Die Kampfstoffe werden heute unter den weiter unten erlauterten Codenamen der sowjetischen und russischen Entwickler zitiert wobei Nowitschok im engeren Sinn fur die binaren Kampfstoffvarianten verwendet wird Uber die chemische Struktur herrschte in der veroffentlichten Literatur lange Zeit Unklarheit heute werden uberwiegend die 2007 von Mirsajanow vorgeschlagenen Strukturen akzeptiert Im weiteren Sinn werden auch zahlreiche weitere hochtoxische ebenso in Russland entwickelte Varianten als vom Nowitschok Typ bezeichnet Gemeinsam ist ihnen dass sie die Acetylcholinesterase hemmen 5 Ausserdem wurden sie entwickelt um den Nachweisverfahren der Chemiewaffenkonvention CWC auslandischer Geheimdienste und forensischer Experten zu entgehen so dass ihre Produktion als organische Phosphorverbindungen fur die Landwirtschaft oder andere zivile Zwecke getarnt werden kann 6 In einen breiteren Fokus der Offentlichkeit ruckte Nowitschok im Marz 2018 durch den Fall Skripal sowie im August 2020 durch den Fall Nawalny 7 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung 1 2 Enthullung 1 3 Fruhe Kenntnisse uber Nowitschok durch den Bundesnachrichtendienst 1 4 Stellungnahmen der Entwickler Ugljow und Mirsajanow im Marz 2018 2 Bekannte Vergiftungsfalle 2 1 Andrei Schelesnjakow 1987 2 2 Iwan Kiwelidi 1995 2 3 Emilian Gebrew 2015 2 4 Sergei und Julia Skripal sowie zwei weitere Personen 2018 2 5 Alexei Nawalny 2020 3 Struktur 3 1 Veroffentlichte Strukturformeln 4 Wirkung 4 1 Toxizitat von Nowitschok 5 Analytik 6 Forschung 6 1 Nowitschok Analoga in der zivilen Forschung 6 1 1 Nowitschok Leitstruktur Phosphoryl und Phosphonyl Guanidinide 6 1 2 Nowitschok Leitstruktur Phosphoryl und Phosphonyl Amidinide 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklung Bearbeiten Im Mai 1971 beschlossen der Ministerrat der UdSSR und das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei einen neuen Anlauf zur Schaffung von chemischen Waffen der vierten Generation Chemische Waffen aus dem Ersten Weltkrieg wie Phosgen und Senfgas zahlen zur ersten Generation die G Reihe gehort zur zweiten Generation und Gifte aus der V Reihe bilden die dritte Generation Das Ziel war die Herstellung einer neuen Klasse von Nervenkampfstoffen mit grosserer Toxizitat Stabilitat Persistenz und einfacherer Produktion Dieses streng geheime Forschungs und Entwicklungsprogramm erhielt den Tarnnamen Foliant Mit dem Programm wurde das Staatliche Forschungsinstitut fur Organische Chemie und Technologie GosNIIOKhT in Moskau Schosse Entusiastow 23 die dortige Abteilung benutzte auch den Tarnnamen Postfach 702 beauftragt welches dem Ministerium fur Chemische Industrie unterstand Das Forschungsinstitut hatte seinen Hauptsitz in Moskau und betrieb zudem drei regionale Ableger in Schichany Wolgograd und Nowotscheboksarsk 8 In Wolgograd und Nowotscheboksarsk befanden sich die alteren Produktionsstatten fur Nerven Kampfstoffe in der Sowjetunion Die alteste Anlage war in Wolgograd aus der Zeit nach Ende des Zweiten Weltkriegs Nowotscheboksarsk wurde fur die Produktion von VR R 33 1972 eroffnet 1974 brach dort in einer Lagerhalle ein Feuer aus bei dem rund funfzig mit R 33 gefullte Fliegerbomben Leck schlugen Es gab keine unmittelbaren Todesfalle aber mehrere Arbeiter starben spater an chronischen Folgen der Vergiftung 9 Nowitschok wurde 1973 vom Chemiker Pjotr Petrowitsch Kirpitschow entwickelt der im Staatlichen Forschungsinstitut fur Organische Chemie und Technologie in Schichany Ortsteil Wolsk 17 arbeitete 10 Die Substanz wurde so konzipiert dass sie sich mit den Methoden der damaligen Zeit nicht nachweisen liess 11 Einige der Giftstoffvarianten werden als funf bis achtmal todlicher als das Nervengift VX eingeschatzt und lassen sich insgesamt schlechter nachweisen als andere Nervengifte 11 Kirpitschow griff auf die Ideen anderer sowjetischer Militarchemiker zuruck und synthetisierte einen stickstoffhaltigen phosphororganischen Nervenkampfstoff der ursprunglich als K 84 bezeichnet und spater in A 230 umbenannt wurde 6 Die chemische Verbindung war hochgradig giftig und stabil militarisch bei niedrigen Temperaturen jedoch nur eingeschrankt einsetzbar weil die zahe Flussigkeit bei 10 C kristallisierte Das Labor stand damals unter der obersten Leitung von Iwan Martinow und dem stellvertretenden Leiter Viktor Petrunin die sofort die Entwicklung forcierten und unter die oberste Geheimhaltungsstufe stellten Ein weiterer Chemiker Wladimir Iwanowitsch Ugljow schloss sich 1975 Kirpitschows Forschungsgruppe an In den darauffolgenden Jahren entwickelten Kirpitschow Ugljow und ihre Kollegen uber hundert Strukturvarianten von A 230 und testeten sie in Labor und Feldexperimenten an Tieren Die meisten Analoga waren so instabil dass sie schnell an Wirksamkeit verloren aber funf waren ausreichend toxisch und stabil um von potentiellem militarischem Interesse zu sein Diese Verbindungen wurden daher intensiven Studien unterzogen zunachst in Schichany und spater in einer speziellen Testbasis des sowjetischen Militars in der Nahe von Nukus Usbekistan die 1986 eingerichtet wurde und auch eine kleine Produktionsanlage hatte 12 Als das meistversprechende Gift erwies sich A 232 10 13 14 Ab 1983 trieb die Sowjetunion die Entwicklung binarer Kampfstoffe voran Entsprechend wurden aus den unitaren Verbindungen A 230 A 232 und A 234 binare Nowitschok Gifte entwickelt 15 Binare Nervenkampfstoffe werden gewissermassen in situ durch eine chemische Reaktion von zwei oder mehreren vergleichsweise ungefahrlichen Substanzen miteinander gebildet Da die Komponenten der binaren Kampfstoffe weniger giftig waren und gewohnlichen Industriechemikalien ahnelten konnten sie den Listen der Chemiewaffenkonvention entgehen die Ende der 1980er Jahre gerade verhandelt wurde In Moskau entwickelten Igor Wasiliew und Andrei Schelesnjakow eine binare Version von A 232 die sie Nowitschok 5 nannten Da Nowitschok 5 im Unterschied zum unitaren A 232 erst bei der Anwendung synthetisiert wird und bis dahin in zwei Komponenten aufgeteilt ist ist Nowitschok 5 stabiler und lasst sich langer lagern als die unitaren Strukturvarianten Die binaren Vorlauferchemikalien hatten einen legitimen industriellen Verwendungszweck und waren relativ ungiftig Bei der Produktion konnten sie unter dem Deckmantel von Dungemitteln und Pestiziden verschleiert werden 16 Mitte der 1980er Jahre wurde eine neue Anlage fur Nervenkampfstoffe auf dem Gelande einer seit 1965 bestehenden Chemiefabrik fur zivile Zwecke Pavlovar Fabrik im Norden von Kasachstan am Fluss Irtysch 17 errichtet und Teile der Produktion von Nowotscheboksarsk dorthin verlegt insbesondere fur die Nowitschok Kampfstoffe Dies geschah in einem abgeschirmten Teil der Fabrik Nr 2 genannt Es befanden sich dort Produktionsstatten fur die Ausgangsstoffe der Nervenkampfstoffproduktion insbesondere Phosphortrichlorid und Zwischenprodukte und die Binarkomponenten von Kampfstoffen der Nowitschok Reihe Grosse Reaktoren aus korrosionsbestandigen Legierungen mit hohem Nickel Anteil Hastelloy oder mit Innenauskleidung aus Silber wurden errichtet Ausserdem gab es Gebaude mit Versuchstieren fur die Tests der Kampfstoffe 1987 wurde der Bau der Anlage fur die hochtoxischen Endprodukte gestoppt und die ubrigen Anlagen in Nr 2 bis 1992 fur zivile Zwecke umgerustet In experimentellen Mengen wurden Nowitschok Verbindungen schon zuvor in den alteren Fabriken in Wolgograd und Nowotscheboksarsk erzeugt Als Chemiewaffenfabrik wurde Pavlovar bei der CWC 1989 90 nicht deklariert auch nicht von Kasachstan Die Phosphortrichlorid Produktion blieb bestehen und bis 1992 wurden in der nunmehr zivilen Anlage Nr 2 zum Beispiel Folitol 163 CF2 CF CF2 7 O CH2 CF2 CHF2 hergestellt eine organische Fluor Verbindung zum Schutz von Elektromotoren von Pumpen im Untergrund gegen Kontakt mit Olen und Wasser bei hohen Temperaturen Gidrel 18 verwendet zur Kontrolle von Pflanzenwachstum und eine organische Phosphorverbindung Acrylate und IOMS eine organische Phosphorverbindung die breit genutzt wurde um Salzbildung in Rohren zum Beispiel fur die Wasserversorgung oder Warmeaustausch zu verhindern IOMS fiel nicht unter die bei der CWC deklarierten Substanzen Schedule 2 19 da es mehr als ein Kohlenstoffatom am Phosphor besitzt Gidrel mit nur einem C Atom am Phosphor schon In den 1990er Jahren erfolgten Teilprivatisierungen und die Fabrik kam in der Folge in finanzielle Schwierigkeiten da auch die staatliche Unterstutzung ausblieb russische Konkurrenten billiger waren und man verteuertes Chlor aus Russland kaufen musste Im April 1987 erklarte der sowjetische Generalsekretar Michail Gorbatschow offentlich dass die Sowjetunion die Produktion chemischer Waffen einstellen und ihre bestehenden chemischen Militareinrichtungen fortan auf zivile Zwecke umstellen werde Trotz Gorbatschows Versprechen setzte die Sowjetunion die geheime Entwicklung und Erprobung der binaren Nowitschok Kampfstoffe fort 1989 und 1990 fanden Freiluftversuche mit Nowitschok 5 am Ustjurt Plateau statt Auch nachdem das Programm Anfang der 1990er Jahre bekannt geworden war wurde die Nowitschok Serie weiterentwickelt Im Herbst 1993 entdeckte der Chemiker Georgi Droscht eine neue chemische Verbindung die er als Nowitschok 7 bezeichnete und die zehnmal todlicher war als Soman aber eine ahnliche Volatilitat hatte 20 Mehrere Tonnen Nowitschok 7 wurden hergestellt und in Schichany und bei Nukus getestet Zwei weitere binare Nowitschok Versionen Nowitschok 8 und Nowitschok 9 wurden entwickelt und standen zur Produktion bereit 21 Usbekistan erfuhr erst nach seiner Unabhangigkeit aus der Sowjetunion vom Chemiewaffenprogramm 1993 verliessen die letzten russischen Wissenschaftler die Versuchsanlage in Nukus im Norden des Landes Usbekistan verhandelte daraufhin mit den Vereinigten Staaten um Hilfe beim Abbau und bei der Dekontamination zu erhalten 1999 waren amerikanische Spezialisten daran beteiligt die Anlage in Nukus zu dekontaminieren 22 23 Enthullung Bearbeiten Im Laufe der bilateralen Verhandlungen zum Chemiewaffenubereinkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland wurde die Nowitschok Serie sowie ihre Weiterentwicklung zum binaren Kampfstoff geheim gehalten Die Existenz der neuartigen Nervengifte wurde erst Anfang der 1990er Jahre vom russischen Chemiker Wil Mirsajanow enthullt Mirsajanow arbeitete im Moskauer Hauptquartier des Staatlichen Forschungsinstituts fur Organische Chemie und Technologie welches mit der Durchfuhrung des Foliant Programms beauftragt war Er war Experte fur analytische Chemie uberwachte toxische Emissionen aus dem Labor in die Umwelt war aber nicht direkt mit der Entwicklung befasst Spater wurde er zum Chef der Abteilung fur technische Spionageabwehr befordert und stellte sicher dass auslandische Spione keine Produktionsspuren entdecken konnten Im Fruhling 1990 stellte er bei seinen Messungen ausserhalb der Einrichtungen fest dass die Konzentration von todlichen Substanzen 50 bis 100 mal hoher war als die maximal zulassige Konzentration Mirsajanow berichtete mehreren Vorgesetzten dass die Kontamination rund um die Forschungsanlagen eine grosse Gefahrenquelle fur die ortliche Bevolkerung und Wissenschaftler darstelle Er wurde jedoch angewiesen das Thema ruhen zu lassen 24 1991 ging Mirsajanow an die Offentlichkeit Er war uberzeugt dass die Sowjetunion die Existenz des Waffenprogramms weiterhin verbergen wurde damit es im Rahmen des kunftigen Chemiewaffenubereinkommens nicht deklariert und beseitigt werden muss Im Oktober 1991 schrieb er in einer Moskauer Zeitung dass die Sowjetunion im Geheimen eine neue Klasse von ausserordentlich toxischen Nervenkampfstoffen entwickelt habe trotz der Behauptung Gorbatschows 1987 die Herstellung chemischer Waffen eingestellt zu haben Mirsajanow wurde daraufhin gekundigt sein Artikel wurde sonst aber wenig beachtet Am 12 September 1992 veroffentlichte er zusammen mit dem Chemiker Lew Fjodorow einen zweiten Artikel mit dem Titel Eine vergiftete Politik in der Zeitung Moskowskije Nowosti Ausserdem gab er der Baltimore Sun ein ausfuhrliches Interview Am 22 Oktober 1992 wurde Mirsajanow vom russischen Inlandsgeheimdienst festgenommen im Lefortowo Gefangnis inhaftiert und spater unter Hausarrest gestellt Obwohl er keine technischen Details uber das Foliant Programm verraten hatte wurde ihm die Preisgabe von Staatsgeheimnissen vorgeworfen Fjodorow wurde ebenfalls festgenommen aber wieder freigelassen 25 Damals gab es erheblichen Druck von auslandischen Wissenschaftlern und die Situation war rechtlich zweifelhaft da eine Strafverfolgung aufgrund geheimer Listen der Sowjetunion damals verboten war und eine speziell aus Anlass des Falls Mirsajanow von Premierminister Tschernomyrdin erlassenes Gesetz allgemeinen Rechtsgrundsatzen zuwiderlaufend ruckwirkend angewandt wurde und ausserdem offiziell das Projekt abgestritten wurde Der Direktor von GosNIIOKhT Viktor Petrunin und die Generale Anatoli Demjanowitsch Kunzewitsch und Igor Jewstawjew Igor Yevstavyev erhielten im Geheimen 1991 den Leninpreis fur die erfolgreiche industrielle Produktion von Nowitschok Kampfstoff 26 27 Wladimir Ugljow Vladimir Uglev der zusammen mit Pjotr Kirpitschow den Kampfstoff Nowitschok entwickelt hatte gab am 4 Februar 1993 der Zeitschrift Nowoje wremja ein Interview Darin bestatigte er Mirsajanows Schilderungen und enthullte seine eigene Beteiligung am Chemiewaffenprogramm Da er zu dem Zeitpunkt ein politisches Amt innehatte genoss er Immunitat vor Strafverfolgung Mirsajanow wurde am 24 Januar 1994 in Moskau angeklagt aber das Verfahren wurde am 11 Mai 1994 aus Mangel an Beweisen eingestellt 1995 emigrierte er in die Vereinigten Staaten und liess sich in Princeton nieder 28 Westlichen Geheimdiensten war vor den Enthullungen von Mirsajanow die Existenz der Nowitschok Reihe unbekannt gewesen 29 2018 gab Ugljow nunmehr Rentner in Anapa am Schwarzen Meer ein Interview in dem er bestatigte 1976 der Entwickler von zwei der Kampfstoffe gewesen zu sein Nowitschok Neuling war nach ihm der Name den die zivilen nicht direkt in die Entwicklung involvierten Angestellten den neuartigen militarischen Kampfstoffen gaben Ugljow fuhrte weiter aus dass die Kampfstoffe bis auf einen der in Pulverform gebracht werden konnte in flussiger Form vorlagen Bei einer Gelegenheit ware ihm im Labor auch ein Kolben mit den gefahrlichen Substanzen explodiert und er habe starke Angst gehabt was nach Ugljow auch eines der ersten Symptome einer Vergiftung ware Mirsajanow veroffentlichte 2009 sein Buch das neben Einblicken in die Intrigen und Nepotismus an seinem Moskauer Institut und den Ehrgeiz hoher Chemiewaffengenerale auch technische Einzelheiten preisgab Eine russische Version hatte er schon 2002 in Tatarstan veroffentlicht er ist stolz auf seine tatarische Abstammung als aber durchsickerte dass er fur die englische Version auch technische Details veroffentlichen wollte sprang seine Ko Autorin Amy Smithson ab eine Politikwissenschaftlerin und Chemiewaffenexpertin und er fand keinen Verleger so dass er das Buch auf eigene Kosten im Selbstverlag veroffentlichen musste 30 Im Gegensatz zu den Enthullungen von Ken Alibek von 1999 uber sowjetische Biowaffen Biohazard Random House fand das Buch damals so gut wie keine Resonanz in der amerikanischen Offentlichkeit Die westlichen Stellen die ihn noch 1992 bis 1994 bei seiner Anklage in Russland verteidigt hatten schwiegen und es gab nur eine Rezension 31 die ihn dafur kritisierte die technischen Details veroffentlicht zu haben aus dem Arger heraus dass die Substanzen nicht in den Anhangen des Chemiewaffenabkommens auftauchten In Princeton interessierte sich nach Mirsajanow niemand fur seine Veroffentlichung Im Gegensatz dazu hatte Fjodorow mit dem sich Mirsajanow spater zerstritt schon 1993 die Struktur des russischen VX veroffentlicht was auch ohne weiteres in westliche Literatur ubernommen wurde der Stoff war aber dem amerikanischen VX ahnlich und somit keine Geheimhaltung erforderlich Er taucht auch in den OPCW Listen auf wahrend Nowitschok von der OPCW der Offentlichkeit gegenuber ignoriert wurde 30 Als der britische Chemiewaffenexperte Julian Perry Robinson eine fast korrekte Vermutung uber die Struktur 2003 veroffentlichte wurde er von offiziellen britischen Stellen gerugt was ihm zuvor noch nicht passiert war schon 1970 veroffentlichte er eine korrekte Vermutung uber die Struktur des damals geheimen VX in einer Broschure der WHO Nach Robinson hat die Geheimniskramerei um die Struktur weniger mit Angst vor Terroristen zu tun fur die der Stoff zu gefahrlich ist und die viel einfachere Moglichkeiten haben als mit dem Schutz des Chemiewaffenabkommens und einer geheimen Verstandigung von Russland mit den USA 32 Fruhe Kenntnisse uber Nowitschok durch den Bundesnachrichtendienst Bearbeiten Nach Medienberichten vom Mai 2018 hatte der deutsche Geheimdienst BND bereits in den fruhen 1990er Jahren eine Probe von einer der Varianten von Nowitschok beschafft indem man einem russischen Wissenschaftler und dessen Familie Aufenthaltsrecht in Deutschland im Austausch fur die Probe zusicherte 33 Bundeskanzler Helmut Kohl war informiert daneben aber nur wenige Personen Um rechtlichen und politischen Bedenken zuvorzukommen behielt man die Probe nicht sondern liess sie in Schweden unter strenger Geheimhaltung analysieren und informierte dann die engsten westlichen Verbundeten uber die Ergebnisse 34 Die Ehefrau des russischen Wissenschaftlers der fur den BND spionierte versteckte eine Nowitschok Probe in einer Pralinenschachtel und brachte sie in einem Passagierflugzeug aus Russland nach Schweden Die Frau hatte dort Verwandte so dass die Reise nicht auffiel Die Ubergabe wurde durch die schwedische Sicherheitspolizei Sapo organisiert die die Probe dann mit dem Zug rund tausend Kilometer weiter in das Chemiewaffenzentrum in Nordschweden brachten Schwedische Chemiewaffenexperten analysierten den Kampfstoff und vernichteten ihn spater Uber das Ergebnis der Analyse wurden wie vereinbart die bundesdeutschen Stellen informiert 35 Statt mit diesem Erfolg bei den Alliierten zu punkten musste die Bundesregierung und ihr Nachrichtendienst allerdings zur Kenntnis nehmen dass diese schon informiert waren ihre eigenen Erkenntnisse aber gegenuber der Bundesregierung geheim gehalten hatten 36 Immerhin wurde der BND danach an einer damit befassten Arbeitsgruppe der NATO beteiligt in der auch die USA Grossbritannien Kanada die Niederlande und andere Lander teilnahmen die sich aber bald danach aufloste 37 Stellungnahmen der Entwickler Ugljow und Mirsajanow im Marz 2018 Bearbeiten Die meisten offentlichen Informationen uber die Entwicklung stammen von Mirsajanow der auch in einem bekannten Buch uber die Geschichte der Nervenkampfstoffe von Tucker als Quelle diente Einer der Kampfstoffentwickler Wladimir Ugljow 1946 oder 1947 der von 1972 bis 1994 am Staatlichen Forschungsinstitut fur Organische Chemie und Technologie GosNIIOKhT arbeitete ausserte sich im Marz 2018 in einem Interview 38 Er selbst war bis 1988 in der Kampfstoffentwicklung aktiv und hatte fur die Zeit nach 1994 keine Informationen aus erster Hand Nach ihm wurden im Foliant Programm zwar hunderte Varianten entwickelt die aber nicht an vier Substanzen heranreichen die er im Interview mit eigenen nicht offiziellen Abkurzungen als A 1972 entwickelt 1972 von Pjotr Kirpitschew Kirpichev den er als Hauptentwickler bezeichnet B 1976 C 1976 beide von ihm selbst 1976 entwickelt und D 1980 bezeichnet Kirpitschew Anfang der 1980er Jahre Ugljow gab in dem Interview keine technischen Einzelheiten an und will das auch in Zukunft nach eigenen Aussagen nicht tun wie er es auch in der Vergangenheit nicht getan habe Eine der vier Substanzen wurde nach Ugljow fur den Mord an Kiwelidi benutzt siehe unten Sie hatten flussige Form bis auf D 1980 das Pulverform hat Die Substanzen im Foliant Programm der Name Nowitschok wurde von den Entwicklern nicht benutzt wurden als Alternativen zum russischen VX entwickelt und jeweils in experimentellen Dosen von 20 Gramm bis einigen Kilogramm fur Testzwecke produziert teilweise aber auch gelagert wobei er uber den Verbleib von Lagerbestanden auch in seiner aktiven Zeit keine Informationen hatte Da schon in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Varianten ausprobiert wurden halt Ugljow es fur unwahrscheinlich dass nach seinem Ausscheiden weiterentwickelte Kampfstoffe entstanden Er schatzt dass in Russland einige Dutzend Personen die Strukturformeln kennen wurden Die von Mirsajanow veroffentlichten Strukturformeln wollte er nicht explizit bestatigen gab aber an dass die Liste unvollstandig sei Fur die Anwendung bei einem Attentat kamen nach Ugljow ein Baumwollballchen Pulver oder andere Trager in Frage die in einem Container transportiert werden mussten der gegen das Entweichen von Gasen geschutzt ist und mit einem Losungsmittel bestrichen ist Ein Uberleben von Skripal und seiner Tochter hielt er nicht fur moglich falls B 1976 C 1976 oder D 1980 verwendet wurde Die vier Stoffe bezeichnete er ausserdem als besonders zah tenacious Er und Kollegen hatten zwar an Binarwaffen geforscht es gelang aber nach seiner Kenntnis nie Binarwaffen im Foliant Programm fertigzustellen auch nicht fur das russische VX und er glaube auch nicht dass sie im Fall Skripal zum Einsatz kamen 1998 gab Ugljow in einem Interview mit der Washington Post noch an dass binare Versionen entwickelt worden waren 39 Ausserdem gab er damals an dass seine Drohung der Offenlegung technischer Einzelheiten Strukturformel um Mirsajanow zu unterstutzen eine Finte gewesen sei die aber gewirkt habe Nach seiner Entlassung schlug er sich zeitweise als Kleiderhandler auf dem Markt in Schichany durch und lebte spater von einer kleinen Rente 40 Mirsajanow bestatigte in einem Interview im Marz 2018 dass Ugljow leitender Ingenieur in der Gruppe von Kirpitschew war die Nowitschok entwickelte 41 Ugljow habe aber keine Sicherheitsfreigabe fur binare Kampfstoffe gehabt Selbst Mirsajanow hat nach eigenen Angaben daraus auch erst aus Dokumenten erfahren die er bei seinem Prozess offiziell zur Verfugung gestellt bekam er machte sich damals ausfuhrliche Notizen und in seinem Buch detailliert daraus zitiert Nach Mirsajanow ist die Entwicklung binarer Kampfstoffe auch grundsatzlich der nachste Schritt bei der Entwicklung von Chemiewaffen Er halt die Ubertragung auf feste Substrate in der Form von Staub bei der ganzen Gruppe der Nowitschoks fur moglich aber der Phantasie seien da keine Grenzen gesetzt wie eine Art Spritze mit den binaren Komponenten wobei er das Regenschirmattentat als Beispiel anfuhrt Er fuhrt an dass nur wenige Lander dafur die wissenschaftlich technischen Ressourcen haben was er auf gezielte Nachfrage fur die Tschechische Republik die Slowakische Republik sowie Schweden bezweifelte Die Synthese sei auch nicht so einfach wie sie manchmal dargestellt werde wenn man vermeiden will gleich getotet zu werden Es gebe geheimgehaltene technologische Informationen auf verschiedenen Ebenen Er bestatigt auch die Angaben von Ugljow dass ein paar Dutzend vielleicht hundert Personen in Russland uber die Struktur Bescheid wussten darunter die Personen in der biologisch medizinischen Abteilung oder der physikochemischen Abteilung seines Instituts die ihre Arbeit ohne die Kenntnis der Formeln gar nicht hatten durchfuhren konnen Bekannte Vergiftungsfalle BearbeitenAndrei Schelesnjakow 1987 Bearbeiten Der russische Chemiker Andrei Schelesnjakow experimentierte im Mai 1987 im Moskauer Staatlichen Forschungsinstitut fur Organische Chemie und Technologie mit Nowitschok 5 42 Er variierte die Temperatur bei der Reaktion der Binarkomponenten in einem kleinen Reaktor aus korrosionsbestandigem Stahl und entnahm Proben uber eine kleine Spritze die mit einer Kunststoffrohre verbunden war die sich versehentlich loste so dass die Substanz austrat Er konnte das Leck zwar schnell stoppen bemerkte aber erste Symptome Schwindel Ohrensausen orange Punkte in der Sehwahrnehmung Ausserdem empfand er extreme Angst Kollegen bemerkten seinen Zustand fuhrten ihn an die frische Luft gaben ihm einen Wodka und begleiteten ihn zum Bus nach Hause An der Bushaltestelle hatte er Halluzinationen verlor das Bewusstsein und brach zusammen ein Freund brachte ihn zuruck zum Institut Der KGB Offizier des Instituts sorgte dafur dass er in das fuhrende sowjetische Zentrum fur Vergiftungen kam das Sklifossowski Institut in Moskau wo man den Arzt zur Geheimhaltung verpflichtete und den Patienten mit einer Lebensmittelvergiftung anmeldete Der Arzt bemerkte dass die Konzentration von Acetylcholinesterase im Korper stark abgefallen war konnte ihn aber mit Gegenmitteln wie Atropin stabilisieren so dass er nach zehn Tagen in kritischem Zustand langsam wieder das Bewusstsein erlangte Nach einer weiteren Woche auf der Intensivstation kam er an das Institut fur Arbeitshygiene und Arbeits Pathologie in Leningrad das eine geheime Abteilung fur solche Vergiftungsfalle hatte eine von drei solchen Abteilungen in der Sowjetunion die anderen waren in Wolgograd und Kiew bekannt als Spezialabteilung fur Foliant Probleme Schelesnjakow blieb dort drei Monate Er konnte nicht gehen litt an chronischer Schwachung der Arme einer Hepatitis mit folgender Leberzirrhose Epilepsie Schuben von Depression und Unfahigkeit zu lesen oder sich zu konzentrieren Schelesnjakow erholte sich langsam blieb aber arbeitsunfahig und starb funf Jahre spater 1992 aufgrund seines sich allgemein verschlechternden Gesundheitszustandes Iwan Kiwelidi 1995 Bearbeiten Kiwelidi war 1995 Prasident der Rosbisnesbank Er wetterte als Vertreter in Unternehmerverbanden gegen das Ubel Korruption 43 Er starb am 1 August 1995 nachdem ein Unbekannter Nowitschok auf seinen Telefonhorer aufgetragen hatte Als Kiwelidi Vergiftungserscheinungen zeigte rief seine Sekretarin mit demselben Telefon einen Krankenwagen auch sie starb Der Arzt des Leichenschauhauses starb nach der Obduktion Kiwelidis ebenfalls 44 45 46 Laut dem ehemaligen Mitarbeiter des russischen Militargeheimdienstes GRU Wladimir Koschelew wurden Kiwelidi und seine Sekretarin mit einem Tropfen der ein Zehntel Milligramm Nowitschok enthielt getotet 47 Laut Wladimir Ugljow Vladimir Uglev einem der leitenden Nowitschok Entwickler des russischen GosNIIOKhT Labors in dem auch Leonard Rink s u arbeitete sei das Gift in einem Baumwoll Ballchen aufgesogen auf dem Mikrofon im Telefonhorer von Kiwelidis Buro Telefon verrieben worden 48 Die Nowaja Gaseta veroffentlichte im Marz 2018 einen Artikel 49 in dem Einzelheiten zum damals teilweise geheimen Prozess um die Ermordung von Kiwelidi veroffentlicht wurden Darin wird auch eine Strukturformel der damals verwendeten Substanz aus den Prozessakten veroffentlicht und die Substanz als Nowitschok Variante eingeordnet Ein ehemaliger Mitarbeiter Leonid Rink eines Instituts fur Chemiewaffen habe die Substanzen damals synthetisiert und an die Unterwelt verkauft er habe das auch in einer geheimen Vernehmung gestanden und wurde dafur zu einem Jahr Gefangnis verurteilt 50 Der Zeitungsartikel vertritt auch die russische Ansicht dass es kein Nowitschok Projekt gab sondern dies nur ein Sammelbegriff verschiedener hochtoxischer Substanzen sei und schon damals Nowitschok ahnliche Substanzen ihren Weg in die Unterwelt gefunden hatten Einige Satze Rinks wurden aus der Online Version des Aufsatzes gestrichen da sie der Auffassung Moskaus widersprachen Nowitschok sei kein Name eines offiziellen Chemiewaffen Projekts gewesen Auch Wladimir Ugljow der an der Kampfstoffentwicklung in der Sowjetunion in den 1970er und 1980er Jahren beteiligt war bestatigte im Marz 2018 dass ein Nowitschok artiges Nervengift verwendet wurde 50 Emilian Gebrew 2015 Bearbeiten Der Waffenhandler Emilian Gebrew wurde in Bulgarien angeblich mit einem Nowitschok Kampfstoff vergiftet und uberlebte 51 52 53 Sergei und Julia Skripal sowie zwei weitere Personen 2018 Bearbeiten Hauptartikel Sergei Wiktorowitsch Skripal Vergiftung Nach Angaben der britischen Regierung wurde ein Wirkstoff der Nowitschok Gruppe beim Anschlag am 4 Marz 2018 auf den russischen Uberlaufer und britischen Doppelagenten Sergei Skripal und seine Tochter Julia Skripal benutzt 11 Premierministerin May beschuldigte Russland entweder hinter der Tat zu stehen oder seine militarischen Kampfstoffe nicht mehr unter Kontrolle zu haben 54 In diesem Zusammenhang erlangte die Substanzgruppe grosse internationale Aufmerksamkeit 55 Der russische Chemiker Wil Mirsajanow der das Nowitschok Programm Anfang der 1990er Jahre enthullt hatte sagte am 13 Marz 2018 in den USA dass Russland seinen Nowitschok Vorrat streng kontrolliere und dass die Verwendung des Kampfstoffs als Waffe fur nicht staatliche Akteure zu komplex sei Als Verantwortlicher komme seiner Ansicht nach nur Russland in Frage 56 Die russische Regierung lehnte die Verantwortung fur das Attentat ab 57 Nach Angaben die auf den russischen Botschafter in London Alexander Jakowenko zuruckgehen handelt es sich nach Ansicht der britischen Regierung um die Variante A 234 was aber nicht offentlich von der britischen Regierung bestatigt wurde 58 Der Leiter des Forschungsinstituts DSTL von Porton Down Gary Aitkenhead gab am 3 April bekannt dass sein Labor das Gift als Nowitschok von militarischer Qualitat identifiziert habe man habe aber die genaue Herkunft nicht eindeutig feststellen konnen 59 60 Wegen der Komplexitat der Herstellung gab er aber seiner Uberzeugung Ausdruck dass ein Staat dahinterstehen wurde Die Organisation fur das Verbot chemischer Waffen OPCW teilte am 16 Marz 2018 in Den Haag mit dass kein Vertragsstaat jemals diesen chemischen Kampfstoff angegeben habe 61 Die britische Regierung stimmte im Marz 2018 einer unabhangigen Untersuchung durch die OPCW zu Am 12 April bestatigte die OPCW in einer vorlaufigen Stellungnahme die britischen Erkenntnisse uber das verwendete Nervengift ohne den Namen Nowitschok zu erwahnen Sie bestatigten auch einen hohen Reinheitsgrad fast ohne Verunreinigungen 62 Nach Angaben der OPCW sei die Substanz sehr stabil selbst wenn sie der Witterung ausgesetzt wird Alle vier Untersuchungslabore der OPCW fanden die gleiche Nowitschok Variante wobei die Struktur mit den offentlich bekannten Formeln ubereinstimmt 63 Anders als von Russland behauptet war fur die aufwandige Identifizierung keine physische Vergleichsprobe notig 64 Es ist eine schwer wasserlosliche Flussigkeit mit hohem Siedepunkt die auch bei sommerlichen Temperaturen kaum verdampft und vom Regen kaum gelost wird Am 5 Juli 2018 gab die britische Polizei bekannt dass sich ein weiterer Fall einer Nowitschok Vergiftung nahe Salisbury ereignet hatte Ein britisches Paar war am 30 Juni 2018 in Amesbury nacheinander in der gemeinsamen Wohnung kollabiert und wurde in kritischem Zustand in das ortliche Krankenhaus eingeliefert Die Polizei hielt einen Zusammenhang mit dem Fall Skripal fur moglich zum Beispiel einen Kontakt mit dem bisher nicht gefundenen Behalter mit dem das Gift im Fall Skripal transportiert worden war Aus dem Hintergrund der beiden Opfer liess sich nach Angaben der britischen Polizei kein Anhaltspunkt fur einen gezielten Angriff entnehmen 65 66 Beide waren arbeitslos und drogenabhangig Der Mann war dafur bekannt gelegentlich Mulltonnen zu durchwuhlen 67 Am 8 Juli 2018 starb die Frau 68 Die Behorden nahmen in ihrem Fall Mordermittlungen auf Ihr Partner erlangte sein Bewusstsein wieder befand sich dann aber in einem kritischen wenn auch stabilen Zustand Am 13 Juli 2018 meldete die Polizei dass bei der Spurensicherung im Haus des Mannes ein Flaschchen gefunden worden sei das laut Untersuchungen von Porton Down Nowitschok enthalt 69 Der Vergiftete hat seinem Bruder erzahlt das Parfumflaschchen irgendwo aufgelesen zu haben und dann krank geworden zu sein 70 Wie das mannliche Opfer sich spater erinnerte war die Flasche in einem kleinen Karton und hatte einen Pumpaufsatz zum Zerstauben Es enthielt eine sehr olige geruchlose Flussigkeit Das mannliche Opfer wusch sich die Flussigkeit sofort wieder von den Handen die Frau bespruhte sich damit die Handgelenke und rieb die Flussigkeit ein Sie klagte eine Viertelstunde spater uber Kopfschmerzen und fiel dann ins Koma 71 Die Nowitschok Variante war die gleiche wie bei den Skripals und hatte eine Reinheit von 97 bis 98 Prozent 72 Der Generalsekretar der OPCW Ahmet Uzumcu schlug im April 2018 vor Nowitschok in die von der Organisation gefuhrte Liste der verbotenen Nervenkampfstoffe aufzunehmen 73 Dies wurde im November 2019 umgesetzt 74 75 Alexei Nawalny 2020 Bearbeiten Hauptartikel Giftanschlag auf Alexei Nawalny Der russische Politiker und Dissident Alexei Nawalny wurde nach Aussage der deutschen Bundesregierung mit Nowitschok vergiftet Er hatte am 20 August 2020 im sibirischen Tomsk ein Flugzeug nach Moskau bestiegen fuhlte sich zunachst unwohl und wurde kurz darauf bewusstlos weshalb die Maschine in Omsk notlandete Im dortigen Krankenhaus wurde er wegen Vergiftungsverdacht mit Atropin behandelt Der inzwischen ins kunstliche Koma versetzte Nawalny wurde am 22 August nach Berlin geflogen und dort von Arzten der Charite behandelt Diese diagnostizierten dass Nawalny durch eine Substanz aus der Gruppe der Cholinesterasehemmer vergiftet worden war Am 2 September gab die Bundesregierung bekannt dass ein Speziallabor der Bundeswehr Bundeswehrinstitut fur Pharmakologie und Toxikologie Munchen einen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok Gruppe nachgewiesen habe 76 Das Gift wurde sowohl im Blut als auch im Harn und in Hautproben von Nawalny und auf einer Flasche die Nawalny auf seiner Reise bei sich trug und die die Angehorigen sichergestellt hatten nachgewiesen 77 Es soll sich nach der im Spiegel wiedergegebenen Aussage des Prasidenten des Bundesnachrichtendienstes Bruno Kahl um eine Weiterentwicklung von bisher bekannten Nowitschok Formen handeln welche noch potenter seien als die bisher bekannten Formen Je komplexer die Zusammensetzung sei desto wahrscheinlicher sei es dass man nur uber den russischen Staatsapparat an die Substanz gelange 78 Die Verwendung eines Gifts der Nowitschok Gruppe wurde von franzosischen und schwedischen Speziallaboren unabhangig voneinander bestatigt und auch die OPCW hat Proben fur die Untersuchung in einigen ihrer Referenzlaboratorien empfangen 79 Nach Mirsajanow 80 81 und Ugljow 82 kam moglicherweise die Variante A 242 Nowitschok 5 zum Einsatz Laut OPCW Bericht wurden im Blut Biomarker gefunden die ahnliche Strukturmerkmale wie die Substanzen 1 A 14 A 232 A 234 und Analoga und 1 A 15 A 242 und Analoga im Anhang der Chemiewaffenkonvention haben 83 Weiterhin wird im Bericht darauf hingewiesen dass die bei Nawalny identifizierte Substanz bisher nicht im Anhang der Chemiewaffenkonvention eingestuft ist Gleichzeitige Strukturmerkmale der Substanzklassen 1 A 14 und 1 A 15 legen nach Ansicht einiger Experten nahe dass es sich um eine Struktur wie A 262 oder ein Analogon handelte 84 Die Leitstruktur zu der A 262 und Analoga gehoren ist bisher nicht im Anhang der Chemiewaffenkonvention gelistet Struktur BearbeitenNowitschok Kampfstoffe basieren auf Phosphorsaureestern Mirsajanow zahlt 85 die Substanzen A 230 A 232 und A 234 zu den grundlegenden Substanzen der Nowitschok Reihe sowie ausserdem die russische Variante des VX Substanz 33 VR Davon erhielten Substanz 33 und A 230 die Zulassung als chemische Waffen wobei von Substanz 33 nach Mirsajanow 15 000 Tonnen produziert wurden von A 230 nur experimentelle Mengen einige zehn Tonnen A 232 wurde ebenfalls in experimentellen Mengen produziert aber nicht zugelassen als Waffe die Substanz war nach Tucker instabil 86 Von A 232 wurde die binare Version Nowitschok 5 entwickelt und 1989 als chemische Waffe zugelassen von ihr wurden aber nach Mirsajanow nur wenige Tonnen produziert Ausserdem wurden nach Mirsajanow zwei weitere binare Waffen entwickelt eine unbenannte Nowitschok Substanz als chemische Waffe 1990 zugelassen und Nowitschok 7 1993 getestet beide in experimentellen Mengen einige zehn Tonnen produziert Nowitschok 5 ist nach Mirsajanow unter gunstigen Bedingungen funf bis achtmal wirksamer als VX Die Wirkstoffe der Nowitschok Gruppe kommen vermutlich in flussiger teilweise auch in fester Form vor und konnen durch Injektion Inhalation oder transdermale Applikation in den Korper gelangen A 230 und A 232 durchdringen die Blut Hirn Schranke und gelangen schnell vom Blutkreislauf in das Zentralnervensystem 87 nbsp Strukturen nach Mirsajanow A 230 A 232 A 234A 230 wurde zuerst von Pjotr Petrowitsch Kirpitschow Kirpichev im Waffenlabor in Schichany entwickelt als stickstoffhaltige organische Phosphorverbindung und ist eine viskose Flussigkeit die bei 10 Grad Celsius 14 Grad Fahrenheit kristallisiert und damit bei kaltem Wetter fur den geplanten Waffeneinsatz Probleme bereitete 88 Darauf variierte der Chemiker Ugljow der ab 1975 am Institut war mit seinen Kollegen A 230 auf die unterschiedlichsten Weisen darunter den vielversprechenden Kandidaten A 232 Die Molekulstruktur von A 232 bzw Nowitschok 5 der Binarkomponente ist sehr ahnlich zu der von A 230 mit dem wichtigen Unterschied dass A 230 eine direkte Kohlenstoff Phosphor Bindung besitzt wohingegen beim A 232 das Kohlenstoff mit dem Phosphoratom uber ein Sauerstoffatom verbunden ist 6 Tucker bezeichnet ausserdem A 230 als Phosphonat und A 232 als Phosphat Weil die Vorlaufersubstanzen und Abbauprodukte von A 232 keine direkte Kohlenstoff Phosphorbindung enthalten versagen einige Nachweismethoden fur Nervengifte und die Produktion von A 232 lasst sich besser vor Waffenkontrollinspektionen gemass dem CWC und auslandischen Geheimdiensten verbergen 89 A 232 hat jedoch aus militarischer Sicht den Nachteil gegenuber A 230 dass es zwei bis dreimal weniger toxisch als A 230 ist und sich bei Kontakt mit Wasser schnell zersetzt 6 A 230 und A 232 wurden zuerst 1976 in der Chemiewaffenfabrik in Wolgograd getestet und erwiesen sich in Feldtests etwa funf bis achtmal toxischer als VX bzw dessen russische Variante VR In den 1980er Jahren entstanden binare Versionen der Kampfstoffe und wurden als eigentliche Nowitschok Substanzen bekannt die Binarversion von A 232 als Novichok 5 die erste Binarversion wurde fur VR R 33 russisches VX entwickelt Diese Substanzen liessen sich auch besser lagern was das Problem umging dass A 232 wie A 230 in der unitaren Version instabil und somit nicht lagerungsfahig war 16 Da die Ausgangsstoffe aus Grundstoffen bestehen die auch fur die Herstellung chemischer Produkte in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen waren die Waffenprogramme relativ einfach zu verschleiern Laut Mirsajanow war das Forschungsprogramm so ausgerichtet dass man die Produktion der Chemikalien unter dem Deckmantel einer legitimen kommerziellen Produktion verbergen konnte Strategisch sei es darum gegangen ein kaum nachweisbares hochpotentes und relativ sicher zu lagerndes Nervengift zu produzieren Getestet wurden die neuen Stoffe zwischen 1988 und 1993 in Industrielaboren in Russland und Usbekistan Laut dem Whistleblower Mirsajanow wurden mindestens zwei Nowitschok Varianten in das Arsenal von Chemiewaffen der russischen Armee aufgenommen 90 Veroffentlichte Strukturformeln Bearbeiten Die Angaben und Vermutungen in der Literatur zu den moglichen Strukturen von Nowitschok sind widerspruchlich und mit grossen Unsicherheiten behaftet Haufig werden keine Quellen angegeben oder diese vage gelassen und es scheint keine unabhangigen Untersuchungen zu geben welche die vorgeschlagenen Strukturen verifizieren Angesichts der Gefahrlichkeit der Substanzen wurde dies spezielle Hochsicherheitslabore erfordern Chemiker die an staatlichen Laboratorien mit solchen Moglichkeiten angestellt waren wie Robin Black aus dem britischen Chemiewaffenlabor in Porton Down gaben dazu keine eigenen Erkenntnisse preis 2016 schrieb dieser zu Nowitschok in einem Ubersichtswerk uber chemische Kampfstoffe 91 Information on these compounds has been sparse in the public domain mostly originating from a dissident Russian military chemist Vil Mirzayanov No independent confirmation of the structures or the properties of such compounds has been published Informationen uber diese Verbindungen waren durftig in der offentlichen Literatur und stammen hauptsachlich von einem russischen Militarchemiker und Dissidenten Wil Mirsajanow Keine unabhangige Bestatigung der Strukturen oder der Eigenschaften dieser Verbindungen wurde veroffentlicht R Black Die Strukturen von Mirsajanow die dieser 2009 in seiner Autobiographie veroffentlichte werden zum Beispiel in einem Aufsatz in Chemical Engineering News von Mark Peplow von 2018 prasentiert 92 in einem Aufsatz der tschechischen Wissenschaftler Emil Halamek und Zbynek Kobliha von 2011 93 und Mirsajanows Strukturformel fur A 232 findet sich darauf bezugnehmend auch in einem Sammelband herausgegeben von Ramesh C Gupta von 2015 94 Jonathan Tucker schreibt in seinem Buch War of nerves 95 dass die britischen und US amerikanischen Regierungen die Struktur von Nowitschok kennen wurden sich aber weigerten diese offenzulegen und auf die Liste des Chemiewaffen kontrollabkommens CWC zu setzen aus Angst davor dass Terroristen oder Drittstaaten mit Ambitionen Chemiewaffen herzustellen diese Erkenntnisse nutzen konnten Neben Mirsajanow werden haufig Strukturformeln zitiert die Steven L Hoenig ein Chemiker und Chemical Terrorism Coordinator der Gesundheitsbehorden von Florida in Miami 2007 in einem Buch uber Chemiewaffen veroffentlichte 96 fur die dieser aber keine Quellen angab 97 Er prasentierte vor Mirsajanows Veroffentlichung abweichende Strukturformeln fur A 230 232 234 und deren mogliche Vorlaufersubstanzen die er als Nowitschok 5 Nowitschok 7 und eine weitere Nowitschok Komponente Nowitschok bezeichnet fur die er auch mogliche Synthesewege angibt und sogar CAS Nummern Diese werden auch in dem Aufsatz von Halamek und Kobliha von 2011 reproduziert neben den Formeln von Mirsajanow nbsp Strukturen nach Hoenig und Ellison fur A 230 A 232 A 234 nbsp Strukturen nach Hoenig Nowitschok Nowitschok 5 und Nowitschok 7Daruber hinaus gibt es eine Veroffentlichung von D Hank Ellison 98 in der verschiedene Substanzen als Novichok agents aufgelistet sind Fur die Substanzen sind CAS Nummern angegeben jedoch werden A 230 A 232 und A 234 nicht zugeordnet Unter den 11 angegebenen Substanzen finden sich aber die von Hoenig als A 230 A 232 und A 234 bezeichneten Substanzen wieder Ahnliche Strukturen finden sich auch noch in Fachliteratur aus dem Jahr 2014 99 nbsp weiter Strukturen nach Ellison und Balali Mood 17642 30 7 17642 31 8 und 17642 28 3Bereits 1999 zeigte allerdings E M White vom Chemiewaffenforschungszentrum der US Streitkrafte in vergleichenden Studien zu Struktur Wirkungsbeziehungen von organischen Phosphorverbindungen mit Fluor am Phosphor die als AChE Hemmer wirken dass es einen Zusammenhang von Reaktivitat und Toxizitat gibt wobei die Strukturen wie die von Hoenig vorgeschlagenen ausserhalb des Optimums fur die Toxizitat liegen 100 Die Toxizitatswerte Maus LD 50 intravenos liegen bei den Strukturen von Hoenig 101 nach White bei 11 6 Mikromol pro Kilogramm Korpergewicht bei Sarin und Cyclosarin bei 0 78 Die Quellen von Ellison scheinen nach dessen Literaturverzeichnis 102 hauptsachlich die offene russische Literatur uber organische Phosphorverbindungen aus den 1970er und 1980er Jahren zu sein Ausgangspunkt sind in beiden Fallen organische Phosphorsaureester oder Phosphonsaureester Bei Hoenigs Strukturen handelt es sich um Fluoro Phosphonate am zentralen Phosphoratom sind neben den zwei Sauerstoffatomen ein organischer Rest und ein Fluor gebunden bei Mirsajanows Strukturen handelt es sich um Fluorphosphonsaureamide das heisst ein Sauerstoffatom ist durch ein Stickstoffatom ersetzt welches organische Reste tragt Beide Strukturvorschlage enthalten ausserdem Imine Die Strukturen A 230 A 232 und A 234 nach Mirsajanow haben Amidin Seitenketten am Phosphor daruber hinaus veroffentlichte Mirsajanow die Strukturen fur Nowitschok 5 A 242 und Nowitschok 7 A 262 die Guanidin Seitenketten am Phosphor haben mit drei statt zwei Stickstoffatomen wie bei den Amidinen 103 Das Imin in den Strukturen nach Hoenig ist Teil eines Oximesters nbsp Strukturen nach Marzajanow fur A 242 und A 262Lange war unklar welche der Strukturen richtig sind Eine Wende brachte der Fall Skripal 2018 In der Folge setzten sich in offentlich zuganglichen Quellen die Strukturformeln von Mirsajanow durch Nach einem Bericht im niederlandischen NRC Handelsblad vom 21 Marz 2018 104 war die Struktur von Nowitschok im Westen schon lange bekannt man hatte sich aber insbesondere bei den Amerikanern und Briten geeinigt Stillschweigen zu bewahren was ab 2010 uber WikiLeaks Depeschen belegbar ist und die Stoffe samt Vorlaufersubstanzen auch nicht in den Chemikalienanhang zum internationalen Chemiewaffen Abkommen der OPCW aufzunehmen im Gegensatz zu VR dem sogenannten russischen VX das dem westlichen VX ahnelt und wie dieses schon bekannt war nbsp VX und VR die gemass Chemiewaffenkonvention verboten sindEin Indiz dass sie schon langer im Detail bekannt war ist nach dem Artikel auch dass die britischen Wissenschaftler in Porton Down die Substanz im Fall Skripal relativ schnell identifizieren konnten Die in der offenen Literatur veroffentlichten Formeln waren dem Handelsblad zufolge moglicherweise bewusste Fehlinformationen Ausserdem haben nach dem Handelsblad inzwischen fuhrende Chemiewaffenexperten wie Julian Perry Robinson von der University of Sussex der schon in den 1970er Jahren in SIPRI Berichten uber chemische und biologische Waffen veroffentlichte die Richtigkeit der 2009 von Mirsajanow veroffentlichten Formeln bestatigt und das Handelsblad fuhrt auch einen Chemiker vom niederlandischen Chemiewaffenlabor TNO Institut in Rijswijk den inzwischen verstorbenen Henk Benshop dafur an Robinson ausserte schon 2014 gegenuber dem Handelsblad dass in westlichen Waffenlaboren wie Porton Down in England und Edgewood in den USA vor allem an zwei Substanzen geforscht wurde Nowitschok und Peptiden und der damalige Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der OPCW der Tscheche Jiri Matousek bemerkte schon 2006 dass in Edgewood an Nowitschok geforscht wurde Nach Wikileaks Cablegate 2010 gaben die Amerikaner im April 2010 den Briten den Rat jede Erwahnung von Mirsajanows Formeln die 2009 erschienen waren zu vermeiden Nach Mirsajanow war das FBI uber seine Veroffentlichung nicht glucklich und verfolgte auch wer sein in einem kleinen Verlag erschienenes Buch kaufte Nach Ansicht von Mirsajanow stellte die Veroffentlichung keine Gefahr dar da fur Terroristen die Herstellung aufgrund extremer Sicherheitserfordernisse nicht moglich sei Der Handelsblad Artikel hebt auch darauf ab dass die Russen moglicherweise durch den Doppelagenten Sergeant Joe Cassidy der in den 1960er Jahren in Edgewood arbeitete wo unter anderem VX entwickelt wurde von den Amerikanern mit Falschinformationen uber einen nicht existenten Kampfstoff GJ versorgt wurden Die Amerikaner hatten dabei aber auch der Glaubwurdigkeit wegen nutzliche Informationen weitergegeben was die Entwicklung des russischen VX und Nowitschok eventuell befordert hatte Mirsajanow hielt dies fur unwahrscheinlich aus seiner Kenntnis der stets misstrauischen sowjetischen Geheimdienstauswertung am GosNIIOKhT Institut durch Boris Gladstein und der Arbeitsweise des Nowitschok Erfinders Kirpitschow Das Fazit des Handelsblad Artikels lautet 105 It is now certain that the description given by the Russian chemist Vil Mirzayanov in 2009 of the novichoks in his book State Secrets is correct His structural formulas are gradually being copied into manuals Es ist nun sicher dass die Beschreibung der Nowitschoks des russischen Chemikers Wil Mirsajanow von 2009 in seinem Buch State Secrets korrekt ist Seine Strukturformeln werden schrittweise in die Handbucher ubernommen Karel Knip Ein Online Artikel des Science Magazins vom 19 Marz 2018 zitiert den Chemiker Zoran Radic von der University of California San Diego 106 der sich schon seit langer Zeit mit der Wirkungsweise von Nervenkampfstoffen auf Acetylcholinesterase Hemmer Basis befasst und ebenfalls von der Formel von Mirsajanow ausgeht Er prasentierte eine molekulare Modellierung der Wirkungsweise von A 232 nach Mirsajanow die wie bei anderen Nervenkampfstoffen wie Tabun Sarin und Soman auf die Phosphorylierung eines Serins hinauslauft Er bestatigte auch dass sich die Substanz gut in das aktive Zentrum des Enzyms einfugt Eine im Vergleich zur Struktur der anderen Nervenkampfstoffe zusatzliche Alkyl Aminogruppe bereite ihm aber Sorgen einmal in Hinblick auf die Wirkung der ublichen Oxime als Gegenmittel zum anderen in Hinblick auf die Wirkung auf andere Enzyme ausser AChE was spatere neurotoxische Syndrome auslosen konne wie Depression Muskelschwache Alptraume Gedachtnisschwund Als ionisierte Alkylamine deutet ihre Struktur auch darauf dass sie als Pulver eingesetzt werden konnten wahrend die anderen Nervenkampfstoffe als Flussigkeiten oder Aerosol eingesetzt wurden Der Pharmakologe Palmer Taylor von der UCSD wies darauf hin dass die Herstellung fur sein Universitatslabor zu gefahrlich ware aber an neuen Oximen als Gegenmittel gearbeitet werden konne wenn die Substanz von Militarlaboren zur Verfugung gestellt wurde Eine binare Variante von A 232 die lagerstabil ist wurde unter dem Namen Nowitschok 5 entwickelt Sie besteht nach Tucker aus einer Stickstoff Komponente und einer Phosphor Komponente 86 Nach Aussage eines der Entwickler des Kampfstoffs Wladimir Ugljow sind die Grundsubstanzen fur die Herstellung allgemein kommerziell erhaltlich und die Synthese von der extremen Gefahrlichkeit der synthetisierten Substanzen fur das eigene Leben abgesehen kein grosses Problem 107 A 234 ist nach Vasarhelyi und Foldi eine Variante von A 232 bei der eine Methyl durch eine Ethylgruppe ersetzt wurde und ihre jeweiligen Binarvarianten konnen aus einem organischen Phosphat und Acetonitril synthetisiert werden 108 nbsp moglicher Syntheseweg fur A 232 aus den Binakomponenten nach Kuca 109 Die von der OPCW identifizierte Strukturformel fur A 234 das beim Skripal Attentat zur Anwendung kam entspricht der Formel von Mirsajanow Diese wird in einer Studie zur experimentellen Bestimmung der Werte von Hydrolyse und enzymatischem Abbau von A 234 von Wissenschaftlern des Aberdeen Proving Ground der Forschungs und Entwicklungseinrichtung der United States Army 2020 benutzt 110 Die Hydrolyseraten von A 234 waren dabei am niedrigsten gefolgt von den Nowitschok Varianten A 232 und A 230 allesamt niedriger als die Nervenkampfstoffe der V Reihe und der G Reihe 111 Auch eine theoretische Studie zu den Hydrolysemechanismen von 2020 benutzt die Strukturformel von Mirsajanow wobei sie sich auch auf die OPCW beruft 112 A 234 nach Mirsajanow ist seit einer Vertragsstaatenkonferenz November 2019 explizit in die OPCW Liste chemischer Kampfstoffe 113 aufgenommen wirksam ab Juni 2020 als Ethyl 1E 1 diethylamino ethyliden phosphoramidofluoridat 114 ebenso wie A 232 Methyl 1 diethylamino ethyliden phosphoramidofluoridat 115 beides als Beispiele fur O Alkyl N Fluorophosophorylamidine Das geschah auf einen gemeinsamen Vorschlag von Kanada den USA und der Niederlande 72 Russland machte einen modifizierten Vorschlag in dem die Nowitschok Gruppe enger gefasst werden sollte und zusatzlich zwei hochtoxische Carbamate aufgenommen werden sollten CAS Nummern 77104 62 2 und 77104 00 8 die in den USA in den 1960er und 1970er Jahren entwickelt wurden und reversible Acetylcholin Inhibitoren sind aber nie in das Waffenarsenal der USA gelangten Man einigte sich auf einen Kompromiss bei dem die Nowitschok Vertreter mit Amidin Seitenkette sehr weit gefasst wurden die drei Alkylketten an den Enden des Amidins sowie die Alkylkette die direkt am Phosphor sitzt bzw mit diesem uber ein Sauerstoffatom verbunden ist konnen bis 10 C Atome lang sein und auch Cycloalkyle umfassen Zusatzlich wurde Nowitschok 5 A 242 nach Mirsajanow aufgenommen und die beiden Carbamate Wirkung BearbeitenDas Nervengift zahlt zur Gruppe der Acetylcholinesterase Hemmer 116 Acetylcholinesterase Abkurzung AChE ist ein Enzym welches normalerweise den Neurotransmitter Acetylcholin in den Synapsen abbaut Das Nervengift blockiert das aktive Zentrum der Acetylcholinesterase durch Phosphorylierung des fur die Funktion wesentlichen Serins im aktiven Zentrum ein Vorgang der irreversibel ist da anschliessend eine Alterung des Serins stattfindet Zunachst findet in der katalytischen Triade Ser His Glu eine Aktivierung der Hydroxygruppe des Serins Ser200 durch den Imidazolrest des Histidin His440 statt Die Hydroxygruppe greift am Phosphoratom des Nowitschoks an und substituiert das Fluoratom welches das Molekul als Fluoridion verlasst Durch diese Phosphorylierung ist das Enzym inaktiviert und kann auch durch Oxime wie Pralidoxim oder Obidoxim nur schlecht reaktiviert werden 109 nbsp Inaktivierung des aktiven Zentrums der AChE durch ein Nowitschok DerivatDie Alterung des Enzyms setzt durch einen Bindungsbruch am Phosphorsaureester ein Je nach Struktur des Nowitschoks kommt es zu einer Dealkylierung Struktur nach Mirsajanow 117 oder zu einer Hydrolyse der N O Bindung des Oximesters Struktur nach Hoenig 109 In beiden Fallen entsteht ein negativ geladenes Phosphat welches durch Wasserstoffbruckenbindungen zum Histidin zusatzlich stabilisiert wird Die Halbwertszeit dieses Alterungsprozesses liegt ahnlich wie bei Soman zwischen 2 und 4 Minuten 109 nbsp Alterung des aktiven Zentrum und StabilisierungDie bei anderen Nervenkampfstoffen als Gegengift wirksamen Oxime die in einem sehr fruhen Stadium durch Komplexbildung die Losung der Bindung des Nervenkampfstoffs bewirken sind bei Nowitschok allenfalls sehr begrenzt wirksam Atropin sowie andere Anticholinergika konnen der Acetylcholinflutung entgegenwirken da sie die Acetylcholin Rezeptoren des parasympathischen Systems blockieren Durch die Inaktivierung der Acetylcholinesterase wird der Abbau des Acetylcholins verhindert die Acetylcholinflutung fuhrt zu einer Dauererregung mit Kontraktion aller Muskeln und anschliessenden Lahmungen Die Opfer sterben durch die Hemmung der Atmung und des Herzmuskels Typische Symptome sind Schaum vor dem Mund starke Sekretbildung Erbrechen und allgemeiner Verlust aller Muskelfunktionen Toxizitat von Nowitschok Bearbeiten Berechnete LD50 Werte oral in mg kg 1 Substanz Ratte MenschVX 0 63 0 10VR 2 1 0 34A 230 9 59 1 55A 232 3 52 0 57A 232 1 31 23 5 04A 234 2 4 43 0 71A 242 3 04 0 49A 262 45 46 7 351 Struktur nach Hoenig Ellison Oxim Ester 2 A 234 wurde im Skripal Fall identifiziertDie giftigsten Nowitschok Derivate sollen Mirsajanow zufolge 5 bis 8 mal giftiger als VX sein Wissenschaftlich bestatigt ist diese Aussage bisher nicht Aufgrund theoretischer Analysen und Berechnungen ist diese Angabe kritisch anzusehen Theoretische Betrachtungen unter Einbeziehung einer ganzen Reihe bekannter exemplarischer Phosphor und Phosphonsaureester kamen 1999 zu dem Ergebnis dass die Toxizitat von Cholinesterase Hemmern aus der Gruppe der Phosphor und Phosphonsaure Derivate beim VX etwa ihr Maximum erreicht haben sollte und signifikant toxischere Stoffe als VX eher nicht zu erwarten sind 118 Die einzigen phosphororganischen Nervenkampfstoffe die bezogen auf die Gewichtsbasis etwas toxischer sind als VX sind EA 3148 Substanz 100A Methanphosphonsaure O cyclopentyl S 2 diethylaminoethan thiolester ca 1 5 mal potenter als VX 119 und ein cyclisches VX Piperidino Analogon Cyclo VX Methanphosphonsaure O ethyl S 2 2 5 dimethylpiperidino ethan thiolester ca 1 1 mal potenter als VX 120 Die giftigsten bekannten Cholinesterasehemmer sind im Tierversuch 3 mal giftiger als VX Es handelt sich hierbei aber nicht um Phosphororganika sondern um quartare Carbamate wie EA 3990 und EA 4056 Das giftigste Nowitschok Derivat A 242 Methylfluorphosphonsaure N N N N teraethylguanidinid Methyl bis diethylamino methylen phosphonamidofluoridat das als ultra highly toxic beschrieben wurde ist verschiedenen QSAR Modellen zufolge nur etwa zweimal giftiger als Sarin und etwa 5 fach weniger potent als VX Auch die Hautpermeabilitat der Nowitschok Verbindungen ist verglichen mit VX eher als signifikant geringer einzuschatzen 103 In der nebenstehenden Tabelle nach Lars Carlsen 103 sind die berechneten LD50 Werte fur Nowitschok Derivate Amidinide und Guanidinide sind die Mirsajanow Strukturen angegeben Zweifel an Mirsajanows Angaben zur Toxizitat im Fall von A 234 formulierten auch Bhakhoa und Kollegen 2019 aufgrund theoretischer Arbeiten 121 Analytik BearbeitenBedingt durch die Vielzahl der durch die Strukturformeln charakterisierten Substanzen gibt es bisher nur wenige Publikationen zur zuverlassigen Analytik Erste Veroffentlichungen konnten zeigen dass die Infrarotspektroskopie und die Raman Spektroskopie in Kopplung mit der Massenspektrometrie geeignet sind um die Nowitschok Strukturen sicher nachzuweisen 122 123 Theoretische Studien an A 234 liefern Charakteristika insbesondere in den Infrarot und NMR Spektren speziell 31P und 13C NMR die fur die Identifizierung dienen konnen 121 Wissenschaftler des Chemiewaffenlabors der US Army die von den Strukturformeln von Mirsajanow ausgehen geben als Nachweismethode multinukleare NMR Spektroskopie und Gaschromatographie mit Massenspektrometrie Kopplung GC MS an 124 Fur die Verifizierung der Nachweismethoden ist aber die Synthese kleiner Mengen der fraglichen Stoffe notig das ist gemass den OPCW Regeln erlaubt was sicher nur in zertifizierten Hochsicherheitslaboratorien haufig Militarlaboratorien mit entsprechender Fachkenntnis uber chemische Kampfstoffe moglich ist Davon zu unterscheiden ist der routinemassige medizinische Nachweis einer allgemeinen Vergiftung durch Acetylcholinesterasehemmer Im Jahr 2023 publizierte eine osterreichisch schweizerische militarische Forschergruppe einen Nachweis von Nowitschok Kampfstoffen durch Lumineszenz im Licht einer bestimmten Wellenlange 125 Forschung BearbeitenIm Jahr 2016 synthetisierten iranische Wissenschaftler funf erklarte Nowitschok Derivate hierbei handelt es sich um O Alkyl Aryl N Bis dimethylamino methyliden P methanphosphonsaureamide Ziel war es fur die Kontrolle und Abwehr von Nervenkampfstoffen chromatografisch massenspektrometrische Daten zu gewinnen um die Auswertung von Analysespektren auch uber die konkret untersuchten Derivate hinaus zu verbessern Die Ergebnisse wurden der Datenbank der OPCW zur Verfugung gestellt 126 Dabei wurden diese Stoffe im Mikromassstab synthetisiert d h es wurden nur minimale Mengen hergestellt um das Handhabungsrisiko gering zu halten 127 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp von Hosseini untersuchte Substanzreihe von Nowitschok AnalogaNowitschok Analoga in der zivilen Forschung Bearbeiten Nowitschok Leitstruktur Phosphoryl und Phosphonyl Guanidinide Bearbeiten Von den in der Literatur aufgefuhrten Nowitschok Strukturen gehoren einige z B A 242 und Analoga zur Gruppe der Alkylhalogenphosphonsaure N N N N tetraalkylguanidinide Mirsajanow Strukturen Interessant ist in diesem Zusammenhang dass derartige Substanzen 1996 an der Universitat Braunschweig synthetisiert und untersucht wurden Sowohl Organylchlorphosphonsaureguanidinide als auch Organylfluorphosphonsaureguanidinide wurden dargestellt Der signifikanteste massgeblich die Toxizitat bestimmende Unterschied zu Nowitschok sind andere Reste tert Butyl und Phenyl am Phosphor Atom Nowitschok A 242 wie auch alle anderen Nervenkampfstoffe leiten sich dagegen von der Methanphosphonsaure ab wobei P Methyl Strukturen zu Verbindungen mit maximaler Toxizitat fuhren Konkret beschriebene Substanzen sind tert Butylfluorphosphonsaure N N N N tetramethylguanidinid und Phenylfluorphosphonsaure N N N N tetramethylguanidinid sowie die entsprechenden Phosphonsaurechloride Weiterhin die analogen Thio Seleno und Tellurophosphonsaure Analoga 128 129 Nowitschok Leitstruktur Phosphoryl und Phosphonyl Amidinide Bearbeiten Bereits im Jahr 1975 wurden von Ciba Geigy Phosphoryl und Phosphonylamidinide unter anderem zur Bekampfung von Fadenwurmern Anthelmintika patentiert die Strukturanaloga zu dem im Skripal Fall eingesetzten Nowitschok Derivat sind Der signifikanteste Unterschied besteht darin dass es sich bei den Nowitschok Substanzen um Phosphor und Phosphonsaurefluoride handelt bei den im Patent beschriebenen Substanzen dagegen um entsprechende Arylester 130 Sonstiges BearbeitenIm Oktober 2021 wurde nach Ermittlungen der osterreichische Botschafter in Indonesien Johannes Peterlik suspendiert wegen Weitergabe von Informationen uber Nowitschok an den fluchtigen fruheren Wirecard Vorstand Jan Marsalek 131 132 Marsalek hatte 2018 vor Londoner Bankern die er mit seinen Verbindungen beeindrucken wollte 133 damit geprahlt Geheiminformationen zu Nowitschok zu besitzen Dabei handelte es sich um ein von der OPCW verfasstes geheimes Dossier zum Skripal Anschlag das auch die Strukturformel des verwendeten Nowitschok Giftes enthielt und von der OPCW an eine osterreichische Diplomatin ubergeben worden war Es kursierte in Abteilungen des osterreichischen Aussen Verteidigungs und Wirtschaftsministeriums Die Ehefrau von Peterlik arbeitete fur den osterreichischen Inlandsgeheimdienst unter einem Abteilungsvorstand der im Verdacht steht Marsalek bei seiner Flucht geholfen zu haben Literatur BearbeitenSteven L Hoenig Compendium of Chemical Warfare Agents Springer New York 2007 ISBN 978 0 387 69260 9 S 79 88 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mark Peplow Nerve agent attack on spy used Novichok poison In Chemical and Engineering News Band 96 Heft 12 2018 S 3 Vil S Mirzayanov State Secrets An Insider s Chronicle of the Russian Chemical Weapons Program Outskirts Press Denver 2008 ISBN 978 1 4327 2566 2 Emil Halamek Zbynek Kobliha Potential chemical warfare agents In Chemicke Listy Band 105 Nr 5 Mai 2011 S 323 333 tschechisch online Jonathan B Tucker War of nerves chemical warfare from World War I to al Qaeda Anchor Books New York 2007 ISBN 978 1 4000 3233 4 Vollstandiger Text bei Archive org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Novichok agents Sammlung von Bildern Lev Fedorov Chemical Weapons in Russia History Ecology Politics Moscow Center of Ecological Policy of Russia 27 Juli 1994 Russian chemical weapons Federation of American Scientists So entwickelte die Sowjetunion die Nowitschok Nervengifte sueddeutsche de 14 Marz 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Tucker War of Nerves 2006 S 231 321 Stephanie Fitzpatrick Novichok In Eric A Cody James J Wirtz Jeffrey A Larsen Hrsg Weapons of Mass Destruction An Encyclopedia of Worldwide Policy Technology and History ABC Clio Santa Barbara 2005 ISBN 1 85109 490 3 S 201 202 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Inge Schuster Nowitschok Nervengift aus Sicht eines Chemikers In Scienceblog at Institut fur Science Outreach 3 Mai 2018 abgerufen am 21 Juli 2020 Giftanschlag auf Ex Spion Fall Skripal Moskau wehrt sich In Tagesschau 13 Marz 2018 M Pohanka Diagnoses of Pathological States Based on Acetylcholinesterase and Butyrylcholinesterase In Curr Med Chem Band 27 Nr 18 2020 S 2994 3011 PMID 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Nowitschok konnte in Parfumflakon zu Opfern gelangt sein orf at 16 Juli 2018 abgerufen am 16 Juli 2018 Lena Obschinsky Nowitschok Opfer spricht uber Vergiftung In Hannoversche Allgemeine Zeitung 27 Juli 2018 S 13 a b Marc Michael Blum Chemikalienregulierung Ein unbekanntes Nervengift Nachrichten aus der Chemie Band 68 September 2020 S 45 48 Reinhard Veser OPCW weist Lawrows Kritik zuruck faz net 19 April 2018 OPCW setzt Nervengift Nowitschok auf Liste verbotener Substanzen In Der Standard 28 November 2019 abgerufen am selben Tage Chemical weapons treaty bans novichok Nature Band 576 5 Dezember 2019 S 27 Erklarung der Bundesregierung im Fall Nawalny Abgerufen am 2 September 2020 Alexander Chernyshev u a Nach dem Nowi Schock Der Spiegel Nr 37 5 September 2020 S 38 Maik Baumgartner u a Schuss ins eigene Knie In Der Spiegel Nr 38 12 September 2020 S 24 Charite Nawalnys Zustand hat sich verbessert Er kann zeitweise das Bett verlassen Handelsblatt Online 14 September 2020 Eine so kleine Menge lasst sich leicht in einen Teebeutel tun Interview von Mirsajanow mit Alice Bota Zeit Online 4 September 2020 Ich fuhle mich schuldig Interview mit Mirsajanow durch Christina Hebel Marcel Rosenbach Spiegel 4 September 2020 Ich vertraue den deutschen Spezialisten hundertprozentig Interview mit Ugljow mit Alexander Chernyshev und Christina Hebel In Der Spiegel 3 September 2020 OPCW Issues Report on Technical Assistance Requested by Germany OPCW News 6 Oktober 2020 Julia Masterson Novichok Used in Russia OPCW Finds Arms Control Association November 2020 Vil Mirzayanov Dismantling the Soviet Russian Chemical Weapons Complex An Insider s View In Chemical Weapons Disarmament in Russia Problems and Prospects Henry L Stimson Center 1995 S 24 Eine Tabellenubersicht ist auf S 25 a b Tucker War of Nerves 2006 S 253 Tucker War of Nerves 2006 S 234 Tucker War of Nerves 2006 S 232 Tucker War of Nerves 2006 S 233 Nach der Formel von Mirsajanow hat A 232 und A 234 auch keine direkte Verbindung Phosphor Kohlenstoff im Gegensatz zu den bekannten Nervenkampfstoffen Tabun Sarin Soman was somit fur Waffenkontrolleure ein wichtiges Kennzeichen zur Identifizierung war Ivo Mijnssen Die Sowjetunion entwickelte einst das Nervengift Nowitschok Dessen Spur bleibt bis heute mysterios NZZ ch vom 13 Marz 2018 abgerufen am 15 Marz 2018 Robin Black Chemical Warfare Toxicology 2016 CHAPTER 1 Development Historical Use and Properties of Chemical Warfare Agents S 1 28 doi 10 1039 9781782622413 00001 Nerve agent attack on spy used Novichok poison In acs org cen acs org abgerufen am 8 April 2022 Emil Halamek Zbynek Kobliha Potential Chemical Warfare Agents In Chemicke listy Band 105 Nr 5 15 Juni 2011 S 323 333 chemicke listy cz Jiri Bajgar Jiri Kassa Josef Fusek Kamil Kuca Daniel Jun Handbook of Toxicology of Chemical Warfare Agents Academic Press San Diego 2009 ISBN 978 0 12 374484 5 CHAPTER 24 Other Toxic Chemicals as Potential Chemical Warfare Agents S 333 doi 10 1016 b978 0 12 374484 5 00024 9 Tucker War of Nerves 2006 S 380 Steven L Hoenig Compendium of Chemical Warfare Agents Springer New York 2006 S 77 128 doi 10 1007 978 0 387 69260 9 Steven L Hoenig Compendium of Chemical Warfare Agents Springer New York 2006 S 79 doi 10 1007 978 0 387 69260 9 have recently been cited in the literature with reference to their chemical structure but with no analytical data D Hank Ellison Handbook of Chemical and Biological Warfare Agents 2 Auflage CRC Press Boca Raton 2007 ISBN 978 0 8493 1434 6 S 37 42 Beeta Balali Mood Basic and Clinical Toxicology of Organophosphorus Compounds Springer London 2014 ISBN 978 1 4471 5625 3 Chemistry and Classification of OP Compounds S 1 23 doi 10 1007 978 1 4471 5625 3 1 W E White Effects of Chemical Reactivity on the Toxicity of Phosphorus Fluoridates In SAR and QSAR in Environmental Research Band 10 Nr 2 3 Taylor amp Francis 1999 ISSN 1062 936X S 207 213 doi 10 1080 10629369908039176 PMID 10491850 Die Strukturen von Hoenig entsprechen Nr 12 in Figur 2 auf S 210 die Toxizitats Reaktivitats Beziehung wird in Figur 3 S 211 dargestellt Die relative Energie fur die Zwischenstufen sind zu hoch und sie reagieren deshalb trager G Kampfstoffe wie Sarin und Soman liegen dagegen nahe dem Optimum Explizit fuhrt White die Substanz bei ihm Nr 12 auf die hier von Ellison mit der CAS Nr 17642 31 8 angefuhrt wird Sie bilden auch das Grundgerust fur Hoenigs Vorschlage fur A 230 232 234 wobei dort noch ein endstandiges Chlor durch Fluor ersetzt ist Die Toxizitatswerte ergaben sich aus den umfangreichen ERDEC Daten von Untersuchungen zahlreicher Substanzen an einem speziellen Labormausstamm im Chemiewaffenforschungszentrum Edgewood besonders in den 1950er und 1960er Jahren D Hank Ellison Handbook of Chemical and Biological Warfare Agents 2 Auflage CRC Press Boca Raton 2007 ISBN 978 0 8493 1434 6 S 101 ff a b c Lars Carlsen After Salisbury Nerve Agents Revisited In Molecular Informatics Band 38 Nr 8 9 Wiley Online Library 2019 ISSN 1868 1743 S 1800106 doi 10 1002 minf 201800106 Karel Knip Onbekend zenuwgas novitsjok was allang bekend In Raam op Rusland 20 Marz 2018 niederlandisch NRC Handelsblad Karel Knip Unknown newcomer Novichok was long known In Handelsblad Online Ausgabe 21 Marz 2018 Richard Stone U K attack shines spotlight on deadly nerve agent developed by Soviet scientists In Science 2018 ISSN 0036 8075 doi 10 1126 science aat6324 Todliche Tropfen im Telefonhorer In Spiegel Online 25 Marz 2018 Gyorgy Vasarhelyi Laszlo Foldi History of Russia s Chemical Weapons AARMS Band 6 2007 S 135 146 hier S 141 AARMS Applied Research in Military Science spater umbenannt in Academic and Applied Research in Public Management Science National University of Public Service NUPS Budapest Sie beziehen sich auf L HALASZ K NAGY Chemistry of toxic substances Miklos Zrinyi National Defence University 2001 S 47 59 ungarisch a b c d Eugenie Nepovimova Kamil Kuca Chemical warfare agent NOVICHOK mini review of available data In Food and Chemical Toxicology Band 121 2018 ISSN 0278 6915 S 343 350 doi 10 1016 j fct 2018 09 015 Steven Harvey Leslie MacMahon Frederic J Berg Hydrolysis and enzymatic degradation of Novichok nerve agents In Heliyon Band 6 2020 S e03153 Gemessen wurde die Hydrolyse in m displaystyle mu nbsp M pro Minute bei 25 Grad Celsius in 50mM bis tris Propan Buffer pH 7 2 A 234 0 0032 A 232 0 061 A 230 0 17 VX 0 246 VR 0 237 Sarin GB 6 68 Yadhav A Imrit Hanusha Bhakhoa Tetiana Sergeieva Sergi Danes Nandini Savoo Mohamed I Elzagheid Lydia Rhyman Diego M Andrada Ponnadurai Ramasami A theoretical study of the hydrolysis mechanism of A 234 the suspected novichok agent in the Skripal attack In RSC Advances Band 10 Nr 47 2020 ISSN 2046 2069 S 27884 27893 doi 10 1039 D0RA05086E OPCW Conference of the State Parties Twenty fourth session 25 29 November 2019 Changes to Schedule 1 of the Annex on Chemicals to the Chemical Weapons Convention 27 November 2019 c 24 Dec 5 pdf Chemspider ID 64808787 Chemspider ID 64808786 Steven L Hoenig Compendium of Chemical Warfare Agents Springer New York 2007 S 78 doi 10 1007 978 0 387 69260 9 Jan Korabecny Ondrej Soukup Rafael Dolezal Katarina Spilovska Eugenie Nepovimova Martin Andrs Thuy Duong Nguyen Daniel Jun Kamil Musilek Marta Kucerova Chlupacova Kamil Kuca From Pyridinium based to Centrally Active Acetylcholinesterase Reactivators In Mini Reviews in Medicinal Chemistry Band 14 Nr 3 S 215 221 doi 10 2174 1389557514666140219103138 W E White Effects of Chemical Reactivity on the Toxicity of Phosphorus Fluoridates In SAR and QSAR in Environmental Research Band 10 Nr 2 3 1999 S 207 213 Commission on Life Sciences Possible Long Term Health Effects of Short Term Exposure to Chemical Agents Band 1 The National Academies Press 1982 S 7 22 29 E3 nap edu Milinka Cosic Matej Maksimovic Radojka Neskovic Bogdan Boskovic Osobine Nekih Novih Derivata Organofosfornih Tioholinskih Estara In Naucno Tehnicki Pregled Band 31 Nr 10 1981 S 3 8 a b Hanusha Bhakhoa Lydia Rhyman Ponnadurai Ramasami Theoretical study of the molecular aspect of the suspected novichok agent A234 of the Skripal poisoning In R Soc open sci 6 Februar 2019 6181831 online Y B Tan I R Tay L Y Loy K F Aw Z L Ong S Manzhos A Scheme for Ultrasensitive Detection of Molecules with Vibrational Spectroscopy in Combination with Signal Processing In Molecules Band 24 Nr 4 21 Feb 2019 S 776 PMID 30795561 Y Nakano T Imasaka T Imasaka Generation of a Nearly Monocycle Optical Pulse in the Near Infrared Region and Its Use as an Ionization Source in Mass Spectrometry In Anal Chem Band 92 Nr 10 19 Mai 2020 S 7130 7138 PMID 32233421 S P Harvey L R McMahon F J Berg Hydrolysis and enzymatic degradation of Novichok nerve agents In Heliyon 6 1 7 Jan 2020 Artikel e03153 PMID 32042950 Gerald Bauer Agnes Wildauer Gunter Povoden Benjamin Menzi und Christophe Curty Crime scene Novichok optical detection of fourth generation agents FGAs using handheld forensic light sources Forensic Sciences 3 Nr 2 S 231 244 https doi org 10 3390 forensicsci3020017 S E Hosseini H Saeidian A Amozadeh M T Naseri M Babri Fragmentation pathways and structural characterization of organophosphorus compounds related to the Chemical Weapons Convention by electron ionization and electrospray ionization tandem mass spectrometry In Rapid Communications in Mass Spectrometry Band 30 Nr 24 5 Oktober 2016 doi 10 1002 rcm 7757 Ryan De Vooght Johnson Iranian chemists identify Russian chemical warfare agents Memento vom 13 Dezember 2018 im Internet Archive spectroscopynow com vom 1 Januar 2017 abgerufen am 28 Marz 2018 englisch Jochen Munchenberg Jens R Goerlich Axel K Fischer Peter G Jones Reinhard Schmutzler Synthese Struktur und einige Reaktionen N N N N N tetramethyl guanidinyl substituierter Phosphorylverbindungen In Zeitschrift fur anorganische und allgemeine Chemie Band 622 Nr 2 1996 S 348 354 Jochen Munchenberg Holger Thonnessen Peter G Jones Reinhard Schmutzler Synthese von Organylphosphonigsaure N N N N N tetramethyl guanidinidfluoriden und ihre Reaktion mit Chalkogenen und Triphenylmethylazid Darstellung und Charakterisierung von Organylchalkogeno und Phenyltriphenylmethylimino phosphonsaure N N N N N tetramethyl guanidinidfluoriden In Zeitschrift fur Naturforschung B Band 51 Nr 8 1996 S 1150 1160 Beriger et al N Phosphoryl and N Phosphonylamidines U S Patent No 3 882 103 6 May 1975 Diplomat nach Ermittlungen suspendiert Osterreichischer Rundfunk 22 Oktober 2021 Das Nowitschok Problem der osterreichischen Regierung Der Spiegel 25 Oktober 2021 Thomas Schmidtutz Wirecard Skandal zieht weitere Kreise Hatte Ex Vorstand Formel fur Nervengift Detail bringt Ermittler auf die Spur merkur de 3 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nowitschok amp oldid 239448199