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Anatoli Demjanowitsch Kunzewitsch russisch Anatolij Demyanovich Kuncevich 6 August 1934 in Swislatsch Mahiljouskaja Woblasz 29 Marz 2002 in Syrien war ein russisch sowjetischer General der Chemiewaffentruppen Chemiker und Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften Leben BearbeitenKunzewitsch machte 1959 seinen Abschluss an der Militarakademie fur Chemische Verteidigung S K Timoshenko Danach arbeitete er von 1961 bis 1984 am sowjetischen Chemiewaffen Forschungsinstitut in Schichany und war ab 1972 an der Entwicklung chemischer Waffen beteiligt Ab 1984 war er stellvertretender Leiter der sowjetischen Chemiewaffentruppen was er bis 1991 blieb Leiter war Wladimir Karpowitsch Pikalow 1 Er war an den russischen Verhandlungen zum internationalen Chemiewaffenabkommen beteiligt 1986 bis 1989 war er in leitender Funktion an der Dekontaminierung nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl beteiligt Er untersuchte ab 1988 auch die chemisch okologische Hinterlassenschaft der Amerikaner im Vietnamkrieg Nach der offiziellen Aufgabe des Chemiewaffenprogramms durch Gorbatschow 1987 war er in leitender Funktion an der Beseitigung der Hinterlassenschaft des sowjetischen Chemiewaffenprogramms beteiligt unter anderem bei der Umwandlung von Lewisit in Arsentrichlorid mit anschliessender Verwendung zur Herstellung von Galliumarsenid fur die Halbleiterindustrie Er war 1991 Grunder und danach Leiter des Zentrums fur Okotoximetrie am Institut fur chemische Physik der russischen Akademie der Wissenschaften N N Semenov Er war leitender Berater fur Kontrolle biologischer und chemischer Waffen der russischen Regierung wurde aber im April 1994 seines Amtes enthoben nachdem bekannt wurde dass er ein syrisches sogenanntes okologisches Forschungszentrum mit Laborgeraten und chemischen Produkten versorgt hatte Ihm wurde vorgeworfen Vorlaufersubstanzen fur Nervenkampfstoffe der V Reihe an Syrien geliefert zu haben und im Oktober 1995 wurde er vom russischen Geheimdienst verhaftet als er das Flugzeug zu einer Geschaftsreise nach Damaskus besteigen wollte 2 Kunzewitsch war damals Kandidat einer rechten Partei fur die Duma und behauptete die Anklagen waren politisch motiviert Wenige Monate spater wurde die Anklage gegen ihn fallengelassen 2002 starb er uberraschend auf dem Ruckflug von Syrien an einem Herzanfall Von ihm stammen uber 280 wissenschaftliche Arbeiten in angewandter und organischer Chemie Er war nicht nur an der Entwicklung von Chemiewaffen und im Chemieingenieurwesen tatig Entwicklung hochreaktiver Sorbentien Reinigung von Oberflachen Wasser und Abwasser Bewertung von Polymeren fur die Chemietechnik Optimierung der Chemikaliennutzung in industriellen Prozessen sondern entwickelte auch Dekontaminationsmethoden und Schutz gegen Chemiewaffen 1991 erhielt er im Geheimen mit Victor Petrunin und dem General Igor Jewstawjew Igor Yevstavyev den Leninpreis fur die erfolgreiche industrielle Produktion von Nowitschok 3 Ausserdem war er Held der Sozialistischen Arbeit 1981 1987 wurde er Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften 2018 wurden Geruchte kolportiert der Mossad hatte Kunzewitsch in Syrien ermordet 4 Weblinks BearbeitenRussische Biographie warheroes ru Das Gift der Vergangenheit Der Spiegel 16 Mai 1994 Interview mit Kunzewitsch Russische BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Tucker War of Nerves S 276 Tucker War of Nerves 2006 S 324 Tucker War of Nerves 2006 S 315 Russia s chemical weapons commander was a Mossad target In Ynetnews 16 Marz 2018 ynetnews com abgerufen am 2 Juni 2018 PersonendatenNAME Kunzewitsch Anatoli DemjanowitschKURZBESCHREIBUNG russischer General der Chemiewaffen und ChemikerGEBURTSDATUM 6 August 1934GEBURTSORT Swislatsch Mahiljouskaja Woblasz STERBEDATUM 29 Marz 2002STERBEORT Syrien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anatoli Demjanowitsch Kunzewitsch amp oldid 225973360