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Als katalytische Triade bezeichnet man in der Biochemie eine spezielle Anordnung von drei Aminosauren im aktiven Zentrum einiger Enzyme Mit der katalytischen Triade kann in Hydrolasen die Spaltung eines Substrats und in Transferasen der Transfer eines Substratteils auf ein zweites Substrat katalysiert werden Die drei Aminosauren fungieren dabei als Saure Base und Nukleophil und ermoglichen eine kovalente Katalyse 1 2 Die TEV Protease ist ein Beispiel fur ein Enzym das in seinem aktiven Zentrum eine katalytische Triade aus Aminosaureresten rot besitzt Die katalytische Triade wird aus Asparaginsaure Acid Saure Histidin Base und Cystein Nuc Nukleophil gebildet Das Substrat schwarz wird in der Bindungsstelle in Orientierung zur Triade gebunden Die Aminosaurereste der katalytischen Triade konnen in der Aminosauresequenz Primarstruktur weit auseinanderliegen und erst durch die Enzymfaltung der Ausbildung einer komplexen dreidimensionalen Struktur in raumliche Nahe gebracht werden Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 1 1 Aufbau bei Serinproteasen 1 2 Aufbau bei Thiol Cysteinproteasen 2 Katalysemechanismus 3 Literatur 4 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenAufbau bei Serinproteasen Bearbeiten In Serinproteasen wird die katalytische Triade aus Asparaginsaure Histidin und Serin gebildet deren Aminosaurereste uber Wasserstoffbruckenbindungen verbunden sind Der Asparaginsaure Rest befindet sich in einer fur das Losungsmittel unzuganglichen Tasche und bildet eine Wasserstoffbrucke zu der N H Gruppe des Histidinrestes aus Das so polarisierte Histidin wiederum bildet mit dem zweiten ringgebundenen Stickstoff eine Wasserstoffbrucke zu der OH Gruppe des Serinrestes aus Die Wasserstoff Sauerstoff Bindung wird hierdurch stark polarisiert und die Nukleophilie des Sauerstoffs weiter erhoht Aufbau bei Thiol Cysteinproteasen Bearbeiten Bei Cysteinproteasen auch Thioproteasen genannt kommen sowohl katalytische Di als auch Triaden vor Die katalytische Diade besteht dabei aus Cystein und Histidin die Triade aus Cystein Histidin Asparagin Asparaginsaure Glutamin oder Glutaminsaure Katalysemechanismus Bearbeiten nbsp Reaktionsmechanismus einer SerinproteaseSerinproteinasen katalysieren als Endopeptidasen die hydrolytische Spaltung von Peptidbindungen in Proteinen Nach Ausbildung des Enzym Substrat Komplexes erfolgt ein nukleophiler Angriff des Serin Sauerstoffs auf den Carbonyl Kohlenstoff der Peptidbindung unter Ausbildung einer kovalenten Tetraeder Zwischenstufe in der sog Oxyanionlucke Dabei wird die negative Ladung im Ubergangszustand durch Wasserstoffbrucken stabilisiert Ausserdem wird der Wasserstoff aus der Wasserstoffbrucke zum Histidin ubertragen Im zweiten Schritt dient der soeben ubertragene Wasserstoff zur Protonierung des Peptid Stickstoffs wodurch die Peptidbindung gespalten wird Der entstandene N Terminus des gespalteten Proteins diffundiert weg und wird durch Wasser aus dem Losemittel ersetzt Eine Wasserstoffbrucke zum Histidin Rest ermoglicht den nukleophilen Angriff des Wassers am seringebundenen Carbonyl Kohlenstoff Nach vollstandiger Ubertragung des Wasserstoffs zum Histidin erfolgt im letzten Schritt die Ausbildung der ursprunglichen Wasserstoffbrucke zwischen Serin und Histidin wodurch die kovalente Bindung zum Substrat gespalten wird und der neuentstandene C Terminus des gespaltenen Proteins abdiffundieren kann Aufgrund der kovalenten Zwischenstufen gehort der Mechanismus zur Gruppe der kovalenten Katalyse wahrend der Einfluss des Aspartat Rests auf das Histidin eine elektrostatische Katalyse darstellt Literatur BearbeitenD Voet J G Voet Biochemie VCH 1994 ISBN 3 527 29249 7 S 368 ff Einzelnachweise Bearbeiten Guy Dodson Alexander Wlodawer Catalytic triads and their relatives In Trends in Biochemical Sciences Band 23 Nr 9 1 September 1998 S 347 352 doi 10 1016 S0968 0004 98 01254 7 PMID 9787641 Andrew R Buller Craig A Townsend Intrinsic evolutionary constraints on protease structure enzyme acylation and the identity of the catalytic triad In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 110 Nr 8 19 Februar 2013 S E653 661 doi 10 1073 pnas 1221050110 PMID 23382230 PMC 3581919 freier Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katalytische Triade amp oldid 218874698