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Niedereggenen auch Eckheim Eggenhain Eginheim oder Echinaim genannt ist ein Teilort der Gemeinde Schliengen im Landkreis Lorrach in Baden Wurttemberg NiedereggenenGemeinde SchliengenWappen von NiedereggenenKoordinaten 47 45 N 7 38 O 47 754444444444 7 6255555555556 299 Koordinaten 47 45 16 N 7 37 32 OHohe 299 m u NNFlache 3 77 km 1 Einwohner 576 31 Dez 2008 2 Bevolkerungsdichte 153 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 79418Vorwahl 07635Karte Lage von Niedereggenen im Gemeindegebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 In der Schlacht bei Schliengen 2 2 Das Kanonental von 1849 2 3 Eingemeindung 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Vereine 6 Politik 7 Offentliche Einrichtungen 8 Wirtschaft 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Die langgestreckte dorfliche Talsiedlung im Eggenertal erstreckt sich links und rechts des Hohlebachs Nachbarorte Bearbeiten Im Westen und Suden grenzt Niedereggenen an den Schliengener Ortsteil Liel im Suden auch an den Kanderener Ortsteil Feuerbach und im Osten an den Schliengener Ortsteil Obereggenen Im Norden grenzt der Ort an den Schliengener Ortsteil Mauchen und den Mullheimer Ortsteil Feldberg Gennenbach 3 Geschichte BearbeitenAuf dem Hagschutz einer Anhohe bei Niedereggenen wurden Spuren der Michelsberger Kultur gefunden woraus auf die Existenz einer jungsteinzeitlichen Siedlung geschlossen wird Das Sudplateau der Anhohe wird vom nordlichen Sporn durch einen Wall mit Graben abgeteilt wobei Funktion und Datierung dieser Anlage noch ungeklart sind Eine Hypothese ist dass hier eine keltische Fliehburg stand 4 Es wurde auch ein bronzezeitliches Grab in der Nahe des Dorfes gefunden Die erste bekannte urkundliche Erwahnung datiert vom 12 Juni 773 und findet sich im Lorscher Codex 5 des Klosters Lorsch das uber Grundbesitz im Dorf verfugte Es bleibt jedoch unklar ob der dort genannte Ort Eckenheim sich auf Nieder oder Obereggenen bezieht oder eine noch nicht aufgeteilte Siedlung In einer Urkunde vom 27 Juni 820 wird eine Guterubertragung auf die Furstabtei St Gallen in Eichinaim bezeugt 6 In der um 1160 von einem Monch des Klosters St Blasien geschriebenen Chronik von Burgeln 7 wird dann auch zwischen inferius Ekkinheim und superius Ekkinheim unterschieden Im Hochmittelalter herrschten die Herren von Usenberg uber den Ort Aus ihrem Wappen ist der Flugel in das heutige Ortswappen ubernommen worden Auch das Kloster St Blasien hatte im Mittelalter Grundbesitz in Niedereggenen 8 Von den Usenbergern kamen durch Heirat Rechte in Niedereggenen an die Freiherren von Krenkingen Am 21 September 1341 schlichtet Graf Konrad von Freiburg einen Streit zwischen den Markgrafen Rudolf und Otto von Hachberg Sausenberg einerseits und dem Freiherren Leutold von Krenkingen und dessen gleichnamigem Sohn andererseits Beiden Parteien gehorte je die Halfte der Ortschaften Brombach und Niedereggenen Die Markgrafen durften Brombach behalten wahrend Niedereggenen an die von Krenkingen ging 9 Die Krenkinger verkauften das Dorf mit allen Rechten aber alsbald an einen Basler Burger Heinrich von Walpach der sich dann 1346 mit den Markgrafen um die hohe Gerichtsbarkeit in Niedereggenen streitet Am 22 Dezember 1346 verzichtete er jedoch auf seine Anspruche nachdem Markgraf Otto Zeugen fur die Rechte der Markgrafen benannte 10 1347 tritt Markgraf Rudolf in einer Urkunde auch als Kirchherr von Niedereggenen auf 1380 wurde das Dorf an die Freiherren von Baden verpfandet 11 die im benachbarten Liel ansassig waren Markgraf Wilhelm von Hachberg Sausenberg erwarb 1430 zunachst von Mathias von Walpach das Recht dieses Pfand auszulosen 12 und 1470 loste es der Markgraf Rudolf IV es auch aus Das Dorf ging dann mit der ganzen Markgrafschaft Hachberg Sausenberg 1503 an die Markgrafschaft Baden deren weiteres Schicksal es teilte Nach dem Ende des alten Reiches kam Niedereggenen 1803 zum Amt Schliengen und Oberamt Badenweiler im Kurfurstentum Baden und 1809 zum Bezirksamt Kandern bzw 1819 Bezirksamt Landkreis Mullheim des Grossherzogtums Baden Wappen einiger Dorfherren nbsp Wappen derer von Usenberg nbsp Wappen derer von Krenkingen nbsp Wappen der Freiherren von Baden nbsp Wappen der Markgrafen von Hachberg Sausenberg In der Schlacht bei Schliengen Bearbeiten Die Schlacht bei Schliengen war eine Schlacht des Ersten Koalitionskrieges in der sich die Armeen Osterreichs unter Erzherzog Karl von Osterreich und der franzosischen Republik unter General Jean Moreau gegenuberstanden Sie fand am 24 Oktober 1796 im Markgraflerland zwischen Basel und Freiburg im Breisgau statt Das Kampffeld erstreckte sich auf Schliengen mit seinen heutigen Ortsteilen Mauchen Liel Obereggenen Niedereggenen Steinenstadt Sitzenkirch und Kandern Bei Liel und im Eggener Tal war eine osterreichische Kolonne unter General Maximilian Baillet von Latour aufgestellt Das Corps von Latour nahm Ober und Niedereggenen ein und beschrankte sich dann auf Scheingefechte da es seine eigene Artillerie in dem vom Regen aufgeweichten Gelande nicht nachfuhren kann Das Kanonental von 1849 Bearbeiten nbsp holzerne Kanone in NiedereggenenIn der badischen Revolution von 1848 1849 nahm das Eggenertal wie das Kandertal eine konservative Haltung ein Es gab naturlich auch eine Minderheit revolutionar gesinnter Burger und es kam immer wieder zu Exekutionen durch Verbande der revolutionaren Regierung da das Eggenertal die gewunschten Aufgebote an Volkswehr nicht zur Verfugung stellte Man kam auf die Idee sich zur Verteidigung gegen die Revolutionare selbst eine Kanone zu bauen Hierzu verwendete man einen holzernen Lauf der aus einem Brunnenholz gemacht wurde und das man durch eiserne Bander zusammenhalten wollte Der Probeschuss misslang jedoch klaglich und die Kanone zersprang wobei die Bedienung noch gefahrdet wurde Die Geschichte gab naturlich Anlass zu Spottversen und brachte dem Tal den Spitznamen Kanonental ein 13 Gegen die Bruder Zollin wurde im Juli 1849 von regierungstreuen Burgern Anzeige wegen Verrat und Terrorismus erstattet wovon nach langen Untersuchungen des Bezirksamtes Mullheim nicht viel ubrig blieb 14 Eingemeindung Bearbeiten Am 1 Januar 1973 wurde Niedereggenen nach Schliengen eingemeindet 15 Religion BearbeitenNiedereggenen gehorte zur Markgrafschaft Baden Durlach als dort 1556 die Reformation eingefuhrt wurde und ist wie Obereggenen noch immer uberwiegend evangelisch wahrend Schliengen selbst und die anderen Ortsteile wegen ihrer jeweiligen Ortsherren katholisch geblieben sind Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche Niedereggenen Hauptartikel Evangelische Kirche Niedereggenen Die unter Denkmalschutz stehende Kirche ist im Chor und Langhaus mit wertvollen Fresken aus dem 15 Jahrhundert geschmuckt An der Durchgangsstrasse fallt ein Staffelgiebelhaus auf das bereits bei der Erfassung der Kunstdenkmaler des Grossherzogtums Baden Beachtung fand 16 Vereine BearbeitenNiedereggenen hat zusammen mit Liel einen Sportverein Uberdies gibt es den Sportschutzenverein den Frauenverein und eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Schliengen 17 Auf der kulturellen Seite ist der Mannerchor Eggenertal tatig Dieser ging aus den beiden Vereinen Mannerchor Niedereggenen und Mannerchor Obereggenen hervor Die beiden Vereine fusionierten am 1 April 2005 18 Politik BearbeitenDie Ortschaftsverfassung ist seit 1973 74 eingefuhrt Es gibt eine Ortsverwaltung mit Ortsvorsteher und sechs Ortschaftsraten Im Zuge der Gemeindereform in den Jahren 1973 74 wurde durch die Hauptsatzung fur den Gemeinderat die unechte Teilortswahl eingefuhrt Niedereggenen hat im Gemeinderat von Schliengen 2 Sitze Offentliche Einrichtungen BearbeitenDer Ort hat einen eigenen Kindergarten 19 und eine Grundschule Wirtschaft BearbeitenDas Eggenertal ist bekannt fur seinen Obstbau wobei insbesondere Kirschen 20 angebaut werden Wahrend der Kirschblute ist das Tal ein Anziehungspunkt fur viele Wanderer Reben wurden schon in der Urkunde von 773 erwahnt Personlichkeiten BearbeitenKarl Theophil Dick 26 April 1884 in Niedereggenen 1 Februar 1967 in Basel war ein deutsch schweizerischer Maler Zeichner und Lithograph Helmut Wielandt 19 Dezember 1910 in Niedereggenen 14 Februar 2001 in Schliersee war ein deutscher Mathematiker Literatur BearbeitenAbteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau Bearbeiter Kreisbeschreibungen des Landes Baden Wurttemberg Der Landkreis Lorrach Band II B Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lorrach Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 1354 X S 408 413 Volkmar Schappacher Urgeschichtliche Wohnplatze und altes Feuerbrauchtum am Hagschutz bei Niedereggenen In Das Markgraflerland Heft 2 1992 S 117 131 Digitalisat der UB Freiburg Friedrich Fessenbecker Der Hagschutz bei Niedereggenen Ein vergessener Abschnitt aus der Fruhgeschichtsforschung In Die Markgrafschaft Heft 11 12 1957 S 16 17 Digitalisat der UB FreiburgFranz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Tubingen und Leipzig 1901 Funfter Band Kreis Lorrach S 132 137 online Johann Baptist Kolb Historisch statistisch topographisches Lexicon von dem Grossherzogthum Baden H N Band 2 Karlsruhe 1814 S 325 326 online in der Google Buchsuche Albert Krieger Badische Historische Kommission Hrsg Topographisches Worterbuch des Grossherzogtums Baden Band 1 Heidelberg 1904 Spalte 465 467 online bei der Universitatsbibliothek Heidelberg Rudolf Wielandt Unser Niedereggenen Ein schlichtes Dorfbild aus dem Markgraflerland Heidelberg 1915 Rudolf Wielandt Ein lustiges Spottlied vom Jahr 1849 aus dem Eggener Tal In Alemannia Band 42 1915 S 120 124 in Commons Hans Trenkle Heimatgeschichte der Gemeinden Obereggenen und Sitzenkirch sowie der Probstei Burgeln Selbstverlag 1930 Rustenus Christian Heer Anonymus Murensis denatus Appendix II Conradi de S Blasio Chronicon Burglense Freiburg 1755 S 365 384 in der Google Buchsuche Paula Hollenweger Niedereggenen ein altes Dorfchen mit reicher Geschichte In Die Markgrafschaft Heft 3 1949 S 11 12 Digitalisat der UB Freiburg F ritz W olfsberger Aus der Geschichte des Eggenertales In Die Markgrafschaft Heft 1 1951 S 9 10 Digitalisat der UB Freiburg Jurgen Springwald Grundherrschaften im Markgraflerland dargestellt anhand der uberlieferten Dingrodel des 14 und 15 Jahrhunderts In Das Markgraflerland 1978 S 99 195 mit Weistum Niedereggenen Theodor Scholz Johann Georg jg und Jakob Friedrich Zollin in Niedereggenen In Revolutionare Der Aufstand des Jahres 1849 und seine Folgen im Markgraflerland S 257 271 Gerd Schaupp Ortsfamilienbucher Obereggenen Schallsingen Sitzenkirch Niedereggenen Feuerbach Arbeitsgruppe Chronik Eggenertal 2013 Badische Ortssippenbucher 157 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niedereggenen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Niedereggenen Historisches Ortslexikon Baden Wurttemberg In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Topographischer Plan von Niedereggenen und Kutz auf Landeskunde entdecken online leobw Geschichte von Niedereggenen auf www schliengen de Gefallenendenkmal Niedereggenen auf www denkmalprojekt orgEinzelnachweise Bearbeiten Homepage der Gemeinde Schliengen ZAHLEN amp FAKTEN Homepage der Gemeinde Schliengen ZAHLEN amp FAKTEN s Karte von 1784 s Schappacher Glockner Karl Codex Laureshamensis 03 Band Kopialbuch II Teil Die ubrigen frankischen und die schwabischen Gaue Guterlisten spate Schenkungen und Zinslisten Gesamtregister Darmstadt 1936 S 67 Nr 2678 Reg 896 Donatio Ruperti in Brizzincheimer marca bei Austrian literature online Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen Theil I bearbeitet von Hermann Wartmann Zurich 1863 Nummer 257 S 245 online in der Google Buchsuche Rustenus Christian Heer Anonymus Murensis denatus Appendix II Conradi de S Blasio Chronicon Burglense Freiburg 1755 S 380 in der Google Buchsuche Thomas Simon Grundherrschaft und Vogtei Frankfurt am Main 1995 S 274 275 Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 herausgegeben von der Badischen Historischen Commission bearbeitet von Richard Fester Innsbruck 1892 Band 1 Urkundennummer h624 online Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 herausgegeben von der Badischen Historischen Commission bearbeitet von Richard Fester Innsbruck 1892 Band 1 Urkundennummer h628 bis h630 online s Kolb Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 1515 herausgegeben von der Badischen Historischen Commission bearbeitet von Heinrich Witte Innsbruck 1901 Band 2 Markgrafen von Hachberg 1422 1503 Urkundennummer 1241 vom 21 Juni 1430 online s Scholz S 270 271 der Text des sogenannten Kanonenlieds ist bei Wielandt auf den Seiten 43 bis 46 abgedruckt s Scholz S 257 270 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 499 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Tubingen und Leipzig 1901 Funfter Band Kreis Lorrach S 136 137 online und Alemannia Zeitschrift fur alemannische und frankische Geschichte Volkskunde Kunst und Sprache Band 41 Freiburg im Breisgau bei Friedrich Ernst Fehsenfeld 1913 S 48 Vereinsregister auf der Homepage der Gemeinde Schliengen Homepage des Vereins zur Geschichte Evangelischer Kindergarten Niedereggenen Memento vom 4 Januar 2014 im Internet Archive In Burger Offentliche Einrichtungen Gemeinde Schliengen 2013 Auf Schliengen de abgerufen am 19 Juli 2022 Beschrieb der Kirschsorten auf www eggenertal de abgerufen am 4 Januar 2014 Memento des Originals vom 4 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 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