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Die romisch katholische Expositurkirche Maria Himmelfahrt in Oberroning einem Gemeindeteil der Stadt Rottenburg an der Laaber im niederbayerischen Landkreis Landshut ist eine spatbarocke Saalkirche die 1732 erbaut wurde Grosse Teile der Kirchenausstattung wurden um 1760 im Rokokostil geschaffen Im Jahr 1888 wurde ein Erweiterungsbau fertiggestellt Der Turmunterbau wurde vom Vorgangerbaus ubernommen der Ende des 13 Jahrhunderts entstanden war In dem Kapellenraum im Turmerdgeschoss die fruher als Altarraum einer Chorturmkirche diente sind spatgotische Wandmalereien aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erhalten Das Gotteshaus ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 176 43 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Aussenansicht der Expositurkirche Maria Himmelfahrt von NordenBis zur Auflosung der angrenzenden Salesianerinnenklosters 2015 war Maria Himmelfahrt zugleich Klosterkirche des Klosters Oberroning Die Expositur Oberroning gehort seit dem 1 April 2018 zur Pfarrei St Georg in Rottenburg von wo aus sie bereits seit der Errichtung der Pfarreiengemeinschaft Rottenburg Laaber im Jahr 2009 seelsorgerisch betreut wird Zuvor war die Expositur Teil der Pfarrei St Andreas in Hofendorf 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Masse 2 2 Aussenbau 2 3 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Spatgotische Wandmalereien 3 2 Hochaltar 3 3 Seitenaltare 3 4 Kanzel 3 5 Ubrige Ausstattung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im 8 Jahrhundert wurde eine Kirche in Oberroning in der man Reliquien des heiligen Mauritius verehrte erstmals urkundlich erwahnt Aufgrund der uberregionalen Bedeutung der Mauritiusreliquien kann von einem kirchlichen Zentralort ausgegangen werden Oberroning war also eine Urpfarrei wobei der Pfarrsitz wohl bis zum 14 Jahrhundert Bestand hatte Seither war es Filiale ab 1837 Expositur von Hofendorf Seit 2018 ist die Expositur Oberroning Teil der Pfarrei Rottenburg 1 2 Der Vorgangerbau der heutigen Kirche entstand in der romanisch gotischen Ubergangszeit in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Von ihm ist bis heute der Turmunterbau erhalten der im Erdgeschoss den ehemaligen Chor enthalt Die heutige Kirche eine stattliche Barockanlage wurde 1732 erbaut 1888 wurde an der Westseite des Langhauses der heutige Chor angefugt wobei die barocken Formen des Langhauses so geschickt weitergefuhrt wurden dass kein Stilbruch erkennbar ist 2 3 Architektur BearbeitenMasse Bearbeiten Lange innen 33 00 mm Lange Chor innen 12 60 m Lange Langhaus innen 19 80 m Breite Chor innen 8 90 m Breite Langhaus innen 9 00 m Abmessungen Turmkapelle 4 70 m 3 80 mAussenbau Bearbeiten Die Saalkirche ist seit dem Anbau des heutigen Chores 1888 nach Westen ausgerichtet Der nicht eingezogene Westchor umfasst zwei unterschiedlich lange Joche und einen Funfachtelschluss das Langhaus vier Joche Beide Baukorper sind unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt Die rosafarben getunchten Fassaden sind durch weisse Lisenen gegliedert Die Fensteroffnungen von Langhaus und Chor die uber weisse Laibungen verfugen schliessen im leicht eingezogenen Rundbogen Das korbbogige Hauptportal befindet sich auf der Nordseite des zweiten Langhausjoch von Westen Die Aussenseite der beiden Turflugel sind mit Rokoko Schnitzwerk verziert 2 An der Ostseite des Langhauses springt der ehemalige Chorturm aus Der Chorraum im Erdgeschoss bezieht sein Licht durch ein kleines romanisches Rundbogenfenster auf der Ostseite und ein gotisches Stichbogenfenster mit rechteckigem Schraggewande auf der Sudseite Auf der Nordseite wurde 1888 eine Lourdesgrotte angebaut die inzwischen aber wieder abgebrochen wurde Der massige Turmunterbau uber quadratischem Grundriss wird durch Ecklisenen gegliedert Der barocke Oberbau der im Zuge des Kirchenbaus 1732 errichtet wurde ist gegenuber der Basis eingezogen Er verfugt uber ausgekehlte Kanten und wird durch Pilaster gegliedert Uber vier Segmentgiebeln erhebt sich eine stark eingeschnurte Zwiebelkuppel mit Turmkugel und Patriarchenkreuz 2 Die zweigeschossige Sakristei ist auf der sudwestlichen Schragseite des Westchores angebaut Sie durfte gleichzeitig mit dem Westchor entstanden sein Sudlich an den Chor ist fast wie ein zweites rechtwinklig abgehendes Kirchenschiff die grosszugige Schwesternkapelle angebaut in der die in strenger Klausur lebenden Salesianerinnen den Gottesdienst mitverfolgten Die Schwesternkapelle bildet den Ubergang zwischen Kirche und Klostergebaude Sie hat auf der West und Ostseite je zwei hohe Rundbogenfenster und daruber angeordnete Rundfensterchen 3 Innenraum Bearbeiten Chor und Langhaus werden von einem Tonnengewolbe mit Stichkappen und Gurtbogen uberspannt Die Wande sind durch Pilaster gegliedert Den Ubergang zwischen Chor und Langhaus vermittelt ein runder Chorbogen Der Chor besitzt eine schmale umlaufende Empore Im ostlichen Langhausjoch ist eine Doppelempore eingezogen die auf zwei runden Holzsaulen mit aufwandig gestalteten korinthischen Kapitellen ruht Auf dem oberen Emporengeschoss ist die Orgel untergebracht Die Schwesternkapelle ist durch ein schweres Eisengitter vom Chorraum getrennt Die Kommunionspendung konnte durch eine Offnung im Gitter erfolgen 2 In der Turmkapelle dem ehemaligen Chor der fruheren Kirche befindet sich ein spatgotisches vermutlich erneuertes Netzgewolbe mit schwach ausgepragten Rippen die aus halbrunden Konsolen entspringen Der fruhere Chorbogen ist bis auf einen einfachen Durchgang zum Langhaus zugesetzt 2 Ausstattung BearbeitenSpatgotische Wandmalereien Bearbeiten Im Turmerdgeschoss sind aus kunstlerischer und ikonographischer Sicht bemerkenswerte spatgotische Wandmalereien erhalten Diese durften in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts entstanden sein Sie wurden durch Ubertunchung und Freilegung sowie durch den Einzug einer spater wieder entfernten Flachdecke beschadigt und sind daher teilweise undeutlich 2 Die Nord Ost und Sudseite umzieht in der unteren Halfte ein Fries mit vier beinahe lebensgrossen stehenden Aposteldarstellungen je Wand Unterhalb des Sockelbandes sind schwebende Engel jeweils einer unter jedem Apostelpaar An der Ost und Sudseite sind die Apostel paarweise zu beiden Seiten der Fenster angeordnet Das Zwischenfeld zwischen dem Ostfensterchen und dem hoher liegenden Abschluss des Apostelfrieses ist mit Rankwerk ausgefullt An der Nordwand ist die Reihe der Apostel durch eine rechteckige Sakramentsnische unterbrochen Diese wird von Masswerk und einem krabbenbesetzten kielbogigen Abschluss umrahmt der gleichzeitig mit den Wandmalereien entstanden ist 2 Die im Spitzbogen schliessenden oberen Wandhalften enthalten fast ausschliesslich Darstellungen aus dem Leben Mariens Im Bogenfeld der Ostwand Stirnwand ist eine lebensgrosse Schutzmantelmadonna mit seitlich kniender kleiner Stifterdarstellung zu sehen Das Bogenfeld der Sudwand rechten Wand zeigt vier Bilder die in zwei Ebenen ubereinander angeordnet sind oben die Anbetung der Heiligen Drei Konige darunter die Verkundigung an Maria die Geburt Christi und die Flucht nach Agypten Am Fenstergewande sind zwei Engel dargestellt Gegenuber an der Nordwand linken Wand sind ebenfalls in zwei Ebenen die Kronung Mariens zur Himmelskonigin und die Samariterin am Jakobsbrunnen dargestellt Uber dem ehemaligen Chorbogen an der Westwand halten zwei Engel das Schweisstuch Christi 2 Hochaltar Bearbeiten Der stattliche spatbarocke Hochaltar stammt aus der Erbauungszeit der Kirche Sein Aufbau wird von vier Saulen mit vergoldeten Kapitellen getragen wobei das aussere Saulenpaar gewunden ist Der geschweifte Auszug ist mit Muschelwerk Gebalkvasen und Blumengirlanden die von Engeln gehalten werden verziert Uber dem stattlichen vergoldeten Tabernakel mit Aussetzungsnische ist auf dem Altarblatt ist entsprechend dem Patrozinium der Kirche eine Darstellung der Himmelfahrt Mariens zu sehen Daruber ist eine Kartusche mit dem Schriftzug Himmelskonigin bitt fur uns angeordnet Das Auszugsbild zeigt eine von Engeln getragene bekronte Weltkugel die das Marienmonogramm enthalt Die beiden Seitenfiguren stellen die Heiligen Sebastian links und Florian rechts dar 2 Seitenaltare Bearbeiten Zu beiden Seiten des Chorbogens sind schrag die als Pendants ausgefuhrten Seitenaltare aufgestellt die um 1760 im Rokokostil geschaffen wurden Ihre Aufbauten werden von je zwei gewundenen Saulen getragen Sie sind seitlich mit geschnitztem Muschelwerk verziert Der geschweifte Auszug ist jeweils mit Muschelwerk Gebalkvasen und seitlichen Anbetungsengeln verziert Auf der Mensa befindet sich jeweils ein Drehtabernakel zu dessen beiden Seiten dreieckige Reliquienschreine angeordnet sind Insgesamt sind die Seitenaltare in ihrer Gestaltung deutlich gegenuber dem Hochaltar zuruckgenommen 2 3 Der sudliche linke Seitenaltar enthalt im Hauptbild eine Darstellung der heiligen Anna und im Auszug ein kleines Gemalde des heiligen Sebastian Der nordliche rechte Seitenaltar zeigt im Hauptbild des heiligen Franz Xaver Im Auszug befindet sich ein kleines Gemalde des heiligen Leonhard Wahrend die Altarblatter erst im 19 Jahrhundert geschaffen wurden entstanden die Auszugsbilder gleichzeitig mit den Altaren 2 Kanzel Bearbeiten Auch die Rokoko Kanzel entstand um 1760 Ihr geschweifter Korpus wird durch Volutenpilaster gegliedert die Felder dazwischen sind mit Rocaillen verziert Auf dem Schalldeckel ist erhoht auf einem von Voluten gestutzten Podest das Auge Gottes im Strahlenkranz dargestellt Auch er ist mit Rocaillen verziert An der Unterseite des Schalldeckels ist im Relief die Heilig Geist Taube dargestellt 2 3 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Das Chorgestuhl mit hoch aufragender Ruckwand entstand Mitte des 18 Jahrhunderts und ist reich mit geschnitztem Rokoko Muschelwerk verziert Da unmittelbar daneben die Sakristeiglocke angebracht ist sitzt hier wahrend der Gottesdienste ublicherweise der Mesner Oberhalb der Chorempore sind zwei geschnitzte Flachreliefs der Heiligen Florian links und Georg rechts angebracht die auf die Mitte des 16 Jahrhunderts datiert werden Fruher waren sie Teil des nordlichen Seitenaltares Ausserdem sind im Chor zwei spatgotische Schnitzfiguren der Heiligen Barbara und Apollonia aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts angebracht Sie waren fruher als Seitenfiguren am sudlichen Seitenaltar aufgestellt 2 3 Bemerkenswert ist ausserdem das geschnitzte Speisgitter eine sechsfeldrige Anlage im Stile des spaten Rokoko Reich verzierte Pilaster trennen die mit qualitatvollen durchbrochenen Muschelwerkschnitzereien verzierten Felder Die beiden mittleren Felder enthalten symbolische Darstellungen von Herz Jesu und Herz Maria Die Kreuzwegtafeln sind in Ol auf Leinwand gemalt und stammen aus der Entstehungszeit der Kirche Gegenuber der Kanzel ist ein Kruzifix mit Mater Dolorosa angebracht daneben eine Schnitzfigur der heiligen Ottilie Ausserdem befinden sich an den Langhauswanden eine Marienfigur mit Rosenkranz und eine moderne Figur des heiligen Josef In der Turmkapelle befindet sich ein kleiner Altar mit einer Pieta Zur Kirchenausstattung gehoren ferner zwei Prozessionsstangen auf denen Figuren der Heiligen Sebastian und Florian angebracht sind 2 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft Rottenburg LaaberEinzelnachweise Bearbeiten a b Landshuter Zeitung vom 28 Marz 2018 Seelsorge und Verwaltung in einer Hand Online auf www idowa de abgerufen am 19 November 2022 a b c d e f g h i j k l m n o Anton Eckardt Hrsg Die Kunstdenkmaler von Niederbayern Bezirksamt Rottenburg Oldenbourg Munchen 1930 S 167 170 a b c d e f Oberroning Maria Himmelfahrt Online auf kirchturm net abgerufen am 19 November 2022 48 74068 12 08732 Koordinaten 48 44 26 4 N 12 5 14 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Oberroning amp oldid 238156295