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Die romisch katholische Pfarrkirche St Andreas in Hofendorf einem Ortsteil der Gemeinde Neufahrn in Niederbayern im Landkreis Landshut ist ein Kirchenbau im Stile des Rokoko der im Jahr 1747 vom kurfurstlichen Hofmaurermeister Johann Georg Hirschstotter aus Landshut errichtet und wenig spater einheitlich im Rokokostil ausgestattet wurde Die Pfarrkirche befindet sich auf einer Anhohe uber dem Tal der Kleinen Laber Die Pfarrei mit heute rund 300 Katholiken und das Patrozinium des heiligen Andreas Gedenktag 30 November bestanden bereits im 13 Jahrhundert Dies wurde 1279 von Bischof Heinrich von Regensburg bestatigt als Graf Konrad V von Moosburg die Kirche an das Kollegiatstift St Kastulus in Moosburg ubertrug 1 Aussenansicht der Pfarrkirche St Andreas in HofendorfInnenraumDie letzte Gesamtrenovierung wurde 1994 durchgefuhrt Die letzte Aussenrenovierung fand 2015 statt Dabei wurden schadhafte Stellen an Fassade und Turm ausgebessert das Mauerwerk trockengelegt sowie das Dach grundlegend gereinigt und von Moos befreit 2 Das Gotteshaus ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 153 11 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Die Pfarrei St Andreas in Hofendorf mit der Nebenkirche St Georg in Walpersdorf wird heute durch die Pfarreiengemeinschaft Neufahrn seelsorgerisch betreut Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 1 1 Aussenbau 1 2 Innenraum 2 Ausstattung 2 1 Altare 2 2 Kanzel 2 3 Ubrige Ausstattung 2 4 Orgel 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der nach Osten ausgerichtete Saalbau umfasst ein dreijochiges Langhaus und einen eingezogenen einjochigen Chor mit halbrunder Apsis die unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt sind Der Aussenbau in zartem Rosa getuncht ist weitgehend ohne Gliederung Auffallig sind jedoch die Fensteroffnungen mit geschwungener Berandung sogenannte Bassgeigenfenstern die besonders fur Hirschstotter typisch sind Er verwirklichte sie beispielsweise auch bei der Wallfahrtskirche St Ottilia in Hellring und bei der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Oberhatzkofen Uber dem Bassgeigenfenster befindet sich in jedem Joch ausserdem ein kleineres dreipassformiges Fenster 1 Sudlich am Chor ist die zweigeschossige Sakristei angebaut Das obere Geschoss wurde wahrscheinlich 1880 im Zuge einer Renovierungsmassnahme aufgesetzt An die Westseite des Langhauses schmiegt sich der Turm uber quadratischem Grundriss an der von weissen Lisenen und Putzbandern gegliedert wird Der Unterbau besteht aus zwei uberhohten Geschossen Knapp uber der Firsthohe des Schiffs geht der Turm in einen oktogonalen Oberbau uber der von Eckpilastern gegliedert wird sowie Turmuhren und Schalloffnungen enthalt Den oberen Abschluss bildet eine stark eingeschnurte Zwiebelhaube mit Turmkugel und Kreuz Der Zugang zum Kircheninneren erfolgt durch das Erdgeschoss des Turms das von einem Kreuzgewolbe uberspannt wird Von hier aus ist auch eine nordlich an den Turm angebaute Seitenkapelle zu Ehren der Unbefleckten Empfangnis Mariens zuganglich 1 Innenraum Bearbeiten Der Innenraum wird von einem flachen Tonnengewolbe mit Stichkappen uberspannt das sich uber reich profiliertem Kranzgesims erhebt Letzteres umlauft den gesamten Innenraum mit Ausnahme der Westseite Die Wande sind durch Pilaster gegliedert Der Chorraum ist durch den runden Chorbogen vom Langhaus abgetrennt Im ruckwartigen Joch des Kirchenschiffs ist eine Doppelempore eingezogen Die Brustung im unteren Geschoss ist geschwungen Im oberen Geschoss ist sie gerade hier ist jedoch das Orgelwerk eingebaut 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp Nordlicher Seitenaltar nbsp Sudlicher Seitenaltar nbsp Rokoko KanzelAltare Bearbeiten Die drei stattlichen einheitlich gestalteten Rokokoaltare aus den Jahren 1761 und 1765 dominieren das Kircheninnere Sie wurden von dem Pfeffenhausener Schreinermeister Johann Jakob Sixinger geschaffen Den Hochaltar fasste der Maler Johann Anton Schweinhuber aus Rottenburg Fassung und Altarblatter stammen von dem Maler Johann Caspar Spiltz Der Hochaltar von 1765 besitzt eine hohe Sockelzone die Mensa und Tabernakel einrahmt Letzterer besitzt vergoldete Turchen mit Reliefdarstellungen Auf dem rechten Turchen ist das Lamm Gottes aus der Offenbarung des Johannes zu sehen Daruber befindet sich hinter ebenfalls vergoldeten Turchen mit Weinlaubranken die Aussetzungsnische die von einem Herz als Symbol der Liebe Gottes in einem Strahlenkranz bekront wird Uber der Sockelzone erheben sich vier Rundsaulen und zwei Pilaster jeweils mit korinthisierenden Kapitellen die das Altarblatt einrahmen Dieses zeigt eine Darstellung des Kirchenpatrons Andreas vor dem sogenannten Andreaskreuz an dem er sein Martyrium erleiden wird Dieses Gemalde aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wird von den beiden Seitenfiguren Petrus links und Paulus rechts gleicher Zeitstellung flankiert Ausserdem tragen Saulen und Pilaster ein an den Enden weit nach vorne ragendes Gebalk Dort befindet sich jeweils eine Stuckvase in verspielten Formen etwa oberhalb des inneren Saulenpaars sitzen zwei vollplastisch gestaltete Putten Am geschweiften mit Muschelwerk verzierten Altarauszug der von sechs Volutenbogen berandet wird ist eine Reliefdarstellung der Heilig Geist Taube zu sehen Diese ist von Gewolk mit vier Puttenkopfen umgeben und von einem goldenen Strahlenkranz hinterfangen Seitlich befinden sich zwei Durchgange mit Turen daruber jeweils eine weitere Stuckvase 1 Die beiden als Pendants angelegten Seitenaltare stammen aus dem Jahr 1761 Sie befinden sich in den ausgerundeten Winkeln des Langhauses zu beiden Seiten des Chorbogens und nehmen sich gegenuber dem Hochaltar kaum zuruck Auch hier uberwiegen geschwungene Formen Der Aufbau wird hier jeweils von zwei Rundsaulen und zwei Pilastern mit korinthisierenden Kapitellen getragen Auf dem ebenfalls weit auskragenden Gebalk befinden sich aussen wiederum zwei Vasen die den geschweiften mit Rocaillen verzierten Altarauszug einrahmen Letzterer stutzt sich nach beiden Seiten hin uber Voluten auf dem Gebalk ab Der nordliche linke Seitenaltar ist der heiligen Mutter Anna geweiht Er zeigt im Altarblatt seine Namenspatronin die ihrer Tochter Maria im Beisein ihres Ehemanns des heiligen Joachim das Lesen lehrt Auf der Aussetzungsnische befindet sich eine spatgotische Madonnenfigur mit Jesuskind aus der Zeit um 1510 Wahrend Maria in ihrer Rechten das Zepter halt wiegt der kleine Jesus in seiner Linken ein weiteres Machtsymbol namlich den Reichsapfel und erhebt die Rechte zum Segen Auf dem Oberbild ist der heilige Wendelin zu sehen 1 Der sudliche rechte Seitenaltar ist dem heiligen Josef geweiht der auf dem Altarblatt dargestellt ist Oberhalb der Aussetzungsnische befindet sich wiederum eine spatgotische Schnitzfigur die den heiligen Stephanus darstellt Auf dem Auszugsgemalde ist der heilige Leonhard zu sehen 1 Kanzel Bearbeiten Die auf der Evangelienseite angebrachte Rokoko Kanzel durfte zeitgleich mit den Altaren entstanden sein Der geschwungene Kanzelkorb mit Stiege besitzt golden umrandete Bildfelder dazwischen Volutenpilaster und ist mit Rokokoschnitzwerk verziert An der Ruckwand befindet sich ein Gemalde das Jesus als den Guten Hirten darstellt Der geschwungene Schalldeckel zeigt an der Unterseite ein Relief der Heilig Geist Taube obenauf einen Posaunenengel 1 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Gegenuber der Kanzel befindet sich ein Missionskreuz an dessen Fuss eine Figur der Mater Dolorosa Das grosse Deckengemalde im Langhaus wohl neueren Ursprungs zeigt die Himmelfahrt Christi Der historische Taufstein ist vor dem sudlichen Seitenaltar aufgestellt Uber einem achteckigen Fuss erhebt sich ein kreisrundes Steinbecken mit holzernem Deckel Am Chorbogen ist eine Rosenkranzmadonna mit Jesuskind angebracht Die Figur steht auf Gewolk das eine Mondsichel enthalt Die geschnitzten rechteckigen Stuhlwangen sind barock Die Gestaltung des prinzipielle Aufsatzes ist stets gleich eine grosse Muschelschale Laubwerk und Fruchtgehange In der konkreten Ausfuhrung unterscheiden sich die Stuhlwangen jedoch voneinander 1 Orgel Bearbeiten nbsp Blick zur Doppelempore mit der OrgelDie Orgel der Pfarrkirche wurde im Jahr 1878 von Ludwig Edenhofer der eine Orgelbauwerkstatt in der Stadt Regen im Bayerischen Wald betrieb in einem neuromanischen Prospekt errichtet Restauriert wurde sie zuletzt 1977 von Hermann Kloss aus Kelheim und um 2000 von Johannes Schadler aus Donaustauf Das Schleifladeninstrument mit mechanischen Spiel und Registertrakturen umfasst insgesamt sieben Register auf einem Manual und fest angekoppeltem Pedal Die Disposition lautet wie folgt 3 4 I Manual C f31 Principal 8 2 Gedeckt 8 3 Viola da Gamba 0 8 4 Octav 4 5 Flote 4 6 Mixtur III 2 Pedal C a17 Subbass 0 16 Eines der Vorgangerinstrumente dieser Orgel befindet sich heute in dem von Sixtus Lampl ins Leben gerufenen Orgelzentrum Valley Das Schleifladeninstrument stammt wahrscheinlich noch aus dem 17 Jahrhundert allenfalls aber aus dem fruhen 18 Jahrhundert Gegen Ende des 18 Jahrhunderts wurde das Instrument von seinem ursprunglichen Standort in der Hofendorfer Pfarrkirche in deren Filialkirche St Georg in Walpersdorf verbracht Im 19 Jahrhundert wurde ein Pedalwerk angebaut das man bei der jungsten Restaurierung wieder entfernte da es vollig unproportioniert war Nachdem die Orgel aufgrund mangelnden Gebrauchs vollig unbespielbar war restaurierte man sie und ubertrug sie in das Orgelzentrum Die heutige Disposition des Instruments lautet wie folgt 5 I Manual C c31 Gedeckt 8 2 Flote 4 3 Principal 0 2 4 Quinte 1 1 3 0 auf c1 repetierend5 Octav 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Andreas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft NeufahrnEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Anton Eckardt Hrsg Die Kunstdenkmaler von Niederbayern Bezirksamt Rottenburg Oldenbourg Munchen 1930 S 67 71 Landshuter Zeitung vom 26 November 2015 Dach Fassade und Turm in neuem Glanz Die Aussenrenovierung der Sankt Andreas Kirche in Hofendorf fast abgeschlossen Neufahrn in Niederbayern Hofendorf St Andreas Online auf organindex de abgerufen am 2 Juli 2017 Orgeldatenbank Bayern online Aufgestellt im Alten Schloss Memento vom 20 Februar 2020 im Internet Archive Online auf www lampl orgelzentrum de abgerufen am 2 Juli 2017 48 73112 12 14806 419 Koordinaten 48 43 52 N 12 8 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Andreas Hofendorf amp oldid 237446994