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Manfred Hermann 2 Mai 1937 in Gutenbach 22 Oktober 2011 in Freiburg im Breisgau war romisch katholischer Pfarrer und ein bedeutender Kunsthistoriker fur Baden Wurttemberg besonders fur das Oberrhein Gebiet die Baar und das ehemalige Furstentum Hohenzollern Sigmaringen sowie fur die Zeit des Barock Manfred Hermann vor seiner Ebringer Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstgeschichtliches Werk 2 1 Allgemeines 2 2 Kunstfuhrer 2 3 Kirchenbau 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch des Berthold Gymnasiums in Freiburg im Breisgau studierte er in Freiburg und Munchen Theologie 1962 wurde er zum Priester geweiht Er war dann Vikar in Obereschach jetzt Stadtteil von Villingen Schwenningen in Oppenau in Buchholz jetzt Stadtteil von Waldkirch in Burladingen in Kappel jetzt Stadtteil von Freiburg im Breisgau und im Baden Badener Stadtteil Lichtental Von 1971 bis 1978 war er erst Pfarrverweser dann Pfarrer in Neufra bevor er 1979 Pfarrer der Pfarrgemeinde St Gallus in Ebringen wurde 2006 trat er in den Ruhestand Er ist auf dem Ebringer Friedhof bestattet 1 2 Kunstgeschichtliches Werk BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Hermann war als Kunsthistoriker Autodidakt Seine Themen spiegeln die Stationen seines Lebens wider Vielleicht war es eine Holzschnitzfigur des heiligen Antonius des Grossen in der Pfarrkirche St Josef im Tal der Wilden Gutach und zwar in Obersimonswald dem ersten Dorf gutachabwarts von seinem Geburtsort Gutenbach die ihn endgultig zur Kunstgeschichte fuhrte Er entdeckte ihre Zusammengehorigkeit mit zwei Figuren im Freiburger Augustinermuseum und schrieb die Gruppe einem Hans Wydyz nahestehenden Kunstler zu 3 Die aus Lindenholz geschnitzte Plastik lt des Antonius gt mussen wir uns an ihrem ehemaligen Aufbewahrungsort in einem reichen gotischen Schrein vorstellen In der Mitte stand die breite Sitzfigur des hl Antonius zu ihr gesellten sich zwei weitere Heiligengestalten in den Seitennischen die heute im Augustinermuseum in Freiburg aufbewahrt werden Es sind ein hl Rochus dessen Pestbeule am Oberschenkel ein Engel pflegt und der einem Hund ein Stuck Brot reicht und eine Apostelfigur mit einem Buch in der Hand wohl ein hl Jakobus d A lt Man durfte den Altar gt im ersten Jahrzehnt des 16 Jahrhunderts bei einem uns weiter unbekannten Kunstler in Auftrag gegeben haben der sich an der damals bekanntesten Schnitzerwerkstatt zu Freiburg orientierte namlich an dem aus Strassburg eingewanderten Hans Wydytz Der Obersimonswalder Antonius und seine Assistenzfiguren standen lange in der Freiburger Niederlassung des nach Antonius dem Grossen benannten Antoniter Ordens Hermann blieb ihm nah als er die Geschichte der Antoniterniederlassung in Villingen Schwenningen erforschte nah seinem ersten Wirkort als Vikar 4 Die Jahre in Burladingen und Neufra brachten viele Einzeluntersuchungen zur Geschichte von Hohenzollern Sigmaringen mindestens zwanzig zwischen 1971 und 1978 allein in der Zeitschrift Hohenzollerische Heimat Dazu gehoren nicht nur kunsthistorische Titel wie die folgenden Beispiele zeigen Die Turn und Taxi schen Postanstalten in Hohenzollern 5 Zur Postgeschichte von Veringenstadt Hohenzollern 6 und Die Thurn und Taxische Postablage Burladingen 7 In einer grosseren Monographie beschrieb er die Neufraer Hochbergkapelle 8 Die umfangreichste Frucht war ein Buch in dem auf gegenuberliegenden Seiten jeweils eine Skulptur aus dem Landkreis Sigmaringen abgebildet und detailliert besprochen ist Skulpturen von 1150 bis 1986 dem Erscheinungsjahr des Buches 9 Als Hermann Neufra verliess schrieb der Redakteur der Hohenzollerischen Heimat 10 Was Pfarrer Hermann fur die Kunstgeschichte in Hohenzollern geleistet hat konnte man fast schon als Lebenswerk bezeichnen dabei war es kaum das Werk eines Jahrzehnts Als Pfarrer in Ebringen gab Hermann fur den Verein fur Dorfgeschichte Schallstadt Mengen Wolfenweiler dessen Vorsitzender er war das Buch 1225 Jahre Mengen heraus zu dem er mehrere Kapitel beitrug 11 Am meisten faszinierte Hermann das Barock Mit seinem Freund Hermann Brommer verfasste er den zweiten Teil einer Monographie uber die Bildhauersippe Hauser 1611 1842 12 In engem Kontakt mit ihm erforschte er auch die mit den Hausers verwandte Bildhauersippe Winterhalder oder Winterhalter etwa ab 1613 13 In seinem ersten Aufsatz uber Matthias Faller schrieb er 1974 noch 14 Der Name Matthias Faller steht bisher in keinem Kunstlexikon der Welt Seit 2003 steht sein eigener Matthias Faller Artikel im Allgemeinen Kunstlerlexikon 15 Er schilderte Fallers Leben und Werk in St Margen 16 und trug Biographie und Werkverzeichnis zum Katalog der Ausstellung zu Fallers 300 Geburtstag in St Margen bei 17 Kunstfuhrer Bearbeiten Einen grossen Interessentenkreis hat Hermann durch seine Monographien in der Reihe der Kunstfuhrer des Verlags Schnell und Steiner und spater des Kunstverlags Josef Fink in Lindenberg im Allgau erreicht Die Fuhrer sind hier wo nicht anders angegeben nach dem Jahr der Erstauflage chronologisch gereiht Sigmaringen Pfarrkirche St Johann Evangelist 2 Auflage 1976 Kirchzarten Pfarrkirche St Gallus 1976 Messkirch Stadtkirche St Martin 4 Auflage 1977 Breitnau Pfarrkirche St Johannes Evangelist 1979 Loffingen Wallfahrtskirche zum Witter Schneekreuz 2 Auflage 1980 Kappel Freiburg im Breisgau Pfarrkirche St Gallus 1983 Pfaffenweiler Pfarrkirche St Columba 1983 Ebringen Pfarrkirche St Gallus und Otmar 1987 Loffingen Pfarrkirche St Michael 1989 Bad Krozingen Pfarrkirche St Alban 1991 St Margen Ehemalige Augustiner Chorherrenkirche heute Pfarr und Wallfahrtskirche 16 Auflage 1996 Vohrenbach Pfarrkirche St Martin 1996 Donaueschingen Pfarrkirche St Johann 12 Auflage 1998 Ebringen Berghauser Kapelle St Trudpert 1998 Sasbach Pfarrkirche St Brigitta Sasbach bei Achern 1400 Jahre Gemeinde am Fuss der Hornisgrinde 1998 Glottertal Pfarrkirche St Blasius 1999 Neuhausen Konigsfeld im Schwarzwald Pfarrkirche St Martin 1999 Todtnau Katholische Kirchen 2 Auflage 2000 Immenstaad am Bodensee Pfarrkirche St Jodokus 2000 Buchenbach Pfarrkirche St Blasius 2002 St Margen Wallfahrtskirche zum heiligen Judas Thaddaus 2002 Solden Schwarzwald Pfarrkirche St Fides und Markus 2002 Waldau Pfarrkirche St Nikolaus 2005 Wiesloch Stadtpfarrkirche St Laurentius und ehemalige Augustiner Eremiten Klosterkirche 2005 Konstanz Dreifaltigkeitskirche 2007 Konstanz St Stephan 3 Auflage 2009 Wald Hohenzollern Ehemalige Zisterzienserinnen Klosterkirche jetzt Pfarrkirche St Bernhard 2011Kirchenbau Bearbeiten Als Pfarrer war Hermann fur die Renovierung seiner Ebringen Kirche St Gallus und Otmar sowie der Berghauser Kapelle auf dem Schonberg Sattel zwischen Ebringen und Wittnau Breisgau verantwortlich Eine singulare Leistung war der Neubau einer Kirche fur die 1972 errichtete katholische Pfarrgemeinde Schallstadt Wolfenweiler Die Katholiken benutzten zunachst Raume der evangelischen Pfarrgemeinde Erst 1992 wurde auf einem Grundstuck zwischen den Gemarkungen Schallstadt und Wolfenweiler der Grundstein fur eine neue Kirche mit Gemeindezentrum gelegt nach einer abgegangenen Kapelle in Schallstadt dem heiligen Blasius geweiht Hermanns Gedanke war in einen durchaus modernen Zentralbau drei barocke Altare aus der 1963 abgebrochenen und durch einen Neubau ersetzten 18 Gutenbacher Pfarrkirche St Katharina einzufugen Sie hatten in Depots gestanden und mussten restauriert und erganzt werden Mit den Architekten Josef Laule und Hans Peter Heitzler gelang die Integration 19 Im verhaltnismassig kleinen Kirchenraum war ein Abschieben der Altare an die Seite oder Ruckwand nicht moglich Dort hatten die plastisch und malerisch uberaus kraftvollen Altare den Raum bestimmt So gab es als Losung nur die Einbindung in das liturgische Konzept der Kirche Vorbilder dafur gab es aber nur bei bestehenden Kirchen bei denen alten Chore neue Kirchenraume angefugt wurden so in Hinterzarten oder Pfaffenweiler Um den Altaren eine Beziehung zu ihrem neuen Standort zu vermitteln wurde der Ostteil der alten Chorturmkirche von Gutenbach massstablich nachgebaut und an den Zentralraum angefugt Die drei alten Altare Symbol der Dreifaltigkeit verbinden sich in der Kreuzform mit dem neuen Zelebrationsaltar Der hohe offene Dachraum mit seinem Oberlicht uber dem Raum der Gemeinde gleicht das Gewicht der drei Altare aus Werke von Matthias Faller Johann Pfunner 1716 1788 und Simon Goser blieben so ihrer sakralen Bestimmung erhalten Odyssee und gluckliches Ende schrieb Hermann 20 Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf auf der Internetseite der Seelsorgeeinheit Batzenberg Schonberg Abgerufen am 13 Juli 2012 Nachruf in der Badischen Zeitung vom 27 Oktober 2011 Abgerufen am 13 Juli 2012 Manfred Hermann Der hl Antonius der Einsiedler In Oberlander Chronik 1965 Nr 290 ohne Seitenzahlung Manfred Hermann Das Antoniterhaus in Villingen In Schriften des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte der Baar 28 1970 S 121 141 Memento des Originals vom 7 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot baarverein de PDF 71 3 MB Abgerufen am 14 Juli 2012 Manfred Hermann Die Turn und Taxi schen Postanstalten in Hohenzollern In Hohenzollerische Heimat 23 1973 S 38 40 Manfred Hermann Zur Postgeschichte von Veringenstadt Hohenzollern In Hohenzollerische Heimat 24 1974 S 30 31 Manfred Hermann Die Thurn und Taxische Postablage Burladingen In Hohenzollerische Heimat 27 1977 S 27 Manfred Hermann Volkskunst auf dem Hochberg bei Neufra Zeugnisse der Volksfrommigkeit auf der Zollernalb Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1974 ISBN 3 7995 4022 9 Manfred Hermann Kunst im Landkreis Sigmaringen Plastik Hohenzollerische Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen Hrsg Sigmaringen 1986 H Burkarth Abschied von Pfarrer Hermann In Hohenzollerische Heimat 29 1979 S 63 Verein fur Dorfgeschichte Schallstadt Mengen Wolfenweiler Hrsg 1225 Jahre Mengen 776 2001 2001 Manfred Hermann und Hermann Brommer Die Bildhauer Hauser in Kirchzarten Schlettstadt und Freiburg i Br 1611 1842 Teil II in Schau ins Land 94 95 1976 77 S 165 200 Manfred Hermann Zu den Schwarzwalder Bildhauern Winterhalder in Neukirch und Vohrenbach In Bernd Mathias Kremer Hrsg Kunst und geistliche Kultur am Oberrhein Festschrift fur Hermann Brommer zum 70 Gebuertstag Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 1996 S 61 83 Manfred Hermann Matthias Faller und die Loffinger Barockallare In Schriften des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte der Baar 30 1974 S 72 93 Memento des Originals vom 21 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot baarverein de PDF 43 3 MB Abgerufen am 14 Juli 2012 Allgemeines Kunstlerlexikon Band 36 2003 S 430 432 Manfred Hermann Der Schwarzwalder Bildhauer Matthias Faller 1707 91 Sein Leben und Werk in St Margen Lindenberg Josef Fink Kunstverlag 2006 Gemeinde St Margen Hrsg Matthias Faller Der Barockbildhauer aus dem Schwarzwald Lindenberg Josef Fink Kunstverlag 2007 Amandus Wagenbrenner Kirchenfuhrer der katholischen Pfarrkirche St Katharina in Gutenbach im Schwarzwald Fachverlag fur Kirchenfotografie EK Service Porth 2000 Josef Laule Zur Architektur der Kirche In Sankt Blasius Schallstadt Wolfenweiler Selbstverlag der Pfarrgemeinde 1994 Manfred Hermann Odyssee und gluckliches Ende In Sankt Blasius Schallstadt Wolfenweiler Selbstverlag der Pfarrgemeinde 1994 Normdaten Person GND 12168685X lobid OGND AKS LCCN no2010155268 VIAF 69791249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hermann ManfredKURZBESCHREIBUNG romisch katholischer Pfarrer und KunsthistorikerGEBURTSDATUM 2 Mai 1937GEBURTSORT GutenbachSTERBEDATUM 22 Oktober 2011STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Hermann Kunsthistoriker amp oldid 228848205