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Matthias Faller 23 Februar 1707 auf dem Oberfallengrundhof in Neukirch Schwarzwald 3 Februar 1791 in St Margen war ein deutscher Klosterbildhauer und Holzschnitzer Er gilt als bedeutender Vertreter seines Kunsthandwerkes in Suddeutschland am Ubergang zwischen Barock und Rokoko Volkstumlich wird er als Der Herrgottschnitzer des Schwarzwalds bezeichnet Matthias Faller Figur des Hl Blasius vom Rosenkranzaltar der Klosterkirche St Margen 1742 1743 Grab von Matthias Faller an der Klosterkirche St MargenLeben und Beruf BearbeitenMatthias war das dritte von neun Kindern des Oberfallengrundhof Landwirts Georg Faller 1675 1748 und seiner zweiten Ehefrau Barbara Furtwangerlin 1679 1734 Uber sein Leben gibt es kaum Zeugnisse keinen Nachlass keine Briefe Beschreibungen seiner Person oder Ahnliches Lediglich Tagebuchnotizen der Abte von St Margen und Klosterakten geben Auskunft Nach der Lehre bei Adam Winterhalder in Vohrenbach zwischen 1721 und 1725 fuhrten ihn seine Wanderjahre zusammen mit Winterhalders Sohn Johann Michael nach Colmar Augsburg Munchen Regensburg Wien Prag Znaim und Olmutz Von der Wanderschaft kehrte er etwa 1732 in seine Heimat zuruck und schuf 1732 bis 1735 als erste bekannte Arbeiten die Altare in der neu erbauten St Andreas Kirche in seinem Heimatort Neukirch darunter den Antonius Altar den sein Vater im Gedenken an die kurz zuvor verstorbene Mutter gestiftet hatte Dann arbeitete er hauptsachlich fur die Kloster St Margen und St Peter In das Augustiner Chorherrenkloster St Margen trat er 1735 als Bruder Floridus ein um dort die neu erbaute Kirche auszustatten Doch schon zwei Jahre spater verliess er das Kloster wieder da der nachfolgende Abt ihn aus finanziellen Grunden nicht mehr als Bildhauer beschaftigen konnte Von da an hatte er seine Werkstatt auf dem elterlichen Hof kehrte aber 1741 noch einmal fur zwei Jahre als Kammerdiener des Abtes in das Kloster zuruck 1744 45 arbeitete er am Hochaltar von St Margen Insgesamt hat er das Schnitzwerk aller sechs St Margener Altare geschaffen ferner die Kanzel noch 1776 77 den Orgelprospekt fur die Silbermann Orgel und 1779 72 jahrig den Schrein fur die Gebeine des Katakombenheiligen Constantius Das Ensemble in St Margen ist eines seiner Hauptwerke Beim Brand der Klosterkirche 1907 wurden viele seiner Schnitzereien gerettet Weitere Werke von Faller fanden sich in der Ohmenkapelle bei St Margen bis diese wegen Diebstahlgefahr entfernt werden mussten Mit 40 Jahren heiratete Faller 1747 Maria Fehrenbach die noch im selben Jahr den Sohn Johann Nepomuk zur Welt brachte Von 1751 bis 1771 lebte die Familie in St Peter wo er zuerst die Bibliothek im Kloster St Peter auf dem Schwarzwald nach Entwurfen von Johann Christian Wentzinger ausstattete Aber auch in der Kirche und in den Hauskapellen ist fast die gesamte Rokoko Kunst sein Werk 1755 wurde die Tochter Maria geboren Beide Kinder arbeiteten spater in seiner Werkstatt der Sohn als Holzbildhauer Maria als Fassmalerin Vermittelt durch St Margen und St Peter erhielt Faller Auftrage fur die von diesen Klostern betreuten Priorate wie St Ulrich im Schwarzwald und Pfarreien wie Wyhl am Kaiserstuhl sowie fur befreundete Kloster etwa der Kartause Ittingen im Kanton Thurgau und der Kartause in Molsheim nicht erhalten im Elsass In seinen letzten Lebensjahren schnitzte der Bildhauer dessen Werk sonst fast ausschliesslich religiosen Themen gewidmet ist Uhrenschilder die Vorderseiten von Schwarzwalduhren fur aufwandige Floten und Hackbrettuhren die in dieser Gegend des Schwarzwalds hergestellt wurden Er verstarb 20 Tage vor seinem 84 Geburtstag in St Margen Matthias Faller wurde auf eigenen Wunsch nach seinem Tod aussen an der Marienkapelle des Klosters St Margen beigesetzt Literatur BearbeitenStephanie Zumbrink Konzeption Matthias Faller Der Barockbildhauer aus dem Schwarzwald Zur Ausstellung Matthias Faller der Barockbildhauer aus dem Schwarzwald 17 Mai 2 September 2007 im Kloster Museum St Margen Hrsg Gemeinde St Margen Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2007 ISBN 978 3 89870 382 6 Standardwerk mit biographischen Aufsatzen kunstgeschichtlicher Einordnung und ausfuhrlichem kommentiertem Werkverzeichnis Manfred Hermann Der Schwarzwalder Bildhauer Matthias Faller Sein Leben und Werk in St Margen Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2006 ISBN 3 89870 270 7 Ernst Hug Matthias Faller der Klosterbildhauer von St Peter und St Margen St Margen 1990 Ernst Hug Der Kloster Bildhauer Matthias Faller 1707 1791 St Margen 1990 Bildband Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthias Faller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sonderausstellung aus Anlass des 300 Geburtstages im Kloster Museum St MargenNormdaten Person GND 131934333 lobid OGND AKS LCCN nr2007013117 VIAF 47908755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Faller MatthiasKURZBESCHREIBUNG deutscher Klosterbildhauer und HolzschnitzerGEBURTSDATUM 23 Februar 1707GEBURTSORT Oberfallengrundhof Neukirch Furtwangen im Schwarzwald STERBEDATUM 3 Februar 1791STERBEORT St Margen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Faller amp oldid 224660943