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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Libenice Begriffsklarung aufgefuhrt Libenice deutsch Libenitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt vier Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Kutna Hora und gehort zum Okres Kolin LibeniceLibenice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk KolinFlache 482 1 haGeographische Lage 49 59 N 15 15 O 49 9844739 15 2579017 221 Koordinaten 49 59 4 N 15 15 28 OHohe 221 m n m Einwohner 305 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 280 02Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Kutna Hora KolinStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Lubomir Marcin Stand 2019 Adresse Libenice 115280 02 KolinGemeindenummer 533475Website www libenice czFriedhof und Evangelische KircheFeste LibeniceLibenitzer Eiche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLibenice befindet sich am Bach Horansky potok auf der Kutnohorska plosina Kuttenberger Hochflache Nordlich des Dorfes verlauft die Staatsstrasse I 38 zwischen Kutna Hora und Kolin Sudostlich erheben sich der Kank 353 m n m und der Sukov 336 m n m im Suden der Velky Kuklik 356 m n m und der der Maly Kuklik 359 m n m Nachbarorte sind Tri Dvory im Norden Stary Kolin und Mlady Hlizov im Nordosten Skalka Hlizov und Turkank im Osten Kank im Sudosten Grunta im Suden Horany Certovka und Dolany im Sudwesten Cervene Pecky und Nebovidy im Westen sowie Polepy Hluboky Dul und Staralka im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen dass die Gegend wahrend der Hallstatt und Latenezeit keltisch besiedelt war Auf dem 1981 zwischen Libenice und Kank entdeckten keltischen Siedlungsplatz wurden u a zahlreiche Keramikfunde aus dem 5 1 Jahrhundert gemacht Zu den bedeutendsten Funden gehort ein Schmelzofen mit 10 kg Schlacke aus dem 2 1 Jahrhundert v Chr mit Spuren von Pyrrhotin Chalkopyrit Sphalerit und Kupfer die zugleich auch einen fruhen Tiefbau auf dem Kank bezeugen 1959 wurde nordlich des Dorfes ein langliches Areal mit dem Grab einer mit reichlich Bronzeschmuck bestatteten ca 50 jahrigen Frau sowie einer zwei Meter langen Steinstele aus gelblichen und ockerfarbenen doppelglimmerigen Migmalit mit Turmalin entdeckt bei der es sich vermutlich um ein keltisches Heiligtum handelt neuere Erkenntnisse der Archaologie deuten eher auf eine Viereckschanze hin 1993 wurden in der Nahe dieser Anlage durch Raubgraber ca zehn Korpergraber aus der Keltenzeit aufgefunden Die erste schriftliche Erwahnung des Dorfes und Hofes Ljubenice erfolgte 1142 als Besitz des Zisterzienserklosters Sedletz In der Mitte des 13 Jahrhunderts wurde auf den Fluren von Libenice der Bergflecken Grunta angelegt Im Jahre 1396 verkaufte das Kloster das Gut Libenice auf Lebenszeit an Konig Wenzel IV 1422 verpfandete Konig Sigismund das Gut an die Erkinger von Seinsheim Nachfolgende Pfandbesitzer des Gutes Libenice mit den Dorfern Bylany Dolany und Vsestary waren ab 1437 Hanus von Rychnov und von 1440 bis 1454 Hynek und Pavel von Zalonov Konig Ladislaus Jagiello verpfandete Libenice 1498 an Bohus Kostka von Postupitz 1499 an Jan Janovsky von Soutice danach an Jan von Prachnany sowie 1505 an Vaclav und Bohuslav Lorecky von Lkous Im Jahre 1524 kaufte Katharina von Lichtenburg das Gut 1530 erbte es Johann d A Trcka von Lipa Dieser verkaufte die Feste Libenice mit den Dorfern Libenice Dolany und Grunta 1538 an Vaclav Popel von Vesec auf Suchdol 1540 erwarb der Kuttenberger Patrizier Jindrich Smiskovy von Vrchoviste das Gut und den Hof Libenice einschliesslich des Dorfes Grunta Er nahm seinen Sitz auf der Feste Libenice und nannte sich Libenicky von Vrchoviste Nach dessen Tode Jindrich Libenicky wurde 1540 in Kuttenberg von Jan Firsice von Nabdin erschlagen erbte 1550 sein Sohn Benes Libenicky das Gut nach 1553 fiel es seinem zweitehelichen Sohn Jan Libenicky zu 1560 kaufte Jan Libenicky die Anspruche des Klosters Sedletz auf die Feste und das Dorf Libenice das Dorf Grunta mit dem Kirchpatronat sowie das Dorf Dolany fur 100 Taler ab 1567 wurde ihm das Gut in der Landtafel erblich zugeschrieben Im Jahre 1567 kaufte Jan Libenicky die Dorfer Nemcice und Ohare hinzu Zwei Jahre spater schloss er einen Vergleich mit dem Rat zu Kolin wegen der Anlegung eines Grabens zwischen seinem Teich bei Stary Kolin und dem Libenicky rybnik 1580 erwarb er den Hrobsky mlyn in Kolin und wenig spater noch das Gut Jenikov Jan Libenicky von Vrchoviste war verheiratet mit Anna Kamejska von Lstibor und hatte zwei Sohne und zwei Tochter er verstarb 1589 und wurde in der Kirche von Grunta beigesetzt Die Bruder Vilem Vsebor und Vratislav Libenicky von Vrchoviste ubernahmen die vaterlichen Herrschaften Libenice und Jenikov gemeinschaftlich den Erbteil ihrer Mutter zahlten sie durch eine Mitgift von 1000 Schock Bohmische Groschen die Muhle in Kolin jahrliche Einkunfte von 50 Schock Bohmische Groschen sowie einen grossen Kmetenhof in Dolany mit Mobiliar und Vieh aus 1591 verstarb Vilem Vsebor ohne Nachkommen Im selben Jahre erwarb Konig Rudolf II die Herrschaft Kolin und zeigte auch Interesse am Gut Libenice Er loste 1593 das seit 1437 bestehende Pfand fur 7500 Taler bei Vratislav Libenicky ein und schlug das Gut mit den Dorfern Libenice Grunta und Dolany der Kammerherrschaft Kolin zu Zugleich erwarb er von Vratislav Libenicky auch die Dorfer Nemcice und Ohare die damit ebenfalls Teil der Kammerherrschaft wurden Zu dieser Zeit bestand das Dorf Libenice aus der Feste funf Bauern zehn Chlaupnern und funf Posedeken Im Jahre 1611 uberliess der neue Konig Matthias II die Herrschaft Kolin Wenzel Graf Kinsky aus Dankbarkeit fur die Unterstutzung beim Sturz seines Bruders Rudolf II Nicht inbegriffen war dabei Libenice das Matthias II seinem Hauptmann Martin Wilhein von Wustenow uberschrieb Nachdem Wenzel Graf Kinsky beim Konig in Ungnade gefallen war kaufte Matthias II im Jahre 1616 das Gut Libenice zuruck und vereinigte es wieder mit der Herrschaft Kolin In der Zeit nach der Schlacht am Weissen Berg ubernahmen die Kuttenberger Jesuiten die Betreuung der Filialkirche in Grunta 1628 wurde Libenice zusammen mit der Kammerherrschaft Kolin an die Kammerherrschaft Podiebrad angeschlossen Im Jahre 1634 zerstorte ein vom Schaffer und Bergleuten aus Gang verursachter Brand die Feste mit der Scheune sowie drei Chaluppen In der berni rula von 1654 sind funf Bauern zehn Chalupner einschliesslich des herrschaftlichen Kretschmers sowie funf Hausler aufgefuhrt Im Jahre 1713 bestand das Dorf aus funf Anspannern potaznici zehn Chalupnern und funf Hauslern In den 1730er Jahren trafen sich in der Gegend Nichtkatholiken mit auslandischen Priestern zu heimlichen Gottesdiensten und haretischen Abendmahlen Der Teich Libenicky rybnik wurde 1749 abgelassen und in Wiesenland umgewandelt da er nur geringe Ertrage erbrachte und durch Uberflutung fortlaufend Schaden an den Grundstucken der Anrainer verursachte 1762 wurde die Kirche der Jungfrau Maria in Grunta zur Filialkirche der Pfarrei Gang Im Zuge der Raabisation wurde 1778 der Hof Libenice aufgehoben und seine Fluren parzelliert Auf der Grundlage des Josephinischen Toleranzpatents von 1781 bekannte sich der grosste Teil der Bewohner zur Helvetischen Konfession Da die Zahl der Gemeindeglieder zur Bildung einer eigenen Kirchgemeinde zu gering war wurden sie dem helvetischen Pastorat in Mocovice zugeordnet die protestantischen Gottesdienste wurden durch Prediger aus umliegenden Gemeinden in Privathausern in Libenice und Dolany abgehalten Im Jahre 1786 standen in Libenice 54 Hauser Im Jahre 1801 wurde in Libenice eine einklassige Schule fur die Kinder aus Libenice Grunta Certovka Dolany und Mala Vysoka eroffnet zuvor erfolgte der Unterricht in Gang Nach der Bildung einer protestantischen Kirchgemeinde im Jahre 1826 erfolgte der Bau einer Kirche die im September 1827 geweiht wurde 1839 wurde das evangelische Pfarrhaus fertiggestellt Der zweiklassige Unterricht wurde 1842 aufgenommen Im Jahre 1843 bestand das im Kaurimer Kreis gelegene Rustikal und Dominikaldorf Libenitz aus 67 Hausern in denen 486 Personen darunter 31 protestantische und eine judische Familie lebten Im Ort gab es eine Schule ein Wirtshaus sowie eine protestantische Kirche mit Pfarrhaus Zu Libenitz konskribiert war das einschichtige Wirtshaus Skalka Katholischer Pfarrort war Gang der Amtsort war Kaisersdorf 3 1846 wurde mit finanzieller Unterstutzung des Gustav Adolf Werkes der evangelische Friedhof angelegt Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Libenitz der Herrschaft Kolin untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Libenice ab 1849 mit dem Ortsteil Grunta eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Kolin In dieser Zeit beantragten die katholischen Einwohner der Dorfer Grunta Certovka Dolany Horany und Libenice mehrmals erfolglos die Wiedererrichtung der Kirche in Grunta und Einrichtung einer katholischen Pfarrei Im Jahre 1863 nahm eine evangelische Privatschule fur die reformierten Kinder aus Libenice Certovka Dolany Horany und Vysoka den Unterricht auf in der offentlichen Schule fand ab dieser Zeit wieder einklassiger Unterricht statt Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Kolin 1869 hatte Libenice 487 Einwohner und bestand aus 72 Hausern Die evangelische Privatschule erhielt 1876 das Recht zum offentlichen Unterricht Zwischen 1884 und 1885 wurde das offentliche Schulhaus repariert und vergrossert danach wurden die Schuler beider Schulen zusammen teilweise auch in der evangelischen Schule unterrichtet Ab dem Schuljahr 1892 93 wurden wieder zwei Klassen gebildet 1896 erfolgte ein erneuter Schulumbau 1900 wurde die katholische Pfarrei Grunta errichtet Im Jahre 1900 lebten in Libenice 608 Menschen 1910 waren es 582 1919 wurde die Bezirksstrasse nach Kutna Hora an Schotterstrasse angelegt asphaltiert wurde sie erst 1966 Die evangelische Schule wurde 1921 wegen zu geringer Schulerzahl geschlossen 1930 hatte Libenice 547 Einwohner und bestand aus 106 Hausern Wahrend der deutschen Besetzung Bohmens und Mahrens landeten die Fallschirmspringer Rudolf Pernicky und Leopold Musil am 21 Dezember 1944 wegen falscher Berechnung des Absprungortes bei Libenice anstatt bei Hlinsko 1965 stellte auch die Dorfschule den Unterricht ein 1986 wurde der Asteroid 4823 Libenice nach der Gemeinde benannt Mit Beginn des Jahres 1992 loste sich Grunta von Libenice los und bildete eine eigene Gemeinde Beim Zensus von 2001 lebten in den 114 Hausern von Libenice 260 Personen Seit 2018 fuhrt die Gemeinde ein Wappen und Banner das goldene Einhorn entstammt dem Wappen der Libenicky von Vrchoviste Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Libenice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Libenice gehort die Einschicht Skalka Sehenswurdigkeiten BearbeitenMenhir auf dem Dorfplatz er ist eine Nachbildung der im Heiligtum gefundenen Stele Feste Libenice Eine Feste entstand wahrscheinlich zum Ende des 14 Jahrhunderts 1401 wurde Martin von Soutice als Burggraf von Libenice erwahnt 1574 liess Jan Libenicky von Vrchoviste die Feste durch den Kuttenberger Baumeister Gabriel erneuern wegen des Baus kam es zwischen beiden zu Streit und Tatlichkeiten Im Jahre 1634 brannte die Feste aus letztmals erwahnt wurde sie 1646 Danach wurde der dreiflugelige Bau als Wirtschaftsgebaude genutzt Evangelische Kirche errichtet 1826 1827 am westlichen Ortsrand bei der Kirche befindet sich der 1849 angelegte evangelische Friedhof Ehemalige evangelische Privatschule sie wurde zwischen Mai und Oktober 1863 auf der Grundlage des Protestantenpatents errichtet und wurde 1876 zu einer offentlichen Schule 1921 wurde sie geschlossen Ehemaliges evangelisches Pfarrhaus erbaut 1839 heute wird es von der Kirchenverwaltung als Wohnhaus vermietet Libenicky dub die ca 200 jahrige Sommereiche auf dem Friedhof hat eine Hohe von 22 m und einen Stammumfang von 2 9 m Sie ist als Baumdenkmal geschutzt Nischenkapelle Maria Himmelfahrt sie entstand zum Ende des 18 Jahrhunderts und wurde 2014 restauriert Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenJosef Kosin z Radostova 1832 1911 JugendbuchautorLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 106Weblinks BearbeitenGeschichte von Libenice Ortsbeschreibung Geschichte des Dorfes auf rodokmen nase koreny czEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 533475 Libenice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 12 Kaurimer Kreis 1844 S 233Stadte und Gemeinden im Okres Kolin Bezirk Kolin Barchovice Becvary Belusice Brezany I Brezany II Bychory Cerhenice Cirkvice Cerniky Cervene Pecky Cesky Brod Dobrichov Dolni Chvatliny Domanovice Doubravcice Drahobudice Grunta Horni Kruty Hradesin Chotovice Chotutice Chrastany Jestrabi Lhota Kbel Klasterni Skalice Klucov Kolin Konarovice Korenice Kourim Krakovany Krupa Krychnov Krechor Ksely Libenice Libodrice Lipec Losany Malotice Masojedy Mrzky Nebovidy Nemcice Nova Ves I Ohare Ovcary Pasinka Pecky Planany Pnov Predhradi Polepy Polni Chrcice Polni Voderady Poricany Prehvozdi Pristoupim Prisimasy Radim Radovesnice I Radovesnice II Ratbor Ratenice Rostoklaty Skvrnov Stary Kolin Svojsice Tatce Tismice Tousice Trebovle Tri Dvory Tuchoraz Tuklaty Tynec nad Labem Uhlirska Lhota Veletov Velim Velky Osek Veltruby Vitice Volarna Vratkov Vrbcany Zalesany Zasmuky Zabonosy Zdanice Zehun Zizelice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Libenice amp oldid 209824240