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Rudolf Pernicky 1 Juli 1915 in Krhova 21 Dezember 2005 in Prag war ein tschechoslowakischer Fremdenlegionar Widerstandskampfer gegen die deutsche Besatzungsmacht und die Machtubernahme der Kommunisten Opfer eines Schauprozesses und Generalmajor i R Leben BearbeitenDer Sohn eines Lehrers besuchte von 1926 bis 1934 das Realgymnasium in Valasske Mezirici Anschliessend begann er am 15 Juli 1934 seinen freiwilligen Militardienst bei Artillerieregiment 107 in Olomouc und wurde 1938 zum Artillerieregiment 108 nach Hranice na Morave versetzt wo er die Militarakademie besuchte Nach der Besetzung der Tschechoslowakei begab sich der Leutnant am 23 Juni 1939 uber Grosskunzendorf in das damals polnisch besetzte Szumbark Sumbark und nach Krakau wo er Kontakt zur Sokol Organisation aufnahm und sich fur einen funfjahrigen Dienst in der Fremdenlegion verpflichtete Vom tschechoslowakischen Militarlager Bronowice Male bei Krakau wurde Pernicky zusammen mit 800 weiteren tschechoslowakischen Legionaren uber Gdynia am 1 August 1939 nach Boulogne sur Mer an den Armelkanal verschickt Uber Marseille und Oran kam Pernicky in den Ausbildungsstutzpunkt der Legion im algerischen Sidi bel Abbes wo er zum Sergeanten des 1 Regiments der Fremdenlegion ernannt wurde Wenig spater wurde er zum 4 Zuaven Infanterieregiment in Tunis versetzt Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erfolgte im Oktober 1939 die Herauslosung der Tschechoslowaken aus der Legion mit dem Ziel der Grundung einer selbstandigen tschechoslowakischen Armee In Agde diente Pernicky als Leutnant des 1 und spater des 2 Infanterieregimentes und wurde 1940 zum neu gebildeten Artillerieregiment nach La Nouvelle bei Marseille versetzt Pernicky wurde ab Mai 1940 als Nachrichtendienstoffizier der 1 Abteilung des Artillerieregimentes an die Front versetzt Nach dem erfolgreichen Westfeldzuges der deutschen Wehrmacht floh Pernicky im Juni 1940 mit den Resten seiner Einheit von Sete aus mit dem Kohlenschiff Northmoor uber Gibraltar nach England Uber Cholmondeley kam er nach Moreton Hall wo er tschechoslowakische Artillerieeinheiten zusammenstellte und fur eine Gegeninvasion vorbereitete Pernicky meldete sich im Januar 1942 freiwillig fur einen Einsatz in seinem okkupierten Heimatland und absolvierte darauf von Februar bis Marz in Schottland eine Grundausbildung an einer Special Training School und in Manchester und wurde am 5 Mai 1942 in die Zweite Abteilung des Verteidigungsministeriums der Exilregierung in London berufen wo er Untergrundkampfer fur einen Einsatz in der besetzten Tschechoslowakei vorbereitete und schulte die von Bari und Brindisi aus im Rahmen der Aktion Tungsten ausgestattet und als Fallschirmspringer in Land gebracht werden sollten Im September 1944 erfolgte Pernickys Abordnung nach Italien fur einen Einsatz im Protektorat Bohmen und Mahren Der erste Versuch eines Absprungs am 4 Oktober 1944 schlug fehl da der Flieger den vorgesehenen Absprungort nicht erreichte und am 21 Dezember 1944 erfolgte ein weiterer wobei der polnische Pilot des Flugzeuges Halifax den vorgesehenen Absprungsort falsch berechnete und Pernicky zusammen mit seinem Begleiter Leopold Musil anstelle bei Hlinsko v Cechach in Libenice nordwestlich von Kutna Hora absetzte Dadurch waren Pernicky und Musil gezwungen einen zusatzlichen gefahrlichen Fussmarsch uber 80 Kilometer zuruckzulegen um ihren Kontaktmann Cyril Musil in Studnice zu erreichen und zur Untergrundgruppe Calcium in der Bohmisch Mahrischen Hohe zu gelangen Am 29 Dezember 1944 erreichten beide mit Erfrierungen ihr Ziel wo sie sich als Unterabteilung R 3 a der Gruppe Calcium anschlossen Ihre Aufgabe bestand in der Verbindungsaufnahme zur Landeoperation Platinum einschliesslich der Ersatzbeschaffung der beim Absprung dieser Gruppe verloren gegangenen operativen Materialien sowie ebenso der Kontaktaufnahme zur Operation Bauxite von Kapitan Pavel Hromka Eine vorgesehene Absetzung einer britischen Kontaktgruppe kam nicht zustande da das Flugzeug die Absprunghohe nicht erreichte Zum Kriegsende organisierte die Gruppe im Bezirk Nove Mesto na Morave Aktionen gegen einzelne deutsche Truppenteile auf deren Ruckzug und verteidigte bei Policka Hofe gegen Plunderungen deutscher Deserteure Pernicky oblag dabei auch die Koordination der Aktionen mit dem Vormarsch der Roten Armee Pernicky der im Juni 1945 seine Beforderung zum Stabskapitan erhalten hatte wurde in die 2 Abteilung des Hauptstabes berufen wo er fur Bildungsangelegenheiten zustandig wurde Am 1 August 1945 wurde er zum Major befordert Im selben Jahr nahm er ein Studium an der Militarhochschule auf und wurde nach dessen Beendigung im Jahre 1948 zum Leiter der operativen Abteilung der 14 Infanteriedivision in Mlada Boleslav ernannt Im Jahre 1947 heiratete Pernicky und am 15 Mai 1949 wurde sein Sohn geboren Nach der Machtubernahme durch die Kommunisten wurde Pernicky der aus seiner antikommunistischen Einstellung kein Hehl machte am 1 November 1948 verhaftet und in einem Schauprozess in Prag zu einer Zuchthausstrafe von 20 Jahren sowie dem Entzug seiner militarischen Range und Titel Verlust aller Auszeichnungen und einer 10 jahrigen Aberkennung der Burgerrechte verurteilt Am 11 Mai 1960 wurde er im Zuge einer Amnestie aus der Haft entlassen nachdem er zuvor uber acht Jahre als Hauer in den Uranbergwerken von Horni Slavkov Jachymov und Pribram gearbeitet hatte Nach seiner Freilassung arbeitete Pernicky dem nur Tatigkeiten als Handarbeiter gestattet wurden in der Ziegelei in Libcice nad Vltavou danach war er Lagerist in einer Prager Drogerie nbsp Pernickys GrabNachdem Pernicky im Oktober 1968 bei der Zentralen Rehabilitationsstelle der CSPB seine Rehabilitierung beantragt hatte erhielt er bis zur Auflosung dieser Stelle im Jahre 1970 nur seine Versetzung in den Ruhestand 1975 wurde Pernicky als Soldat aus der Armee verabschiedet Erst nach der samtenen Revolution wurde Pernicky 1990 juristisch und militarisch rehabilitiert Zum 1 Januar 1991 wurde er auf Grund seiner ausserordentlichen Verdienste bei der Befreiung der Tschechoslowakei zum Generalmajor i R befordert und ihm fur seinen Abschluss der Militarhochschule der Titel Ingenieur zuerkannt Pernicky war im Jahre 1990 Mitbegrunder der Vereinigung der politischen Haftlinge in der Tschechoslowakei und bis 1992 deren Vorsitzender 1991 wurde ihm der Milan Rastislav Stefanik Orden verliehen und seit 1995 ist er Ehrenburger der Stadt Nove Mesto na Morave Am 28 Oktober 2005 wurde Pernicky durch Vaclav Havel mit dem Orden des Weissen Lowen geehrt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Pernicky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www radio cz de artikel 74338 http protikomunisticke misto cz kamencti pernicky htm http www rozhlas cz wwii lide csr zprava 162367Normdaten Person VIAF 84524725 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 Februar 2023 PersonendatenNAME Pernicky RudolfKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer FremdenlegionarGEBURTSDATUM 1 Juli 1915GEBURTSORT KrhovaSTERBEDATUM 21 Dezember 2005STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Pernicky amp oldid 231213591