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Radovesnice I bis 1960 Radovesnice deutsch Radowesnitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt funf Kilometer sudwestlich des Stadtzentrums von Kolin und gehort zum Okres Kolin Radovesnice IRadovesnice I Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk KolinFlache 301 1 haGeographische Lage 50 1 N 15 9 O 50 0103919 15 1509014 264 Koordinaten 50 0 37 N 15 9 3 OHohe 264 m n m Einwohner 374 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 011 02 280 02Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Kolin LosanyStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Danuse Duskova Stand 2019 Adresse Losanska 23280 02 Radovesnice IGemeindenummer 533637Website www radovesnice czSchloss RadovesniceBarocker SchuttbodenGlockenbaum Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenRadovesnice I befindet sich linksseitig des Pekelsky potok Pekler Bach in der Stredolabske tabule Tafelland an der mittleren Elbe an der Einmundung des Mlynsky potok Muhlbach Sudwestlich erhebt sich der Na Kopeckach 318 m n m im Nordwesten der Krechor 333 m n m Nachbarorte sind Kutlire Nova Ves I Ohrada und Chaloupka im Norden Peklo und Stitary im Nordosten Polepy im Osten Pasinka im Sudosten Zibohlavy Kbilek und Kbel im Suden Losanky Losany und Polni Voderady im Sudwesten Libodrice Kocanda und Pobori im Westen sowie Chocenice Krechor und Kamhajek im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine fruhzeitliche Besiedlung der Gegend Auf der westlich des Dorfes gelegenen Hochebene U Altanu wurden zwei Siedlungsobjekte der Spatlatenekultur 2 1 Jahrhundert v Chr mit Resten einer Handdrehmuhle sowie Keramikscherben aufgefunden Weiterhin wurde eine zerstorte Siedlung der fruhen Markomannenzeit mit einer Eisenhuttstatt ausgegraben Das Dorf wurde wahrscheinlich in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts durch das Kloster Strahov gegrundet das die Guter 1176 vom Melniker Propst Chren im Tausch gegen Chabry erworben hatte Im Jahre 1266 wurde Radovesice als Sitz des Vladiken Vicemil von Radovesice erwahnt In der Folgezeit wechselten sich als Besitzer des weltlichen Anteils zahlreiche niedere Adlige ab die sich das Pradikat von Radovesice zulegten Nach dem Ende der Hussitenkriege uberschrieb Konig Sigismund 1436 den Strahover Anteil zusammen mit der Stadt Kolin und weiteren Dorfern an Bedrich von Straznice der daraus die Herrschaft Kolin bildete Der andere Anteil des Dorfes gehorte im Jahre 1515 Martin Smolik von Radovesice Wenig spater erwarben die Herren Materna von Kvetnice das gesamte Dorf Im 16 Jahrhundert anderte sich der Ortsname in Radovesnice 1542 wurde Zdenek Materna von Kvetnice als Besitzer des Gutes Radovesnice genannt wahrscheinlich entstand zu dieser Zeit auch eine Feste urkundlich ist sie seit 1608 nachweisbar Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Dorf geplundert und verwustet Wenzel Georg Holicky von Sternberg der das Gut Radovesnice 1651 gekauft hatte liess das Dorf wieder aufbauen und die wuste Feste zu einem Barockschloss umbauen 1676 erwarb von Sternberg das Gut Veltruby und verband beide Guter Im Mai 1681 machte er das von einem Park und Weingarten umgebene Schloss Radovesnice mit seiner zweiten Frau zu seinem Wohnsitz 1713 wurde eine Fasanerie anlegt In der Mitte des 18 Jahrhunderts besass Marie Maximiliane von Schaffgotsch die Guter Radovesnice mit Veltruby Wahrend des Siebenjahrigen Krieges trafen am 18 Juni 1757 auf den Hohen zwischen Planany Chocenice Krechor und Radovesnice die preussischen und osterreichischen Truppen in der Schlacht bei Kolin aufeinander Bei den Kampfhandlungen wurde das Schloss Radovesnice beschadigt Marie Maximiliane von Schaffgotsch verkaufte daraufhin die Guter 1759 fur 91 000 Gulden an den Prager Oberstburggrafen Philipp Krakovsky von Kolowrat Dessen Sohn Leopold Wilhelm verausserte Radovesnice mit Veltruby 1795 an Johann Wenzel von Rummerskirch der die Guter 1805 an Franz Xaver von Astfeld verkaufte Zwei Jahre spater erwarb Johann Nepomuk Schmidtgrabner von Lustenegg die Guter nachfolgender Besitzer war ab 1816 Karl Graf von Rey er verkaufte Radovesnice mit Veltruby am 8 April 1821 fur 260 000 Gulden an Jakob Alexander von Pourtales Gorgier Im Jahre 1843 umfasste das im Kaurimer Kreis gelegene landtaflige Gut Radowesnitz samt Weltrub eine Nutzflache von ca 1591 Joch davon entfielen ca 715 Joch auf das Gut Radowesnitz Auf dem Gebiet lebten 1126 Menschen darunter sechs protestantische A B und zwei judische Familien Die Bevolkerung war tschechischsprachig Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft Beide Guter bestanden jeweils nur aus dem namensgebenden Dorf in beiden unterhielt die Herrschaft einen Meierhof mit Schaferei Ausserdem gehorten noch je ein Haus in Sendraschitz und Lhota Janowska Janovicka Lhota zur Gutsherrschaft Der zum Gut Radowesnitz gehorige Vorder und Hinterherrnbusch hatte eine Flache von 207 Joch und lag weit entfernt bei Lhota Janowska Herrschaft Rattay Das Dorf Radowesnitz bestand aus 40 Hausern in denen 301 Personen darunter zwei protestantische und eine judische Familie lebten Im Ort gab es ein obrigkeitliches Schloss mit der Wohnung des Amtsverwalters einen dominikalen Meierhof mit Schaferei ein dominikales Branntweinhaus ein dominikales Hegerhaus im ehemaligen Fasangarten ein Wirtshaus und eine Muhle Bei Radowesnitz wurde ein Kalksteinbruch betrieben Pfarrort war Gross Loschan 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Radowesnitz der Amtsort des Gutes Radowesnitz samt Weltrub Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Radovesnice ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Kolin Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Kolin 1869 hatte Radovesnice 342 Einwohner und bestand aus 46 Hausern Wilhelm von Pourtales Gorgier liess 1874 das Schloss umbauen und modernisieren Als Ersatz fur die dabei aufgehobene Schlosskapelle entstand auf dem Dorfplatz eine dem hl Johannes von Nepomuk geweihte gemauerte Kapelle 1890 verkaufte die Familie Pourtales Gorgier das Schloss mit den zugehorigen Landereien fur 465 000 Gulden an Arnold Berta Jiri und Vilemina Turnau Im Jahre 1900 lebten in Radovesnice 436 Menschen 1910 waren es 383 Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1908 gegrundet 4 1930 hatte Radovesnice 467 Einwohner und bestand aus 99 Hausern Im Zuge der Gemeindegebietsreform von 1960 erhielt die Gemeinde zur Unterscheidung zu einer dem Okres Kolin neu zugeordneten gleichnamigen Gemeinde den amtlichen Namen Radovesnice I 1961 erfolgte die Eingemeindung von Zibohlavy Die Kapelle des hl Johannes von Nepomuk wurde in der Mitte der 1960er Jahre auf Initiative der Ortsgruppe der kommunistischen Jugendorganisation CSM abgerissen 5 Am 1 Januar 1988 wurde Radovesnice I nach Kolin eingemeindet am 24 November 1990 loste sich das Dorf wieder los und bildet eine eigene Gemeinde Beim Zensus von 2001 lebten in den 125 Hausern der Gemeinde 332 Personen Seit 2017 fuhrt Radovesnice I ein Wappen und Banner der Stierkopf mit Pfeil ist dem Wappen der Materna von Kvetnice der goldene Stern dem der Herren von Sternberg und der silberne Turm mit Zinnen dem von Wilhelm von Pourtales Gorgier entlehnt Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Radovesnice auf einem erhohten Platz am westlichen Ortsrand Das nach 1651 fur Vaclav Jiri Holicky von Sternberg errichtete Barockschloss wurde mehrfach umgebaut Bei der Modernisierung durch Wilhelm von Pourtales Gorgier im Jahre 1874 fiel die Schlosskapelle weg Ab 1890 gehorte es der Familie Turnau danach erfolgten bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts zahlreiche Besitzerwechsel Nach der Verstaatlichung im Jahre 1950 wurde das Schloss als Wohnhaus Buro und Bibliothek genutzt Zwischen 1973 und 1976 erfolgten Reparaturen an Dach und Fassade 1985 erwarb das Tesla Werk Kolin das Schloss und begann mit dem Umbau zu einem Rehabilitationszentrum Nach der Samtenen Revolution wurden 1989 die Arbeiten eingestellt 1993 ging das Schloss in Restitution an die Nachkommen der Alteigentumer In dieser Zeit verfiel das Baudenkmal immer mehr und galt 2005 als einsturzgefahrdet Im Jahre 2006 brach das Dach zusammen und der Turm sturzte in Innere 2007 erwarb das Unternehmen ElitProfit spol s r o die Ruine und begann mit der Sanierung die 2011 abgeschlossen wurde Danach diente das Schloss als Luxushotelresort 2018 wurde es an den Unternehmer Peter Masarovic verkauft der es zu seinem Wohnsitz umgestaltete Das Schloss und der Park sind nicht zuganglich 6 Haus Nr 32 gezimmerte Chaluppe aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Barocker Speicher errichtet 1790 1791 und 1832 1333 zur Korndarre umgebaut 2014 liess der Eigentumer die Korndarre entgegen den Forderungen des Denkmalschutzes entkernen und samtliche Holzkonstruktionen entfernen 7 Holzerner Glockenbaum Denkmal fur den Flugzeugabsturz vom 22 November 2012 westlich des Dorfes an der Strasse nach KrechorLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 108Weblinks BearbeitenOrtschronik OrtsbeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 533637 Radovesnice I Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 12 Kaurimer Kreis 1844 S 215 218 http www radovesnice cz spolky sdruzeni hasici ftresult historie https www cestyapamatky cz kolinsko radovesnice i kaple sv jana nepomuckeho zanikla https www cestyapamatky cz kolinsko radovesnice i zamek https www cestyapamatky cz kolinsko radovesnice i sypkaStadte und Gemeinden im Okres Kolin Bezirk Kolin Barchovice Becvary Belusice Brezany I Brezany II Bychory Cerhenice Cirkvice Cerniky Cervene Pecky Cesky Brod Dobrichov Dolni Chvatliny Domanovice Doubravcice Drahobudice Grunta Horni Kruty Hradesin Chotovice Chotutice Chrastany Jestrabi Lhota Kbel Klasterni Skalice Klucov Kolin Konarovice Korenice Kourim Krakovany Krupa Krychnov Krechor Ksely Libenice Libodrice Lipec Losany Malotice Masojedy Mrzky Nebovidy Nemcice Nova Ves I Ohare Ovcary Pasinka Pecky Planany Pnov Predhradi Polepy 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