www.wikidata.de-de.nina.az
Leyla Gencer geb Ceyrekgil 10 Oktober 1928 in Polonezkoy 1 Provinz Istanbul 9 Mai 2008 in Mailand war eine turkische Opernsangerin Sopran in der Opernwelt oft La Diva Turca Die turkische Diva und La Regina Die Konigin genannt Sie war eine der bekanntesten Donizetti Interpretinnen des 20 Jahrhunderts Das Leyla Gencer Denkmal vor der Staatsoper in Ankara Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Repertoire Auswahl 3 Einspielungen Auswahl 4 Auszeichnungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGencer wuchs als Tochter einer polnischen Mutter und eines turkischen Vaters im Istanbuler Stadtteil Cubuklu auf der anatolischen Seite des Bosporus auf Sie absolvierte zunachst eine Gesangsausbildung am Konservatorium von Ankara bei Elvira de Hidalgo die schon Gesangslehrerin von Maria Callas war 1946 heiratete sie den Bankier Ibrahim Gencer Zunachst trat sie als Chorsangerin am Turkischen Staatstheater auf wo sie 1950 auch ihr Operndebut in der Rolle der Santuzza in Mascagnis Cavalleria rusticana gab Nachdem sie die Ausbildung am Konservatorium abgebrochen hatte nahm sie in Ankara Privatunterricht bei Giannina Arangi Lombardi Weiteren Unterricht erhielt sie von Apollo Granforte 1953 debutierte sie wiederum in der Rolle der Santuzza in Italien am Teatro San Carlo in Neapel Im Jahr darauf trat sie dort in Puccinis Madame Butterfly und in Tschaikowskis Eugen Onegin auf Im Laufe ihrer Karriere die sich hauptsachlich in Italien entwickelte erarbeitete sie sich ein umfangreiches mehr als 70 Partien umfassendes Repertoire 1957 trat sie in der Urauffuhrung von Francis Poulencs Les Dialogues des Carmelites als Madame Lidoine erstmals an der Mailander Scala auf Insgesamt sang sie an der Scala zwischen 1957 und 1983 19 Rollen darunter in Verdi Opern die Leonora in La forza del destino die Elisabetta in Don Carlos die Lady Macbeth in Macbeth die Titelrolle in Aida sowie die Norma in Bellinis Norma die Ottavia in Monteverdis L incoronazione di Poppea und die Titelrolle in Alceste von Gluck In der Urauffuhrung von Pizzettis Assassinio nella cattedrale verkorperte sie 1958 an der Scala die erste Koryphae 1956 gab Gencer als Francesca in Zandonais Francesca da Rimini ihren ersten Auftritt in den USA an der San Francisco Opera dem zwar weitere Einladungen an amerikanische Hauser in Dallas Chicago Newark und an die New Yorker Carnegie Hall folgten der sie aber aufgrund Uneinigkeiten bei ersten Auftrittsverhandlungen nie an die Metropolitan Opera fuhrte Ausserhalb Italiens war sie auch an der Wiener Staatsoper funf Vorstellungen in den Jahren 1957 bis 1962 der Bayerischen Staatsoper am Royal Opera House in London bei den Festspielen in Glyndebourne und Edinburgh am Bolschoi Theater in Moskau am Kirow Theater in Leningrad an den Opern von Stockholm Oslo Warschau und am Teatro Colon in Buenos Aires zu sehen Wahrend ihrer Buhnenlaufbahn trat sie auch mit den wichtigsten Dirigenten ihrer Zeit auf wie z B Karajan Muti Serafin Solti 1985 nahm sie am Teatro La Fenice mit Francesco Gneccos La prova di un opera seria ihren Abschied von der Opernbuhne gestaltete aber bis 1992 weiterhin Konzerte Von 1983 bis 1989 war sie Prasidentin des Internationalen Musikfestivals von Istanbul Ausserdem war sie von 1983 bis 88 kunstlerische Direktorin der Associazione Lirica e Concertistica As Li Co und leitete unter der Direktion von Riccardo Muti das Opernstudio der Mailander Scala in der Saison 1997 98 Gencer war vor allem als Donizetti Interpretin bekannt beispielsweise in Belisario Poliuto Anna Bolena Lucrezia Borgia Maria Stuarda und Caterina Cornaro Ihren meistgelobten Auftritt hatte sie 1964 in Roberto Devereux in Neapel Besondere Bedeutung erlangte sie durch ihre Wiederentdeckung weitgehend in Vergessenheit geratener Belcanto Opern aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wie z B Smareglias La Falena Rossinis Elisabetta regina d Inghilterra Elisabeth Konigin von England Spontinis Agnes von Hohenstaufen Giovanni Pacinis Saffo und Glucks Alceste Daneben umfasste ihr Repertoire zusatzlich zu den bereits genannten u a auch Partien in Werken von Cilea Mozart Massenet Ponchielli Prokofjew Weber und Weinberger Zwar wurde Gencer wahrend ihrer gesamten Karriere von der offiziellen Schallplattenindustrie weitgehend ignoriert doch gibt es heute zahlreiche Mitschnitte ihrer Auftritte die zumindest eine kleine Vorstellung ihres Konnens wiedergeben Seit 1996 wird ihr zu Ehren in Istanbul der Leyla Gencer Gesangswettbewerb abgehalten Gencer starb an Herzversagen in Zusammenhang mit einer Lungenerkrankung Ihre Asche wurde gemass ihrem letzten Wunsch in den Bosporus verstreut Repertoire Auswahl BearbeitenVincenzo Bellini Norma Norma I puritani Elvira La sonnambula Amina Beatrice di Tenda Beatrice Arrigo Boito Mefistofele Margherita Benjamin Britten Albert Herring Lady Billows Luigi Cherubini Medea Medea Francesco Cilea Adriana Lecouvreur Adriana Gaetano Donizetti Lucia di Lammermoor Lucia Anna Bolena Anna Maria Stuarda Maria Roberto Devereux Elisabetta Lucrezia Borgia Lucrezia Poliuto Paolina Les Martyrs Paoline Caterina Cornaro Caterina Belisario Antonina Christoph Willibald Gluck Alceste Alceste Francesco Gnecco La Prova di un opera seria Corilla Pietro Mascagni Cavalleria rusticana Santuzza Jules Massenet Werther Charlotte Simon Mayr Medea in Corinto Medea Gian Carlo Menotti The Consul Magda Claudio Monteverdi L incoronazione di Poppea Poppea Wolfgang Amadeus Mozart Idomeneo Elettra Don Giovanni Donna Anna Don Giovanni Donna Elvira Le nozze di Figaro Contessa Almaviva Giovanni Pacini Saffo Saffo Ildebrando Pizzetti Assassinio nella cattedrale Erste Koryphae Amilcare Ponchielli La Gioconda Gioconda Francis Poulenc Dialogues des Carmelites Madame Lidoine Sergei Sergejewitsch Prokofjew Der feurige Engel Renata Giacomo Puccini Madama Butterfly Cio Cio San Il tabarro Giorgetta Suor Angelica Angelica Tosca Tosca Turandot Liu Gioachino Rossini Elisabetta regina d Inghilterra Elisabetta Guglielmo Tell Matilde Stabat mater Sopran Antonio Smareglia La Falena Albina Gaspare Spontini La vestale Giulia Agnese di Hohenstaufen Agnese Peter I Tschaikowsky Eugen Onegin Tatiana Pique Dame Lisa Giuseppe Verdi Aida Aida Macbeth Lady Macbeth Il trovatore Leonora I vespri siciliani Elena Jerusalem Helene Don Carlos Elisabetta Ernani Elvira La forza del destino Leonora Un ballo in maschera Amelia Simon Boccanegra Amelia La battaglia di Legnano Lida I due Foscari Lucrezia Contarini Rigoletto Gilda La traviata Violetta Attila Odabella Carl Maria von Weber Der Freischutz Agathe Jaromir Weinberger Schwanda der Dudelsackpfeifer Dorota Riccardo Zandonai Francesca da Rimini Francesca Einspielungen Auswahl BearbeitenLuigi Cherubini Medea Carlo Franci 1968 Medea Leyla Gencer Giasone Aldo Bottion Glauce Daniela Mazzucato Meneghini Creonte Ruggero Raimondi Neris Giovanna Fioroni Orchestra del Teatro La FeniceGaetano Donizetti Anna Bolena Gianandrea Gavazzeni 1958 Anna Bolena Leyla Gencer Giovanna Seymour Giulietta Simionato Enrico VIII Plinio Clabassi Lord Riccardo Percy Aldo Bertocci Smenton Anna Maria Rota Hervey Mario Carlin Rochefort Silvio Majonica RAI Symphony Orchestra an Chorus Gianandrea Gavazzeni 1965 Anna Bolena Leyla Gencer Giovanna Seymour Patricia Johnson Enrico VIII Carlo Cava Lord Riccardo Percy Juan Oncina Smenton Maureen Morelle Hervey Lloyd Strauss Smith Rochefort Don Garrard Orchestra e Coro Glyndebourne Festival OperaFrancesco Gnecco La prova di un opera seria John Fisher 1983 Corilla Leyla Gencer Violante Pescarelli Patrizia Dordi Federico Mordente Luigi Alva Fischietto Mario Bolognesi Maestro Campanono Francesco Signor Poeta Pasticci Giancarlo Luccardi Orchestra del Teatro La FeniceAuszeichnungen Auswahl Bearbeiten1957 Puccini Goldmedaille 1958 Silbermedaille der Weltausstellung Brussel 1959 Silbermedaille des franzosischen Aussenministeriums 1960 Goldmedaille des Harriet Cohen Preises London 1960 Ehrenburgerin von Dallas 1961 Silbermedaille der Auszeichnung Kunstlerin des Jahres der Turkischen Frauenvereinigung 1967 Commendatore della Repubblica Italiana verliehen vom damaligen Prasidenten der Italienischen Republik Giuseppe Saragat uberreicht von Senatsprasident Amintore Fanfani 1973 Ernennung zur Vizeprasidentin der Donizetti Society 1975 Preis der Italienischen Schallplattenkritiker fur ihr Album Omaggio a Leyla Gencer 1988 Ernennung zur Staatskunstlerin durch den turkischen Staatsprasidenten 1990 Verleihung der Ehrendoktorwurde durch die Universitat Istanbul 2002 Puccini Honor Award der Licia Albanese Puccini Foundation 2004 Silber Gedenkmunze der Turkischen Munzanstalt 2007 Premio CarusoLiteratur BearbeitenFranca Cella Leyla Gencer romanzo vero di una primadonna Venezia CGS Ed 1986 Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon 3 Auflage Verlag K G Saur Munchen 1999 Band 2 S 1296f Weblinks BearbeitenWerke von und uber Leyla Gencer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leyla Gencer in der Internet Movie Database englisch Website Leyla Gencer Stimmenwettbewerb Interview mit Leyla Gencer Belcanto Society Nachruf in The New York Times am 13 Mai 2008Einzelnachweise Bearbeiten Leyla Gencer Abgerufen am 18 August 2021 englisch Normdaten Person GND 131351389 lobid OGND AKS LCCN n82099728 VIAF 120708608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gencer LeylaALTERNATIVNAMEN Ceyrekgil Leyla Geburtsname KURZBESCHREIBUNG turkische Opernsangerin Sopran GEBURTSDATUM 10 Oktober 1928GEBURTSORT Polonezkoy Provinz IstanbulSTERBEDATUM 9 Mai 2008STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leyla Gencer amp oldid 224414271