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Dieser Artikel behandelt die Oper von Verdi Fur den historischen Dogen von Genua siehe Simone Boccanegra Simon Boccanegra ist eine Oper in einem Prolog und drei Akten von Giuseppe Verdi Die Urauffuhrung der ersten Fassung fand am 12 Marz 1857 im Teatro La Fenice in Venedig statt Eine uberarbeitete Fassung wurde erstmals am 24 Marz 1881 im Teatro alla Scala in Mailand gespielt WerkdatenTitel Simon BoccanegraTitelblatt des Librettos Mailand 1881Form Oper in einem Prolog und drei AktenOriginalsprache ItalienischMusik Giuseppe VerdiLibretto Francesco Maria Piave erste Fassung Arrigo Boito zweite Fassung Literarische Vorlage Simon Bocanegra von Antonio Garcia GutierrezUrauffuhrung 12 Marz 1857 erste Fassung 24 Marz 1881 zweite Fassung Ort der Urauffuhrung Teatro La Fenice Venedig erste Fassung Teatro alla Scala Mailand zweite Fassung Spieldauer ca 2 StundenOrt und Zeit der Handlung Genua im 14 JahrhundertPersonenProlog Simon Boccanegra Korsar im Dienste der Republik Genua Bariton Jacopo Fiesco Patrizier aus Genua Bass Paolo Albiani Goldwirker aus Genua spater Hofling des Dogen Bass Pietro Mann aus dem Volk spater Hofling des Dogen Bariton Drama Simon Boccanegra Doge von Genua Bariton Maria Boccanegra seine Tochter unter dem Namen Amelia Grimaldi Sopran Jacopo Fiesco unter dem Namen Andrea Bass Gabriele Adorno Edelmann aus Genua Tenor Paolo Albiani Lieblingshofling des Dogen Bass Pietro Hofling des Dogen Bariton Hauptmann der Armbrustschutzen Tenor Magd Amelias Mezzosopran Krieger Seeleute Volk Senatoren Hofstaat des Dogen Dienerschaft Fiescos Chor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Prolog 1 2 Erster Akt 1 3 Zweiter Akt 1 4 Dritter Akt 2 Gestaltung 2 1 Instrumentation 2 2 Musiknummern Fassung von 1881 3 Werkgeschichte 3 1 Entstehung 3 2 Rollen und Besetzungen der Urauffuhrungen 4 Diskografie Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenProlog Bearbeiten Ein Platz in GenuaPaolo und Pietro wollen den Korsaren Simon Boccanegra zum Dogen Genuas wahlen lassen Dieser Korsar ist beim Volk beliebt auch deshalb weil er die Stadt von Piraten befreit hat Simon liebt Maria die Tochter des Patriziers Jacopo Fiesco und hat mit ihr ein Kind Fiesco verweigert jedoch die Hochzeit Marias mit dem Plebejer Simon und schliesst sie in seinem Haus ein wo sie drei Monate spater stirbt Vor dem Palast des Fiesco bietet der Hausherr Boccanegra Versohnung an fordert dafur aber sein Enkelkind und verschweigt den Tod seiner Tochter Das Kind Marias und Simons ist jedoch spurlos verschwunden Fiesco glaubt das nicht und verflucht Boccanegra Daraufhin dringt Boccanegra in Fiescos Haus ein und findet seine tote Geliebte Als er erschuttert aus dem Haus tritt bejubelt ihn das Volk als neuen Dogen Erster Akt Bearbeiten Erstes Bild Palast der Grimaldi ausserhalb Genuas Zweitfassung Garten der Grimaldi ausserhalb Genuas 25 Jahre spater Amelia Grimaldi soll vom Dogen mit dessen Kanzler Paolo verheiratet werden liebt aber den Patrizier Gabriele Adorno Fiesco als Pater Andrea verkleidet verspricht sie sofort zu verheiraten Boccanegra erscheint um bei Amelia fur Paolo zu werben erkennt aber an einem Amulett dass sie seine Tochter ist und verweigert daraufhin Paolo ihre Hand Dieser beschliesst wutend Amelia zu entfuhren Zweites Bild Grosser Platz in Genua Zweitfassung Ratssaal im Palast der Abati Im Genueser Senat drangt Boccanegra darauf einen Krieg mit Venedig zu vermeiden um Italien zu einen Aufgeregte Menschen schleppen Adorno vor den Senat Er hatte Lorenzo den Entfuhrer Amelias getotet und erfahren dass dieser im Auftrag eines Hoheren gehandelt habe Adorno vermutet dahinter den Dogen und will ihn umbringen doch Amelia halt ihn zuruck Boccanegra hat einen Verdacht und fordert Paolo auf den Auftraggeber zu verfluchen Da muss Paolo sich selbst verfluchen Zweiter Akt Bearbeiten Herzoglicher Palast in Genua prachtiger Salon Zweitfassung Zimmer des Dogen im herzoglichen Palast in Genua Paolo will den Dogen toten schuttet Gift in Boccanegras Krug und uberredet Adorno zum Attentat indem er ihm weismacht der Doge sei der Geliebte Amelias Fiesco der sich als Pater im Palast aufhalt lasst sich auf die Intrige nicht ein Inzwischen gesteht Amelia ihrem Vater ihre Liebe zu Adorno Als Boccanegra aus dem Krug trinkt und einschlaft will Adorno ihn erstechen wird aber wieder von Amelia daran gehindert Der Doge wacht auf und erklart Adorno Amelia sei seine Tochter Adorno bereut und stellt sich auf Boccanegras Seite gegen einen beginnenden Aufstand der Patrizier Dritter Akt Bearbeiten Herzoglicher Palast in Genua prachtiger Salon Zweitfassung Das Innere des herzoglichen Palasts Der Aufstand ist niedergeschlagen worden Paolo als Anfuhrer zum Tode verurteilt Boccanegra ist von dem Gift geschwacht und begegnet dem Pater in dem er nun Fiesco erkennt Er eroffnet ihm Amelia sei seine Enkelin Sterbend segnet er Amelia und Adorno und ernennt diesen zu seinem Nachfolger Gestaltung BearbeitenInstrumentation Bearbeiten Die Orchesterbesetzung der Oper umfasst die folgenden Instrumente 1 Holzblaser Piccoloflote Flote zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte Blechblaser vier Horner zwei Trompeten drei Posaunen Tuba Pauken Schlagzeug Grosse Trommel Kleine Trommel Tamtam Harfe Streicher Buhnenmusik hinter der Szene Harfe Buhnenmusik auf der Szene vier Trompeten vier Posaunen zwei Tamburine GlockenMusiknummern Fassung von 1881 Bearbeiten Prolog Nr 1 Preludio Introduktion und Arie des Fiesco Szene Che dicesti all onor di primo abate Paolo Pietro Simone Chor und Szene di Paolo All alba tutti qui verrete Pietro Paolo Chor Rezitativ A te l estremo addio palagio altero Fiesco Arie des Fiesco Il lacerato spirito Fiesco Stimmen im Inneren des Palastes Nr 2 Szene und Duett Simone und Fiesco Szene Suona ogni labbro il mio nome Simone Duett Simon Tu Simone Fiesco Nr 3 Szene und Chor Szene Oh de Fieschi implacata orrida razza Simone Fiesco Voci Chor Doge il popol t acclama Paolo Pietro Simone Fiesco Chor Erster Akt Nr 4 Preludio und Szene Amelia Arie Come in quest ora bruna Amelia Nr 5 Szene und Duett Amelia und Gabriele Szene Cielo di stelle orbato Gabriele Amelia Duett Vieni a mirar la cerula Amelia Gabriele Tempo di mezzo Ah Che fia Vedi quell uom Amelia Gabriele Ancella Pietro Cabaletta Si si dell ara il giubilo Amalia Gabriele Nr 6 Szene und Duett Gabriele und Fiesco Szene Propizio ei giunge Gabriele Fiesco Duett Vieni a me ti benedico Fiesco Gabriele Nr 7 Szene und Duett Amelia und Simone Szene Paolo Signor Simone Paolo Amelia Duett Dinne perche in quest eremo Simone Amelia Tempo di mezzo Dinne alcun la non vedesti Simone Amelia Cabaletta Figlia a tal nome io palpito Simone Amelia Nr 8 Szene und Duettino Paolo und Pietro Szene Che rispose Rinuncia a ogni speranza Paolo Simone Duettino Che disse A me negolla Pietro Paolo Nr 9 Finale I Szene Messeri il re di TartArie vi porge Simone Paolo Chor Szene Qual clamor Pietro Paolo Simone Gabriele Amelia Chor Racconto Nell ora soave che all estasi invita Amelia Chor Szene Plebe Patrizi Popolo Simone Amelia Pietro Paolo Gabriele Fiesco Chor Recitativ Ecco la spada Gabriele Simone Paolo Szene V e in queste mura un vil che m ode Simone Paolo Amelia Fiesco Gabriele Pietro Chor Zweiter Akt Nr 10 Szene und Duett Paolo und Fiesco Szene Quei due vedesti Paolo Pietro Recitativ Me stesso ho maledetto Paolo Duett Prigioniero in qual loco m adduci Fiesco Paolo Nr 11 Szene und Arie Gabriele Szene Udisti Vil disegno Paolo Gabriele Arie Sento avvampar nell anima Gabriele Tempo di mezzo Che parlo Ohime deliro Gabriele Cabaletta Pietoso cielo rendila Gabriele Nr 12 Szene und Duett Amelia und Gabriele Szene Tu qui Amelia Amelia Gabriele Duett Parla in tuo cor virgineo Gabriele Amelia Tempo di mezzo Il Doge vien Scampo non hai Amelia Gabriele Cabaletta All ora stessa teco avro morte Amelia Gabriele Nr 13 Szene und Terzett Szene Figlia Si afflitto o padre mio Simone Amelia Gabriele Terzetto Perdon perdono Amelia Gabriele Amelia Simone Chor All armi all armi o Liguri Chor Amelia Gabriele Simone Dritter Akt Nr 14 Preludio Preludio und Chor Evviva il Doge Chor Recitativ Libero sei ecco la spada Capitano Fiesco Paolo Chor Recitativ Cittadini per ordine del Doge Capitano Nr 15 Szene und Duett di Simone und Fiesco Szene M ardon le tempia Simone Fiesco Duett Delle faci festanti al barlume Fiesco Simone Nr 16 Szene und Quartett Finale II Szene Chi veggo Vien Amelia Simone Gabriele Fiesco Quartett Gran Dio li benedici Simone Amelia Gabriele Fiesco Chor Werkgeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten nbsp Boito und Verdi zur Zeit der Arbeit an der zweiten Fassung von Simon BoccanegraIm Jahre 1856 erhielt Verdi den Auftrag fur das Teatro La Fenice in Venedig eine neue Oper zu komponieren Seine Wahl fiel auf das Theaterstuck Simon Bocanegra von Antonio Garcia Gutierrez 1812 1884 aus dem Jahre 1843 Zunachst entwarf Verdi ein Prosaszenario auf dessen Basis Francesco Maria Piave das Libretto verfasste Gegen Ende des Jahres 1856 war die Komposition abgeschlossen Bei der Urauffuhrung am 12 Marz 1857 stiess das Werk auf Ablehnung In Reggio wo das Werk zuerst nachgespielt wurde wurde die Oper zwar freundlicher aufgenommen wahrend die Auffuhrung in Mailand im Jahr 1859 abermals ein Misserfolg wurde Daraufhin verschwand die Oper fur mehrere Jahre von den Spielplanen Nach einer umfassenden Uberarbeitung des Werks in Zusammenarbeit mit Arrigo Boito der einen revidierten Text erstellte erfolgte eine Wiederauffuhrung am 24 Marz 1881 im Teatro alla Scala in Mailand die grossen Beifall fand 2 Die Oper wird heute meist in dieser uberarbeiteten zweiten Fassung aufgefuhrt Rollen und Besetzungen der Urauffuhrungen Bearbeiten Rolle Stimmfach Besetzung der Urauffuhrung1 Fassung12 Marz 1857 Besetzung der Urauffuhrung2 Fassung24 Marz 1881Simon Boccanegra Bariton Leone Giraldoni Victor MaurelMaria Boccanegra Amelia Grimaldi Sopran Luigia Bendazzi Anna d AngeriJacopo Fiesco Bass Giuseppe Echeverria Edouard de ReszkeGabriele Adorno Tenor Carlo Negrini Francesco TamagnoPaolo Albiani Bariton Giacomo Vercellini Federico SalvatiPietro Bass Andrea Bellini Giovanni BiancoHauptmann Tenor Angelo FiorentiniAmelias Magd Mezzosopran Fernanda CapelliChor Krieger Seeleute Volk Senatoren Hofstaat des Dogen Dienerschaft FiescosBuhnenbild Giuseppe Bertoja Girolamo MagnaniKostume Davide Ascoli Alfredo EdelChorleitung Luigi Carcano Giuseppe CairatiMusikalische Leitung Carlo Ercole Bosoni Franco FaccioDiskografie Auswahl Bearbeiten1957 Gabriele Santini Tito Gobbi Boris Christoff Victoria de los Angeles Giuseppe Campora EMI 1973 Gianandrea Gavazzeni Piero Cappuccilli Ruggero Raimondi Katia Ricciarelli Placido Domingo RCA 1975 John Matheson Sesto Bruscantini Josella Ligi Gwynne Howell Andree Turp Version 1857 Ponto PO 1002 2002 1977 Claudio Abbado Piero Cappuccilli Nikolaj Gjaurow Mirella Freni Jose Carreras Deutsche Grammophon 1988 Georg Solti Leo Nucci Paata Burchuladze Kiri Te Kanawa Giacomo Aragall Decca 1991 Roberto Paternostro Renato Bruson Mariana Nicolesco Roberto Scandiuzzi Giuseppe Sabbatini Giovanni de Angelis Stefano Rinaldi Miliani Saburo Nagasawa 2013 Massimo Zanetti Thomas Hampson Kristine Opolais Carlo Colombara Luca Pisaroni Igor Bakan Joseph Calleja Andrew Owens Gaia Petrone DeccaLiteratur BearbeitenChristian Springer Giuseppe Verdi Simon Boccanegra Dokumente Materialien Texte zur Entstehung und Rezeption der beiden Fassungen Praesens Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 7069 0432 2 Heinz Wagner Das grosse Handbuch der Oper 2 Auflage Florian Noetzel Wilhelmshaven 1991 ISBN 3 930656 14 0 Lizenzausgabe 1995 Wilhelm Zentner Hans Swarowsky Giuseppe Verdi Simone Boccanegra Oper Reclam Stuttgart 1963 deutsche Ubersetzung des Librettos Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Simone Boccanegra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Simon Boccanegra Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Libretto der Erstfassung italienisch Venedig 1856 Digitalisat des Munchener Digitalisierungszentrums Libretto der Zweitfassung italienisch Mailand 1880 Digitalisat im Internet Archive Libretto italienisch als Volltext auf giuseppeverdi it Simon Boccanegra I Giuseppe Verdi im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Simon Boccanegra II Giuseppe Verdi im Corago Informationssystem der Universitat Bologna Handlung und Libretto von Simon Boccanegra in deutscher Ubersetzung und im italienischen Original bei Opera Guide Diskografie zu Simon Boccanegra bei Operadis Kurzuberblick auf klassika info Simon Boccanegra bei KulturfibelEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Osthoff Simon Boccanegra In Pipers Enzyklopadie des Musiktheaters Band 6 Werke Spontini Zumsteeg Piper Munchen Zurich 1997 ISBN 3 492 02421 1 S 454 Rolf Fath Reclams kleiner Verdi Opernfuhrer Philipp Reclam jun Stuttgart 2000 ISBN 3 15 018077 5 S 116 Opern von Giuseppe Verdi Oberto 1839 Un giorno di regno 1840 Nabucco 1842 I Lombardi 1843 Ernani 1844 I due Foscari 1844 Giovanna d Arco 1845 Alzira 1845 Attila 1846 Macbeth 1847 I masnadieri 1847 Jerusalem 1847 Il corsaro 1848 La battaglia di Legnano 1849 Luisa Miller 1849 Stiffelio 1850 Rigoletto 1851 Il trovatore 1853 La traviata 1853 Les vepres siciliennes 1855 Simon Boccanegra 1857 Aroldo 1857 Un ballo in maschera 1859 La forza del destino 1862 Don Carlos 1867 Aida 1871 Otello 1887 Falstaff 1893 Normdaten Werk GND 300166354 lobid OGND AKS LCCN n92075919 VIAF 295095035 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Boccanegra amp oldid 224817848