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Laduschkin russisch Ladushkin bis 1946 deutsch Ludwigsort auch Schneewalde ist eine rajonfreie Kleinstadt in der russischen Oblast Kaliningrad zwischen Kaliningrad und der Grenze zur polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren unweit des Frischen Haffs Sie hat 3666 Einwohner Stand 1 Oktober 2021 1 Die Stadt ist Verwaltungssitz des Stadtkreises Laduschkin Stadt LaduschkinLudwigsort Ladushkin Flagge WappenFlagge WappenFoderationskreis NordwestrusslandOblast KaliningradStadtkreis LaduschkinGegrundet 1314Fruhere Namen Ludwigsort auch SchneewaldeStadt seit 1946Flache 6 km Bevolkerung 3666 Einwohner Stand 1 Okt 2021 1 Bevolkerungsdichte 611 Einwohner km Hohe des Zentrums 10 mZeitzone UTC 2Telefonvorwahl 7 40156Postleitzahl 238460Kfz Kennzeichen 39 91OKATO 27 411 000Geographische LageKoordinaten 54 34 N 20 11 O 54 566666666667 20 183333333333 10 Koordinaten 54 34 0 N 20 11 0 OLaduschkin Europaisches Russland Lage im Westteil RusslandsLaduschkin Oblast Kaliningrad Lage in der Oblast KaliningradListe der Stadte in RusslandDer Name Laduschkin steht auch fur den Nachbarort der bis 1946 den deutschen Namen Schneewalde trug Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Stadtsowjet stadtische Administration 1947 1960 und 1963 2004 2 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Ethnische Zusammensetzung 4 Kirche 5 Politik 6 Wirtschaft 7 Bildung 8 Sehenswurdigkeiten 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt im Westen der historischen Region Ostpreussen in der Nahe des Ostufers des Frischen Haffs etwa 18 Kilometer nordostlich von Heiligenbeil Mamonowo und 28 Kilometer sudwestlich von Konigsberg Kaliningrad Geschichte Bearbeiten nbsp Ludwigsort in der Nahe des Ostufers des Frischen Haffs nordostlich der Landzunge von Balga auf einer Landkarte von 1910 siehe linke Bildhalfte Der Ort wurde 1314 gegrundet Die Gegend ist altes Siedlungsland was durch ein vorgeschichtliches Graberfeld nordostlich des Dorfes belegt ist In die Geschichte tritt Ludwigsort mit dem Bau einer Papiermuhle 1593 ein Markgraf Georg Friedrich der Vormund des Herzog Albrecht Friedrich von Preussen verlieh am 10 Oktober 1597 die dem Land gehorende Muhle dem Konigsberger Druckereibesitzer Georg Osterberger 2 Der verkaufte wiederum die Muhle und es wechselte eine grossere Anzahl von Besitzern bis 1709 Friedrich Ludwig von Schleswig Holstein Sonderburg Beck die inzwischen marode Muhle kaufte und ihr seinem Namen Ludwigsort gab Als 1780 die Arbeiten in der Papiermuhle eingestellt wurde wurde diese ein Vorwerk des Gut Charlottenthal welches im 18 Jahrhundert ein Jagd und Lustschloss des Herzogs von Holstein Beck war 1816 wurde Johann Gottlieb Jakob Theophil Nanke 1763 1835 welcher vormals Lehrer in Schirwindt war Besitzer des Gutes Noch vor 1858 erwarb den Besitz Hermann Douglas 1840 1895 der Sohn des Konigsberger Stadtverordneten Carl Douglas Carl Douglas der das Bernsteinregal entlang der Kuste vom Staat gepachtet hatte In der Mitte des 19 Jahrhunderts entstand auch das spatklassizistische Gutshaus Im Jahre 1874 wurde aus den Gutsbezirken Ludwigsort und Charlottenthal sowie den Landgemeinden Patersort Beregowoje und Schwanis Sosnowka der Amtsbezirk Ludwigsort gebildet vor 1883 kam auch der Gutsbezirk Wendelau dazu Ludwigsort als Luftkurort war eine Sommerfrische fur die Stadter aus Konigsberg in Pr was wohl damit zusammenhing dass der Ort bereits 1894 einen Bahnhof fur die Preussische Staatsbahn der Linie Dirschau bis Seepothen erhielt nbsp Denkmal fur Iwan Laduschkin in LaduschkinVor dem Zweiten Weltkrieg waren die Schule und das Burgermeisteramt in einem Gebaude untergebracht Die Schule besass drei Klassenraume in denen drei Lehrer Hauptlehrer Brand 1945 auf der Flucht getotet Lehrerin Kreddig und Lehrer Schulz unterrichteten Wahrend des Zweiten Weltkrieges bestand eine Munitionsfabrik im Ort die von den Dorfbewohnern Muna genannt wurde Fur die Munitionsarbeiter wurden Doppelhaushalften errichtet die oben und unten jeweils eine Wohnung hatten Burgermeister war Erich Schulz nicht der Lehrer Schulz der gleichzeitig Ortsgruppenleiter der NSDAP war 3 Im Jahr 1945 gehorte Ludwigsort zum Landkreis Heiligenbeil im Regierungsbezirk Konigsberg der Provinz Ostpreussen des Deutschen Reichs Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Ort im Fruhjahr 1945 von der Roten Armee kampflos eingenommen und war deshalb zunachst vollig unversehrt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit der ganzen nordlichen Halfte Ostpreussens unter sowjetische Verwaltung gestellt Ludwigsort wurde dem Oblast Kaliningrad zugeordnet und erhielt 1946 das Stadtrecht Die russische Version des Ortsnamens wurde zu Ehren des Leutnants der Panzertruppen und Helden der Sowjetunion postum Iwan Laduschkin 1922 1945 gewahlt der am 16 Marz wahrend der Kampfe um den Heiligenbeiler Kessel beim sudlich gelegenen Deutsch Thierau heute Iwanzowo ums Leben kam Eingemeindet nach Laduschkin wurde der Ort Beregowoje Patersort Stadtsowjet stadtische Administration 1947 1960 und 1963 2004 Bearbeiten Der Stadtsowjet Laduschkinski gorodskoi Sowet ru Ladushkinskij gorodskoj Sovet wurde am 24 Oktober 1947 im Rajon Laduschkin eingerichtet Am 26 April 1960 wurde der Stadtsowjet wieder aufgelost und seine Aufgaben vom Sowjet des Rajons Laduschkin mit ubernommen Nach dem Anschluss des Rajons Laduschkin an den Rajon Bagrationowsk wurde der Stadtsowjet am 1 Februar 1963 wieder eingerichtet Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde der Stadtsowjet aufgelost und im Jahr 1992 die stadtische Administration Administrazija goroda Laduschkin eingerichtet ru Administraciya goroda Ladushkin Im Jahr 2004 wurde der Bereich der Administration der Stadt Laduschkin in den Stadtkreis Laduschkin umgewandelt Zugehorige Orte Ortsname Name bis 1947 50 BemerkungenBeregowoje Beregovoe Patersort Der Ort wurde 1947 umbenannt und war zunachst in den Dorfsowjet Nowo Moskowski eingeordnet Er wurde vor 1975 in die Stadt Laduschkin eingemeindet Ob der Ort zwischenzeitlich noch als eigenstandiger Ort dem Stadtsowjet Laduschkin unterstand muss zunachst offenbleiben Dubki Dubki Charlottenthal Der Ort wurde 1947 umbenannt und war zunachst in den Dorfsowjet Nowo Moskowski eingeordnet Er wurde vor 1975 verlassen Ladygino Ladygino Korschenruh Der Ort wurde 1950 umbenannt und war zunachst in den Dorfsowjet Uschakowski eingeordnet Laduschkin Ladushkin Ludwigsort VerwaltungssitzUljanowka Ulyanovka Klein Hoppenbruch Der Ort wurde 1947 umbenannt und war zunachst in den Dorfsowjet Uschakowski eingeordnet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten bis 1945Jahr Einwohner Anmerkungen1816 0 0 20 4 1858 0 141 in 13 Wohngebauden samtlich Evangelische 5 1864 0 151 am 3 Dezember 6 1885 0 175 7 1933 0 762 7 1939 1 253 7 nbsp Ehemaliges Kolonialwarengeschaft mit erhaltenen deutschen Inschriftenseit 1945Jahr Einwohner1959 1 6511970 2 2851979 2 8711989 3 1082002 3 7962010 3 7872021 3 666Anmerkung VolkszahlungsdatenEthnische Zusammensetzung BearbeitenNach der allrussischen Volkszahlung im Jahr 2010 sind rund 91 Prozent der Bewohner von Laduschkin ethnische Russen Weitere 3 Prozent sind Ukrainer und 2 5 Prozent Weissrussen 34 Bewohner von Laduschkin sind nach Volkszahlungsangaben Deutsche bzw Russlanddeutsche 8 Kirche BearbeitenVor 1945 lebte in Ludwigsort eine uberwiegend evangelische Bevolkerung Der Ort war in das Kirchspiel Porschken im Kirchenkreis Heiligenbeil in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Letzter deutscher Geistlicher bis 1945 war Pfarrer Bruno Link Bruno Link war wahrend der NS Zeit kurze Zeit KZ Haftling gewesen da er sich wahrend einer Predigt kritisch uber das NS Regime geaussert haben soll kam aber noch wahrend des Krieges wieder frei 9 Heute liegt Laduschkin im Pfarrbezirk der evangelisch lutherischen Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad Konigsberg innerhalb der Propstei Kaliningrad 10 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland In Laduschkin gibt es eine russisch orthodoxe Holzkirche die Ende der 1990er Jahre errichtet wurde Sie ist dem Demetrios von Thessaloniki geweiht Die meisten konfessionell gebundenen Einwohner gehoren zur russisch orthodoxen Kirche Politik BearbeitenSeit dem 2 September 2007 amtiert Oleg Alexandrowitsch Rassolow als Laduschkiner Burgermeister Am 4 Marz 2012 wurde er fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt Wirtschaft BearbeitenZu den wichtigsten Arbeitgebern von Laduschkin gehoren der Lebensmittelhersteller Laduschkinskoje sowie der 1996 gegrundete Viehzuchtbetrieb Beregowoi Auch die Dienstleistungsbranche ist in der Stadt von Bedeutung es gibt einige Ladengeschafte unterschiedlicher Ausrichtung 11 Bildung BearbeitenIn der Stadt gibt es eine allgemeinbildende Schule sowie drei Kindergarten 12 Sehenswurdigkeiten BearbeitenEtwa zehn Kilometer sudwestlich der Stadt liegt die Burgruine Balga Siehe auch BearbeitenStadtkreis Laduschkin Liste der Stadte in der Oblast KaliningradLiteratur BearbeitenWulf D Wagner Die Guter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreussen Leer Rautenberg 2005 ISBN 3 7921 0640 X S 508 f Rudy Lewedey Ludwigsort an der Reichstrasse 1 Bericht aus dem Heimatbuch von Johannes Guttzeit 22 Februar 2005Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Laduschkin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Amtsbezirk Ludwigsort Rolf Jehke 2005 Laduschkin Ludwigsort auf ostpreussen net Laduschkin auf mojgorod ru russisch Laduschkin bankgorodov ru russisch Einzelnachweise BearbeitenErinnerungen von Waltraut Ebert geb Oksas geboren 2 Juli 1925 die von ca 1937 bis 1945 in Ludwigsort wohnte Mundlich mitgeteilt am 21 Marz 2013 a b Tablica 1 10 Chislennost naseleniya gorodskih okrugov municipalnyh rajonov municipalnyh okrugov gorodskih i selskih poselenij gorodskih naselennyh punktov selskih naselennyh punktov Programmy itogov Vserossijskoj perepisi naseleniya 2020 goda utverzhdennoj prikazom Rosstata ot 28 dekabrya 2021g 963 s dannymi o chislennosti postoyannogo naseleniya kazhdogo naselennogo punkta Kaliningradskoj oblasti Tabelle 1 10 Bevolkerungsanzahl der Stadtkreise munizipalen Rajons Munizipalkreise stadtischen und landlichen Siedlungen insgesamt stadtischen Orte landlichen Orte der Ergebnisse der Allrussischen Volkszahlung von 2020 vollzogen am 1 Oktober 2021 genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28 Dezember 2021 Nr 963 mit Angaben zur Zahl der Wohnbevolkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad Heinrich Pallmann Georg Osterberger in Allgemeine Deutsche Biographie 24 1887 S 509 Erinnerungen von Waltraut Ebert Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 3 Kr O Halle 1822 S 139 Ziffer 3319 Adolf Schlott Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Konigsberg nach amtlichen Quellen Hartung Konigsberg 1861 S 103 Ziffer 161 Preussisches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gewerbesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Konigsberg Berlin 1966 Kreis Heiligenbeil S 18 Ziffer 115 a b c Michael Rademacher Heiligenbeil Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kaliningrad gks ru Volkszahlungsdaten auf Kaliningrad gks ru Erinnerungen von Waltraut Ebert Ev luth Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info Archivierte Kopie Memento des Originals vom 10 Juli 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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