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Iwanzowo russisch Ivancovo deutsch Deutsch Thierau litauisch Tyruva war ein Dorf in Ostpreussen Es lag im Gebiet der heutigen russischen Oblast Kaliningrad Konigsberg Preussen im Bereich des Dorfsowjets Pogranitschny Hermsdorf Kreis Heiligenbeil innerhalb des Rajon Bagrationowsk Preussisch Eylau Dorf wust Iwanzowo Deutsch Thierau Ivancovo Foderationskreis NordwestrusslandOblast KaliningradRajon BagrationowskGegrundet vor dem 14 JahrhundertZeitzone UTC 2Geographische LageKoordinaten 54 25 N 20 5 O 54 416666666667 20 083333333333 Koordinaten 54 25 0 N 20 5 0 OIwanzowo Europaisches Russland Lage im Westteil RusslandsIwanzowo Oblast Kaliningrad Lage in der Oblast Kaliningrad Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Kirche 3 1 Dorfkirche 3 2 Kirchspiel 3 3 Pfarrer 4 Personlichkeit des Ortes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Deutsch Thierau um 1925Iwanzowo lag seit 1945 an der russisch polnischen Grenze die direkt am sudlichen Ortsrand verlief Diese Lage im Niemandsland der Grenzregion bestimmte das Schicksal des Ortes der hier nicht uberleben konnte Vor 1945 fuhrte am nordwestlichen Ortsrand von Deutsch Thierau ein realisiertes Teilstuck der geplanten Reichsautobahn Berlin Konigsberg heutige polnische Landesstrasse DK 22 bzw russische Regionalstrasse R 516 vorbei Noch heute findet sich die Stelle des fruheren Bahnhofs von Deutsch Thierau an der Reichsbahnstrecke von Heiligenbeil heute russisch Mamonowo uber Zinten Kornewo nach Preussisch Eylau Bagrationowsk die nach 1945 stillgelegt wurde Geschichte BearbeitenDeutsch Thierau bestand bereits im 14 Jahrhundert Der Ort fand erstmals 1375 mit einer Grosse von 48 Hufen als Kirchdorf Erwahnung Bis 1945 gehorte es zum Landkreis Heiligenbeil im Regierungsbezirk Konigsberg der preussischen Provinz Ostpreussen Im Jahre 1910 wurden hier 549 Einwohner gezahlt Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 622 und betrug 1939 schon 662 Im Jahre 1874 bildete man den Amtsbezirk Deutsch Thierau der aus den 12 Landgemeinden und Gutsbezirken Bilshofen Deutsch Thierau Freihof Freudenthal Gallingen Hanswalde Gemeinde und Gut Herzogswalde Lonshofen Mahlendorf Preussisch Thierau und Rosocken bestand Aufgrund von Strukturveranderungen bzw Eingemeindungen bildeten 1945 noch funf Gemeinden den Amtsbezirk Deutsch Thierau Deutsch Thierau Gallingen Hanswalde Herzogswalde und Lonshofen Sie lagen im Zustandigkeitsbereich des Amtsgerichts Heiligenbeil Kirche BearbeitenDorfkirche Bearbeiten nbsp Deutsch Thierauer Kirche um 1925Die Dorfkirche in Deutsch Thierau wird bereits im 14 Jahrhundert 1412 erwahnt Bis zur Grundung des Herzogtums Preussen 1525 war die Kirche katholisch Sie ist ein verputzter Backsteinbau auf Feldsteinfundament mit polygonalem Chorabschluss und einem mit Schindel gedeckten Holzturm aus dem Jahre 1743 Der Innenraum besteht aus einer flachen Bretterdecke und einen eingezogenen Chor aus Kreuzgewolbe dessen dunne Rippen auf Halbdiensten mit Sporen ruhen Die Wande des Langhauses sind 1 50 bis 1 70 m stark Der Aussenschmuck der Kirche ist die Westseite mit dem spitzbogigen Portal das mit zwei Formsteinen in reicher Abwechslung profiliert ist Uber dem Portal befindet sich eine kreisrunde Blende mit umlaufenden Rundstabprofilen eingefugt Zu beiden Seiten der Kreisblende sind je zwei Spitzbogenblenden und nach der Dachtraufe wieder je eine kleine kreisrunde Blende Unter der grossen Kreisblende erscheint ein Fries von Tonplatten die menschliche Kopfe darstellen Die Orgel wurde von der Firma Schuricht aus Danzig erbaut und 1859 geweiht 1869 und 1906 wurde die Kirche und 1911 die Orgel renoviert In der Kirche hangt an der rechten Seitenwand eine schwarze Gedenktafel Die Inschrift erinnert an zwei verdiente Pfarrer die um 1700 an der Kirche amtierten Es waren die Pfarrer Hornig von dem der Sohn Amtsnachforlder des Vaters wurde In seine Amtszeit fiel der Bau des Kirchturms Die Baugelder hatte die Gemeinde durch ein Bittgesuch des Pfarrers an Konig Friedrich II erlangt Auf der Wetterfahne an der Kirchturmspitze stand F R II 1741 die Zahl bezeichnet das Baujahr Aufgrund der Kriegshandlungen 1945 hatte das Gebaude lediglich die oberen beiden Stockwerke des Turms verloren Die Kirche selbst war nicht beschadigt Nach der Teilung Ostpreussens verlauft die Grenze zu Polen direkt am sudlichen Ortsrand so dass der grosste Teil des Dorfes zum Konigsberger Gebiet gehort Somit liegt das Dorf im Grenzsicherheitsstreifen 1957 steht die Kirche noch aber der Verfall schreitet fort 1990 ist die Kirche nur noch eine Ruine mit eingesturztem Dach und zerstorten Mauern Die sudliche Vorhalle ist vollig zerfallen und mit Schotter bedeckt Nur noch die Nord und Sudmauern sind erhalten geblieben Von der einstigen Ausstattung sind nur noch ein Granit Taufstein aus dem 14 15 Jahrhundert ein vergoldeter Kelch von 1696 und eine ebensolche achteckige Oblatendose von 1667 erhalten Kirchspiel Bearbeiten Das Kirchspiel Deutsch Thierau bestand schon in vorreformatorischer Zeit Anfang der 1930er Jahre zahlte es mehr als 2000 Gemeindeglieder die in 15 Orten der Umgebung lebten von denen funf uber ein Schulhaus verfugten Bilshofen Bregdener Waldhaus Deutsch Thierau heutiger Name Iwanzowo Freihof Frenzelswalde Freudenthal Gallingen Lipowka Hanswalde Jachowo Herzogswalde Ksiaznik Lonhofen auch Lehnhofen Jasnoje Mahlendorf Preussisch Thierau Panfilowo Rosocken Lipowka Stuthener Waldhaus Vorder FreudenthalZwei dieser Orte Hanswalde und Herzogswalde liegen heute auf polnischem Staatsgebiet die ubrigen gehoren zu Russland Die meisten sind heute nicht mehr existent Bis 1945 gehorte das Kirchspiel Deutsch Thierau zum Kirchenkreis Heiligenbeil in der Kirchenprovinz Ostpreussen der evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Pfarrer Bearbeiten Von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 amtierten in Deutsch Thierau 19 evangelische Geistliche Zacharias Holstein ab 1571 Andreas Lysaus ab 1596 Philipp Schon ab 1600 Johann Ludivict bis 1663 Heinrich Hornig 1663 1696 Erich Hornig 1696 1751 George Christian Hein 1751 1781 Johann Wilhelm Lau 1781 1807 Johann Zacharias Hoffmann 1808 1819 Johann Samuel August Rakowski 1819 1856 Eduard Wilhelm Mensing 1857 1869 Adolf Ferdinand Georg Gropp 1870 1872 Hermann Ludwig von Rozynski 1872 1888 Alwin Otto Benedikt Titius 1839 1889 1904 1 August Johannes Christian Wegner 1904 1912 Friedrich Otto Bierfreund 1912 1915 Kurt Steinwender 1915 1925 Paul Reinhold 1926 1936 Bernhard May 1936 1945Arno Schmokel der letzte Pfarrer von Eisenberg hat sechs Jahre von Mai 1939 bis 9 Februar 1945 die Gemeinde mitbetreut Personlichkeit des Ortes BearbeitenErhard Riemann 1907 1984 Volkskundler und Mundartenforscher Trager des Ostpreussischen Kulturpreises fur Wissenschaft 1976 wuchs in Deutsch Thierau auf wo sein Vater als Lehrer und Kantor tatig war Literatur BearbeitenFriedwals Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968Weblinks BearbeitenDeutsch Thierau bei Ostpreussen netEinzelnachweise Bearbeiten Standesamt Neidenburg Stadt Heiratsregister Nr 16 1895 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwanzowo amp oldid 238557956