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Die Schachte und Grubenbaue der Kaliwerke Gewerkschaften Orlas und Nebra gehoren zum Lagerstattenbereich des Rosslebener Sattels Das Generalstreichen verlauft in Richtung NNW nach SSO das Schichteinfallen variiert zwischen 5 und 12 Grad nach Osten Die Salzlagerstatte zeigt starke Storungserscheinungen durch Faltungen und Verschiebungen Abgebaut wurden hier Hartsalz Carnallitit sowie in geringem Umfang auch Kainit und Sylvin Schacht Orlas liegt ca 2 km westlich der Ortslage Wippach auf dem Gelande einer ehemaligen Ziegelei Schacht Nebra befindet sich ca 1 1 km nordlich des Orlas Schachtes in einem Waldgebiet Die Grubenbaue der Gewerkschaften Orlas und Nebra erstrecken sich uber eine Lange von rd 2 5 km in streichender Richtung und einer Breite von ca 700 m Beide Schachtanlagen sind uber die 467 m Sohle miteinander verbunden Als obere Abbaugrenze war das Niveau 180 m NN festgelegt Das Fordergut wurde uber Tage gemahlen und mittels einer Drahtseilbahn zur Verladeanlage in Kleinwangen gebracht Von dort gingen die Salze uber Schiene und Achse zur Weiterverarbeitung in die Fabrikanlage der Schachtanlage Rossleben Als Versatzgut wurde Steinsalz von der Abteufhalde verwendet Die Forderung wurde 1921 eingestellt Bis dahin wurden ca 53 000 Tonnen K2O abgesetzt Samtliche Ubertageanlagen wurden 1934 abgebrochen Auf dem Gelande beim Nebra Schacht liegt nur noch ein kleiner Rest der Abteufhalde Kalibergwerke Orlas und NebraAllgemeine Informationen zum BergwerkAnsicht des Kaliwerkes Gewerkschaft Orlas um 1920 Andere Namen Kaliwerke Gewerkschaft Orlas und Gewerkschaft Nebra Abbautechnik KammerbauInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Gewerkschaften Orlas und NebraBeschaftigte bis 200Betriebsbeginn 1911Betriebsende 1921Geforderte RohstoffeAbbau von Carnallitit u HartsalzRohstoffgehalt K2O bis 20 Grosste Teufe 529 4 mGeographische LageKoordinaten 51 14 42 N 11 32 18 O 51 245 11 538333333333 Koordinaten 51 14 42 N 11 32 18 OKalibergwerke Orlas und Nebra Sachsen Anhalt Lage Kalibergwerke Orlas und NebraStandort WippachGemeinde Bad BibraLandkreis NUTS3 BurgenlandkreisLand Land Sachsen AnhaltStaat DeutschlandRevier Sudharz Lage der Schachte Orlas und Nebra Inhaltsverzeichnis 1 Geologische und hydrogeologische Verhaltnisse 1 1 Die geologischen Verhaltnisse 1 2 Die hydrogeologischen Verhaltnisse 2 Such und Erkundungsarbeiten 3 Der Betrieb des Kaliwerkes 3 1 Die Unternehmensgrundung 3 2 Der Schachtbau 3 3 Aus und Vorrichtung Abbau und Versatzverfahren 3 4 Besondere Vorkommnisse 3 5 Die fabrikatorische Verarbeitung der Rohsalze 4 Die Stilllegung des Kaliwerkes 5 Heutiger Zustand 6 Quellenverzeichnis 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeologische und hydrogeologische Verhaltnisse Bearbeiten nbsp Querschnitt durch den Schacht Orlas und das Hauptflache nbsp Querschnitt durch den Schacht Nebra und das Hauptflache Die geologischen Verhaltnisse Bearbeiten Die Schachte Orlas und Nebra wurden an der Nordostflanke des Rosslebener Sattels im Mittleren Buntsandstein angesetzt Uber die durchteuften Schichten geben die beidseits eingefugten Profile Auskunft Die Schichtenfolge beider Schachte ist durch das Fehlen des Aller Steinsalzes Na 4 charakterisiert Dieses fiel der vom Salzspiegel ausgehenden Ablaugung zum Opfer Die horizontale Entfernung zur Ablaugungsgrenze des Kaliflozes Stassfurt wird mit rd 600 m eingeschatzt Die kurzeste Entfernung zwischen den Grubenbauen der Schachtanlage Orlas Nebra zu denen der nachstgelegenen Schachtanlage Georg Unstrut vergl obigen Lageplan betragt etwa 1 400 m In der Schachtanlage Orlas Nebra erfolgte eine Gewinnung von Hartsalz und Carnallitit des Kaliflozes Stassfurt Vom Schacht Nebra wurde das Kalilager in einer Teufe von 455 50 m und vom Schacht Orlas bei 458 50 m angetroffen Das Einfallen der Lagerstatte betragt rund 6 Grad bei einem Generalstreichen von 147 Grad Die Lagerstatte wurde durch streichende Strecken Flachen und Abbaue sowie durch uber und untertagige Bohrungen erkundet Der durch Streckenaufschlusse erfasste Bereich betragt im Einfallen ca 700 m und im Streichen ca 2 500 m Zwei relativ umfangreiche Hartsalzfelder die mit grosser Sicherheit zusammenhangen wurden in der Nahe beider Schachte nachgewiesen Die Hartsalzvorkommen sind unregelmassig begrenzt jedoch in Richtung des Streichens der Lagerstatte gestreckt Eine Fortsetzung in sudlicher wie auch in nordlicher Richtung ist wahrscheinlich Intensive Faltungen an der Hartsalz Carnallititgrenze wie in den Schachten angetroffen tauschen ein Doppellager vor Die Intensitat der Verfaltungen ist gegenuber der auf der Grube Rossleben grosser Sie scheint jedoch auf die Salzverteilungsgrenze beschrankt zu sein Der Carnallitit ist rotlich bis silbergrau und fast uberall kieseritisch Hartsalz liegt in verschiedenen Varietaten mit haufig sehr hohen Sylvingehalten vor Es tritt kieseritisch anhydritisch und langbeinitisch auf Kainit soll im Hauptflachen des Schachtes Nebra angereichert sein Bemerkenswert sind die haufig geringen Hartsalzmachtigkeiten die vermutlich ahnlich wie im Bereich der Grube Rossleben als Folge zechsteinzeitlicher Ablaugungen am Kopf des Kalilagers aufzufassen sind und hier besonders wirksam waren Die hydrogeologischen Verhaltnisse Bearbeiten Die quartaren und tertiaren Ablagerungen sind auf Grund des relativ hohen Anteils an Sand Kies und Geschiebemergel sehr stark wasserfuhrend Der Grundwasserspiegel liegt in der Unstrut Aue in 1 2 m Tiefe sein generelles Niveau betragt etwa 10 m unter Gelande Der petrographischen Ausbildung sowie der tektonischen Lage des Oberen Buntsandsteins im Bereich der Grubenfelder nach ist dieser kaum wasserfuhrend Hingegen ist der Mittlere Buntsandstein ein sehr guter Wasserleiter Trinkwasserbrunnen Horizont Nach den bisherigen Untersuchungen haben die grosste Wasserergiebigkeit die im Mittleren und Unteren Buntsandstein auftretenden mittel bis grobsandigen Sandsteineinlagerungen Auch der Untere Buntsandstein ist in bestimmten Bereichen sehr stark wasserfuhrend insbesondere in den Rogensteinzonen Die Zuflussmengen werden stark von der tektonischen Lage beeinflusst So wurden z B bei den der Bottendorfer Storung nachstgelegenen Schachtanlagen Thuringen I II Zuflusse wahrend des Abteufens dieser Schachte von bis zu 4 m3 min festgestellt Im Schacht Nebra erfolgten wahrend des Teufens im Unteren Buntsandstein zwischen 119 5 und 166 3 m Teufe Susswasserzuflusse mit ca 0 5 m3 min und zwischen 250 0 m und 279 8 m mit ca 1 5 m3 min Als vollig wasserfrei konnen nur die tonigen untersten 40m 50 m des Buntsandsteins angesehen werden Die Schachte Orlas und Nebra liegen mit etwa 600 m gleich weit vom Ablaugungsrand des Kaliflozes Stassfurt entfernt Von beiden Schachten wurde das Aller Steinsalz nicht durchteuft da es bereits der Ablaugung anheimfiel Das Leine Steinsalz wurde mit einer Machtigkeit von 43 m bzw 46 m angetroffen und durfte von der Ablaugung noch unberuhrt sein Der Hauptanhydrit erwies sich namentlich in seinem unteren Teil als sehr gekluftet In ihm erfolgte bei rd 425 m Teufe ein Salzlosungseinbruch begleitet von Gasen durch den mit einer Schuttung von ca 0 7 m3 min etwa 60 000 m3 ausgeflossen sein sollen Schacht Orlas der die gleiche Lage zum Salzspiegel besitzt wie der Schacht Nebra ist im Gegensatz zu diesem im Zechstein trocken geteuft worden Es traten weder im Grauen Salzton noch im Hauptanhydrit Zuflusse auf obgleich letzterer auch stark gekluftet gewesen sein soll Bekannt geworden sind geringe Salzlosungszutritte in Verbindung mit Gasen aus Bereichen des Grauen Salztons In den von der Hauptsohle nach Westen ansteigend im Lagerhorizont getriebenen Bremsbergen I bis III sollen stellenweise nur schwache Durchfeuchtungen aufgetreten sein Such und Erkundungsarbeiten BearbeitenIn der Umgebung der ehemaligen Schachtanlage Orlas Nebra wurden eine Reihe von Tiefbohrungen durchgefuhrt Ein Teil dieser Tiefbohrungen wurden nur als sogenannte Mutungsbohrungen niedergebracht Diese Bohrungen sind in der folgenden Tabelle nach Lage und Teufe sowie der Moglichkeit einer geologischen Aussage fur die Grubenfelder dieser Schachtanlagen zusammengestellt Suchbohrungen auf Zechstein Salze allgemein sowie speziell auf das Vorhandensein und die Ausbildung des Kaliflozes Stassfurt Name der Bohrung Orlas II Orlas III Thuringen IV Thuringen VII Thuringen IX Sieg der Wahrheit Nebra XII Gross wangen Nebra II Nebra V Gross wangen I Bucha I Bucha II Bucha IV Bucha V Kalter Hase Bergwinkel 1E 61 Thuringen III Bad Bibra 1 Bad Bibra 2 Bad Bibra 4 Bad Bibra 6Endteufe Angaben in Meter 364 20 357 70 448 60 386 70 406 20 567 50 276 80 267 35 266 60 289 90 412 20 309 30 319 80 478 10 345 00 558 00 744 20 505 30 1 023 00 695 20 784 10 701 00Erreichter tiefster stratigraphischer Horizont Leine Steinsalz Leine Steinsalz Leine Steinsalz Leine Steinsalz Leine Steinsalz Aller Steinsalz Leine Steinsalz Leine Steinsalz Ergebnis der Kalifloz Suche Kalifloz abgelaugt Carnallitit und Hartsalz Kalifloz abgelaugt Kalifloz abgelaugt Kalifloz abgelaugt Carnallitit Kalifloz abgelaugt Carnallitit Hartsalz Carnallitit Vertaubungs zone angetroffen Vertaubungs zone angetroffen Hartsalz HartsalzDer Betrieb des Kaliwerkes BearbeitenDie Unternehmensgrundung Bearbeiten nbsp Aktien Schein der Kaliwerke Salzdetfurth A G Von 1917 bis 1945 gehorten diese Kaliwerke dem Salzdetfurth Westeregeln Konzern an nbsp Ansicht des Kaliwerkes Gewerkschaft Nebra um 1920 Die Grundung der Gewerkschaft Orlas als Gewerkschaft nach preussischem Bergrecht erfolgte durch die Vereinigungen der einzelnen Gewerkschaften Orlas Orlas II Orlas III Wennungen Der kalte Hase Bucha II Bucha IV Thuringen IV V VI VII IX Sieg der Wahrheit samtlich in Frankfurt am Main gegrundet sowie des dem Kaufmann Hermann Mommsen Frankfurt Main gehorenden Salzbergwerkes Bucha Die Grundungsurkunde datiert auf den 26 August 1909 Die Vielzahl der hier aufgefuhrten Gewerkschaften mag heute erstaunen seinerzeit war es ein uberaus einfacher Vorgang Das liegt zum Teil daran dass ein Bergbauunternehmen in fruheren Zeiten als eine hochst personliche Unternehmung betrachtet wurde Zwei Personen brauchen nur den Antrag auf Verleihung einer Gewerkschaft zu stellen indem sie Mutung auf Grund ihrer Funde beim Bergamt einlegen und sie erhalten ihre Gewerkschaft ohne weiteres 1 Die neue Gerechtsame hatte ursprunglich eine Gesamtgrosse von 3 0645 5927 ha in den Gemarkungen Wippach Nebra Altenroda Birkigt Orlasheide Grosswangen Wennungen Bad Bibra Bucha Saubach Steinbach Pleissmar Wallroda Kalbitz und Memleben Davon wurden 133 9405 ha zur Bildung des Salzbergwerkes Nebra durch Grundung der Gewerkschaft Nebra abgezweigt sodass fur Orlas 293 06522 ha verblieben Dieser Komplex wurde im Marz 1911 nach Genehmigung durch das Oberbergamt Halle in drei selbstandige Bergwerke aufgeteilt Bergwerk Victor 445 108 m2 Der kalte Hase 9 434 348 m2 und Konsolidierte Orlas mit 19 427 066 m2 Letztere liegen in den Gemarkungen Wippach Grosswangen Altenroda Bibra Orlasheide und Saubach Tagesanlagen Schachtgebaude Muhlenanlage mit zwei kompletten Mahlsystemen elektrische Fordermaschine Starkstromfernleitung Verwaltungsgebaude vier Beamtenwohnhauser Arbeiterkolonie Grundstucksgrosse 22 ha 56 ar 50 m2 Kalisyndikat Die Verteilungsstelle hat dem Werk im Herbst 1911 eine provisorische Quote zugebilligt Seit 1 Januar 1913 besass das Werk eine definitive Quote die Ende 1935 4 9402 Tausendstel betrug Letzte ordentliche Gewerkenversammlung am 17 Mai 1935 Hier einige Auszuge aus Statistischen Jahrbuchern 1910 1914 1910 Vertreter Bergassessor Mehl in Rossleben Mit dem Abteufen des Schachtes ist im September 1909 begonnen worden 1911 Vorstand Bergrat Ebeling in Hannover Technischer Direktor Bergassessor H Lohmann in Nebra Kaufmannischer Direktor Ebeling in Nebra Betriebsfuhrer Dipl Bergingenieur Herrmann in Wippach Das Abteufen ist in vollem Gange Teufe etwa 300 m Durchschnittliche Arbeiterzahl 120 Mann 1912 Vorstand Bergrat Ebeling in Hannover Technischer Direktor Bergassessor H Lohmann in Nebra Kaufmannischer Direktor Ebeling in Nebra Berginspektor Dipl Bergingenieur Herrmann in Wippach Betriebsfuhrer Obersteiger Lottel in Wippach Die Forderung bzw Ausrichtung der Lagerstatte hat begonnen Drahtseilbahn nach der Verladestation bei Klein Wangen Durchschnittliche Arbeiterzahl 120 Mann Der Schacht Nebra ist im Abteufen begriffen durchschnittliche Arbeiterzahl ebenfalls 120 Mann 1913 Vorstand Bergrat Ebeling in Hannover Vorsitzender Technischer Direktor Bergassessor Dr H Lohmann in Nebra Kaufmannischer Direktor Ebeling in Nebra Berginspektor Dipl Bergingenieur Herrmann in Wippach Betriebsfuhrer Obersteiger Lottel in Wippach Die Forderung bzw Ausrichtung der Lagerstatte hat begonnen Drahtseilbahn uber Schacht Nebra nach der Verladestation Klein Wangen Salzmuhle Durchschnittliche Arbeiterzahl 160 Mann Der Schacht Nebra ist weiterhin im Abteufen begriffen durchschnittliche Arbeiterzahl 120 Mann 1914 Vorstand Bergrat Ebeling in Hannover Vorsitzender Technischer Direktor Bergwerksdirektor Dipl Bergingenieur Pfister in Rossleben Kaufmannischer Direktor Ebeling in Nebra Berginspektor Wiedenbeck Betriebsfuhrer Obersteiger Lottel in Wippach Drahtseilbahn uber Schacht Nebra nach der Verladestation Klein Wangen Salzmuhle Durchschnittliche Arbeiterzahl 160 Mann Auf Schacht Nebra wird die endgultige Fordereinrichtung bis zum Jahresschluss fertiggestellt sein Belegschaft 120 Mann Das Recht der Gewerkschaft war landesrechtlich geregelt Nach preussischem Bergrecht reichte es wenn zwei Personen nur einen Antrag auf Verleihung einer Gewerkschaft stellten indem sie Mutung auf Grund ihrer Funde beim Bergamt einlegten So erklart sich die uberaus grosse Anzahl von Gewerkschaften Der Schachtbau Bearbeiten nbsp Untersuchungsarbeiten im Schacht Orlas im Jahre 1978 nbsp Untersuchungsarbeiten im Schacht Nebra im Jahre 1978 nbsp Schnitt Zeichnung eines sogenannten Orlas Verschlusses fur die Sicherung der Tagesoffnungen von Schachtrohren nbsp Schachtabdeckelung des Schachtes OrlasAm 10 Dezember 1909 wurde auf dem Gelande einer ehemaligen Ziegelei mit dem Abteufen des Schacht Orlas begonnen und bereits im Herbst 1911 konnten diese Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden Die Hohe der Rasenhangebank liegt bei 275 25 m NN Der Durchmesser des Schachtes betragt 5 25 m Der Schacht Orlas ist wie folgt ausgebaut Von 0 bis 80 m in Mauerung von 80 bis 195 3 m in gusseisernen Tubbings und von 195 3 bis 529 4 m Endteufe in Mauerung Wahrend des Teufens erfolgten Wasserzuflusse in der Zone von 80 m bis 195 3 m bis zu 0 5 m3 min Diese Zuflusse konnten durch entsprechende Pumpen kurzgehalten werden Durch Einbau von Deutschen Tubbings wurden die Zuflusse letztlich abgeschlossen An Sohlen wurden angehauen Bei 435 35 m Teufe die Wettersohle und bei 475 6 m Teufe die 1 Tiefbausohle Der Traufwasserzuflusse nach dem Teufen betrugen ca 3 l min Der Schacht Nebra ist wie folgt ausgebaut 0 0 bis 119 5 m in Mauerung 119 5 bis 166 3 m in gusseisernen Tubbings 166 3 bis 250 0 m in Mauerung 250 0 bis 279 8 m gusseisernen Tubbings 279 8 bis 407 0 m in Mauerung 407 0 bis 439 0 m in gusseisernen Tubbings und von 439 0 bis 490 0 m Endteufe in Mauerung Der Nebra Schacht wurde 1911 begonnen und 1913 fertiggestellt Der Schachtdurchmesser betragt 5 25 m Die Hohe der Rasenhangebank liegt bei 267 74 m NN Sohle I bei 199 28 m NN 467 02 m Teufe Schachtsumpf 22 98 m Gesamtteufe 490 00 m Wahrend des Teufens betrugen die Wasserzuflusse aus den Bereichen von 119 5 m bis 166 3 m bzw 250 0 bis 279 8 m ca 0 5 m3 min bzw 1 5 m3 min Beim Durchfahren des Anhydrits in rund 425 m Teufe betrugen die Zuflusse 0 7 m3 min Beim Anlassen einer Pumpe auf der Schachtsohle ereignete sich eine schwere Methangasexplosion der acht Bergleute zum Opfer fielen Das Kalilager wurde bei 455 5 m Teufe im Nebraschacht und bei 458 5 m Teufe im Orlasschacht angefahren Nach einem Steinsalzmittel wurde noch ein Carnallititlager durchteuft Nach dem Abteufen betrugen die Zuflusse 3 5 l min Die erste Tiefbausohle wurde in 467 m Teufe angesetzt Sie verbindet beide Schachte Der Abstand der Schachte betragt 1 1 km Schacht Orlas diente als Forderschacht und ausziehender Wetterschacht Schacht Nebra auch als Waldschacht benannt als Material und Seilfahrtsschacht sowie als einziehender Wetterschacht Aus und Vorrichtung Abbau und Versatzverfahren Bearbeiten Der Abbau erfolgte im Kammerbau Verfahren Bedingt durch die Lagerungsverhaltnisse wurde das gewonnene Salz uber Bremsberge zur Hauptfordersohle transportiert Die Abbauparameter sind in den beiden Abbaufeldern Orlas und Nebra gleich Uber Abbauhohen liegt nur ein Hinweis vor Demnach standen die nicht versetzten Abbaue in Vertriebshohe von 2 5 m Uber die Hohe der versetzten Abbaue liegen keine Angaben vor Die Lagerstatte wurde mit Auffahrung der 467 m Sohle erschlossen Das Hartsalz wurde im streichenden Firstenbau zu beiden Seiten der einfallend gefahrenen Strecken gewonnen Die Kammerbreite bei Hartsalz betrug 15 m die Pfeilerstarke betrug 7 5 m Der Abbau erfolgte in den Jahren 1914 bis 1917 Carnallitit wurde zunachst in 15 m breiten Kammern abgebaut die Pfeilerstarke betrug hier 10 0 m Ab 1918 wurden Kammerbreite und Pfeilerstarke einheitlich mit 10 m festgelegt Im Ostfeld der Schachtanlage Orlas wurden mehrere Horizontalbohrungen zur Erkundung der Lagerstatte getrieben Der Versatz Wie den vorhandenen Grundrissen der Gruben Orlas Nebra zu entnehmen ist wurden ca 50 der aufgefahrenen Abbaukammern wieder versetzt Aus den Unterlagen im Archiv Stassfurt geht hervor dass Spulversatz in Verbindung mit Pfeilerruckbau geplant war Als Versatzmaterial war zunachst die Bergehalde und spater milde sandige Schichten des Buntsandsteins vorgesehen Mit Sicherheit kann angenommen werden dass nur die Teufhalde und eventuell Steinsalz aus Streckenauffahrungen als Versatzmaterial benutzt wurden Uber die angewandte Versatztechnologie liegen keine Hinweise vor Damit konnen auch keine Aussagen uber die Dichte des Versatzeinbringens gemacht werden Uber die insgesamt geschaffenen Hohlraume sind einem Gutachten uber Hydraulischen Versatz vom 27 August 1926 folgende Angaben zu entnehmen Im Carnallit Abbaue 39 716 m3 Strecken 46 757 m3 Im Hartsalz Abbaue 70 965 m3 Strecken 66 600 m3 Im Steinsalz Strecken 7 946 m3 Im Anhydrit Strecken 1 120 m3 Insgesamt Abbaue 110 681 m3 Strecken 122 423 m3 Wie aus einem Schreiben an das preussische Oberbergamt hervorgeht betragen die Hohlraume der nicht versetzten und verstreut liegenden Abbauorter im Feld Orlas 44 000 m3 und im Feld Nebra 5 000 m3 zusammen also 49 000 m3 Aus den o g Zahlen ergibt sich dass nur ca 62 000 m3 des Abbauhohlraumes versetzt wurden und ca 171 000 m3 Hohlraum an Strecken und Abbauen unversetzt blieben Besondere Vorkommnisse Bearbeiten In der Schachtanlage Orlas Nebra sind Gasaustritte aus dem Hauptanhydrit dem Grauen Salzton und dem Kalilager belegt Beim Teufen des Nebra Schachtes erfolgten 1912 im Hauptanhydrit in Verbindung mit einem Salzlosungseinbruch starke Austritte brennbarer Gase deren Menge sich im Laufe der Zeit verringerten Sie hatten folgende Zusammensetzung Methan 28 schwere Kohlenwasserstoffe 8 und Stickstoff 64 Beim Teufen des Orlas Schachtes erfolgten im Grauen Salzton mehrere Gasausbruche unterschiedlicher Starke Einer davon ereignete sich in Verbindung mit einem Losungszutritt und hielt mehrere Monate an Beim Auffahren der Grubenbaue traten Gase fast ausschliesslich im hangenden Teil der Lagerstatte und in der Nahe der Hartsalz Carnallititgrenze auf Besonders heftige Gasaustritte erfolgten beim Vortrieb des Querschlages vom Orlas Schacht im Bereich des Grauen Salztons Die fabrikatorische Verarbeitung der Rohsalze Bearbeiten Die geforderten Salze wurden uber Tage gemahlen und anschliessend zur weiteren Verarbeitung zu Dungesalzen in die Kalifabrik nach Rossleben transportiert Bis zur Einstellung der Forderung wurden etwa 53 000 t K2O abgesetzt Die Stilllegung des Kaliwerkes Bearbeiten1921 wurden die Schachtanlagen stillgelegt 1927 wurde die Schachtrohre Nebra bis zur Teufe von 293 m mit Steinsalz und Letten der Abteufhalde zusammen ca 5 000 m3 verfullt und abgedeckelt Im Orlasschacht fuhrten Anlotungen des Schachtgrundes zu der Annahme dass grossere Verbruche der Schachtausmauerung eingetreten sein mussten Nach 1921 wurde auch der Schacht Orlas teilweise verfullt und mit einer Abdeckelung versehen nbsp Ansicht der Schachtabdeckelung des Alt Kalischachtes Orlas im Februar 2012Diese Ausfuhrung einer Schachtabdeckelung vergl Abbildung oben rechts Schachtverschluss System Orlass hatte sich allgemein zur Sicherung stillgelegter Schachtrohren des Kalibergbaus durchgesetzt Am 2 August 1945 und am 21 Juli 1949 wurde die Abdeckelung des Orlas Schachtes durch Explosionen von Grubengas zerstort Ausgelost wurden diese Explosionen infolge Hineinwerfens von brennenden Zigarettenresten durch das Lotrohr Die Schachtabdeckelung wurde danach wieder neu aufgebaut Einem Schreiben der Salzdetfurth AG an Professor Hans Stille vom 17 April 1939 ist zu entnehmen dass in Schacht Nebra ca 4 500 m3 Steinsalz und 500 m3 Letten der Abteufhalde versturzt wurden und die Traufwasser im Orlas Schacht 4 5 l min betrugen Bei Untersuchungsarbeiten im Jahre 1978 wurden beide Schachtrohren lufterfullt angetroffen Der im Schacht Orlas angelotete Grund lag in Hohe 126 16 m NN der im Schacht Nebra bei 120 34 m NN Zudem wurden Bodenproben aus den angeloteten Bereichen Schacht Orlas in 529 4 m Schacht Nebra in 490 4 m Teufe entnommen Wahrend die durch Traufwasser durchfeuchtete Bodenprobe aus Schacht Orlas als sog Auffullung zu bezeichnen war deutete die Probenzusammensetzung aus Schacht Nebra auf Einsturzgebirge infolge Schachtmauerungsdefekte hin Bei Stilllegung der Schachtrohren wurden in diesen Traufwasserzuflusse von insgesamt 7 l min registriert Bei etwa 171 000 m3 Gesamthohlraumvolumen beider miteinander durchschlagig verbundenen Grubenfelder hatten wenn keine Abflusse vorhanden gewesen waren die Grubenbaue nach ca 46 5 Jahren ersoffen gewesen sein mussen Derartige Traufwasserzuflusse nehmen erfahrungsgemass in ihrer Schuttung eher zu als ab zumal die Wasserergiebigkeit der Rogensteinzonen hier sehr stark war Es wurde seinerzeit daher angenommen dass die Grubenbaue bis zur Hohe des als kluftig angetroffenen Hauptanhydrits ersoffen seien Die zusitzenden Wasser sind ergo mehr oder weniger ungesattigt vom Hauptanhydrit ggf auch vom Grauen Salzton aufgenommen worden Heutiger Zustand BearbeitenDie Anlagen gehorten von 1917 bis 1945 zum Salzdetfurth Westeregeln Konzern Nach 1945 wurden sie Eigentum des Volkes Ab 1 Januar 1953 sind sie in die Rechtstragerschaft des VEB Kaliwerk Heinrich Rau ubergegangen Seit Erlass der Verwahrungsanordnung der DDR vom 10 Oktober 1971 DDR GBl II Nr 73 wurde der Rat des Bezirkes Halle fur eine Vielzahl von Alt Kalischachten sog Grubenbaue alten Bergbaus ohne Rechtsnachfolger zustandig Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes galten diese stillgelegten Bergwerke Orlas und Nebra auch als stillgelegte Anlage eines bergbaulichen Gewinnungsbetriebes fur den ein Rechtsnachfolger nicht vorhanden oder nicht mehr feststellbar ist 2 Anstelle der Rate der Bezirke traten die jeweiligen Landesregierungen bis zum Erlass entsprechender ordnungsbehordlicher Vorschriften fur das Land Sachsen Anhalt Gesetz uber die offentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen Anhalt SOG LSA in der Fassung der Bekanntmachung vom 23 September 2003 GVBl LSA S 214 zuletzt geandert am 18 Mai 2010 GVBl LSA S 340 3 ein Somit stehen bis dato auch diese Schachtanlagen ordnungsrechtlich bzgl der Fursorgepflicht zwecks Gefahrenabwehr in der Zustandigkeit der Gemeinde Zur Gewahrleistung der offentlichen Sicherheit sind die Schachtrohren inzwischen verwahrt und durch eine Abdeckelung gesichert siehe obige Fotos Die Schachtabsicherungen sind mittels Maschendrahtzaun vor unbefugtem Betreten gesichert Quellenverzeichnis BearbeitenLobert Schwarzer Nagel Bergschadenkundliche Analyse der Schachtanlage Orlas Nebra bei Wippach Rossleben 1970 Archiv des LAGB Sachsen Anhalt Archiv Nr 922 3A J Mossner Hrsg Handbuch der Kali Bergwerke Salinen und Tiefbohrunternehmungen Finanz Verlag Berlin 1936 H Messenbrink H Richter Auswahl und Begutachtung von stillgelegten bzw stillzulegenden Bergwerken hinsichtlich ihrer Eignung als Hohlraumspeicher Erdgas Sole Stadtgas und Flussiggas Gutachten Deutsches Brennstoffinstitut Freiberg 1971 unveroff G Pinzke Gutachten zur Einschatzung der Bergbau und offentlichen Sicherheit ausgewahlter Kalischachtanlagen ohne Rechtsnachfolger auf dem Territorium des Bezirkes Halle Rat des Bezirkes Schwerin Abt Geologie 1979 Archiv des LAGB Sachsen Anhalt o V Jahrbucher der Deutschen Braunkohlen Steinkohlen und Kali Industrie Verlag von Wilhelm Knapp in Halle Saale Einzelnachweise Bearbeiten digitalis uni koeln de PDF gesetze im internet de PDF Gesetz uber die offentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen Anhalt SOG LSA Literatur BearbeitenJ Loffler Die Kali und Steinsalzlagerstatten des Zechsteins in der DDR Teil III Sachsen Anhalt Freiberger Forschungshefte C 97 III Akademie Verlag Berlin 1962 E Loock Stillgelegte Schachte ein Problem der Kaliindustrie Freiberger Forschungshefte Reihe A 136 Akademie Verlag Berlin 1960 E v Hoyningen Huene Salztektonik und Auslaugung im Gebiet der Mansfelder Seen Freiberger Forschungsheft C 56 Akademie Verlag Berlin 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaliwerke Gewerkschaften Orlas und Nebra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien guenter pinzke de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaliwerke Gewerkschaften Orlas und Nebra amp oldid 220004399