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Rogenstein ist eine althergebrachte petrologische Bezeichnung fur einen besonderen Typ eines oolithischen Kalksteins Die Hauptgesteinskomponenten dieses Gesteins sind relativ grosse ursprunglich kalzitische Ooide deren konzentrischer Aufbau sehr gut erhalten ist Die Ahnlichkeit mit Fischeiern fuhrte zu der Bezeichnung Rogenstein sie wurde auf die Oolithe im Unteren Buntsandstein Norddeutschlands und die Oolithe im Mittleren Jura Suddeutschlands angewendet Fur letztere wurde und wird die Bezeichnung sogar im Sinne einer lithostratigraphischen Einheit verwendet Hauptrogenstein Formation Rogenstein aus dem Unteren Buntsandstein Steinbruch Heeseberg Landkreis HelmstedtRogenstein anstehend im Steinbruch HeesebergRathaus Sangerhausen Inhaltsverzeichnis 1 Bildung 2 Vorkommen 3 Verwendung und Bauwerke 4 Literatur 5 WeblinksBildung BearbeitenDie Bestandteile des Rogensteins die Ooide wurden in warmen stark bewegten Flachmeeren gebildet Die Ooide des Rogensteins waren ursprunglich kalzitisch und sind relativ gross bis 12 mm im Durchmesser ihr konzentrischer schaliger Aufbau ist daher in aller Regel sehr gut erhalten im Gegensatz dazu sind heutige Ooide aragonitisch und deutlich kleiner Der konzentrische Aufbau der Ooide ist in subrezenten Oolithen bzw verfestigten Ooiden Sanden nur noch schlecht erkennbar da bereits recht fruh die isochemische Rekristallisation und Umwandlung des Aragonits in Kalzit einsetzt Die Bildung von aragonitischen oder kalzitischen Ooiden hangt in erster Linie vom relativen Magnesium Gehalt des Meerwassers ab ist er hoch Zeiten mit Eiszeiten ice house so werden aragonitische Ooide ausgeschieden ist er niedrig Zeiten ohne Eiskappen green house so werden kalzitische Ooide gebildet Dies ist jedoch nur eine generelle Tendenz die durch lokale Faktoren modifiziert werden kann Vorkommen BearbeitenRogensteine sind in Norddeutschland im sudlichen nordlichen und ostlichen Harzvorland im Unteren Buntsandstein Trias verbreitet Die Vorkommen ziehen sich von Nordhausen Sangerhausen Mansfeld bis Bernburg von Thale uber Heeseberg Dorm bis zum Salzgitter Hohenzug hin Die machtigsten Banke kommen bei Jerxheim mit einer Machtigkeit von 6 Metern und in der Gegend von Bernburg mit 4 bis 6 Metern vor Die Banke sind unterschiedlich ausgebildet Es gibt Lagen mit 3 bis 5 Banken am Hohenzug bei Salzgitter im Harly Wald in der Asse und ihrem ostlichen Auslaufer dem Heeseberg sind es 10 bis 12 Banke Es gibt aber auch dunnere Lagen die durch tonig sandige Ablagerungsfolgen getrennt sind Bei Bockenem um Halberstadt und Quedlinburg nimmt die Zahl der Banke stark ab Grossere Steinbruche bestanden zwischen Mansfeld Bernburg und Alsleben an der Saale ferner gab es fruher zahlreiche Steinbruche mit lokalen Namen z B den Nussberg in Braunschweig Braunschweiger Rogenstein Heute 2008 ist kein Steinbruch fur die Natursteingewinnung mehr in Betrieb Weitere Vorkommen liegen in Sudwestdeutschland in Baden Wurttemberg bei Riegel am Kaiserstuhl ferner nordlich von Basel Diese Rogensteine stammen aus dem Dogger Bei diesen Vorkommen ging die Bezeichnung Rogenstein sogar als Bestandteil einer Gesteinseinheit der Lithostratigraphie ein der Hauptrogenstein Formation Verwendung und Bauwerke Bearbeiten nbsp Aus Rogenstein errichtete Orangerie in WernigerodeDie Rogensteine wurden fruher als Werksteine Pflaster Bordsteine Massivstufen und Viehtranken verwendet Es handelt sich um einen harten und zahen Werkstein der sehr schwer in Handarbeit zu bearbeiten oder zu Profilen zu verarbeiten ist Er wird seit dem 11 Jahrhundert als Baustein in Norddeutschland und als Mauerstein verwendet Einige ausgewahlte Orte und Bauwerke Wernigerode Orangerie Sangerhausen Schlosschenkopf im Ortsteil Lengefeld Rathaus Eisleben Kirche Stassfurt Rathaus Braunschweig Burg Dankwarderode Katharinenkirche heute Zwischenmauern verputzt Aegidienkirche Magdeburg Sankt Ambrosius Kirche Literatur BearbeitenWilhelm Dienemann und Otto Burre Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstatten mit Ausnahme der Kohlen Erze und Salze Enke Verlag Stuttgart 1929 S 363f Otto Sickenberg Steine und Erden Die Lagerstatten und ihre Bewirtschaftung Geologie und Lagerstatten Niedersachsens 5 Bd Dorn Verlag Bremen Horn 1951 S 279ff Erik Flugel Microfacies of Carbonate Rocks Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2004 ISBN 3 540 22016 XWeblinks BearbeitenKartierung mit Abbildungen von Rogenstein im Gelande Memento vom 20 Oktober 2008 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rogenstein amp oldid 228863688