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Johann von Nassau Hadamar vor 20 Januar 1365 war von 1334 bis 1365 regierender Graf von Nassau Hadamar In seinen Urkunden nannte er sich Johann von Gottes Gnaden Graf zu Nassau Herr zu Hadamar Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 2 1 Expansionsjahre 2 2 Niedergang der Grafschaft 2 3 Kloster Eberbach 2 4 Tod 3 Ehe und Nachkommen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturAbstammung BearbeitenJohann war der alteste Sohn des Grafen Emich I 1334 des Begrunders des Hauses Nassau Hadamar Altere Linie und dessen Frau Anna von Zollern Nurnberg 1355 einer Tochter des Burggrafen Friedrich III von Zollern Nurnberg Er folgte seinem Vater im Jahre 1334 als Graf von Nassau Hadamar Anfangs regierte er allein aber von 1337 an beteiligte er seinen Bruder Emich II an der Regentschaft 1 Leben BearbeitenExpansionsjahre Bearbeiten Johann setzte zunachst die Erwerbspolitik seines Vaters fort Die Herren von Westerburg verpfandeten ihm 1334 die Halfte der Schaumburg Ebenfalls schon im Jahre 1334 kaufte er von Wittekind von Lichtenstein und dessen Sohnen Werner Johann und Widekind deren Anteil an Driedorf fur 200 Mark sein Vater Emich I hatte den anderen Teil bereits von den Herren von Greifenstein erworben Noch bedeutender jedoch war es als es ihm am 28 Marz 1337 gelang das Amt Ellar mit seinen Vier Zenten zahlreichen Ortschaften dem Gericht sowie Jagd Fischerei und Herrschaft uber Holz und Feld mit allen Einkunften von Graf Gottfried von Diez und dessen fur seinen Vater regierenden Sohn Gerhard VI fur 1450 Mark Limburger Geld pfandweise zu erwerben 2 Gerhard VI hatte 1324 Johanns Schwester Jutta geheiratet die ihr Erbteil von den elterlichen Besitzungen verlangte sich dann jedoch mit einer Summe Geldes begnugte Niedergang der Grafschaft Bearbeiten Ab etwa 1348 war Johanns Regentschaft aber vor allem durch Verausserungen Verpfandungen und Lehensauftragungen seines Besitzes bestimmt die er aus Geldnot vornahm Ursache seiner finanziellen Schwierigkeiten waren wohl die zahlreichen Fehden an denen er sich beteiligte und die meist nur Kosten einbrachten Auch seine Parteinahme fur Karl IV gegen Ludwig den Bayern und danach gegen Gunther von Schwarzburg war wohl letzten Endes aus wirtschaftlicher Sicht nicht eintraglich Zwar wies ihm Karl IV 1347 als Entschadigung fur entstandene Kriegskosten eine jahrliche Rente von 400 Gulden aus dem Steueraufkommen der Stadt Wetzlar an aber diese scheint nicht oder kaum bezahlt worden zu sein Im Jahre 1356 bewilligte ihm der Kaiser fur eine Forderung von 5000 Gulden einen Anteil am Rheinzoll zu Oberlahnstein eine weitere von seinem Verwandten dem Erzbischof Gerlach von Mainz ubernommene Schuld Karls IV von 2600 Gulden sollte 1357 ebenfalls aus diesem Zoll getilgt werden Johann erhielt die entsprechenden Zahlungen aber nur eine Zeitlang ohne volligen Ersatz seiner Kosten zu erlangen Johann scheint Handeln zugeneigt gewesen zu sein 1349 unterstutzte er Erzbischof Gerlach von Mainz gegen dessen vom Papst abgesetzten Vorganger Heinrich III von Virneburg Ende 1350 oder Anfang 1351 beteiligte er sich mit seinem Bruder Emich auf der Seite seines Vetters Otto II von Nassau Dillenburg in dessen Fehde mit den Brudern Gottfried und Wilderich III von Walderdorff in der Otto sein Leben verlor 3 4 Seine Geldsorgen wurden erheblich vermehrt als er im Jahr 1351 als Verbundeter der Stadt Limburg in deren Fehde mit den Herren von Hatzfeld von diesen in einem Scharmutzel bei Lohnberg gefangen genommen wurde und seine Freiheit mit einem erheblichen Losegeld dessen Grosse allerdings nicht bekannt ist erkaufen musste Und 1363 unterstutzte er Herzog Stephan II von Bayern in dessen Auseinandersetzung mit Rudolph IV von Osterreich in deren Streit um Tirol Johanns Verausserungen und Entfremdungen von Familienbesitz begannen schon 1347 als er den Herren von Mudersbach die sich seit dem Jahre 1340 im Kirchspiel Driedorf stark eingekauft hatten einen ehemals Lichtensteinischen Hof in Driedorf schenkte Im folgenden Jahr verkaufte er ihnen einen Teil seiner Einkunfte aus dieser Stadt Ebenfalls 1348 trug er dem Landgrafen Heinrich II von Hessen Stadt und Kirchspiel Driedorf mit den Gerichten und allem Zubehor zu Lehen auf lediglich das Lichtensteinische Gut blieb ausgenommen Der von seinem Vater 1325 gekaufte Hof zu Gaudernbach ging 1351 wieder an die vorigen Eigentumer zuruck und die Frei von Dehrn kauften ihm 1352 seine Weingarten und Fruchtgefalle in Dietkirchen fur 1350 Mark wieder ab Die Lichtensteinischen Guter und Zehnten im Kirchspiel Driedorf gingen 1353 fur 600 Mark pfandweise an seinen Schwager Gerhard von Diez 1356 trug er dem Trierer Erzbischof Boemund II Besitz in Nassau Dausenau und Hadamar den Schnepfenhauser Hof und den Hof Rodchen den Zehnten zu Horchheim und den Wildbann im Sporkerwald zu Lehen auf und erhielt sie von diesem als Lehen zuruck 1358 verpfandete Johann die aus der Erbschaft seiner Grossmutter Agnes von Leiningen Landeck der Gemahlin Ottos I stammenden drei Dorfer bei Worms fur 800 Pfund Heller an die Abtei Fulda Die von Johanns Vater Emich im Jahre 1337 pfandweise erworbene Herrschaft Ellar kam zwischen 1356 und 1362 durch Einlosung wieder an Gerhard VII von Diez 1363 verkaufte Johann die Halfte der Dorfer Ems und Dausenau fur 2000 Gulden an Erzbischof Kuno II von Trier und seinen Hof zu den Hann in der Esterau fur 500 Gulden an Dietrich von Staffel Der frankische Besitz der Familie um die Burg Kammerstein den ihm Kaiser Karl zu seiner Schadloshaltung noch 1348 als Reichslehen gegeben hatte wurde nach dem Tod seines Bruders Emich II 1359 innerhalb weniger Jahre restlos veraussert Bereits am 2 Februar 1360 verkaufte Johann mit kaiserlicher Bewilligung Altdorf bei Nurnberg mit den zugehorigen Orten fur 10 160 Pfund Heller an seinen Vetter Albrecht von Zollern Nurnberg 1361 verkaufte er diesem auch Heroldsberg Seinen Hof in Nurnberg verausserte er 1363 an einen dortigen Patrizier 1364 schliesslich verkaufte er auch noch die Burg Kammerstein die Marktorte Schwabach und Kornburg und seinen gesamten noch verblieben frankischen Guter an den Burggrafen Albrecht fur 15 400 Pfund Heller Kloster Eberbach Bearbeiten Im Jahr 1353 wird Johann als Schutzherr des Klosters Eberbach in Eltville erwahnt wobei dies jedoch nicht ganz ausser Zweifel steht Wenn es so war dann bewahrte er das Kloster jedenfalls nicht sehr erfolgreich gegen die feindseligen Bestrebungen seines Bruders Emich II der dem Kloster betrachtliche Gefalle in Hadamarschen Landen entzog Tod Bearbeiten Johann von Nassau Hadamar starb zwischen dem 12 November 1364 und dem 20 Januar 1365 Ehe und Nachkommen BearbeitenJohann war spatestens seit 1331 mit Elisabeth von Waldeck vor 22 Juni 1385 verheiratet Sie war eine Tochter des Grafen Heinrich IV von Waldeck 1282 90 1348 und der Adelheid von Cleve nach 26 Juli 1327 Die beiden hatten zehn Kinder Emich 1331 8 Juni 1343 Emich 24 Marz 1358 Kanoniker am Dom zu Mainz 5 Helena um 1343 um 1343 Johann 23 Februar 1362 besiegelte mit seinem Vater die Wittumsverschreibung fur seine Mutter am 10 Mai 1361 und war also damals ohne Zweifel schon volljahrig starb unvermahlt Heinrich 1368 folgte dem Vater als Graf von Nassau Hadamar starb ohne legitime Nachkommen und wahrscheinlich unvermahlt Emich III 1394 folgte seinem Bruder Heinrich als Graf von Nassau Hadamar unter Vormundschaft Anna 21 Januar 1404 um 1362 Ruprecht VII von Nassau zu Sonnenberg 1390 1391 Diether VIII von Katzenelnbogen Elisabeth Else 30 Dezember 1412 spatestens 1370 Abtissin zu Essen Elichin Elisin vor 1416 vor 1364 Friedrich von Castell Adelheid vor 22 Juni 1385 vor 1370 Wilhelm von CastellEinzelnachweise Bearbeiten Emich II war zunachst Geistlicher geworden und war seit 1328 als Kanoniker in Mainz und Speyer bezeugt Er verliess wohl den geistlichen Stand vermutlich wenn man sein spateres Verhalten in Betracht zieht in Unfrieden und mit lebenslanger Feindschaft gegenuber der Geistlichkeit und wurde bis zu seinem Tode am 1 Marz 1359 von Johann an der Verwaltung der Grafschaft beteiligt Er hielt sich aber wohl zumeist auf den von ihrer Mutter Anna ererbten Besitzungen des Hauses um Kammerstein in Franken auf Arnoldi Bd 3 S 97 98 Wagner S 44 45 Gottfried von Diez 1348 galt als regierungsunfahig so dass Emich I von Nassau Hadamar von 1317 bis 1332 seine Vormundschaft ubernahm danach regierte Gottfrieds Sohn Gerhard VI X 1343 an seines Vaters statt Jacob Wagner Die Regentenfamilie von Nassau Hadamar Geschichte des Furstenthums Hadamar Erster Band Zweite Auflage Mechitharisten Congregations Buchhandlung Wien 1863 S 11 Eduard Ausfeld Otto II Graf von Nassau In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 707 f Sie Angaben hinsichtlich dieser beiden Emiche sind verworren Literatur BearbeitenHellmuth Gensicke Landesgeschichte des Westerwaldes 3 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1999 ISBN 3 922244 80 7 Walter Rudersdorf Im Schatten der Burg Ellar Hrsg Gemeinde Ellar Westerwald Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1967 Johannes von Arnoldi Geschichte der Oranien Nassauischen Lander und ihrer Regenten Band 1 Neue Gelehrtenbuchhandlung Hadamar 1799 S 99 106 Digitalisat Jacob Wagner Die Regentenfamilie von Nassau Hadamar Geschichte des Furstenthums Hadamar Erster Band Zweite Auflage Mechitharisten Congregations Buchhandlung Wien 1863 S 45 50 Digitalisat Ernst Munch Geschichte des Hauses Nassau Oranien Band 2 Mayer Aachen und Leipzig 1832 S 288 290 Digitalisat Karl Josef Stahl Hadamar Stadt und Schloss Eine Heimatgeschichte Magistrat der Stadt Hadamar 1974 VorgangerAmtNachfolgerEmich I Graf von Nassau Hadamar 1334 1365HeinrichPersonendatenNAME JohannALTERNATIVNAMEN Nassau Hadamar Johann vonKURZBESCHREIBUNG Graf von Nassau HadamarGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM vor 20 Januar 1365 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Nassau Hadamar amp oldid 232126990