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Jedwabno jɛd vabnɔ deutsch Jedwabno 1938 1945 Gedwangen ist ein Dorf im Powiat Szczycienski der Woiwodschaft Ermland Masuren in Polen Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit 3611 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 JedwabnoJedwabno Polen JedwabnoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat SzczycienskiGmina JedwabnoGeographische Lage 53 32 N 20 44 O 53 528056 20 725278 Koordinaten 53 31 41 N 20 43 31 OEinwohner 1271 2011 1 Postleitzahl 12 122 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NSZWirtschaft und VerkehrStrasse DK 58 Olsztynek Szczytno Pisz SzczuczynDW508 Wielbark Rekownica JedwabnoDW545 Dzialdowo Nidzica Zimna Woda JedwabnoEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen DanzigOlsztyn Mazury Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsname 2 2 Geschichte 2 3 Amtsbezirk Jedwabno Gedwangen 1874 1945 2 4 Bevolkerungsentwicklung 3 Kirche 3 1 Evangelisch 3 1 1 Kirchengemeinde 3 1 2 Kirchengebaude 3 2 Romisch katholisch 4 Schule 5 Gemeinde 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt in der historischen Region Ostpreussen am sudlichen Rand der Allensteiner Seenplatte zwischen dem Hartig und dem Narth See etwa 20 Kilometer sudwestlich von Szczytno Ortelsburg Zahlreiche Erhebungen mit Hohen um 150 Meter gestalten die Landschaft hugelig die dazu nach Westen hin mit dem ehemaligen Hartigwald bedeckt ist Geschichte BearbeitenOrtsname Bearbeiten Der Ortsname soll von dem prussischen gedewewe bzw geduwene deutsch Gerste abgeleitet sein 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Historische AnsichtskarteIm ersten Viertel des 14 Jahrhunderts begann der Deutsche Orden mit der Besiedlung des damals so bezeichneten Sassenlandes ostlich der Weichsel Das Gebiet war damals mit Urwald bedeckt und nahezu unbewohnt Die Erschliessung des Gebietes erfolgte von Westen nach Osten und war 1325 im Wesentlichen abgeschlossen Da die Ordensfeste auf dem nordlich des spateren Jedwabno gelegenen Schlossberg nach unbestatigten Quellen um 1375 erbaut und erst 1397 urkundlich erwahnt wurde ist von einer relativ spaten Grundung des Ortes auszugehen Der Ordensbau hatte im Gegensatz zu fruher erbauten Burgen der Region kaum Wehrcharakter vielmehr ist bei ihm von einem so genannten Jagdhaus die Rede Zur Zeit des Deutschordensstaats gehorte zur Ordenskomturei Osterode die Gemarkung Jedewewe aus der spater die Ortschaften Jedwabno und Willenberg hervorgingen 4 1436 wird in den Abgabenverzeichnissen der Komturei Osterode erstmals eine Siedlung namens Gedwangen erwahnt Schon vor 1400 war die erste Kirche im Ort errichtet worden Aus dem Abgabenverzeichniss von 1436 geht hervor dass die Bewohner des Ortes hauptsachlich von der Waldbienenzucht lebten Daneben wurde auch der in der Nahe vorkommende Kalk gebrannt der schon 1383 nachweislich zum Bau der Neidenburg verwendet aber auch bis Konigsberg und Elbing verkauft wurde Nachdem durch die 1525 erfolgte Sakularisation des Ordensstaates zum Herzogtum Preussen die geistlichen Komturen zu weltlichen Kreisen umgebildet wurden kam Jedwabno unter die Verwaltung des Oberlandischen Kreises mit Saalfeld als Zentrum Nach einer Verwaltungsreform wurde 1752 der Oberlandische Kreis aufgelost und Jedwabno wurde nun dem neu geschaffenen Kreis Neidenburg unterstellt nbsp Holzhaus in Jedwabno1785 wird Jedwabno als konigliches Beutnerdorf Bienenzuchter Dorf mit 57 Feuerstellen Haushaltungen bezeichnet 5 Zum Ende des 18 Jahrhunderts standen in Jedwabno 57 Hauser Der Ort hatte den Charakter einer Marktsiedlung begunstigt durch die Lage an einem viel befahrenen Handelsweg Da jedoch die im 19 Jahrhundert neu gebauten modernen Verkehrswege Jedwabno nicht beruhrten anderte sich an der Struktur bis in das 20 Jahrhundert hinein wenig Im Jahr 1874 wurde der Amtsbezirk Jedwabno gebildet 6 Die Dorfbewohner waren uberwiegend evangelisch Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Jedwabno gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Jedwabno stimmten 606 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen keine Stimmen 7 Zwischen 1910 und 1939 stieg die Einwohnerzahl von 915 auf 1 288 Am 16 Juli 1938 wurde der Ortsname in Gedwangen abgeandert nbsp Dorfstrasse ul 1 Maja in JedwabnoBis 1945 gehorte Gedwangen zum Landkreis Neidenburg im Regierungsbezirk Allenstein der preussischen Provinz Ostpreussen Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Januar 1945 von der Roten Armee erobert Bei den Kampfen wurde auch Gedwangen betroffen so wurde die evangelische Kirche stark beschadigt Nach Kriegsende wurde Gedwangen zusammen mit der sudlichen Halfte Ostpreussens unter polnische Verwaltung gestellt Danach setzte die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein Das Dorf wurde wieder in Jedwabno umbenannt Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben Amtsbezirk Jedwabno Gedwangen 1874 1945 Bearbeiten Der am 28 Mai 1874 errichtete Amtsbezirk Jedwabno am 15 November 1938 in Amtsbezirk Gedwangen umbenannt gehorte zum ostpreussischen Kreis Neidenburg und umfasste anfangs sieben Dorfer 8 Deutscher Name Geanderter Name1938 bis 1945 Polnischer Name AnmerkungenJedwabno Gedwangen JedwabnoLipnicken Lipniki 1928 nach Jedwabno eingemeindetNarthen NartyNeu Borowen Buschwalde Nowe BoroweSchuttschen SzucSchuttschenofen PidunWarchallen WarchalyAm 1 Januar 1945 bildeten noch sechs Orte den Amtsbezirk Buschwalde Gedwangen Narthen Schutschen Schuttschenofen und Warchallen Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1816 0 246 9 1852 0 498 10 1858 0 541 davon 526 Evangelische sechs Katholiken und neun Juden 11 1905 0 772 12 1933 1 207 13 1939 1 288 13 2011 1 271 1 Kirche BearbeitenEvangelisch Bearbeiten Hauptartikel Evangelische Kirche Jedwabno Kirchengemeinde Bearbeiten Bereits in vorreformatorischer Zeit bestand in Jedwabno eine Kirche Sie ubernahm die Reformation und wurde evangelisch Zugeteilt war bis 1889 die Kirche in Malga polnisch Malga als Filialkirche Der Konig spater die staatlichen Behorden ubte das Patronat uber die Kirche von Jedwabno aus 5 Bis 1945 war Jedwabno in den Kirchenkreis Neidenburg polnisch Nidzica in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Heute gehort die Gemeinde zur Pfarrei in Pasym Passenheim in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Kirchengebaude Bearbeiten Bei einem Brand im Jahre 1721 war die Dorfkirche zerstort worden Erst 1757 wurde mit dem Bau der heute noch bestehenden Kirche begonnen der sich uber zwei Jahre hinzog Lange Zeit wurde das Jagdhaus des Ordens als Pfarrhaus genutzt Auch dieses musste wegen seiner Baufalligkeit 1827 durch einen Neubau ersetzt werden Es entstand ein gutshausahnliches Gebaude im klassizistischen Baustil Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschadigt 1966 wurde der letzte Uberrest in Form eines bereits schief stehenden Turms abgerissen 3 Romisch katholisch Bearbeiten nbsp Die katholische St Josefs Kirche in JedwabnoIn den Jahren 1928 und 1929 baute sich die katholische Gemeinde eine neue Kirche gewidmet dem Hl Josef und der Gottesmutter von Tschenstochau Schule BearbeitenWohl seit 1595 gab es in Jedwabno eine Schule Lange Zeit war sie die einzige im Kirchspiel Bis zum Neubau eines Schulgebaudes im Jahre 1859 war sie einklassig danach bis 1897 zweiklassig dann dreiklassig 1926 erhielt das Dorf eine neue Volksschule mit Sportplatz die dann uber vier Klassen verfugte 3 Gemeinde BearbeitenZur Landgemeinde gmina wiejska Jedwabno mit einer Flache von 311 5 km gehoren das Dorf selbst und 16 weitere Dorfer mit Schulzenamtern solectwa Hauptartikel Gmina JedwabnoPersonlichkeiten BearbeitenIn Jedwabno praktizierte der Arzt Ottmar Kohler Er ist der Vater des gleichnamigen Chirurgen Ottmar Kohler 1908 1979 der dem Schriftsteller Heinz Gunther Konsalik als Vorbild fur sein Buch Der Arzt von Stalingrad diente Der Vater starb noch wahrend der Schwangerschaft seiner Frau und wurde auf dem Friedhof in Jedwabno begraben Nach dem Tod des Ehemanns zog die Mutter nach Gummersbach wo der Sohn geboren wurde 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jedwabno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Jedwabno polnisch Internetprasenz uber Jedwabno polnisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Wies Jedwabno w liczbach polnisch Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 polnisch a b c d Jedwabno Gedwangen bei ostpreussen net Max Toeppen Geschichte Masurens Ein Beitrag zur preussischen Landes und Kulturgeschichte Danzig 1870 S 66 a b Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Topographie von Ost Preussen Konigsberg Leipzig 1785 S 72 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Konigsberg Nr 21 Konigsberg i Pr 21 Mai 1874 S 161 Ziffer 3 Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 89 Rolf Jehke Amtsbezirk Jedwabno Gedwangen Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 2 G Ko Halle 1821 S 249 Kraatz Hrsg Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats enthaltend die sammtlichen Stadte Flecken Dorfer mit Angabe des Gerichts erster Instanz Unter Benutzung der Akten des Koniglichen Justiz Ministeriums Deckersche Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1856 S 261 Digitalisat Adolf Schlott Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Konigsberg Hartung Konigsberg 1861 S 176 Ziffer 62 http wiki de genealogy net Jedwabno a b Michael Rademacher Neidenburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gmina Jedwabno Landgemeinde Jedwabno Gedwangen Amtssitz JedwabnoOrtschaften Brajniki Braynicken Burdag Burdungen Czarny Piec Schwarzenofen Debowiec Dembowitz Eichenau Dluzek Dluszek Hartigswalde Dzierzki Dziersken Althofen Grobka Grobka Mittenwald Jedwabno Jedwabno Gedwangen Kot Omulefofen Lipniki Lipnicken Malszewo Malschowen Malshofen Narty Narthen Nowe Borowe Neu Borowen Buschwalde Nowy Dwor Neuhof Nowy Las Neuwald Omulew Omulef Pidun Schuttschenofen Rekowe Rekowen Reckau Rekownica Rekownitza Grosswalde Strzala Szuc Schuttschen Waplewo Waplitz Warchaly Warchallen Witowko Ittowken Ittau Witowo Ittowen Gittau Untergegangene Orte Malga Malga Niedzwiedz Malgaofen Przysowy Omulefmuhle Normdaten Geografikum GND 4516272 4 lobid OGND AKS VIAF 124347295 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jedwabno amp oldid 236587512