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Eine Judische Gemeinde in Eppingen ist bereits im 14 Jahrhundert belegt Eine grossere Gemeinde bildete sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg umfasste 1839 uber 220 Personen und verfugte uber eine Synagoge eine israelitische Schule 1825 1868 und einen eigenen Judischen Friedhof Die Gemeindegrosse sank durch Ab und Auswanderung ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts die Gemeinde ist dann wahrend des Holocausts zur Zeit des Nationalsozialismus praktisch erloschen Hochzeitsstein der Alten Synagoge in Eppingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Gemeindeentwicklung 4 Personlichkeiten 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Die Alte Synagoge wurde 1772 erbaut und bis 1873 als Synagoge genutzt nbsp Gedenktafel am Platz der 1940 abgerissenen Neuen Synagoge nbsp Gedenktafel fur die erloschene judische GemeindeJuden sind in Eppingen bereits im 14 Jahrhundert belegt jedoch fielen diese wohl den Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes wahrend der Pestjahre 1348 bis 1350 zum Opfer oder wanderten spater nach Heilbronn ab Im 15 und 16 Jahrhundert waren dann nur einzelne Familien ansassig von 1549 bis 1659 gibt es keine Belege uber Juden in Eppingen Eine grossere Gemeinde bildete sich erst gegen Ende des 17 Jahrhunderts die bis 1736 auf zehn Familien mit zusammen 54 Personen anwuchs 1749 wird erstmals eine Judenschule genannt die sich entweder in der Alten Universitat oder im Haus Metzgergasse 1 des Low Mayer befand und 1772 durch einen Neubau in der Kufergasse 2 heutige Alte Synagoge ersetzt wurde wo wohl bereits im 16 Jahrhundert die Mikwe rituelles Bad bestand Das traditionelle Begrabnis der Eppinger Juden war auf dem Judischen Friedhof Oberowisheim vereinzelt auch auf dem Judischen Friedhof Heinsheim 1818 19 wurde auf der Kuppe des Hellberges der Eppinger Judenfriedhof eingerichtet Wenig spater gab es in Eppingen auch eine der ersten israelitischen Schulen in Baden die in ihren fruhen Jahren wegen des uberwiegend auf Hebraisch gehaltenen Unterrichts und des Lebenswandels des Lehrers Michael Hirsch in die Kritik geriet und bis 1868 bestand Die judische Gemeinde wurde 1827 dem Rabbinat Sinsheim zugeordnet 1830 31 kam es in Eppingen wie auch in anderen badischen Gemeinden zu Ausschreitungen gegen Juden nachdem diese nach der Erlangung des Ortsburgerrechts in den Genuss der begehrten Burgerholzgaben kommen wollten was ihnen die christlichen Burger neideten und was in Eppingen bis 1872 zu langwierigen Streitigkeiten fuhrte Die grosste Mitgliederzahl hatte die judische Gemeinde im Jahr 1839 mit 222 Personen sie nahm dann aber durch Aus und Abwanderung wieder stark ab 1841 wurde ein neues judisches Frauenbad erbaut 1872 73 nach Planen des Bruchsaler Architekten Losslin eine neue Synagoge an der Kaiserstrasse Ab 1877 war die israelitische Gemeinde dem Rabbinat Bretten zugeordnet 1875 wurden 147 Personen gezahlt 1900 waren es noch 124 Personen 1925 noch 71 und 1933 noch 65 1 Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenDie neue Synagoge wurde wahrend der Novemberpogrome 1938 niedergebrannt und 1940 abgerissen Bis 1940 waren die meisten Eppinger Juden ausgewandert oder in grossere Stadte verzogen Die letzten vier Eppinger Juden die Ehepaare Siegel und Sternweiler wurden im Zuge der Wagner Burckel Aktion am 22 Oktober 1940 deportiert 2 Zwei in Mischehen lebende judische Frauen uberlebten die Kriegs und Verfolgungszeit in Eppingen Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 24 in Eppingen geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 3 An die judische Gemeinde in Eppingen erinnert heute noch die Alte Synagoge deren rituelles Bad im Kellergeschoss als Erinnerungsstatte eingerichtet ist und an deren Fassade sich ein dekorativer Hochzeitsstein befindet Ausserdem sind am ehemaligen Standort der neuen Synagoge Gedenktafeln angebracht Auf dem judischen Friedhof am Ende der Weinbrennerstrasse sind zahlreiche historische Grabmale erhalten Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1705 4 Familien1729 10 Personen1736 54 Personen1765 16 Personen1771 46 Personen1825 187 Personen1839 222 Personen1864 181 Personen1875 147 Personen1900 124 Personen1925 71 Personen1933 60 PersonenPersonlichkeiten BearbeitenLeopold Regensburger 1834 1900 Rechtsanwalt Hillel Sondheimer 1840 1899 war Rabbiner und Autor von Buchern fur den judischen Religionsunterricht Selma Rosenfeld 1892 1984 Lehrerin und ProfessorinEinzelnachweise Bearbeiten Der judische Friedhof in Eppingen s Literatur S 6f Judisches Leben im Kraichgau s Literatur S 192 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Geschichte Schicksale Dokumente Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn Band 1 Ralf Bischoff Reinhard Hauke Hrsg Der judische Friedhof in Eppingen Eine Dokumentation Eppingen 1989 Rund um den Ottilienberg Band 5 Judisches Leben im Kraichgau Zur Geschichte der Eppinger Juden und ihrer Familien Heimatfreunde Eppingen Eppingen 2006 ISBN 978 3 930172 17 7 Die besondere Reihe Band 5 Weblinks BearbeitenJudische Gemeinde Eppingen bei Alemannia JudaicaEhemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Eppingen amp oldid 205957568