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Eine judische Gemeinde in Bad Wimpfen gab es vermutlich bereits im 13 Jahrhundert Abgesehen von kurzzeitigen Ausweisungen hatte die stets kleine Gemeinde bis zur Deportation deutscher Juden zur Zeit des Nationalsozialismus Bestand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Burgerliche Namen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp Haus des Juden Alexander erbaut 1580 nbsp Judischer Friedhof in Bad Wimpfen angelegt 1896Ein fruh erwahnter und vermutlich aus Wimpfen stammender Jude war der Frankfurter Kaufmann Alexander ben Salomon Wimpfen auch Susskind Wimpfen genannt der 1307 kurz vor seinem Tode die Gebeine des 1293 verstorbenen Rabbi Meir von Rothenburg ausloste Beide sind auf dem Friedhof Heiliger Sand in Worms begraben wohin Wimpfener Juden auch in spateren Jahrhunderten verwandtschaftliche Beziehungen hatten 1327 werden ein Judenhaus und eine Judengasse in Wimpfen erwahnt im 14 und 15 Jahrhundert ausserdem eine Alte Judengasse beim Gasthaus Krone sowie eine Judenschule Im fruhen 16 Jahrhundert gab es in Wimpfen zeitweilig nur eine judische Familie Um 1540 gab es Bestrebungen des Deutschen Ordens der Gebiete um Wimpfen besass Juden nicht nur aus dem Ordensgebiet sondern auch aus umliegenden Herrschaften zu vertreiben Um 1550 ist in Wimpfen zwar die Ausweisung von Juden belegt doch lebten dort auch kunftig verschiedene Juden darunter der Jude Alexander Sohn des Lemle der 1580 an der Burgstaffel in der ehemaligen Pfalz Wimpfen ein Haus erbaute das spater auch als Betraum genutzt wurde Es gab verschiedene Judenordnungen die alteste von 1598 weitere von 1626 1630 1756 sowie 1762 die die Juden mit den ublichen Beschrankungen belegten Die Judenordnungen von 1626 und 1630 beschrankten die Zahl der in Wimpfen am Berg lebenden Judenfamilien auf vier Von 1626 bis 1630 hatten sich Juden ausserdem durch das Tragen von Gelben Ringen an der Kleidung kenntlich zu machen Eine Schule und Synagoge zu unterhalten war den Wimpfener Juden verboten stattdessen hatten sie die Synagoge Heinsheim zu besuchen Auch das Begrabnis der Wimpfener Juden war ursprunglich in dem grossen Judenfriedhof in Heinsheim Nach dem Dreissigjahrigen Krieg hatte sich das Verhaltnis des Deutschen Ordens zu Juden geandert so dass Wimpfener Juden auf Deutschordensgebiet Handel trieben oder gar in Orte des Deutschen Ordens verzogen und dort einen Schutzbrief des Ordens erlangten 1672 erfolgte eine Ausweisung der Juden aus Wimpfen die nach zwei Jahren aufgehoben wurde Im 18 Jahrhundert bestand in Wimpfen nur noch eine sehr kleine und verarmte Gemeinde der die Judenordnung von 1756 lediglich noch ein einzelnes Haus zusprach Nach dem Ende der reichsstadtischen Zeit fielen die vielfachen vormaligen Beschrankungen Wimpfen war 1802 03 an Hessen gekommen 1805 gab es Erleichterungen beim Hausbesitz fur Juden in Hessen 1839 erhielten Juden das Burgerrecht Zu jener Zeit lebten etwa 40 Juden in der Stadt Die Gemeinde verfugte uber ein rituelles Bad im Haus des Jacob Baer Das Begrabnis fand weiterhin in Heinsheim teilweise im 19 Jahrhundert auch auf dem Judischen Friedhof Bad Rappenau statt 1830 wurden in dem 1580 erbauten Haus an der Burgstaffel Schwibbogengasse die Judenschule und Gottesdienste abgehalten Auch als das Gebaude spater an Nichtjuden verkauft wurde duldeten die Besitzer die weitere Nutzung fur Kulthandlungen 1896 wurde am Wimpfener Ortsrand ein eigener judischer Friedhof angelegt Eine israelitische Religionsgemeinschaft sollte auf Bestreben des hessischen Innenministeriums bereits 1898 bei der Zuordnung der Wimpfener Juden zum Rabbinat Darmstadt gebildet werden aber von den nur zehn Wahlberechtigten erschien keiner so dass noch 1908 keine eigene Gemeinde bestand Nationalsozialistische Verfolgung Bearbeiten1933 lebten noch 22 Juden in Wimpfen denen die Rechte am Betsaal streitig gemacht wurden und die 1935 weiter in ihren Rechten insbesondere in Bezug auf Grundbesitz beschnitten wurden Wahrend der Novemberpogrome 1938 gab es Ausschreitungen gegen Juden ihre Geschafte und Wohnungen Bis Sommer 1941 gelang es den meisten Wimpfener Juden auszuwandern Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 10 in Bad Wimpfen geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Burgerliche Namen BearbeitenAls zu Beginn des 19 Jahrhunderts erbliche Familiennamen angenommen werden mussten nahmen die Familienvorstande der Wimpfener Juden folgende Namen an Baer Benedict Dreyfuss Hirsch Kahn und Mannheimer Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Geschichte Schicksale Dokumente Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn Band 1 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Bad Wimpfen amp oldid 205869752