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Eine Judische Gemeinde in Bad Rappenau ist seit dem 16 Jahrhundert nachgewiesen Die stets kleine Gemeinde hatte um 1875 ihre grosste Mitgliederzahl mit uber 80 Personen ging dann durch Ab und Auswanderung rasch zuruck und erlosch zur Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Gemeindeentwicklung 4 Burgerliche Namen 5 Einzelnachweise 6 LiteraturGeschichte BearbeitenJuden sind in Rappenau seit dem 16 Jahrhundert nachgewiesen Ein 1575 76 belegter Jud Gumbrecht lebte im so genannten Wimpfener Funftel des Ortes das seit 1438 im Besitz der benachbarten Reichsstadt Wimpfen war Ab 1617 ist der Judenzoll belegt der ab 1670 von der damaligen Rappenauer Ortsherrschaft den Herren von Gemmingen an verschiedene Rappenauer Juden verpachtet war die von durchreisenden Glaubensgenossen dadurch Gebuhren erheben konnten Gleichzeitig waren die niedergelassenen Rappenauer Juden Schutzjuden der Ortsherrschaft 1745 gab es in Rappenau zeitweilig keine Juden mehr da es gemass der Dorfordnung inzwischen verboten war Handel mit Juden zu treiben 1802 waren wieder funf judische Familien in Rappenau ansassig Nach dem Ubergang des Ortes an Baden 1806 erlangten die Juden allmahlich bis 1862 die rechtliche Gleichstellung mit anderen Burgern nbsp Judischer Friedhof in Bad Rappenau1802 lebten funf 1824 25 sechs judische Familien am Ort 1816 scheiterte ein Synagogenneubau noch an der Mittellosigkeit der Gemeinde erst 1843 konnte die kleine Synagoge Bad Rappenau auf einem neu erschlossenen Bauplatz hinter dem Dorf nach Planen von Salinenbaumeister Fritschi errichtet werden Das Begrabnis der Rappenauer Juden war ursprunglich auf dem grossen Judenfriedhof im nahen Heinsheim bevor 1881 am Ortsrand von Rappenau an der Strasse nach Siegelsbach der Judische Friedhof Bad Rappenau eingerichtet wurde Der Aufschwung der judischen Gemeinde in der Mitte des 19 Jahrhunderts hing insbesondere auch mit dem in Rappenau inzwischen aufgenommenen Kurbetrieb in der Rappenauer Saline zusammen der auch judischen Badegaste hatte fur die u a eine koschere Schank und Speisewirtschaft an der Ecke Siegelsbacher Babstadter Strasse konzessioniert wurde Die Gemeinde war bis 1875 auf uber 80 Personen angewachsen nahm jedoch in der Folgezeit durch Ab und Auswanderung stark ab 1900 lebten 46 Juden am Ort 1933 noch zehn Im Oktober 1937 wurde die Gemeinde aus Mitgliedermangel aufgelost die Synagoge an die ortliche Milchgenossenschaft verkauft und zur Milchsammelstelle umgebaut Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenIn der Pogromnacht 1938 wurde ein judisches Geschaft demoliert ausserdem wurden alle drei von Juden bewohnten Hauser von ortlichen SA Mannern besetzt und die Bewohner misshandelt 1940 lebten noch funf altere Menschen judischen Glaubens in Rappenau alle alter als 70 Jahre Infolge der Deportation im Zuge der Wagner Burckel Aktion am 22 Oktober 1940 kamen vier dieser Personen zu Tode Auf dem Judischen Friedhof wurden 1944 Kinder sowjetischer Zwangsarbeiterinnen sowie 1945 vier umgekommene KZ Haftlinge begraben 1 Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 7 in Bad Rappenau geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 2 Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1802 5 Familien1824 6 Familien1825 42 Personen1864 50 Personen1875 81 Personen1900 46 Personen1933 10 PersonenBurgerliche Namen BearbeitenAls alle Juden im Grossherzogtum Baden 1809 erbliche Familiennamen annehmen mussten haben die 6 Familienvorstande der Rappenauer Juden folgende Namen angenommen Adler Bar Blum Herbst Hirsch und Strauss Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Band 1 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 22 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Literatur BearbeitenEmil Kunzel Juden in Bad Rappenau In Bad Rappenauer Heimatbote Nr 10 Bad Rappenau 1998 Wolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Geschichte Schicksale Dokumente Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn Band 1 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Bad Rappenau amp oldid 182587468