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Eine judische Gemeinde in Heinsheim einem Ortsteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg hat nach dem Nachweis einzelner Juden bis zuruck ins 16 Jahrhundert insbesondere ab dem 18 Jahrhundert bestanden Die Gemeinde hatte um 1839 ihre grosste Mitgliederzahl und ging im spaten 19 Jahrhundert durch Ab und Auswanderung merklich zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Personlichkeiten 4 Gemeindeentwicklung 5 Burgerliche Namen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHeinsheim befand sich seit Ende des 14 Jahrhunderts zu einem Drittel im Besitz des Deutschen Ordens der andere Teil war im Besitz von verschiedenen Adelsfamilien Der alteste Nachweis uber einzelne Juden im Ort stammt von 1563 Sowohl vom Deutschen Orden als auch von den jeweiligen Adelsfamilien wurden Juden aufgenommen Einige Juden gingen wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs zur Judischen Gemeinde Gundelsheim wo sie besseren Schutz fanden Ebenfalls gab es enge Beziehungen zwischen den Heinsheimer Juden und der Judischen Gemeinde Wimpfen wie auch in der Wimpfener Judenordnung von 1630 zu ersehen ist 1670 ist erstmals ein Judenschulmeister bezeugt In einem Rezess von 1681 legten der Deutsche Orden und die Herren von Helmstatt fest dass der Deutsche Orden drei und die andere Seite sechs Juden als Schutzjuden annehmen durfen Die Juden handelten mit Vieh Pferden und anderen Waren Ab 1727 hatten die Freiherren von Racknitz alle Rechte der Herrschaft Heinsheim neben dem Deutschen Orden Die Racknitz nahmen entgegen der Abmachung des Jahres 1681 wesentlich mehr Judenfamilien auf da ihnen von diesen Schutzzolle und ausserdem das Sterbegeld aller auf dem Heinheimer Judenfriedhof beigesetzten Juden zukamen 1767 gab es 17 Racknitzsche Judenfamilien 1797 waren es 13 1796 wurde die neue Synagoge Heinsheim errichtet die 1938 nach Auflosung der judischen Gemeinde an einen Landwirt verkauft wurde Ein rituelles Bad wurde 1831 32 neben der Kelter hinter der katholischen Kirche erbaut und 1935 der katholischen Kirchengemeinde verkauft Der Judische Friedhof Heinsheim der bereits im 16 Jahrhundert angelegt wurde ging 1857 in den Besitz der judischen Begrabniskongregation Heinsheim durch eine Ablosesumme von 200 Gulden uber 1871 besassen die Juden mit Wolf Wiener ein Mitglied im Gemeinde und Ortsschulrat Die Heinsheimer Juden lebten im 20 Jahrhundert vom Handel mit Vieh Pferden und Textilien Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenWegen der Diskriminierung zur Zeit des Nationalsozialismus nach 1933 verkauften die meisten Familien ihr Eigentum und wanderten nach Argentinien in die USA oder nach Palastina aus Deshalb wurde auch am 8 November 1937 die judische Gemeinde aufgelost 1940 lebte noch Moses Ottenheimer mit seiner Familie in Heinsheim der am 22 Oktober 1940 zusammen mit seiner Tochter Hedwig Freudenthaler und dem Enkelkind Anna nach Gurs deportiert wurde Moses Ottenheimer starb 1942 in Sudfrankreich seine Tochter im gleichen Jahr in Auschwitz Anna war bereits bald aus dem Lager befreit worden Ihre Schwester Hilde wurde 1942 von Heilbronn aus nach Theresienstadt deportiert und 1945 in Bergen Belsen befreit Angerbauer Frank S 109 Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 11 in Heinsheim geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Personlichkeiten BearbeitenNachfahren Heinsheimer Juden sind Fritz Heinsheimer 1897 1958 deutscher expressionistischer spater realistischer Maler Hans Heinsheimer 1900 1993 osterreichischer Musikverleger Autor und Journalist Karl Heinsheimer 1869 1929 deutscher Zivilrechtler und Professor der Universitat Heidelberg Max Heinsheimer 1832 1892 Rechtsgelehrter und badischer OberlandesgerichtsratGemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1744 4 Familien Dt Orden 9 Familien von Racknitz 1767 68 17 Familien von Racknitz 1790 12 Familien von Racknitz 1825 100 Personen1839 114 Personen1864 110 Personen1900 82 Personen1933 24 PersonenBurgerliche Namen BearbeitenAls alle Juden in Baden 1809 erbliche Familiennamen annehmen mussten nahmen die 17 Familienvorstande der Heinsheimer Juden folgende Namen an Odenheimer bzw Ottenheimer 3 Rindkopf 3 Maas 2 Uhlmann 2 Baer 1 Hochstetter 1 Kalb 1 Kaufmann 1 Majer 1 Oppenheimer 1 und Wiener 1 Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Geschichte Schicksale Dokumente Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn Band 1 S 101 109 Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 S 33 35 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Heinsheim amp oldid 206474279