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Eine Judische Gemeinde in Ittlingen ist seit dem 17 Jahrhundert nachgewiesen Diese judische Landgemeinde hatte 1887 ihre grosste Mitgliederzahl mit 158 Personen Ihre Mitgliederzahl ging anders als in benachbarten judischen Gemeinden erst Anfang des 20 Jahrhunderts zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Synagoge 3 Nationalsozialistische Verfolgung 4 Gemeindeentwicklung 5 Burgerliche Namen 6 Gedenkstatten 7 Personlichkeiten 8 Friedhof 9 Literatur 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 erlaubten die Grundherrschaften der Herren von Gemmingen und der Grecken von Kochendorf die Ansiedlung von Juden Erstmals wird in den Quellen 1663 64 der Jud Marx am Ort genannt 1697 sind bereits acht judische Familien ansassig Die reichsritterschaftlichen Grundherren erhielten regelmassige Zahlungen von ihren Schutzjuden Judenregal Nachdem Ittlingen 1806 zu Baden kam wurde 1827 die judische Gemeinde dem Bezirksrabbinat Sinsheim zugeordnet Die Kinder besuchten die evangelische Schule und bekamen judischen Religionsunterricht von einem Lehrer der zugleich als Vorbeter und Schochet beschaftigt war Synagoge Bearbeiten nbsp Synagoge Ittlingen Aufnahme zwischen 1960 und 1962 Foto beim Landesarchiv Baden WurttembergEine Synagoge bestand spatestens seit 1686 und wurde durch einen Synagogenneubau ersetzt Dieser wurde 1805 in der Muhlgasse erstellt In der Pogromnacht im November 1938 wurde die Synagoge zerstort und noch im gleichen Jahr abgebrochen 1 Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenDas Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 19 in Ittlingen geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 2 Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder in der Gesamteinwohnerschaft1825 86 7 4 von 1157 Einwohnernum 1858 1761871 1391875 124 8 6 von 1443 Einwohnern1887 1581900 113 8 1 von 1393 Einwohnern1910 77 5 5 von 1394 Einwohnernum 1925 50 3 6 von 1400 EinwohnernBurgerliche Namen BearbeitenAls alle Juden im Grossherzogtum Baden 1809 erbliche Familiennamen annehmen mussten haben die 15 Familienvorstande der Ittlinger Juden folgende Namen angenommen Wimpfheimer 7 Weil 3 Brusler 1 Eichtersheimer 1 Karlsruher 1 Ladenburger 1 und Mannheimer 1 Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Gedenktafel ist beim Platz der ehemaligen Synagoge von IttlingenDas Kriegerdenkmal auf dem ortlichen Friedhof verzeichnet sechs judische Manner die im Ersten Weltkrieg fur Deutschland ihr Leben gelassen haben Eine Gedenktafel ist beim Platz der ehemaligen Synagoge angebracht Personlichkeiten BearbeitenKurt Wimpfheimer geb 1915 in Ittlingen war 1936 bis 1938 Kantor und Lehrer in Worms Nach seiner Emigration 1938 in die USA unterrichtete er langjahrig als Universitatsprofessor Auf dem judischen Bezirksfriedhof in Eppingen sind 18 Verwandte von ihm mit dem Namen Wimpfheimer bestattet Friedhof BearbeitenBis zur Einrichtung des judischen Friedhofs in Eppingen 1818 1819 wurden die Juden aus Ittlingen in Waibstadt und auf dem Judischen Friedhof Heinsheim bestattet In Eppingen sind insgesamt 73 Bestattungen aus Ittlingen in der Zeit von 1826 bis 1887 dokumentiert Seit 1887 hatte die judische Gemeinde Ittlingen einen eigenen Friedhof in der Flur Richener Buhl im heutigen Wohngebiet Bergstrasse 58 Grabsteine sind dokumentiert die letzte Bestattung fand 1938 statt Literatur BearbeitenRalf Bischoff und Reinhard Hauke Hrsg Der judische Friedhof in Eppingen Eine Dokumentation Rund um den Ottilienberg Beitrage zur Geschichte der Stadt Eppingen und ihrer Umgebung Band 5 2 Auflage Heimatfreunde Eppingen Eppingen 1996 Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 S 227 229 Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Ittlingen amp oldid 233440739