www.wikidata.de-de.nina.az
Die Judische Gemeinde in Massenbachhausen im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg bestand ab dem fruhen 18 Jahrhundert Nachdem 1826 die Synagoge Massenbachhausen errichtet worden war wurde der Ort 1832 Sitz einer israelitischen Religionsgemeinde mit den Filialen Massenbach und Bonfeld Als die 1854 noch 54 Personen zahlende Gemeinde in den 1860er Jahren durch Ab und Auswanderung stark schwand wurden der Sitz der Religionsgemeinde ins benachbarte Masenbach verlegt und die Synagoge 1872 verkauft In Massenbachhausen lebten danach nur noch vereinzelt Juden Die letzte judische Einwohnerin starb 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Burgerliche Namen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp Die ehemalige Synagoge in MassenbachhausenDie ersten urkundlichen Erwahnungen von Juden in Massenbachhausen stammen aus dem spaten 17 Jahrhundert zur Zeit der Ortsherrschaft der Freiherren von Dalberg Nachdem ab 1684 vereinzelt Juden genannt werden scheinen diese im Zuge des Pfalzischen Erbfolgekriegs um 1689 wieder verzogen zu sein 1707 08 sind wieder sechs judische Familien bezeugt die jedoch infolge der Franzoseneinfalle jener Zeit vollig verarmt waren Zwar besserten sich die wirtschaftlichen Verhaltnisse in den nachfolgenden Jahren jedoch blieb es wahrend des 18 Jahrhunderts zumeist bei der Zahl von sechs judischen Familien am Ort die ab 1737 unter dem Schutz der Freiherren von Neipperg als neuer Ortsherrschaft standen und an diese das Schutzgeld entrichteten Am Ort befand sich bereits fruh ein Rabbiner 1709 Rebe Marum auch ist 1736 bereits eine Synagoge bezeugt Das traditionelle Begrabnis der Massenbachhausener Juden war auf dem Judischen Friedhof Heinsheim Zu Beginn des 19 Jahrhunderts stieg die Gemeindegrosse leicht an 1823 waren es acht Familien 1828 waren es 43 Personen Die judische Gemeinde erbaute sich 1826 die Synagoge Massenbachhausen woraufhin Massenbachhausen 1832 bei der Neuordnung der kirchlichen Verhaltnisse Sitz einer israelitischen Religionsgemeinschaft wurde der die Gemeinden in Massenbach und Bonfeld als Filialgemeinden zugeordnet wurden Dass die Massenbachhausener Juden ihr Einkommen insbesondere mit Schacherhandel erzielten erregte den Unmut der politischen Gemeinde die darauf drangte dass die Juden kunftig ihr Einkommen aus Grund und Boden erwirtschaften sollten wofur man sie zu Gutererwerb anhielt Nachdem die judische Gemeinde um 1854 mit damals 54 Personen ihre grosste Mitgliederzahl erreicht hatte ging die Gemeindegrosse infolge von Ab und Auswanderung in den Folgejahren stark zuruck 1869 gab es nur noch 16 judische Einwohner Der Sitz der Religionsgemeinde wurde darum in den 1860er Jahren nach Massenbach verlegt wohin man auch die Kultgegenstande der Synagoge verbrachte die 1872 verkauft wurde Von 1886 bis 1910 lebten nur jeweils 7 oder 8 Juden am Ort Um 1900 betrieb Julius Hochherr dort eine Zigarrenfabrik siedelte jedoch 1908 nach Heilbronn uber Die letzte judische Einwohnerin Massenbachhausens verstarb 1926 Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenDas Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet Leopold Dreifuss geboren in Massenbachhausen als Opfer des Volkermords wahrend des nationalsozialistischen Regimes 1 Burgerliche Namen BearbeitenAls alle Juden in Wurttemberg 1828 erbliche Familiennamen annehmen mussten nahmen die 11 Familienvorstande der Massenbachhausener Juden folgende Namen an Strauss 3 Dreifuss 2 Meinhold 2 Ettinger 1 Meckesheimer 1 Wertheimer 1 und Wolenberger 1 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Geschichte Schicksale Dokumente Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn Band 1 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Massenbachhausen amp oldid 205869859