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Eine judische Gemeinde in Olnhausen heute ein Ortsteil von Jagsthausen im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg bestand seit dem Ende des 17 Jahrhunderts Die hochste Mitgliederzahl der judischen Gemeinde betrug 1828 etwa 153 Personen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Synagoge und Schule 4 Burgerliche Namen 5 Gemeindeentwicklung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten Juden wurden von den Herren von Berlichingen nach dem Dreissigjahrigen Krieg angesiedelt und lebten dort zunachst nur vereinzelt Im Gegensatz zu vielen sehr armen judischen Landgemeinden gab es in Olnhausen mehrere vermogende Juden so dass der Aufkauf des gesamten Ortes befurchtet wurde 1828 gab es bei einer Gesamteinwohnerzahl von etwa 430 einen judischen Bevolkerungsanteil von 153 Personen Die Berlichingen versuchten noch um 1817 die Zahl der ortlichen Judenfamilien auf 21 zu begrenzen was von wurttembergischer Seite mit dem Hinweis auf die bevorstehende Gleichstellung abgelehnt wurde Die religiose Gemeinde war zunachst dem Rabbinat Berlichingen unterstellt nach dessen Auflosung 1851 dem Rabbinat Mergentheim spater dem Rabbinat Heilbronn Ihre Toten wurden auf dem judischen Friedhof Berlichingen bestattet Bereits 1847 machte sich die zunehmende Auswanderung vor allem nach Amerika innerhalb der judischen Gemeinde bemerkbar die 1885 noch 116 Personen und 1900 noch 85 Personen zahlte Nach 1900 schlossen die judischen Gasthauser Handwerksbetriebe und 1910 die judische Backerei Nationalsozialistische Verfolgung Bearbeiten1933 lebten noch 26 Juden in Olnhausen von denen zwolf 1941 42 deportiert wurden und in den Konzentrationslagern Riga und Theresienstadt den Tod fanden Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 27 in Olnhausen geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Synagoge und Schule BearbeitenEine Synagoge ist bereits 1732 belegt sie befand sich im ersten Stock eines Wohnhauses Fur die wachsende Gemeinde wurden 1736 37 und bald danach 1772 73 neue Synagogengebaude erbaut Die letzte Synagoge wurde 1881 errichtet und beim Novemberpogrom 1938 verwustet Das als Lager und Scheune genutzte Gebaude wurde 1972 abgerissen Ab 1828 gab es eine israelitische Elementarschule fur die nach 1842 ein zweistockiges Schulhaus mit Lehrerwohnung Klassenzimmer Backofen und Frauenbad gebaut wurde Die israelitische Volksschule bestand bis 1874 und von 1900 bis 1914 Burgerliche Namen BearbeitenAls alle Juden in Wurttemberg 1828 erbliche Familiennamen annehmen mussten nahmen die 23 Familienvorstande der Olnhausener Juden folgende Namen an Straus 3 Mirabeau 2 Weil 2 Ehrlich 1 Bergmann 1 Gutmann 1 Heidenheimer 1 Hirsch 1 Kramer 1 Levi 1 Ochs 1 Oppenheimer 1 Reis 1 Rosenfeld 1 Schlesinger 1 Steinhardt 1 Stern 1 und Uhlmann 1 Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1732 13 Familien1751 52 10 Familien1774 75 13 Familien1817 21 Familien1818 109 Personen1828 153 Personen1854 138 Personen1885 116 Personen1900 95 Personen1933 26 PersonenSiehe auch BearbeitenSynagoge Olnhausen Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer Hans Georg Frank Judische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn Geschichte Schicksale Dokumente Landkreis Heilbronn Heilbronn 1986 Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn Band 1 S 186 194 Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 S 229 231 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 29 Oktober 2009 Ehemalige judische Gemeinden in Stadt und Landkreis Heilbronn Affaltrach Babstadt Bad Rappenau Bad Wimpfen Berwangen Biberach Bonfeld Eppingen Eschenau Gemmingen Grombach Gundelsheim Heilbronn Heinsheim Horkheim Ittlingen Kochendorf Korb Lehrensteinsfeld Massenbach Massenbachhausen Muhlbach Neckarsulm Neudenau Obergimpern Ohringen Oedheim Olnhausen Richen Schluchtern Siegelsbach Sontheim Stebbach Stein am Kocher Talheim Wollenberg Zaberfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Olnhausen amp oldid 206517965