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Fritz Heinsheimer eigentlich Friedrich Max Heinsheimer 6 Mai 1897 in Mosbach 8 August 1958 in Wiesbaden war ein deutscher Maler Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Werk 2 1 Bilder 2 2 Bilder in Museen und offentlichen Gebauden 2 3 Abhandlungen 2 4 Buchillustrationen 2 5 Portrats in Gastebuchern 2 6 Retrospektive in Mosbach 3 Ausstellungen 3 1 Nach dem Ersten Weltkrieg 3 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Literatur 4 1 Ausstellungskataloge 4 2 Lebensphasen 5 QuellenLebenslauf BearbeitenHeinsheimer war der Sohn des Amtsrichters Karl Heinsheimer und seiner Ehefrau Anna Regina geb Dreyfuss Die Familie zog 1899 nach Heidelberg wo der Vater eine Professur fur burgerliches Recht erhalten hatte Beide Eltern gehorten der judischen Gemeinde an liessen ihren Sohn jedoch noch im Jahr seiner Geburt protestantisch taufen Nach Kriegsabitur im Jahr 1914 in Heidelberg war Heinsheimer von 1915 bis 1917 Soldat im Ersten Weltkrieg in Russland und Frankreich und wurde schliesslich bei Verdun schwer verwundet Von 1917 bis 1921 war er in Munchen Schuler von Angelo Jank und von 1925 bis 1932 in Berlin Meisterschuler von Max Slevogt Weitere Stationen seines Lebens waren Meersburg 1921 ca 1929 und die Insel Java 1931 1932 Seit 1921 war Heinsheimer mit der Nationalokonomin Mina Emma Louise Scheid 1894 1964 verheiratet Heinsheimer erhielt wegen seiner judischen Abstammung Volljude laut Nurnberger Rassegesetze wahrend der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 Ausstellungsverbot Wegen seiner militarischen Auszeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg konnte er jedoch zunachst sein Atelier weiter nutzen und Privatauftrage ausfuhren Louise Heinsheimer trug als Kosmetikerin zum Familienunterhalt bei 1936 wurde der Maler aus der Reichskammer der bildenden Kunste ausgeschlossen 1939 wurde ihm dann jegliche kunstlerische Aktivitat untersagt Im Rahmen der Aktion Entartete Kunst im Jahr 1937 wurde eins seiner Aquarelle von den Nationalsozialisten aus dem Berliner Stadtbesitz beschlagnahmt 1 Bereits seit 1932 war Heinsheimer mit Friedrich Hielscher befreundet seit 1939 auch mit dem Historiker Otto Ernst Schuddekopf Sein Atelier in der Berliner Kurfurstenstrasse wurde mehrmals fur konspirative Treffen von Vertretern verschiedener Widerstandsgruppen und vom Kreis um Hielscher genutzt Friedrich Hielscher Gerhard von Tevenar und Celestin Laine ermoglichten Heinsheimer 1942 schliesslich die Flucht nach Frankreich Er wurde zunachst bei der Familie von Ange Pierre Peresse einem bretonischen Nationalisten und spater fuhrendem Mitglied der Bezen Perrot untergebracht und konnte dann spater mit elsassischer Identitat in Paris 1942 1946 untertauchen Unter dem Tarnnamen Fernand Husser zeichnete er dort Stoffmuster und traf sich regelmassig mit Ernst Junger 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Heinsheimer in Wiesbaden und unternahm Studienreisen in die Schweiz 1953 nach Schweden 1955 und nach Rom Fruhjahr 1957 Bis zu seinem Tod stand er mit Ernst Junger und Celestin Laine weiter in personlichem und Briefkontakt Werk BearbeitenDie in Potsdam Bornim und Berlin ausgelagerten Werke waren nach Ruckkehr aus der Emigration nicht mehr auffindbar Das Werkverzeichnis von Klaus Kauffmann aus dem Jahr 1990 erfasste 429 zur Auktion ausgeschriebene Arbeiten Grafiken Aquarelle Zeichnungen und Gemalde 3 Kunsthistorisch ist Fritz Heinsheimer der Verschollenen Generation und dem Expressiven Realismus zuzurechnen 4 Bilder Bearbeiten Er hat Graphiken angefertigt Aquarelle und Olbilder gemalt Seine Motive waren Kriegsbilder aus dem Soldatenleben des Ersten Weltkrieges Landschaftsbilder vom Bodensee und aus dem Rheingau Portrats u a Josephine Baker Bertolt Brecht und Friedrich Hielscher Bilder aus dem Arbeitsleben Fischerei und Weinlese Sportbilder Boxer Laufer Hochspringer Radrennen und javanische Tanzer Seine Bilder werden in Auktionen gefuhrt 5 Bilder in Museen und offentlichen Gebauden Bearbeiten Weinberge am Bodensee I von 1927 Kulturamt der Stadt Meersburg Bert Brecht von 1926 im Museum Brechthaus in Augsburg 6 US Botschafter Schurman sowie Berliner Trauerkondukt des Reichsprasidenten Ebert im Kurpfalzischen Museum in Heidelberg Selbstbildnis mit Pinsel Atelierszene mit drei weiblichen Aktmodellen Weinberg am Bodensee alle Ol Drei javanische Frauen Aquarell alle Teil der Schenkung Sammlung Zimmermann im Museum fur Kunst und Kulturgeschichte Marburg Der Rhein bei Kaub Ol Gustav Hartung Lithographie u a im Museum Wiesbaden Plakat zu einer Ausstellung der Java Bilder in Speyer Briefe von Fritz und Karl August Heinsheimer an Max Slevogt in dessen schriftlichem Nachlass im Pfalzischen Landesmuseum SpeyerAbhandlungen Bearbeiten Fritz Heinsheimer und Franz Josef Kohl Weigand Max Slevogt als Lehrer Kunstler und Mensch Selbstverlag Kohl Weigand St Ingbert Saar 1968 Friedrich F Husser Zur Genealogie der Zahl In Dialectica Internationale Zeitschrift fur Philosophie der Erkenntnis 1958 Friedrich F Husser Zu einem Prinzip der Messung In Monographien zur Naturphilosophie Band IV Meisenheim am Glan 1960Buchillustrationen Bearbeiten chronologisch geordnet nbsp Illustration von Fritz Heinsheimer aus Urheberrechtsgrunden nicht gezeigt im Frontispiz des Buches von Jakob Wassermann Das AmulettFritz Heinsheimer Eislauferin Farblithographie Verlag der Gesellschaft fur vervielfaltigende Kunst Wien um 1920 Jakob Wassermann Das Amulett I L Schrag Verlag Nurnberg 1926 Frontispiz Kupfertiefdruck nach der Original Radierung von Fritz Heinsheimer Fritz Heinsheimer Illustrator Der weise Richter Ein Zwischenspiel in zwei Fallen Aus dem Alt Spanischen ins Deutsche ubersetzt Hoboken Presse 1928 Mit Originalplakat von Fritz Heinsheimer zur Auffuhrung des Schauspiels am 19 Januar 1929 in Heidelberg Harro v Wedderkopp Das Buch von Oberitalien Munchen Piper 1931 Mit Zeichnungen von Fritz Heinsheimer und Georg Walter Rossner Reihe Was nicht im Baedeker steht Sinclair Lewis Das Kunstwerk Rowohlt Verlag Berlin 1934 1 Blatt Titelvin von Fritz Heinsheimer Paul Wiegler Das Haus an der Moldau Roman Rowohlt Berlin 1934 Einbandzeichnung von Fritz Heinsheimer Portrats in Gastebuchern Bearbeiten Das Gastebuch von Arthur Kannenberg der von Februar 1929 bis Herbst 1930 Onkel Toms Hutte in Berlin Zehlendorf und danach Pfuhls Hutte in der Stresemannstrasse 103 fuhrte enthalt eine Zeichnung des rundlichen Wirts mit Glas im Januar 1931 von Fritz Heinsheimer Retrospektive in Mosbach Bearbeiten Im Jahre 2010 erwarb die Geburtsstadt des Kunstlers Mosbach Baden ein umfangreiches Werkkonvolut aus dem Nachlass darunter Radierungen Aquarelle und Lithografien Diese Arbeiten wurden im Sommer 2014 in einer Ausstellung in den Raumen des Kunstverein Neckar Odenwald zusammen mit weiteren Werken Fritz Heinsheimers sowie Arbeiten seines Lehrers Max Slevogt gezeigt Ausstellungen BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten 1922 Teilnahme an der Sommerausstellung des Heidelberger Kunstvereins 1926 1930 Teilnahme an den Weihnachtsausstellungen des Heidelberger Kunstvereins 1927 Einzelausstellung im Heidelberger Kunstverein 1925 1930 Teilnahme an den Fruhjahrs und Herbstausstellungen an der Preussischen Akademie der Kunste zu Berlin 1927 Teilnahme an der Ausstellung Sport der Berliner Secession 1928 Teilnahme an der Ausstellung im Badischen Kunstverein 1932 Teilnahme an der Ausstellung Neue Kunst im Deutschlandhaus Berlin 1932 Teilnahme an der Ausstellung Theater und Musik in der bildenden Kunst der Deutschen Kunstgemeinschaft im Charlottenburger Schloss zu Berlin 1932 Teilnahme an der Competition and Exhibition of Art bei der X Olympiade in Los AngelesNach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten 1960 10 Jahre Gruppe 1950 in Wiesbaden Er war Mitglied der Kunstlergruppe 1950 April 1961 Heidelberger Kunstverein Dezember 1961 Mannheimer Kunstverein 20 Juli 2014 bis 7 September 2014 Fritz Heinsheimer ein Maler aus Mosbach Mosbach im Alten Schlachthaus Stadt Mosbach mit Geschichts und Museumsverein Mosbach e V und Kunstverein Neckar Odenwald 7 Literatur BearbeitenAusstellungskataloge Bearbeiten Klaus Kauffmann Hrsg Fritz Heinsheimer 1897 1958 Ein rationaler Kunstler in einer irrationalen Zeit Werkverzeichnis Teil I Hamburg 1990 Gleichzeitig Katalog zur Auktion des Nachlasses vom 12 Dezember 1990 Stadt Mosbach Hrsg Fritz Heinsheimer Ein Maler aus Mosbach Leben und Werk Ausstellungskatalog Mosbach 2014 Texte und Redaktion Karsten Weber 8 Lebensphasen Bearbeiten Ernst Junger Strahlungen darin Pariser Tagebuch Heliopolis Verlag Tubingen 1949 Friedrich Hielscher Funfzig Jahre unter Deutschen Rowohlt Hamburg 1954 Ina Schmidt Der Herr des Feuers Friedrich Hielscher und sein Kreis zwischen Heidentum neuem Nationalismus und Widerstand gegen den Nationalsozialismus SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 135 0 zugleich Diss an der Universitat Hamburg bei Stefan Breuer 2002 vgl Rezension bei H Soz u Kult Karsten Weber Ihr dankbarer Schuler Fritz Heinsheimer Aus Briefen des in Mosbach geborenen Malers an seinen Meister Max Slevogt In hierzuland Das Regio Magazin von Rhein Neckar und Main 29 Jahrgang 2014 ISSN 0930 4878 Nr 47 S 33 41 9 Quellen Bearbeiten Beschlagnahmeinventar Entartete Kunst In Datenbank Entartete Kunst Abgerufen am 20 Januar 2020 Ina Schmidt Der Herr des Feuers Friedrich Hielscher und sein Kreis zwischen Heidentum neuem Nationalismus und Widerstand gegen den Nationalsozialismus SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 135 0 zugleich Diss an der Universitat Hamburg bei Stefan Breuer 2002 vgl Rezension bei H Soz u Kult S 262 266 Maike Bruhns Fritz Heinsheimer Aspekte einer Kunstlerexistenz im 20 Jahrhundert In Klaus Kauffmann Hrsg Fritz Heinsheimer 1897 1958 Ein rationaler Kunstler in einer irrationalen Zeit Werkverzeichnis Teil I Hamburg 1990 Gleichzeitig Katalog zur Auktion des Nachlasses vom 12 Dezember 1990 S 8 9 Rainer Zimmermann Expressiver Realismus Malerei der verschollenen Generation Hirmer Munchen 1994 S 385 Liste der verauktionierten Bilder von Fritz Heinsheimer Museum im Brechthaus Portrat Brechts durch Heinsheimer Memento vom 13 Dezember 2010 im Internet Archive Fritz Heinsheimer ein Maler aus Mosbach Geschichts und Museumsverein Mosbach e V Peter Lahr Karsten Weber loste Kunstkrimi um einen Maler aus Mosbach Memento vom 14 August 2014 im Internet Archive In Rhein Neckar Zeitung vom 26 Mai 2014 Literaturnachweis Karsten Weber in Rheinland Pfalzische Bibliographie Normdaten Person GND 118969005 lobid OGND AKS VIAF 10645624 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinsheimer FritzALTERNATIVNAMEN Heinsheimer Friedrich Max wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 6 Mai 1897GEBURTSORT MosbachSTERBEDATUM 8 August 1958STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Heinsheimer amp oldid 226895759