www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kurpfalzische Museum Heidelberg fruher Kurpfalzisches Museum der Stadt Heidelberg beherbergt die kunst und kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Heidelberg Portal des Kurpfalzischen Museums Haupteingang Marz 2010Portrat der Liselotte von der Pfalz auf einem Olgemalde nach Hyacinthe Rigaud 1713 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bestande 2 1 Archaologie 2 2 Gemalde 2 3 Graphik 2 4 Kunsthandwerk 2 5 Galerie 2 6 Skulpturen 2 7 Stadtgeschichte 2 8 Weitere Aussenstellen 2 8 1 Textilsammlung Max Berk 2 8 2 Mark Twain Center 2 9 Weitere Angebote 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDen Grundstock seiner Sammlung bildete 1878 79 der Ankauf der Graimberg schen Alterthumerhalle durch die Stadt Heidelberg Das Museum wurde 1908 unter der Bezeichnung Stadtische Kunst und Alterthumersammlung eroffnet 1 Es ist im Palais Morass dem 1936 die ehemalige Universitatsfechthalle und in den 1980er Jahren ein Neubau angegliedert wurden mit direktem Zugang von der Hauptstrasse Fussgangerzone untergebracht Direktoren1912 1934 Karl Lohmeyer 1948 1964 Georg Poensgen 1964 1978 Klaus Mugdan 1978 1996 Jorn Bahns 1998 2001 Thomas Werner seit 2002 Frieder HeppBestande BearbeitenArchaologie Bearbeiten Die archaologische Abteilung prasentiert in sieben Raumen auf 1500 m Flache Archaologie und Geschichte des Unteren Neckarlandes Der Rundgang durch die Epochen beginnt im Untergeschoss wo der Besucher als erstes auf das Thema Methoden der Archaologie stosst Darauf folgt bereits einer der Hohepunkte eine Kopie des Unterkiefers von Mauer des Typusexemplars von Homo heidelbergensis Ein lebensgrosses Diorama zeigt den Alltag einer Familie aus der Jungsteinzeit Auf die Sektion der Bronzezeit und Kelten folgt die Romerzeit die den weitaus grossten Raum einnimmt Die vielen Heidelberger Bodenfunde ermoglichen Lebensbilder von Alltag und Erwerbsgrundlage der Menschen im 1 2 Jahrhundert n Chr Eine lebensgrosse Rekonstruktion des Heidelberger Mithraums gehort zu den Attraktionen des Museums In der Sektion Mittelalter und Fruhe Neuzeit erzahlen schlaglichtartig einige wenige Exponate von der Blutezeit Heidelbergs als kurpfalzische Residenz Der Gang durch die Geschichte endet mit dem Heiligenberg dessen vieltausendjahriger Geschichte ein eigener Saal gewidmet ist Gemalde Bearbeiten nbsp Carl Spitzweg Der eingeschlafene Wachter Olgemalde um 1875Werke vom 15 bis zum 20 Jahrhundert erwarten den Besucher der Gemaldeabteilung Gemalde begleiten die Besucher nahezu durch das gesamte Museum In Art einer Ahnengalerie wird mit Portrats im Eingangsbereich die Geschichte der ehemaligen Kurpfalz nachvollziehbar Unter ihnen sind die lebensgrossen Staatsportrats von Friedrich V und seiner Gattin Elizabeth Stuart das Altersbildnis der Liselotte von der Pfalz und das Konterfei des Hofnarren Perkeo besondere Anziehungspunkte Das 18 Jahrhundert die Zeit des Kurfursten Carl Theodor wird im Palais Morass lebendig dessen Stilraume im zweiten Geschoss zudem mit zeittypischen Bildern des Rokoko Biedermeier und Empire dekoriert sind In der Gemaldegalerie ragen unter der alteren Malerei mit ihren religiosen Sujets Arbeiten Rogier van der Weydens und Lucas Cranachs d A heraus wahrend aus der Sammlung Posselt mit ihren vornehmlich hollandischen Kabinettbildern des 17 Jahrhunderts vor allem die Stillleben Beachtung verdienen Die fur Heidelberg so bestimmende Kunst der Romantik bildet den Schwerpunkt innerhalb der Sammlung neuerer Malerei Die erste Halfte des 19 Jahrhunderts ist vornehmlich mit italienischen Landschaften eines Georg Augusts Wallis Carl Rottmann und Ernst Fries prasent fur die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts stehen Werke von Anselm Feuerbach Gustav Schonleber und Wilhelm Trubner Arbeiten von Alexander Kanoldt Alexej von Jawlensky und Max Beckmann reprasentieren die klassische Moderne Graphik Bearbeiten Mit 7 000 Aquarellen und Zeichnungen sowie annahernd 13 000 Druckgraphiken umfasst die Graphische Sammlung lichtempfindliche Blatter aus dem ausgehenden Mittelalter bis zum 20 Jahrhundert die aus konservatorischen Grunden nur in zeitlich befristeten Sonderausstellungen gezeigt und auf Wunsch nach Voranmeldung vorgelegt werden konnen Das 18 Jahrhundert ist mit umfangreichen Arbeiten der Kunstler Peter Anton von Verschaffelt und F A Leydensdorff vertreten Wie bei den Gemalden gibt es einen Sammlungsschwerpunkt bei Zeichnungen und Aquarellen der Heidelberger Romantiker die jeweils mit grossen Konvoluten und Skizzenbuchern prasent sind Zu den Zimelien zahlt dabei unter anderem die sogenannte Cafe Greco Serie Karl Philipp Fohrs zarteste Bleistiftportrats der Anfang des 19 Jahrhunderts im romischen Cafe Greco verkehrenden deutschen Kunstlerfreunde Auch das 20 Jahrhundert ist vornehmlich mit Arbeiten regionaler Kunstler vertreten aber auch mit herausragenden Einzelarbeiten wie Marc Chagalls Der Blaue Bar Unter den druckgraphischen Blattern ragt eine Sammlung von circa 200 historischen Flugblattern heraus die durch Heidelbergensien Portrats Ereignisblatter und topographische Darstellungen zur ehemaligen Kurpfalz erweitert wird Einen breiten Raum nehmen Einzelblatter und Serien aus dem 17 bis 19 Jahrhundert zum Thema Schloss und Stadt ein 1937 wurde in der Nazi Aktion Entartete Kunst vier Bilder aus der Sammlung beschlagnahmt 2 Georg Friedrich Gottler 1899 1973 Tropenlandschaft Aquarell 26 9 28 1 cm zerstort Edvard Munch Die Urne Lithografie 46 26 5 cm 1896 1939 versteigert Verbleib unbekannt 3 Emil Nolde Landschaft Aquarell 31 8 43 5 cm 1940 uber Hildebrand Gurlitt verkauft Verbleib unbekannt Christian Rohlfs Herbstfarben Aquarell 51 2 34 5 cm 1920 1940 uber Gurlitt verkauft Verbleib unbekannt Kunsthandwerk Bearbeiten Die Abteilung Kunsthandwerk enthalt unter anderem umfangreiche Sammlungsbestande in den Bereichen Porzellan Munzen und Medaillen Mobel und Glas Die Bestande der Kunsthandwerkabteilung sind im gesamten Bereich des Palais Morass und seiner Flugelbauten ausgestellt Die qualitatvollen gegen 1790 ausgestatteten Gesellschaftsraume verbinden sich mit den Mobeln Porzellanen Frankenthaler Porzellan und Furstenportraits zu einem Gesamtbild das die Wohnkultur des ausgehenden 18 Jahrhunderts reprasentiert Im Obergeschoss verdeutlichen Stilzimmer vom Empire bis zum Historismus das Wohngefuhl des 19 Jahrhunderts unterbrochen von Sammlungsraumen die Glas Porzellan und Fayence prasentieren Besonders reizvoll sind die Gegenuberstellungen von Rokoko und III Rokoko sowie eine Textilpassage mit den Kostumen einer Heidelberger Familie aus der Zeit von 1750 bis 1930 in der jeweils zeitgenossischen Umgebung Die bedeutende Sammlung Frankenthaler Porzellans ist durch eine Spezialsammlung von Solitaires und Dejeuners bereichert wie sie selten in dieser Qualitat und Menge zu finden ist Das Prunkstuck der Abteilung ist das uber zweihundert Jahre verschollene Strassburger Silberservice Tafelsilber der letzten Kurfurstin Elisabeth Augusta 1721 1794 das in der historischen Deckung ausgestellt ist Galerie Bearbeiten nbsp Durchgang zum Innenhof des Kurpfalzischen Museums mit Blick durch Sicherheitsglas auf einen Salon mit Mobiliar aus der Epoche Louis Philippe nbsp Durchgang zum Innenhof des Kurpfalzischen Museums mit Blick durch Sicherheitsglas in einen Salon auf eine Draisine benannt nach Karl von Drais dem Entwickler nbsp Durchgang zum Innenhof des Museums Portrat Charles de Graimberg Retter des Heidelberger Schlosses uber einer Biedermeier Schreibkommode nbsp Ostlicher Seitentrakt am Palais Morass dem Kurpfalzischen Museum der Stadt Heidelberg im Innenhof der Anlage nbsp Nasenschild aus Schmiedeeisen im Innenhof am Nebentrakt des Kurpfalzischen Museums im Palais Morass nbsp Das schmiedeeiserne Nasenschild am Nebentrakt mit Blick auf den Heiligenberg und den Philosophenweg nbsp Blick in den ehemaligen Park des Palais Morass heute Museumsgarten sommers mit Aussenbewirtung vom MuseumsrestaurantSkulpturen Bearbeiten nbsp Zwolfbotenaltar von Tilmann RiemenschneiderKnapp sechshundert Eintrage Werke vom 12 bis 20 Jahrhundert enthalt das Inventar fur Skulpturen Nur die wichtigsten Objekte befinden sich in der Dauerausstellung Ausgestellt sind im Bereich der Stadtgeschichte unter anderem die mittelalterlichen Grabsteine aus dem ehemaligen Augustinerkloster die fruhbarocken Skulpturen von Heidelberger Altstadthausern sowie die Originalfiguren der Alten Brucke Kurfurst Carl Theodor und die Gottin Minerva nebst ihren Assistenzfiguren In der Gemaldegalerie bildet der ursprunglich fur die Pfarrkirche in Bad Windsheim hergestellte Zwolfbotenaltar von Tilman Riemenschneider dem herausragenden Bildhauer der Spatgotik Eine weitere Attraktion der Galerie ist Wilhelm Lehmbrucks Steinguss Ruckblickende Sie ist im Neubau des Museums aufgestellt und gehort zu den wenigen von dem Kunstler eigenhandig signierten Werken Stadtgeschichte Bearbeiten Die Prasentation der Stadtgeschichte schlagt einen grossen Bogen vom Mittelalter bis in das 20 Jahrhundert Das so genannte Lapidarium zeigt neben einem Modell der mittelalterlichen Kernaltstadt die altesten steinernen Relikte Heidelbergs mittelalterliche Epitaphien Schlusssteine aus dem ehemaligen Augustinerkloster etc In einem zweiten der Alten Brucke gewidmeten Raum sind die originalen Bruckenfiguren des Hofbildhauers Linck aufgestellt Ferdinand Kobells einzigartiger Bilderzyklus des Eisgangs von 1784 dokumentiert die verheerenden Folgen dieser Naturkatastrophe die zum Bau des beruhmten Wahrzeichens der Stadt fuhrten Der dritte Saal des Untergeschosses zeigt spektakulare Funde der stadtarchaologischen Grabungen auf dem Kornmarkt Durch die Rekonstruktion einer Kuche mit Feuerstelle und Mobeln wird hier das Leben in Heidelberg um 1600 nachvollzogen In das burgerliche Zeitalter und die neuere Entwicklung ab 1800 fuhren vier Raume im Erdgeschoss des Palais Morass Schwerpunkte bilden die Heidelberger Romantik die Badische Revolution um 1848 49 und Heidelberg um 1900 Weitere Aussenstellen Bearbeiten Textilsammlung Max Berk Bearbeiten Die 1978 von dem Nusslocher Fabrikanten Max Berk gegrundete Textilsammlung gehort seit Januar 2002 zur Abteilung Kunsthandwerk Sie befindet sich in der 1733 von Johann Jakob Rischer erbauten ehemaligen evangelischen Kirche von Ziegelhausen Brahmsstrasse 8 69118 Heidelberg sowie dem angebauten Pfarrhaus Die Ausstellungsflache belauft sich heute auf ca 600 m Das Museum selbst gliedert sich in mehrere jedoch nur temporar zu besichtigende Ausstellungsbereiche Im Vordergrund steht ein umfangreicher Fundus von Damenkostumen wobei einige Originale bis in die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts zuruckreichen Erganzt wird dieser Bereich durch verschiedene Accessoires textile Gebrauchsgegenstande und dekorative Textilobjekte Wertvolle Exponate aus dem aussereuropaischen Raum wie zum Beispiel Textilien aus Indien Batiken aus Java Ikats aus Bali und peruanische Grabfunde findet der Besucher in einem weiteren Bereich Eine bedeutende und umfangreiche Sammlung antiker Patchwork Quilts aus England und den USA aus den letzten zwei Jahrhunderten stellt einen der Schwerpunkte der Textilsammlung Max Berk dar Als Spiritus Rector galt Dr Klaus Sieble der die Grundung der Textilsammlung Max Berk im Jahre 1978 entscheidend gepragt und deren Geschicke bis 2001 gelenkt hatte Klaus Siebler ist am 26 Dezember 2022 im Alter von 87 Jahren verstorben Heidelberg verdankt seinem Engagement ein aussergewohnliches Museum im Stadtteil Ziegelhausen Seit uber 40 Jahren bereichert die Textilsammlung Max Berk das kulturelle Leben am Neckar und geniesst als Ausstellungshaus fur textile Kunst und Kulturgeschichte internationales Renommee 4 Mark Twain Center Bearbeiten nbsp Ehemaliges Zimmer des Oberkommandierenden der 7 US Armee im Mark Twain CenterDas Mark Twain Center fur transatlantische Beziehungen das am 22 Mai 2022 fur die Offentlichkeit eroffnet wurde ist die jungste bzw neueste Aussenstelle des Kurpfalzischen Museums Es liegt innerhalb der Mark Twain Village in der Sudstadt im ehemaligen Hauptquartier der 7 US Armee Im Fokus der Aussenstelle steht vor allem das Multimedia Ausstellung Join the Story ebenso soll dieser Ort auch fur zum Beispiel Kultur und Begegnungen dienen 5 6 7 Weitere Angebote Bearbeiten Weitere Angebote des Museums sind die museumspadagogische Abteilung das Kunstwerk des Monats und ein Museumsshop Der Kunstverein Heidelberg der Gegenwartskunst prasentiert hat direkt anschliessend seine Raume Literatur BearbeitenGeorg Poensgen Das Kurpfalzische Museum nach dem letzten Kriege In Karl Schwingel Hrsg Festschrift fur Karl Lohmeyer West Ost Verlag Saarbrucken 1954 S 1 9 Georg Poensgen Das Kurpfalzische Museum in Heidelberg Hamburg 1965 Jorn Bahns Heidelberg als Museumsstadt In Elmar Mittler Hrsg Heidelberg Geschichte und Gestalt Universitatsverlag C Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 921524 46 6 S 434 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurpfalzisches Museum der Stadt Heidelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurpfalzisches Museum auf youtube Kurpfalzisches Museum auf Landeskunde online Kurpfalzisches Museum Heidelberg Kunstverein HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten Kurpfalzisches Museum Geschichte Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Stale Session Abgerufen am 5 Marz 2022 Kurpfalzisches Museum Nachruf Dr Sieble abgerufen am 12 01 23 Auf heidelberg de abgerufen am 19 September 2022 Auf heidelberg de abgerufen am 19 September 2022 Auf museum heidelberg de abgerufen am 19 September 202249 411388888889 8 7027777777778 115 Koordinaten 49 24 41 N 8 42 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurpfalzisches Museum Heidelberg amp oldid 238410491