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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Architekten siehe Georg A Poensgen Georg Poensgen 7 Dezember 1898 in Dusseldorf 11 Januar 1974 in Heidelberg war ein deutscher Kunsthistoriker und Direktor des Kurpfalzischen Museums Heidelberg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie Bearbeiten nbsp Georg mit Vater Ernst und Grossvater Carl Poensgen um 1903Georg Poensgen stammt von der weit verbreiteten Eifeler Unternehmerfamilie Poensgen ab die seit Mitte des 15 Jahrhunderts im Raum Schleiden als Reidemeister Eisenhutten betrieb Einige Linien waren nach Dusseldorf gezogen und dort massgeblich am Aufbau der rheinischen Eisen Stahl und Rohrenindustrie beteiligt Georg Poensgen war der Sohn des Dusseldorfer Industriellen Ernst Poensgen und seiner Ehefrau Elisabeth Cohnitz 1876 1917 Er war seit 1934 verheiratet mit Emma Elisabeth Agnes Hubner 1898 1980 Tochter des Hamburger Rohgummiwarenhandlers und Versicherungsunternehmers Gustav Friedrich Hubener und Emma Hubener geb Hotte Die Ehe blieb kinderlos In erster Ehe war Emma Hubner seit 1919 mit Georgs Vetter Friedrich Cohnitz verheiratet welcher 1929 verstarb Die Sohne aus erster Ehe von Emma Poensgen verstarben als Soldaten 1943 in Stalingrad bzw 1944 in Italien die Tochter war 1926 geboren 1 Leben und Wirken BearbeitenIm Gegensatz zu den von Tatigkeiten in der Industrie gepragten Familienmitgliedern wie beispielsweise seinem Grossvater Carl und seinem Vater Ernst Poensgen sowie den weiteren in Dusseldorf lebenden Verwandten Carl Rudolf Poensgen oder Helmuth Poensgen entschied sich Georg Poensgen nach dem Gymnasium fur ein Studium der Kunstgeschichte Von 1908 bis 1912 hatte Alfred Sohn Rethel Sohn der befreundeten Malerfamilie als Ziehkind wie ein Bruder im Haus verbracht Georg Poensgen studierte von 1919 bis 1920 in Heidelberg anschliessend bis 1922 in Freiburg danach bis 1924 in Munchen und kam dann wieder nach Freiburg wo er noch im gleichen Jahr zum Dr phil promovierte Poensgen war nach seiner Promotion von 1924 bis 1925 als Volontar am Staatlichen Kupferstichkabinett Dresden tatig und von 1925 bis 1927 an den Staatlichen Museen in Berlin Von 1928 bis 1945 war er Assistent bei der Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten in Berlin Wahrend dieser Zeit richtete er unter anderem im Jagdschloss Grunewald eine Galerie mit 182 Gemalden ein und verlieh dem Schloss mit Mobeln aus dem 17 bis 19 Jahrhundert einen wohnlichen Charakter nbsp Das Bernsteinzimmer im Jahr 1931 1941 nach Konigsberg gebracht Georg Poensgen war wahrend des Zweiten Weltkrieges in seiner Eigenschaft als Beutegut und Sammeloffizier Kunstschutzoffizier dem Chef der Heeresmuseen Hermann Lorey unterstellt und war als Hauptmann zusammen mit dem Kunsthistoriker und Rittmeister Ernstotto zu Solms Laubach in der fruhen Phase des Krieges gegen die Sowjetunion im Jahr 1941 fur die Sicherstellung diverser hochwertiger Kunstgegenstande wie Mobel Porzellan Gemalde und Kronleuchter zustandig insbesondere fur die Wandverkleidung des legendaren Bernsteinzimmers des Berliner Stadtschlosses welches sich seit dem Jahr 1716 als Geschenk des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm I an den russischen Zaren Peter den Grossen im Katharinenpalast in Sankt Petersburg befand Diese demontierte Poensgen unter Aufsicht von Solms Laubach innerhalb von 36 Stunden verpackte sie in 27 Kisten und liess sie nach Konigsberg transportieren wo sie der im Konigsberger Schloss ausgestellten Prussia Sammlung ubergeben wurde Die Beschlagnahmung wird auch als Kunstraub interpretiert 2 3 4 Seit 1948 lebte und arbeitete Poensgen in Heidelberg und war dort bis zu seiner Pensionierung 1964 Direktor des Stadtischen Kurpfalzischen Museums Die Universitat Heidelberg ernannte Georg Poensgen wegen seiner Verdienste und seiner Verbundenheit zur Universitat zu ihrem Ehrensenator und Ehrenburger Nach seiner Pensionierung erwarb er im Jahr 1964 eine stattliche Villa die er der Universitat vermachte und die heute ein Gaste und Konferenzhaus der Universitat ist Daruber richtete er mit seiner Frau durch Testament von 1972 die Georg und Emma Poensgen Stiftung ein 5 Zweck dieser Stiftung ist die Unterbringung alter bedurftiger Menschen vor allem aus geistigen und kunstlerischen Berufen 6 hierzu betreibt die Stiftung derzeit ein Seniorenwohnheim in Hamburg Lohbrugge Wahrend seiner Berufsjahre schrieb Poensgen mehr als 50 Publikationen vor allem uber die Kunstgeschichte verschiedener Schlosser und uber deren Kunstschatze aber auch uber viele Kunstler und Kunstausstellungen Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten1929 Schloss Babelsberg Berlin 72 Seiten mit 46 Abb 1930 Die Bauten Friedrich Wilhelms IV in Potsdam Berlin 32 Seiten und 19 Abb 1931 Schinkel und wir in Bauwelt 22 Jg 1931 S 357 360 mit 10 Abb 1931 Das Schinkel Museum im Prinzessinen Palias in Kunst und Kunstler Jg 1931 S 318 321 mit 6 Abb 1947 zusammen mit Georg und Siegfried Lauterwasser Madonnen am Bodensee Erstausgabe Werner Wulff Ueberlingen 1951 Der Bodensee ein Spiegel abendlandischer Kunst Deutsche Lande Deutsche Kunst Berlin 2 Auflage 1964 3 Auflage 1975 1953 Die Ausstellung Heidelberger Universitat im Kurpfalzischen Museum Ruperto Carola 5 Jg Nr 11 12 Dez 1953 S 27 39 1955 Heidelberg Deutsche Lande Deutsche Kunst Berlin 1956 als Herausgeber Ottheinrich Gedenkschrift zur vierhundertjahrigen Wiederkehr seiner Kurfurstenzeit in der Pfalz 1556 1559 Sonderband Ruperto Carola Heidelberg 1967 Kunstschatze in Heidelberg aus dem Schloss den Kirchen und den Sammlungen der Stadt Erlauterungen zu den Bildern von Anneliese Seeliger Zeiss Munchen 1967Literatur BearbeitenHeinrich Kellerter Ernst Poensgen Hrsg Die Geschichte der Familie Poensgen A Bagel Verlag Dusseldorf 1908 Edmund Strutz Hrsg Deutsches Geschlechterbuch Band 123 Verlag C A Starke Glucksburg Ostsee 1958 S 367 Klaus Mugdan Hrsg Koesteriana Fur Georg Poensgen zum 70 Geburtstag am 7 Dezember 1968 als Festgabe des freundeskreises des Kurpfalzischen Museums Heidelberg 1968 Klaus Mugdan Zum Tode von Georg Poensgen In Ruperto Carola Jg 25 Nr 52 1973 S 103 105 Klaus Mugdan Zum Tod von Georg Poensgen In Heidelberger Amtsanzeiger Nr 4 25 Januar 1974 S 3 Hartwig Niemann Bernsteinzimmer oder Bernsteincabinett Auf der Suche nach der Wahrheit Google Books S 283 Die Rolle von Georg PoensgenWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Poensgen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen im Gemeinsamen Verbundkatalog Seite beim Heidelberger Geschichtsverein Nachlass in der Universitatsbibliothek Heidelberg Grossfahndung nach dem Bernsteinzimmer in Zeit online vom 16 November 1984 Hartmut Dorgerloh Museumsschlosser als Orte kultureller Uberlieferung in zeitenblicke 7 2008 Nr 1 PDF Datei 217 kB Einzelnachweise Bearbeiten Die Stifterfamilie In Broschure Ein Haus fur Kunstler Die Emma und Georg Poensgen Stiftung S 4 alida de Bernsteinzimmer In Planet Wissen abgerufen am 26 August 2014 Karl Heinz Janssen Grossfahndung nach dem Bernsteinzimmer ZEIT ONLINE GmbH 16 November 1984 abgerufen am 18 Oktober 2017 deutsch Solches Bild bot sich den deutschen Kunstschutzoffizieren Rittmeister Dr Ernst Otto Graf zu Solms Laubach aus Frankfurt und seinem Begleiter Hauptmann Dr Georg Poensgen aus Berlin Beide unterstanden dem Chef der Heeresmuseen Im Zivilberuf waren sie Kunsthistoriker und arbeiteten fur die preussische Verwaltung Schlosser und Garten Was die Sowjets auf ihrer Flucht zuruckgelassen hatten wurde nun von ihnen vor der Zerstorung und Plunderung sichergestellt kistenweise Mobel Porzellan Gemalde Kronleuchter sogar Parkettfussboden liess Graf Solms entfernen Das Kostbarste aber waren die Wandverkleidungen des Bernsteinzimmers Birgitta Lamparth Bernsteinzimmer Die Wiesbadenerin Provenienzforscherin Ulrike Schmiegelt Rietig recherchiert uber Graf zu Solms Laubach VRM GmbH amp Co KG 13 Januar 2017 archiviert vom Original am 30 Juli 2018 abgerufen am 8 Januar 2021 deutsch Vor dem Zweiten Weltkrieg war er Direktor des heutigen Historischen Museums Frankfurt Danach wurde er dort Leiter des Museums fur Kunsthandwerk dem heutigen Museum fur Angewandte Kunst Was Ernstotto Graf zu Solms Laubach in der Zwischenzeit wahrend des Krieges getan hat ist untrennbar mit dem wohl spektakularsten Kunst Raub der NS Zeit verbunden Solms Laubach war federfuhrend fur den Abtransport des legendaren und heute verschollenen Bernsteinzimmers aus dem Katharinenpalast in Zarskoje Selo tatig Website der Georg und Emma Poensgen Stiftung Abgerufen am 22 Januar 2016 Satzung in der Fassung von 2014 PDF 250 kB Georg und Emma Poensgen Stiftung 14 Mai 2014 abgerufen am 22 Januar 2016 Normdaten Person GND 116249218 lobid OGND AKS LCCN nr94041813 VIAF 35203497 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Poensgen GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 7 Dezember 1898GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 11 Januar 1974STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w 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