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Hans Albert Oskar Stieber 1 Marz 1886 in Naumburg an der Saale 18 Oktober 1969 in Halle an der Saale war ein deutscher Dirigent Komponist und Geiger Er war Grundungsdirektor der Staatlichen Hochschule fur Theater und Musik Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Schulzeit und Musikstudium 1 3 Stationen als Dirigent 1 4 Tatigkeit am Leipziger Opernhaus 1 5 Grundungsdirektor der Musikhochschule Halle 2 Werke 3 Preise 4 Hans Stieber Preis 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Stiebers Urgrossmutter mutterlicherseits Friederike Komitsch geb Schaffner war Schauspielerin am Berliner Hoftheater und in erster Ehe mit dem Schauspieler Ludwig Devrient verheiratet 1 Sein Grossvater war der promovierte Jurist Wilhelm Stieber der als Polizeidirektor Geheimer Regierungsrat und Chef des Central Nachrichten Bureaus beim preussischen Innenministerium in Berlin wirkte Hans Stieber wurde 1886 als altester von vier Sohnen des Juristen Paul Stieber 1856 1944 und dessen Frau Elsbeth Else 1861 1940 geb Biermann in Naumburg an der Saale in der preussischen Provinz Sachsen geboren Der Vater schaffte es bis zum 1 Direktor der Norddeutschen Knappschafts Pensionskasse in Halle an der Saale Daruber hinaus machte er sich als Heilstattengrunder einen Namen Ausserdem war er geschaftlicher Leiter der Luther Festspiele und organisierte die Bergkonzerte in Halle 2 Hans Stiebers Bruder Walter Stieber 1890 1973 war Opern und Konzertsanger Tenor insbesondere ein gefragter Mozart und Verdi Interpret 3 Er war evangelisch lutherischer Konfession und ab 1920 mit der aus Ostfriesland 4 stammenden Gretel Elisabeth geb Runge verheiratet Schulzeit und Musikstudium Bearbeiten Stieber besuchte das Stadtgymnasium Halle Als Schuler begeisterte er sich fur das Puppentheater gleichzeitig erhielt er Klavierunterricht durch seinen musikinteressierten Vater 1 Sein musikalisches Interesse mundete 1902 5 in der Aufnahme eines Musikstudiums am Leipziger Konservatorium 1 Er studierte beim ehemaligen Konzertmeister des Gewandhausorchesters Arno Hilf Violine und beim Gewandhauskapellmeister Arthur Nikisch Dirigieren sowie bei Stephan Krehl Theorie und Heinrich Zollner Komposition Von 1906 bis 1908 fuhrte er seine Studien wohl aus gesundheitlichen Grunden 4 am Furstlichen Konservatorium Sondershausen in Schwarzburg Sondershausen fort Dort wurde er entscheidend vom Institutsdirektor Carl Corbach gefordert 1909 legte er offentlich seine Prufungen ab Er spielte als Bratschist Dvoraks 14 Streichquartett dirigierte eine Arie aus Mendelssohns Oratorium Elias und wirkte als Solist beim Violinkonzert e Moll des Komponisten mit 1 Stationen als Dirigent Bearbeiten Ab 1908 war er zunachst Violinist im Loh Orchester Sondershausen 1910 wurde er 2 Geiger der Hofkapelle Dessau in Anhalt 4 Nach einem Jahr wurde er ausserdem Assistent des Hofkapellmeisters Franz Mikorey und wirkte bis 1915 als Korrepetitor und Chorleiter am Hoftheater In den Sommermonaten war er als Geiger bei den Kurorchestern Bad Kissingen Bayern und Bad Elster Sachsen tatig 6 Danach arbeitete er an verschiedenen deutschen Hausern Er war Opernkapellmeister und Konzertdirigent am Stadttheater Koblenz 1916 und an der Kammeroper Munchen 1917 Am Stadttheater Kiel wo er von 1917 bis 1920 wirkte verantwortete er die Neuinszenierung von Cherubinis Oper Der Wassertrager mit selbst komponierten Rezitativen 1920 wurde er Symphoniekonzert Dirigent beim Stadttheater Orchester Halle Die Generalproben des Orchesters offnete er fur den freien Besuch von Schulklassen 6 Grossen Erfolg feierte 1921 die Urauffuhrung seiner ersten Oper Der Sonnensturmer in Chemnitz an dem auch sein Bruder als Sanger mitwirkte 7 Er komponierte in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche Buhnen und Chorwerke die in Hannover Essen Bremen Wien Leipzig und Breslau uraufgefuhrt wurden 6 1928 fuhrte das Gewandhaus Quartett sein Streichquartett F Dur urauf 8 Ab 1922 war er 15 Jahre freischaffend in Hannover tatig Bis 1938 leitete er den Hannoverschen Manner Gesangs Vereins 1923 debutierte er im Kuppelsaal der Stadthalle Hannover Als Konzertdirigent interpretierte er u a Liszts Faust Sinfonie Bruckners 5 Sinfonie und Mahlers 2 Sinfonie Auferstehungssinfonie 1924 brachte er mit dem Mannerchor und dem von ihm gegrundeten Hannoverschen Konzertchor der spateren Singakademie Pfitzners romantische Kantate Von deutscher Seele zur hannoverschen Erstauffuhrung 6 Tatigkeit am Leipziger Opernhaus Bearbeiten Im Jahr 1938 bekam Stieber eine Stelle als Dramaturg musikalischer Berater und Kapellmeister an der Stadtischen Oper Leipzig Ausserdem war er fur die Komposition von Buhnen und Schauspielmusiken zustandig etwa Gutenberg in Mainz Der Schauspieldirektor Der Mumanz und Madame Devrient Stieber wurde ferner Nachfolger von Gustav Wohlgemuth beim Leipziger Mannerchor 1941 reorganisierte er die Leipziger Singakademie und wurde deren Musikdirektor 9 Er komponierte in seiner Leipziger Zeit auch sinfonische Werke und Kantaten die u a unter der Leitung von Hermann Abendroth und Paul Schmitz im Gewandhaus aufgefuhrt wurden Die Urauffuhrung seiner Oper Der Dombaumeister fand 1942 am Opernhaus Breslau statt 9 Stieber war kein Parteimitglied gehorte zum Freundeskreis des Leipziger Oberburgermeisters und Widerstandskampfers Carl Friedrich Goerdeler 10 Er verstand sich als Spatromantiker Nach Gert Richter 1986 pragten burgerliche christlich humanistische Traditionen seine Tatigkeit Stiebers Werke sind von hohen moralischen Normen getragen Er liess sich nicht von nationalsozialistischer Idee korrumpieren oder in seinem Ethos bedrangen 11 Stieber vertonte nationalsozialistische Jubeltexte wie Harry Waibel 2011 darstellte 12 Grundungsdirektor der Musikhochschule Halle Bearbeiten Hauptartikel Staatliche Hochschule fur Theater und Musik Halle nbsp Ehemalige Staatliche Hochschule fur Theater und Musik in Halle 2017 Im Juni 1946 beauftragt von der sowjetischen Militaradministration grundete er 1947 13 u a gemeinsam mit Max Schneider Walther Davisson Bronislaw von Pozniak und Sigfrid Grundeis die Staatliche Hochschule fur Theater und Musik in Halle die er bis 1948 leitete Von 1948 bis 1955 war er Professor und Leiter der Meisterklassen fur Komposition Dirigieren und Operndramaturgie Nach der Umwandlung in ein Schulmusikinstitut 1955 wurde er emeritiert war aber als Senatsmitglied und Abteilungsleiter fur die Facher Komposition und Theorie weiterhin am Institut tatig 10 Zu seinen Schulern gehorten u a Fritz Ihlau und Manfred Weiss Daneben baute er als musikalischer Leiter von 1948 bis 1953 die Robert Franz Singakademie in Halle wieder auf 10 Gastdirigate fuhrten ihn u a nach Prag Frankfurt am Main Lubeck Hannover und Leipzig Eine Einladung zur Musik Olympiade 1951 nach Salzburg schlug er indes aus 1952 nahm er als Gast der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien am 1 Internationalen Musikkongress teil Er wurde Juror beim Solistenwettbewerb der Gesellschaft Das Niederrheinische Chormusikfest in Monchengladbach berief ihn in deren Ehrenausschuss Stieber war ferner Mitglied der Richard Strauss Gesellschaft und der Gesellschaft fur Musikforschung Im Auftrag der Leipziger Musikhochschule nahm er musikdramaturgische Forschungen an Opernwerken der Gegenwart vor Ausserdem war er u a in der Kommission fur Musiktheater im Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR tatig fur den er auch Gutachten anfertigte Stieber war Ehrenmitglied des Richard Wagner Verbandes und des Hannoverschen Manner Gesangs Vereins 14 Ausserdem war er fruchtbringend als Komponist tatig Sein Zwiegesprach fur Violine und Viola 1965 widmete er dem sowjetischen Violinvirtuosen David Oistrach der die Partitur wahrend eines Konzertes in Halle personlich entgegennahm Fur Saschko Gawriloff komponierte er das Violinkonzert D Dur 15 Auch befasste er sich musikalisch mit den Werken des Bildhauers Ernst Barlach So wurde er Mitglied der Barlach Gesellschaft und im Barlach Arbeitskreis im Kulturbund der DDR 16 Stieber verstarb 1969 an einer Lungenentzundung in Halle 14 Werke BearbeitenHans Stiebers Werke werden im Stieber Archiv in der Stadtbibliothek Hannover und als teilweise erschlossener Teilnachlass bearbeitet von Gert Richter 17 in der Bibliothek der Stiftung Handel Haus der Stadt Halle aufbewahrt Zu seinem Œuvre gehoren musikdramaturgische Werke wie Opern Kammeropern und Singspiele Vokalwerke inklusive Chorsinfonik sowie Orchester und instrumentale Kammermusikwerke Ausserdem war er Autor mehrerer Buhnenschauspiele Der Sonnensturmer 1921 Heilig Land 1925 Der Eulenspiegel 1936 Der Dombaumeister 1942 Rubezahls Brautfahrt 1944Preise Bearbeiten1961 Kunstpreis der Stadt Halle anlasslich ihrer 1000 Jahr Feier 10 1965 Handel Preis des Rates des Bezirkes Halle 14 Hans Stieber Preis Bearbeiten Hauptartikel Hans Stieber Preis Im Rahmen der Hallischen Musiktage wurde ab 1977 postum auf Vorschlag des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR der Hans Stieber Preis verliehen 14 Literatur BearbeitenHermann Abert Hg Illustriertes Musik Lexikon J Engelhorns Nachf Stuttgart 1927 Ingrid Bigler Marschall Deutsches Theater Lexikon Biographisches und bibliographisches Handbuch Band 4 Singer Tzschoppe Begrundet von Wilhelm Kosch Saur Munchen u a 1998 ISBN 3 907820 30 4 S 2344 Sigrid Fritzlar Stieber Hans In Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR Band 2 Maassen Zylla Saur Munchen 1997 ISBN 3 598 11177 0 S 898f Walther Killy Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche biographische Enzyklopadie Band 9 Schmidt Theyer 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Saur Munchen 2005 ISBN 3 598 23299 3 S 540 Erich H Muller Hg Deutsches Musiker Lexikon W Limpert Verlag Dresden 1929 Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 Gert Richter In Memoriam Hans Stieber In Handel Hausmitteilungen 1 1999 S 37 41 Klaus Schneider Hans Stieber Lebensdaten Werkverzeichnis Bibliographie In Hannoversche Geschichtsblatter NF 26 1972 3 4 S 199 215 Horst Seeger Musiklexikon In zwei Banden Band 2 L Z Deutscher Verlag fur Musik VEB Leipzig 1966 S 449 Hugo Thielen Stieber Hans In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 605 Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR Komponisten und Musikwissenschaftler der Deutschen Demokratischen Republik Kurzbiographien und Werkverzeichnisse Verlag Neue Musik Berlin 1959 S 182f Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 325 Manfred Weiss Hallische Musikgeschichte Erinnerungen an Hans Stieber In Handel Hausmitteilungen 3 2000 S 31 33 Horst Seeger Opern Lexikon Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1978 Lizenz Nr 414 235 15 78 Stieber Hans S 523Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Stieber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Stieber in der Deutschen Digitalen Bibliothek Hans Stieber im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Eintrag zu Hans Stieber in Kalliope Hans Stieber und Hans Stieber Preis beim Landesverband Sachsen Anhalt Deutscher Komponisten e V Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Klaus Schneider Hans Stieber Lebensdaten Werkverzeichnis Bibliographie In Hannoversche Geschichtsblatter NF 26 1972 3 4 S 199 215 hier S 201 Paul Stieber glass portal homepage t online de abgerufen am 11 Marz 2019 Hugo Thielen Stieber Hans In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 605 a b c Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 8 Hochschule fur Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig Archiv A I 1 8622 Studienunterlagen a b c d Klaus Schneider Hans Stieber Lebensdaten Werkverzeichnis Bibliographie In Hannoversche Geschichtsblatter NF 26 1972 3 4 S 199 215 hier S 202 Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Band 6 Rasa Sutton 4 erweiterte und aktualisierte Auflage Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 11598 9 S 4539 Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 10 a b Klaus Schneider Hans Stieber Lebensdaten Werkverzeichnis Bibliographie In Hannoversche Geschichtsblatter NF 26 1972 3 4 S 199 215 hier S 202f a b c d Klaus Schneider Hans Stieber Lebensdaten Werkverzeichnis Bibliographie In Hannoversche Geschichtsblatter NF 26 1972 3 4 S 199 215 hier S 203 Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 6 Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 325 Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 12 a b c d Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 15 Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 13 Gert Richter Katalog zu den Sammlungen des Handel Hauses in Halle Teil 9 Nachlasse und Teilnachlasse Teil H 1 Teilnachlass Hans Stieber Handel Haus Halle an der Saale 1986 S 14 Archivbestande in der Bibliothek der Stiftung Handel Haus Memento des Originals vom 5 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www haendelhaus de haendelhaus de abgerufen am 10 Marz 2019 Direktoren der Staatlichen Hochschule fur Theater und Musik Halle Hans Stieber 1947 1948 Bernhard Bennedik 1949 1952 Alfred Hetschko 1952 1955 Normdaten Person GND 117244635 lobid OGND AKS LCCN n2003083326 VIAF 3243551 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stieber HansALTERNATIVNAMEN Stieber Hans Albert Oskar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist Dirigent und GeigerGEBURTSDATUM 1 Marz 1886GEBURTSORT Naumburg Saale STERBEDATUM 18 Oktober 1969STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Stieber amp oldid 237455084