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Willisau in der Regionalmundart Wilisou ˈʋɪlɪsɔˑʊ 6 ist eine Kleinstadt und Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Luzern Sie ist Sitz eines der vier Luzerner Bezirksgerichte WillisauWappen von WillisauStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Luzern Luzern LU Wahlkreis WillisauBFS Nr 1151i1f3f4Postleitzahl 6126 Daiwil 6130 Willisau 6132 Rohrmatt 6142 GettnauUN LOCODE CH WSUKoordinaten 642072 219019 47 12083 7 993053 557 Koordinaten 47 7 15 N 7 59 35 O CH1903 642072 219019Hohe 557 m u M Hohenbereich 529 1071 m u M 1 Flache 47 22 km 2 Einwohner 9108 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 193 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 13 9 31 Dezember 2022 4 Stadtprasident Andre Marti FDP Website www willisau chObertor Willisau Obertor WillisauLage der GemeindeKarte von WillisauwwDie heutige Gemeinde entstand am 1 Januar 2006 aus einer Fusion der beiden bisherigen Gemeinden Willisau Stadt und Willisau Land nachdem deren stimmberechtigte Einwohner am 25 Januar 2004 den Zusammenschluss zur Stadt Willisau beschlossen hatten Seit dem 1 Januar 2021 ist Gettnau auch Teil der Gemeinde Wilisau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 2 1 Sprachen 2 2 Religionen Konfessionen 2 3 Herkunft Nationalitat 3 Geschichte 3 1 Ortsname 3 2 Ereignisgeschichte 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Kantonsratswahlen 4 3 Nationalratswahlen 4 4 Wappen 5 Schulen amp Sportanlagen 6 Verkehr 7 Sehenswurdigkeiten 7 1 Rathaus 7 2 Pfarrkirche 7 3 Obertor 7 4 Untertor 7 5 Alte Stadtmuhle 7 6 Ursprungshaus der Willisauer Ringli 7 7 Muligass 2 7 8 Spittel 7 9 Brunnen 7 9 1 Unterer Brunnen 7 9 2 Mittlerer Brunnen 7 9 3 Oberer Brunnen 7 10 Heiligblut Kapelle 7 11 Ehemaliges Schulhaus Willisau Land 7 12 Landvogteischloss 7 13 Burghugel mit St Niklausen Kapelle 8 Kultur und Brauchtum 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Die Anziwigger durchfliesst Willisau bei der Heiligblut KapelleDie Stadt Willisau liegt im Luzerner Hinterland am Rande der nordlichen Auslaufer des Napfs am Zusammenfluss von Buch und Enziwigger Um die historische Altstadt entstanden in den vergangenen 40 Jahren diverse neue Quartiere Willisau ist mit seinen 4 118 Hektaren und seinen rund 7 600 Einwohnern flachen und einwohnermassig die grosste Gemeinde im Wahlkreis Willisau Das Gemeindegebiet ist Teil des so genannten Inneren Willisauer Berglands das gegen Norden durch das Quertal Huttwil Gettnau Alberswil begrenzt wird Die Gemeinde erstreckt sich zum grossten Teil uber die nordlichen Auslaufer des Napfs und stosst gleichzeitig an das sich offnende obere Wiggertal Die Landschaft ist zur Hauptsache durch die unverwechselbaren besonderen Eigenschaften der Napfabdachung gepragt Sie besteht aus Eggen und Krachen bzw ausgedehnten Hugelzugen mit steilen oder sanften Abhangen und wasserreichen schmaleren oder breiteren Talboden Recht gross sind die Hohenunterschiede innerhalb der Gemeinde Der hochste Punkt der Gemeinde befindet sich nahe der Chaltenegg auf 1071 m u M der tiefste nahe dem Weiler Wydenmuhle auf 529 m u M Neben dem historischen Stadtchen und seiner Agglomeration gibt es noch weitere Siedlungen in der Gemeinde So die Weiler Daiwil an der Hauptstrasse Willisau Menznau Schulen auf halbem Weg zum Menzberg 797 m u M Rohrmatt Ostergau und Kappelimatt Zudem gibt es unzahlige Bauernhofe uber das ganze Gemeindegebiet verteilt Die Stadt Willisau grenzt an Alberswil Ettiswil Grosswangen Hergiswil bei Willisau Luthern Menznau Ufhusen und Zell Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerungszahl des Stadtchen Willisau blieb trotz des mittelalterlichen Stadtrechts uber lange Zeit eher gering 1798 nur 970 Einwohner Der grosse Teil der Bevolkerung wohnte allerdings nicht innerhalb der Stadt sondern ausserhalb in kleinen Siedlungen und zahlreichen Einzelgehoften Infolge Abwanderung und Landflucht nahm die Bevolkerung von 1880 bis 1900 ab Nach dem Bevolkerungstiefstand von 1900 gab es mehrere Wachstumsphasen so dass die Einwohnerzahl markant angewachsen ist 1900 2020 88 2 Trotz des starken Wachstums im Stadtchen Willisau auf uber 3000 Einwohner lebt auch heute noch die Mehrheit der Einwohnerschaft in einem landlichen Umfeld Quellen Volkszahlungen in der Schweiz vor 1850 7 Bevolkerungsentwicklung der Gemeinden 1850 2000 8 2010 ESPOP 2020 STATPOP heutiges Gemeindegebiet Sprachen Bearbeiten Die Alltagssprache ist das schweizerdeutsche Luzerndeutsch eine hochalemannische Mundart Religionen Konfessionen Bearbeiten In fruheren Zeiten war die gesamte Bevolkerung Mitglied der romisch katholischen Kirche Heute Stand 2000 gibt es 81 romisch katholische und 8 9 evangelisch reformierte Christen Die Katholiken gehoren kirchenrechtlich dem Bistum Basel beziehungsweise staatsrechtlich der Katholischen Kirche im Kanton Luzern an die Reformierten der Evangelisch Reformierten Landeskirche des Kantons Luzern Daneben findet man 2 8 Muslime sowie 7 3 Angehorige anderer nichtchristlicher Religionen oder Konfessionslose Die Muslime sind meist albanischer kurdischer und turkischer Herkunft die Minderheit der Angehorigen anderer Religionen fast ausschliesslich Hindus tamilischer Abstammung aus Sri Lanka Im Jahr 2022 gehorten laut Berechnungen des Bundesamts fur Statistik 69 7 der Bevolkerung zur Katholischen Kirche und 7 5 zur Evangelisch Reformierten Landeskirche des Kantons Luzern Die Zahl der Konfessionslosen und Muslime ist seit der letzten Volkszahlung 2000 stark gewachsen Zusammen mit Christen ausserhalb der Landeskirchen und weiteren nichtchristlichen Glaubensgemeinschaften stellen sie 22 8 der Einwohnerschaft Herkunft Nationalitat Bearbeiten Ende 2019 zahlte die Gemeinde 8 970 Einwohner Davon waren 7 791 Schweizer Staatsangehorige und 1 179 13 1 Menschen anderer Staatsangehorigkeit Die grossten Zuwanderergruppen kommen aus Deutschland 167 Menschen dem Kosovo 147 Portugal 55 Italien 54 Nordmazedonien 52 Serbien 49 Polen 33 der Slowakei 21 der Turkei 18 und Osterreich 17 9 10 Geschichte Bearbeiten nbsp Luftbild 1949 Ortsname Bearbeiten Der Name geht wahrscheinlich auf ein althochdeutsches Willinis ouwa zuruck was Au des Willin bedeutet 11 Der Volksmund kennt eine volksetymologische Erklarung Der Sage nach bauten zwei Bruder eine Stadt und als sie fertig war fragte der eine den andern wie sie heissen solle worauf dieser zur Antwort gab Mir isch glych wi d s duu witt will i s ou Mir ist es gleich wie du es willst will ich es auch 12 Ereignisgeschichte Bearbeiten Fur das Jahr 893 ist eine alemannische Hofsiedlung Cozeriswilare heute Gesserswil im Willisauer Bergland aktenkundig Die erstmalige Erwahnung des Ortes Willineshouwo datiert auf 1101 In den Jahren 1302 und 1303 errichteten die Freiherren von Hasenburg an Stelle des bisherigen Pfarrdorfes ein befestigtes Zentrum Im Jahr 1330 erhielt Willisau das Recht zur Abhaltung von Jahr und Wochenmarkten 1367 wurden die Grafen von Aarberg durch Heirat Willisauer Stadtherren Im Guglerkrieg 1375 liess Herzog Leopold die noch schlecht bewehrte Kleinstadt abbrennen 1386 befahl Herzog Leopold III beim Auszug aus Willisau die erneute Vernichtung der Stadt vor der Schlacht bei Sempach nbsp Willisau im 17 Jahrhundert Kupferstich Merian Am linken Rand der Burghugel mit der St Niklausen Kapelle hinter dem Stadtchen die noch unbebaute Flur der GeissburgIm Jahr 1407 verkauften die Nachfahren der Hasenburger die Stadt und Grafschaft Willisau an die Stadt Luzern Die lukrative Landvogtei Willisau war vier Jahrhunderte Teil des Stadtstaates Luzern 1471 wurde Willisau durch einen Stadtbrand zerstort Im Jahre 1512 erhielt die Stadt von Papst Julius II eigens einen wertvollen Juliusbanner fur die 1508 1510 im Grossen Pavier Feldzug geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen 13 Im Jahr 1704 brannte ein Grossteil der Stadt zum vierten Mal ab Im Gefolge der Staatsumwalzung verlieren die Stadtburger 1798 ihre Vorrechte Die Steuerbezirke Stadt und Kirchgang ausserhalb der Stadt wurden zu Munizipalitaten Im Jahr 1803 erklarte die Mediationsregierung die Munizipalitaten Stadt und Landschaft zu eigenstandigen Gemeinden Ab 1990 verstarkten Willisau Stadt und Willisau Land ihre Zusammenarbeit und losten immer mehr Aufgaben gemeinsam Am 25 Januar 2004 wurde uber die Vereinigung der Gemeinden Willisau Stadt und Willisau Land abgestimmt Bei einer hohen Stimmbeteiligung 80 Willisau Stadt 81 Willisau Land wurde die Vorlage deutlich angenommen Auf den 1 Januar 2006 fusionierten die beiden Gemeinden Willisau Land und Willisau Stadt zur Stadt Willisau Willisau in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts nbsp Oberer Brunnen beim Obertor nbsp Unterer Brunnen beim Untertor nbsp Kirchenplatz beim Obertor nbsp Mittlerer Brunnen zur Weihnachtszeit nbsp Holzverarbeitung Kung Platten an der Menznauerstrasse mit Dampflokomotive im HintergrundPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Stadtrat Willisau besteht aus funf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt 14 15 Andre Marti FDP Stadtprasident Daniel Bammert CVP Stadtammann Delegierter Stadtrat Sabine Buchli Rudolf FDP Stadtratin Pius Oggier CVP Stadtrat Irma Schwegler Graber SP Stadtratinmit Guido Solari 16 Stadtschreiber Philipp Dobmann Stadtschreiber SubstitutKantonsratswahlen Bearbeiten Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wahleranteile in Willisau Mitte mit JMitte und Mitte60 32 18 FDP 24 38 SVP 22 25 SP 10 78 Grune 7 05 und glp 3 37 17 Nationalratswahlen Bearbeiten Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wahleranteile in Willisau CVP 33 8 SVP 24 8 FDP 19 6 SP 9 2 Grune 7 7 glp 3 7 18 Wappen Bearbeiten Das Wappen der Gemeinde Willisau zeigt auf gelbem Grund einen steigenden roten Lowen mit blauen Krallen Die Farben des Wappenschildes sind gelb und rot 19 Schulen amp Sportanlagen BearbeitenAuf dem Schlossfeld oberhalb des Stadtchens befinden sich weitlaufige Schul und Sportanlagen Neben der Volksschule 1 9 Klasse aufgeteilt auf die Schulanlagen Schloss und Schlossfeld befinden sich die Kantonsschule Gymnasium und WMS und die Berufs und Gewerbeschule auf demselben Areal Die Sportanlage bietet funf Rasenplatze eine 400 m Rundbahn drei Hartplatze neun Turnhallen davon zwei Dreifachhallen sowie ein Hallenbad Daneben gibt es noch das Freizeitzentrum Willisau mit einer Tennishalle und einem Tennisplatz Dazu gehort auch eine Minigolfanlage ein Fitnesscenter eine Squashhalle eine Sauna mit Dampf und Sprudelbad sowie einem Restaurant Die beiden Kindergarten befinden sich im Pfarreiheim und an der Menzbergstrasse Die Heilpadagogische Sonderschule ist derzeit zweigeteilt Der Neubau in unmittelbarer Nahe zum Schloss bildet das Hauptgebaude weitere Raume befinden sich in einem Gebaude am Schutzenrain Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Willisau Stationsgebaude 1997 Willisau liegt an der Bahnstrecke Luzern Langenthal Verantwortlich fur den Betrieb ist die BLS AG Daneben bestehen die Buslinien Willisau Ettiswil Sursee Linie 60 063 Willisau Schotz Nebikon Dagmersellen Linie 60 271 Willisau Hergiswil Hubeli Linie 60 272 und ab dem 15 Dezember 2019 die Buslinie Willisau Nebikon Altishofen Dagmersellen Industriepark Wiggertal Express Linie 60 277 Willisau liegt an der Hauptstrasse Dagmersellen Wolhusen Luzern Seit 1999 wird das Zentrum vom Durchgangsverkehr umfahren Die nachstgelegenen Autobahnanschlusse sind ostlich an der Autobahn A2 Dagmersellen in 11 km und Sursee in 13 km Entfernung Die Autostrasse K10 Richtung Luzern fuhrt 13 km sudlich von Willisau durch Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Willisau Rathaus Bearbeiten Es wurde nach dem Stadtbrand von 1704 als Kaufhaus mit Schaal Metzgerei Korn und Tuchlaube erbaut das Willisauer Ellenmass 63 cm ist beim Eingang angebracht das Erdgeschoss wurde bis 1956 als Schlachthaus heute als Burgersaal genutzt kurz nach 1800 wurde das aus dem Kloster St Urban stammende spatbarocke Schultheater eingebaut eines der altesten seiner Art in der Schweiz es besitzt einen wertvollen Buhnenvorhang seit 1887 war es als Rathaus im Besitz der Korporation Stadt Willisau Name noch fraglich befindlich 1989 ging es durch Schenkung an die Einwohnergemeinde Willisau Stadt uber wurde 1989 1991 vollstandig restauriert wobei man das alte Theater im Estrich neu installierte In den Jahren 1991 bis 2005 diente das Rathaus der Stadtverwaltung als Gemeindehaus und danach den Schulischen Diensten Am Boden des Rathausplatzes ist ein Motiv keltischer Herkunft das ein rituelles Feuerrad darstellt Pfarrkirche Bearbeiten 1805 bis 1810 auf einer dem Schlossrain vorgelagerten Terrasse aus Kalktuff erbaut ist die Pfarrkirche St Peter und Paul die grosste der Luzerner Landschaft Architekten sind die beiden bekannten Innerschweizer Kirchenbauer Josef Purtschert Pfaffnau und Josef Singer Luzern Archaologische Ausgrabungen bestatigen dass mindestens vier kleinere Vorgangerkirchen an gleicher Stelle gestanden hatten Die Grundung der ersten Pfarrkirche ist alter als diejenige der Stadt Der Kirchturm auch Heidenturm genannt stammt aus dem 13 Jahrhundert und ist der am besten erhaltene romanische Kirchturm des Kantons Luzern Der monumentale zweigeschossige Glockenturm entstand 1928 29 anlasslich einer Renovation und ist Ersatz fur einen zierlichen zu klein gewordenen Dachreiter Architekt dieses als architektonische Pionierleistung im Eisenbetonbau geltenden Entwurfs war Adolf Gaudy aus Rorschach Nach der umfassenden Restauration von 1991 bis 1997 weist der Bau heute den ursprunglichen Charakter einer klassizistischen Pfeilerhallenkirche auf Eindruckliche Altarbilder und Deckenfresken des Willisauer Malers Xaver Hecht und der suddeutschen Meister Josef Anton Mesmer und Johann Georg Vollmar elegante Stuckaturen des Vorarlbergers Johann Moosbrugger 20 Ansichten der Pfarrkirche Willisau nbsp Pfarrkirche vom Landvogteischloss aus gesehen nbsp Altar Pfarrkirche nbsp Innenansicht Pfarreikirche nbsp Pfarrkirche Ansicht Nordwest nbsp Kirchenplatz Chileplatz WillisauObertor Bearbeiten nbsp Obertor Willisau mit Oberen BrunnenBezeichnet auch als das nidre Tor weil es weniger hoch ist als das Untertor ursprunglich war es vermutlich gegen ein das Stadtchen hin offener Torturm der beim dritten Stadtbrand von 1471 teilweise eingeaschert und um 1550 mit Hilfe der luzernischen Obrigkeit wieder aufgebaut wurde es zeichnet sich aus durch einfache Befensterung mit hochrechteckigen Offnungen es diente auch als Kerker ist nur uber eine Leiter begehbar uber dem Portal befinden sich stadteinwarts zwei Lowen mit Luzerner und Willisauer Wappenschild seit 1886 ist es im Besitz der Korporation Stadt Willisau Name noch fraglich Untertor Bearbeiten nbsp Hauptgasse mit UntertorFruher auch Zytturm genannt wurde es beim grossen Stadtbrand von 1471 vernichtet unter Mithilfe des Rates von Luzern 1543 wieder aufgebaut bei der Feuersbrunst von 1704 wurde es im Gegensatz zum Obertor stark beschadigt gemass in der Turmkuppel gefundener Urkunde wurde es 1768 renoviert und 1805 neu gedeckt 1854 brach man es aber wegen Baufalligkeit ab 1980 wurde es dank einer Stiftung des Ehrenburgers Eugen Meyer nach alten Vorlagen mit vergrossertem Durchgang neu errichtet man baute die Turmuhr von 1544 und der Turmglocke von 1706 wieder ein heute ist es mit einem vielseitigen Glockenspiel akustisch bereichert Alte Stadtmuhle Bearbeiten Das Fundament stammt z T aus der Stadtgrundungszeit 1302 03 die Westfassade grosstenteils aus mittelalterlicher Stadtmauer 1585 wurde es als Holzanbau mit stadtseitiger Standerkonstruktion und liegendem Dachstuhl errichtet erreichte aber schon das heutige Gebaudevolumen der von der Wigger abgeleitete Muhlebach wurde auch bei Hauserbranden und Stadtgassenreinigungen eingesetzt 1918 1920 erneuerte man die Muhleneinrichtungen technisch und schuf die Fassade mit heutiger Fenstereinteilung bis 1989 wurde im Gebaude eine Muhle betrieben bis heute ist das Wasserrad mit Transmission noch vorhanden und kann in Betrieb genommen werden 1998 wurde das Gebaude von der Albert Koechlin Stiftung gekauft und vollstandig renoviert und von 2002 bis 2015 als Kulturzentrum genutzt seit 2016 wird das Haus von privater Eigentumerschaft als offenes Haus fur Innovation und Kultur betrieben mit Veranstaltungsraumen Seminarraumen Buro Coworking Space 21 Ursprungshaus der Willisauer Ringli Bearbeiten nbsp Cafe Amrein Chocolatier in WillisauDas Gebaude besteht aus zwei Ursprungshausern deren linkes von Leon Nordmann fur die Warenhaus Kette Manor gemietet wurde deren rechtes aber das Ursprungshaus der Willisauer Ringli ist um 1850 wurden solche zum ersten Male von Heinrich Maurer hergestellt das ursprungliche Rezept war ihm durch seine zweite Frau Martha Peyer Kochin auf Schloss Heidegg ubergeben worden 1880 wurde das Haus verpachtet und spater an Moritz Amrein Brugger verkauft 1924 wurden die beiden Hauser zu einem Geschafts und Wohnhaus umgebaut 1930 um ein Cafe erweitert und in Gebr Amrein amp Co umbenannt die Ringliproduktion wurde zuerst durch Walter Renggli Amrein spater dann durch Walter Renggli Schupbach und heute durch Michael Renggli Kurmann weitergefuhrt Muligass 2 Bearbeiten Dies ist das vermutlich alteste Haus von Willisau aufgrund einer Jahrringzahlung an Balken im Mauerwerk wurde es um 1340 an die Stadtmauer gebaut nach dem Stadtbrand von 1375 entstand ein zweiter Bau mit einem turmartigen an die Stadtmauer angefugten Einbau aus Mauerwerk vermutlich als feuersicherem Aufbewahrungsort der heutige Bau wurde als Standerbau mit holzernen Obergeschossen von 1471 bis 1472 errichtet das erste Obergeschoss besitzt eine spatgotische Decke das Haus uberstand den Stadtbrand von 1704 unversehrt 1991 restaurierte man es vollstandig 1994 entstand seine Fassade als eine Synthese zwischen Alt und Neu in ursprunglicher Farbe Spittel Bearbeiten Dieses wurde nach dem Brand von 1704 an der nach ihm benannten Spittelgass erbaut es diente als Pflegestation fur mittellose Kranken und Alten sowie als Waisenhaus und Herberge fur arme Leute bis 1961 wurde es als Altersheim genutzt im 19 Jahrhundert durch Einbezug des sudlich anschliessenden Hauses vergrossert die Gliederung der dreigeschossigen Fassade ist weitgehend ursprunglich 1995 96 wurde es vollstandig restauriert im Dachgeschoss sind noch vier holzerne Kammern erhalten darunter zwei Arrestzellen Brunnen Bearbeiten nbsp Oberer BrunnenDie Hauptgasse ist durch drei Brunnen um 1600 entstanden gegliedert fruher wurden sie auch vordere Brunnen genannt ihre Quellen waren innerhalb der Ringmauern am Schlossberg sie weisen die sehr seltene Form eines Siebenecks auf schon im 18 Jahrhundert existierten Brunnensaulen mit Statuen 1951 bis 1956 wurden sie inzwischen baufallig geworden vom einheimischen Steinmetz Gottlieb Kreiliger nach altem Riss und Mass neuerstellt seit den 1960er Jahren sind sie mit Bronzefiguren ausgestattet Unterer Brunnen Bearbeiten Kirchenpatron Paulus vom Luzerner Bildhauer Rolf Brem Mittlerer Brunnen Bearbeiten Madonna mit dem Kinde vom Luzerner Bildhauer Franco Annoni dieser Brunnen war vor 1950 noch achteckig Oberer Brunnen Bearbeiten Kirchenpatron Petrus vom Zurcher Bildhauer Eugen Hafelfinger Heiligblut Kapelle Bearbeiten nbsp Die ausserhalb des Obertors gelegene Heiligblut KapelleUrsprunglich eine holzerne Kapelle wurde sie 1497 in einen geosteten gotischen Steinbau umgewandelt 1674 gestaltete man sie in einen Renaissancebau mit offener toskanischer Vorhalle um sie weist drei figurenreiche holzerne Fruhbarockaltare auf sowie acht Olgemalde von 1684 mit der Grundungslegende 1854 wurde eine dekorative Holzdecke mit neutestamentlichen Szenen Aposteln und den Nebenpatronen der Kapelle eingebaut Die Heiligblut Legende ist folgende Es waren drei Spieler deren erster nachdem er sein ganzes Geld verloren hatte fluchend sein Schwert in die Luft stiess um den Leib Christi zu durchbohren worauf funf Blutstropfen auf den Tisch fielen der Gotteslasterer aber vom Teufel geholt wurde die beiden Anderen litten einen schrecklichen Tod Es war fruher ein stark besuchter Wallfahrtsort mit regionaler bis leicht uberregionaler Ausstrahlung ein Ablassfest mit Suhneprozession findet am zweiten Sonntag nach Pfingsten statt und erinnert an eine Freveltat vom 7 Juli 1392 Ehemaliges Schulhaus Willisau Land Bearbeiten Hierbei handelt es sich um einen auf Reprasentation ausgelegten Zweckbau im Jugendstil durch Landabtausch wurde er im Jahre 1907 auf Gebiet der Stadt Willisau erbaut der Vorgangerbau war eine markante Zehntenscheune auch Schutte genannt gewesen bis 1965 nutzte man es als Schulhaus in den 1970er Jahren wurde ein umfassender zeitgemasser Innenausbau zur Umnutzung als Verwaltungsgebaude vorgenommen im Treppenhaus findet man sehenswerte Hinterglasgemalde des aus einer Hergiswiler Familie stammenden Kunstmalers Josef Schwegler 1906 1987 Heute dient das Gebaude der Stadtverwaltung als Gemeindehaus Landvogteischloss Bearbeiten nbsp LandvogteischlossUrsprunglich war es nur ein offener Turm Chutzenturm genannt er war zur Abwehr in die Stadtmauer gebaut worden 1690 1695 wurde der Anbau eines Schlosses fur jeweiligen Landvogt von Willisau vorgenommen der Architekt ist unbekannt die Aussenwande weisen Sgraffitodekorationen die Innenraume reiche Stuckaturen von Giacomo Neuroni aus Riva San Vitale Grisaillenmalereien Schnitzereien Taferwerk kunstvollen Wand und Deckenmalereien aus dem Barock auf des Malers Francesco Antonio Giorgioli aus Meride 22 im ersten Obergeschoss befindet sich ein Bilderzyklus der Heiligblut Legende von 1638 1833 bis 1836 war es Lokal einer hoheren Schule unter dem deutschen Padagogen Friedrich Frobel dem Begrunder der Kindergarten spater wurde es als normales Schulhaus genutzt nach der Renovation von 1979 bis 1982 wurde die Hans Roelli Stube eingebaut erinnernd an den in Willisau geborenen Liedermacher Sanger und Dichter Spater diente es der Stadtverwaltung als Gemeindehaus Seit 2004 finden im Schloss Trauungen statt Im Jahre 2013 zog die Kindes und Erwachsenenschutzbehorde ins Schloss ein und loste das Bezirksgericht ab Burghugel mit St Niklausen Kapelle Bearbeiten Die Anlage mit der habsburgischen Burg Alt Willisau und einer Kapelle stammt aus dem Ende des 12 Jahrhunderts wurde 1321 den Hasenburgern verpfandet 1386 im Sempacher Krieg zerstort wobei die Burgkapelle vor der Zerstorung verschont blieb Diese war ursprunglich eine kleinere und niedrigere Kapelle mit romanischen Rundbogenfensterchen die alteste Glocke des Kantons Luzern mit einer hebraischen Inschrift ist die alteste des Kantons Luzern sie wurde um 1200 gefertigt im 14 Jahrhundert wurde sie neu erbaut Ende des 15 Jahrhunderts vergrossert wobei die alteste Malerei uber dem Chorbogen entstand aus dem 16 Jahrhundert stammt die Rankenmalerei im Chor und das grosse Wandbild mit dem Martyrium der Zehntausend Ritter auf der linken Seite 1655 entstand ein barockisierter Neubau mit den heutigen Fensteroffnungen dekorativen Weinranken in den Fensterleibungen und dem Portal mit schutzendem Vorzeichen und Empore Kultur und Brauchtum BearbeitenMit der Stadtgrundung im Jahre 1303 erhielt Willisau auch das Marktrecht Noch heute findet deshalb jeden letzten Donnerstag im Monat ein Markt im Stadtchen statt Auf dem Rathausplatz findet samstags jeweils der Bauernmarkt statt Willisau ist eine Fasnachtshochburg Jedes Jahr am Freitag nach dem Dreikonigstag wird die Fasnacht eroffnet und der Zunftmeister zieht mit den Guggenmusigen ins Stadtchen ein Am Sonntag vor dem Schmutzigen Donnerstag findet jeweils die Stadtlifasnacht statt Alle paar Jahre fuhrt die Karnoffelzunft ein internationales Narrentreffen durch Immer am Gudismontag steht der traditionelle Spruchliabend auf dem Programm Willisau ist traditionell katholisch gepragt Im Mai Juni finden an Fronleichnam und am Sonntag darauf am Willisauer Heilig Blut Fest grosse Prozessionen durch das Stadtchen und die umliegenden Gebiete statt Mit dabei sind jeweils die Herrgottsgrenadiere und die Corporis Christi Bruderschaft mit den Kanonieren die auf dem Schlossfeld Bollerschusse abfeuern Damit wird jeweils die Durchfuhrung der Prozessionen sowie die liturgischen Hohepunkte angekundigt Seit den 1970er Jahren wird immer Ende August Anfang September in Willisau das internationale Jazz Festival Willisau durchgefuhrt Jeweils am dritten Oktoberwochenende Samstag bis Montag findet im Stadtchen und auf dem Zehntenplatz die grosse Willisauer Kilbi Kirchweih statt Seit 1996 findet Anfang Dezember im Stadtchen ein Christkindlimart statt nbsp Fasnacht im historischen Stadtchen von Willisau nbsp Besucher des Weihnachtsgottesdienstes in der Pfarrkirche kehren heim nbsp Jazz Festival WillisauPersonlichkeiten BearbeitenIrene Brugger Hodel Musikerin und Schauspielerin Urs Buhler Sanger Mitglied der Band Il Divo Mathias Hecht 1980 Triathlet und Ironman Sieger Xaver Hecht Kirchenmaler Historienmaler und Portratist Thomas Kummer Kantonsrat Grune Dominik Mahnig Jazzmusiker Ruth Metzler Arnold 1999 2003 Alt Bundesratin Kurt Steinmann 1945 Altphilologe Niklaus Troxler 1947 Grafiker Veranstalter Jazz in WillisauLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Wilisow In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 37 Volltext Wikisource Willisau Gemeinde In Historisches Lexikon der Schweiz 4 November 2016 Waltraud Hirsch Willisau Stadt In Historisches Lexikon der Schweiz 4 November 2016 Waltraud Hirsch Willisau Land In Historisches Lexikon der Schweiz 4 November 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Willisau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Willisau Bundesamt fur Kultur Willisau im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde Memento vom 1 Januar 2015 im Internet Archive Standige Wohnbevolkerung Sprachatlas der deutschen Schweiz Band V 1a siehe auch ortsnamen ch Eingabe Willisau Martin Schuler Volkszahlungen in der Schweiz vor 1850 Bundesamt fur Statistik Bevolkerungsentwicklung der Gemeinden 1850 2000 Bilanz der standigen Wohnbevolkerung nach demographischen Komponenten institutionellen Gliederungen Staatsangehorigkeit und Geschlecht Bundesamt fur Statistik STAT TAB Auslandische Wohnbevolkerung nach Nationalitat Aufenthaltsstatus und Bevolkerungstyp LUSTAT Statistik Luzern Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 970 Josef Zihlmann Namenlandschaft im Quellgebiet der Wigger Die Hof und Flurnamen der Gemeinden Willisau Stadt Willisau Land und Hergiswil Comenius Hitzkirch 1984 S 420 Winfried Hecht Das Juliusbanner des zugewandten Ortes Rottweil In Der Geschichtsfreund Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz 126 7 1973 4 doi 10 5169 seals 118647 Stadt Willisau Politik Stadtrat In Stadt Willisau Stadt Willisau 29 Marz 2020 abgerufen am 5 Januar 2021 Stadt Willisau Zwei Neue und drei Bisherige PDF In Stadt Willisau CVP Kanton Luzern via Willisauer Bote 29 September 2020 abgerufen am 5 Januar 2021 Stadtkanzlei Abgerufen am 10 Juni 2022 englisch Kantonsratswahlen Starke der Parteien 2023 LUSTAT Statistik Luzern Bundesamt fur Statistik NR Ergebnisse Parteien Gemeinden INT1 In Eidgenossische Wahlen 2019 opendata swiss 8 August 2019 abgerufen am 1 August 2020 Wappenbeschreibung in der Gemeindeordnung vom 1 Januar 2021 abgerufen am 15 September 2022 kath kirche willisau ch Website der Stadtmuhle Willisau Abgerufen am 1 Juli 2019 Ursula Stevens Giacomo Neuroni In tessinerkuenstler ineuropa ch 2016 abgerufen am 29 Juli 2017 Politische Gemeinden im Wahlkreis Willisau Alberswil Altburon Altishofen Dagmersellen Egolzwil Ettiswil Fischbach Grossdietwil Hergiswil bei Willisau Luthern Menznau Nebikon Pfaffnau Reiden Roggliswil Schotz Ufhusen Wauwil Wikon Willisau ZellEhemalige Gemeinden Buchs Ebersecken Gettnau Kottwil Langnau bei Reiden Ohmstal Richenthal Uffikon Willisau Land Willisau StadtKanton Luzern Wahlkreise des Kantons Luzern Gemeinden des Kantons Luzern Normdaten Geografikum GND 7687037 6 lobid OGND AKS VIAF 247878167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willisau amp oldid 237876557 Geschichte