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Die Gleissenthaler sind ein oberpfalzer Adelsgeschlecht das zuerst als Ministeriale der Leuchtenberger in Erscheinung getreten ist Sie waren uber zwei Jahrhunderte 1270 1590 mit der Hofmark Doltsch begutert ebenso mit Dietersdorf 1301 1625 mit Zandt 1536 bis 1851 1 und auch mit Pullenried 1581 1643 Da sie zum Luthertum ubergetreten sind gingen sie zeitweise ihrer Besitzungen verlustig und haben sich auch in Sachsen ansassig gemacht Wappen der Gleissenthaler nach Siebmachers Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Beruhmte Familienmitglieder 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Nordgau wurde von Diepold von Giengen kolonisiert Vermutlich grundete er in diesem Zusammenhang den Ort Gleissenthal 1252 treten hier erstmals Ulrich Gottfried und Dietmar von Gleissenthal als Lehensleute der Landgrafen von Leuchtenberg auf 1346 und 1347 haben sie auch den Kaiser Karl IV unterstutzt Gottfried von Gleissenthal hat seine Besitzungen in Hohenthan heute ein Ortsteil von Barnau 1335 dem Abt Johannes III von Elbogen von dem Kloster Waldsassen geschenkt Ein Ulrich von Gleissenthal auf Dietersdorf ist aufgrund einer Fehde 1389 von Karl dem Hauzendorfer vermutlich in Tannesberg gefangen gehalten worden Am 16 Marz 1393 erhielt Ulrich von Gleissenthal vom Landgraf Albrecht I von Leuchtenberg 20 fl Entschadigung fur seine bei einer Fehde erlittenen Schaden Er hatte die Burghut von Parkstein inne und besass ausgedehnten Lehensbesitz zu Dietersdorf 1427 wurde Wilhelm von Gleissenthal von der Stadt Eger im Kampf gegen die Hussiten in den Dienst genommen Bei dem Bayerischen Krieg zwischen Markgraf Albrecht Achilles und dem Wittelsbacher Ludwig dem Reichen stand Niklas von Gleissenthal auf der Seite des letztlich siegreichen Wittelsbacher Herzogs von Bayern Landshut 1526 sind Michl Wilhelm Jorg und Utz Gleissenthal Inhaber des Landsassengutes Dietersdorf zugleich auch auf Doltsch genannt Georg Gleissenthaler hat am 9 Juli 1571 die lehensrechtliche Huldigung geleistet sein Nachfolger ist sein Sohn Hans Siegmund von Gleissenthal Hans Siegmund von Gleissenthal auf Dietersdorf stand fur vier Jahre im Dienst von Adam von Starhemberg Zwischen 1593 und 1599 kampfte er gegen die Turken Er hatte drei Bruder Hans Hans Georg 1622 bei Strassburg gefallen und Hans Lorenz der in Mahren unter Oberst Larolath kampfte dieser kaufte 1643 die Ode Menzelhof Auch gegen die Truppen des Peter Ernst II von Mansfeld scheint ein Gleissenthaler gekampft zu haben Mit Christoph Philipp von Gleissenthal ist die Linie zu Dietersdorf erloschen 1625 wird Dietersdorf an den katholisch gebliebenen Michael Hartung verkauft nbsp Wappen der Hartung nach Siebmachers WappenbuchDie Hofmark Doltsch ist ebenfalls mit der Familie der Gleissenthaler verbunden Der ersten Besitzer war Gottfried von Gleissenthal zugleich Burghuter von Parkstein ihm standen nach dem niederbayerischen Herzogsurbar von 1301 der Garbenzehnt von Doltsch zu Auch Berthold von Gleissenthal hatte Anspruch auf ein Geldreichnis von Doltsch Marquard von Gleissenthal wird 1337 als Pfarrer in Puchersreuth genannt Im Laufe des 15 Jahrhunderts wird aus Doltsch ein eigenstandiger Besitz der Gleissenthaler 1489 war Oswald von Gleissenthal auf Doltsch Mitglied des Lowlerbundes 1521 sind Wilhelm Gleissentahler 1525 Christoph Wolf Oswald Jorg und Utz Gleissenthaler die gebruder zu Teltsch als Landsassen der neu gegrundeten Jungen Pfalz eingetragen Wilhelm Gleissenthaler ist auch durch seinen Kinderreichtum bekannt er hatte acht Sohne und zwei Tochter sein Sohn Michael wurde Grunder der Linie Zandt der Gleissenthaler und ist 1697 von Kurfurst Max Emanuel in den Freiherrnstand erhoben worden 2 1532 ist Christoph von Gleissenthal Besitzer der Hofmark Pfleger von Barnau und zugleich Richter von Amberg sein Sohn ist der evangelisch gewordene Abt von Kloster Speinshart Johann Georg von Gleissenthal Von 1539 bis 1541 sind Wolf und Oswald als Christoffen seligen nachgelassenen sohne die Gleissenthaler hier eingetragen dann Oswald Gleissenthaler und ab 1550 Christof Gleissenthalers Erben Otto Wilhelm und Hans Georg von Gleissenthal waren von 1577 bis 1579 Mitglieder des Kurpfalzischen Rates in Regensburg 1590 verkauft Philipp von Gleissenthal die Hofmark an Hans Hieronimus Mendel von Steinfels In den Besitz von Pullenried kam 1581 Christoff von Gleissenthal 1585 und 1599 ist Pullenried im Besitz des Peter von Gleissenthal dann folgt 1613 Jacob Pangraz von Gleissenthal nach und 1622 Hanns Neidhard von Gleissenthal Dieser musste 1629 aus Glaubensgrunden das Land verlassen Nach seinem Tod fiel das Gut an seinen Bruder Wolf Peter von Gleissenthal der es 1643 an Melchior Reineck verkaufte 3 1540 tritt Michael von Gleissenthal der mit Magdalena von Nussberg verheiratet ist als Besitzer von Gutmaning auf Die Nussberger hatten diese Hofmark um 1500 erworben und Michael von Gleissenthal hat diese Hofmark erheiratet In der Zeit der Gegenreformation sind die Gleissenthaler dann ausser Landes gegangen um erst wieder nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1650 in den Besitz dieses Gutes zu kommen Georg Christoph von Gleissenthal hat die Hofmark dann 1656 an die Schrenck von Notzing weitergegeben 4 Michael von Gleissenthal erkauft um 1543 von Erasmus Wurmrauscher dessen Besitz in Schachendorf 1629 war die protestantische Familie zur Auswanderung gezwungen Der Besitz ging danach an Hans Ludwig Laiminger zu Albertsried dann 1631 an Matthias Rosenhammer auf den 1661 Albrecht Vischl folgte der Schachendorf 1680 an Christoph Seiz zu Wolfring verkaufte Uber dessen Witwe kam Schachendorf 1682 wieder an Johann Christoph von Gleissenthal Im Besitz der Familie blieb die Anlage nun fast durchgangig bis 1842 dann wurde sie an den Bayerischen Staat verkauft 5 nbsp Wappen der Gleissenthaler im Ortswappen von ZandtIm Gemeindewappen von Zandt findet man das Wappen der Gleissenthaler zusammen mit einer stilisierten Darstellung von Schloss Zandt Am 21 August 1536 erwirbt Michael von Gleissenthal auf Gutmaning von Georg von Turlingen Dorf und Hofmark Zandt 1539 stellt ihm der Regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen dafur einen Lehensbrief aus Die Lehensabhangigkeit vom Hochstift Regensburg blieb bis zur Sakularisation 1803 erhalten Zandt wurde von ihnen zwar mehrmals an andere Personen z B an die Schonsteiner an die Kagerer von Chameregg ubergeben aber darin werden Scheingeschafte zum Erhalt ihres Besitzes gesehen da sie wie bereits mehrmals angesprochen zum Protestantismus ubergetreten sind 6 Johann Ludwig von Gleissenthal wird am 1 Februar 1673 die Edelmannsfreiheit und damit auch die Jurisdiktion uber seine Guter zugestanden Anton Freiherr von Gleissenthal zu Zant wird Ende des 18 Jahrhunderts mehrmals in Prozessakten genannt 7 Maria Antonia Josepha Theresia von Gleissenthal 1764 1844 Tochter von Freiherr Joseph Anton Ludwig Xaver von Gleissenthal Herr zu Schachendorf war verheiratet mit Andreas von Moro einem ehemaligen Offizier in bayerischen Diensten und Inhaber des Landsassengutes Kager ab 1800 und zugleich der Hofmark Hof bei Cham Nach dem Tod ihres Mannes war Antonia von Moro Besitzerin der Hofmark Kager Antonia von Moro hatte eine Schwester namens Josepha welche mit dem Landrichter von Ruth in Landau verheiratet war und einen Bruder Freiherr Anton von Gleissenthal auf Zand Sohn Schachendorf und Thal l ersdorf 8 Heinrich von Gleissenthal auf Zandt 1807 war Kommandant der Veste Oberhaus bei Passau Sein Sohn Anton von Gleissenthal beteiligte sich als 17 jahriger Fahnrich am Krieg 1870 gegen Frankreich Sein Bruder Heinrich von Gleissenthal war Leutnant im Ersten Weltkrieg Schloss Zandt blieb bis 1851 im Familienbesitz Danach verlegte sie ihren Wohnsitz nach Munchen wo noch heute Familienmitglieder leben z B ist Ilse Freifrau von Gleissenthal Studienratin fur Mathematik und Physik Heinrich Freiherr von Gleissenthal ist Geistlicher Rat und Johann Lepschy Freiherr von Gleissenthal promovierter Chemiker an der Bayerischen Landesanstalt fur Bodenkultur und Pflanzenbau 9 nbsp Wilhelm von Gleissenthal 1835 als StudentIn Siebmachers Wappenbuch werden die Gleissenthaler auch als Uradel von Meissen bezeichnet 10 Dafur lassen sich einige Belege finden So wird der Amtmann Heinrich von Gleissenthal 1554 als Besitzer von Schloss Grafenhainichen genannt 11 Er wird als Thumprobst zu Merseburg Thumherr zu Zeitz Meissen und Wurzen Obersteuereinnehmer Amtshauptmann zu Schonberg und kursachsischer Geheimer Rat bezeichnet Ab dem 4 Oktober 1554 ist er auch im Besitz von dem Gut Muldenstein hier folgen am 14 November 1586 bis 1588 die Bruder Sigmund Heinrich Georg und Adolph von Gleissenthal nach 12 Seine Tochter Magdalene von Gleissenthal 22 Marz 1671 ist die dritte Ehefrau des Wolff Siegfried von Kotteritz hochfurstlich Anhalt Zerbstischer Premierminister 1667 13 Hans Casper von Gleissenthal hat 1624 das Gut Collm von Burggraf Truchsess von Walzhausen gegen sein Gut Sonnenberg im Rastenburgischen eingetauscht 1676 kaufte dieses Gut die Witwe des Erhard von Rodern 14 Andreas von Gleissenthal war 1636 kursachsischer Rittmeister und war vor Hall von dem feinde geschossen geworden er wurde im Dom von Halle begraben 15 Wappen BearbeitenDas gevierte Wappen von 1667 ist in Feld 1 unter schwarzem Schildeshaupt silber in 2 und 3 schwarz in 4 uber schwarzem Schildesfuss silber alle Felder ohne Bild Auf den zwei Helmen mit schwarz silbernen Decken rechts der einwarts gekehrte Rumpf einer schwarz gekleideten gekronten Jungfrau mit fliegendem Haar zwischen zwei schwarzen Buffelhornern je belegt mit einer von Silber und Schwarz in drei Reihen geschachten Spange Auf dem linken Helm auf einem flachen silbernen Hut mit breitem schwarzen Aufschlag ein wie der Schild bezeichneter geschlossenen Flug 16 Beruhmte Familienmitglieder BearbeitenJohann Georg von Gleissenthal 1507 1580 Abt von Kloster Speinshart und Viztum der Oberen PfalzWilhelm Freiherr von Gleissenthal 1814 1894 Koniglich bayrischer Bezirksforster Mitglied des Corps BavariaLiteratur BearbeitenIm Land der Ahrenmanner Heimat Haberland Gemeinde Kirchendemenreuth Kirchendemenreuth 2006 ISBN 3 00 020506 3 S 65 69 und 121 125 Otto Titan von Hefner Gustav Adelbert Seyler Die Wappen des bayerischen Adels Repro J Siebmacher s grosses Wappenbuch II Band Nurnberg 1856 Band 22 Bauer amp Raspe Neustadt an der Aisch 1971 ISBN 3 87947 022 7 S 36 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1978 ISSN 0435 2408 S 149 150 Einzelnachweise Bearbeiten Emma Mages Bearbeitung Gemeinde Zandt Haus der Bayerischen Geschichte abgerufen am 16 Dezember 2019 Otto Titan von Hefner Gustav Adelbert Seyler 1971 S 36 Emma Mages Oberviechtach In Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 61 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1996 ISBN 3 7696 9693 X S 124 Digitalisat Max Piendl Das Landgericht Cham Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Reihe I Altbayern Heft 8 Munchen 1955 DNB 453774431 S 39 Mitte Digitalisat abgerufen am 11 Dezember 2019 Eintrag zu Schachendorf in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Max Piendl Das Landgericht Kotzting Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Reihe I Altbayern Heft 5 Munchen 1953 DNB 453774458 S 44 Mitte Digitalisat abgerufen am 11 Dezember 2019 Baron von Gleissenthal auf Zandt gegen die Dorfgemeinde Rissing wegen Weiderechts In Findmitteldatenbank Staatliche Archive Bayerns abgerufen am 16 Dezember 2019 1 BayHStA Munchen Adelsmatrikel Freiherrn von Gleissenthal G 10 Nr 419 2 Baierische Nationalzeitung 1812 S 924 Todesanzeige fur die Mutter Theresia v G 6 September 1812 Unterzeichnet von Freiherr Anton v G auf Zand Sohn Schachendorf und Thal l ersdorf Antonia von Moro Tochter Josepha v Rudt Tochter 3 v Rudt war Landrichter zu Landau Munchener politische Zeitung 1815 Beilage Nr 208 Angela Buchfelder 850 Jahr Feier bei weiss blauem Himmel und blaublutigem Besuch in Gleissenthal Hier ist das Ambiente stimmig In Onetz 25 Juni 2001 abgerufen am 16 Dezember 2019 Otto Titan von Hefner Gustav Adelbert Seyler 1971 S 36 Das sachsische Amt Grafenhainichen abgerufen am 16 Dezember 2019 Chronik von Muldenstein abgerufen am 16 Dezember 2019 Wolff Siegfried von Kotteritz abgerufen am 16 Dezember 2019 Kirchspiel Petersdorf Colm abgerufen am 16 Dezember 2019 Franz Jager Was erzahlen Inschriften uber die Geschichte der Stadt Halle abgerufen am 16 Dezember 2019 Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe 1978 S 149 150 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleissenthal Adelsgeschlecht amp oldid 234121207