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Die Geschichte der Stadt Iserlohn beschreibt den Wandel Iserlohns von einer kleinen Siedlung im nordwestlichen Sauerland uber eine Festungsstadt im Mittelalter hin zur grossten Stadt des Sauerlands Erste Siedlungsfunde sind ca 1500 Jahre alt die Stadtrechte wurden vor fast 800 Jahren verliehen Die Stadt in ihren heutigen Ausmassen besteht seit 1975 als zahlreiche Gebiete eingemeindet wurden und sich die Einwohnerzahl in etwa verdoppelte Im Mittelalter war Iserlohn Grenzstadt der Grafschaft Mark und wurde daher zur Festung ausgebaut Metallfunde im nahen Umland fuhrten zu industriellen Fortschritten in der Neuzeit Die Industrie war insbesondere im 19 Jahrhundert Wachstumsmotor der Region und brachte Iserlohn an die Spitze der westfalischen Stadte Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine geschichtliche Entwicklung 1 1 Vorgeschichte der Gegend 1 2 Stadtentstehung und Wachstum 12 18 Jahrhundert 1 3 Iserlohn als Industriemetropole 18 19 Jahrhundert 1 4 Die Stadt im 20 und 21 Jahrhundert 2 Eingemeindungen 3 Einwohnerentwicklung 4 Religionen 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenAllgemeine geschichtliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Stadtansicht um 1750 Kupferstich von J H Giese Vorgeschichte der Gegend Bearbeiten Die altesten menschlichen Spuren stammen aus der mittleren Altsteinzeit vor etwa 42 000 Jahren Auf dem Oestricher Burgberg und in der darunter liegenden Martinshohle wurden Gerate aus Feuerstein und Kieselschiefer entdeckt Auf der Grurmannsheide gab es Funde aus der Endaltsteinzeit und der Mittelsteinzeit in grosser Zahl Diese Funde lassen aber noch nicht auf eine dauerhafte Besiedlung der Gegend in dieser Zeit schliessen Die Iserlohner Hohlen boten uber Jahrtausende Mensch und Tier Schutz und in vielen Hohlen wurden bei Ausgrabungen Knochen von fruhzeitlichen Tieren gefunden in der nicht mehr zuganglichen Martinshohle auch menschliche Knochen Auch in der Grurmannshohle stiess man auf menschliche Spuren in Form von Mikrolithen Ab der Jungsteinzeit ab 4 500 v Chr war der Iserlohner Raum besiedelt Neben dem bedeutendsten Fundort Iserlohns dem Burgberg in Oestrich sowie auf der Grurmannsheide sind auch Funde in Droschede Summern Hennen sowie auf dem Honsel dem Schalk und dem Stubbeken dieser Epoche zuzuordnen Gerate fur den Ackerbau Beile aus Grauwackenquarzit und Breitkeile gehorten zu diesen Funden Aus der Bronzezeit sind Entdeckungen in Summern 1 ein Silexdolch von der Seiler bronzene Waffen in der Spaltenhohle und in der Martinshohle Becher hervorzuheben Aus der germanischen Zeit sind einige Schmuckfunde zu nennen am Burgberg 5 Jahrhundert und der Droscheder Hardt 6 7 Jahrhundert Ein grosser Teil der Funde aus Grurmannsheide vom Burgberg und aus der Spaltenhohle sind im Museum fur Ur und Fruhgeschichte im Wasserschloss Werdringen in Hagen zu besichtigen Siedlungsspuren im Lagertal lassen auf eine dauerhafte Besiedlung des Innenstadtbereichs ab dem 6 Jahrhundert n Chr schliessen Das alteste Gebaude der Stadt die Pankratiuskirche wurde im spaten 10 Jahrhundert erbaut und wahrscheinlich 985 geweiht 1059 wurde in einer Urkunde des Klosters Liesborn eine Siedlung erwahnt womit moglicherweise das heutige Iserlohn gemeint war 1124 wird eine Siedlung namens Yslo in einem papstlichen Besitzstandsbuch genannt Die erste zweifelsfreie urkundliche Erwahnung Iserlohns datiert auf das Jahr 1150 als Lon Die heutigen Stadtteile sind teilweise sogar noch etwas alter der Ortsteil Genna wurde erstmals 980 erwahnt Droschede um 1030 Letmathe 1036 Rheinen um 1050 und Hennen um 1150 nbsp Alt Iserlohn und Iserlohn 1681 getrennt eingezeichnet auf der Karte Le Comte de la Marck des Kartographen S Sanson Kartenausschnitt Der Name Lon stammt vom althochdeutschen Begriff Loh was Wald bedeutet Schon bald tauchte die Kombination mit dem Begriff Isen Eisen auf was auf die fruhe Kenntnis der reichen Eisenerzvorkommen in der Gegend hindeutet Der Stadtname lasst sich also mit Eisenwald ubersetzen Loh ist auch Bestandteil des Namens der nordlich gelegenen Wustung Ortlohn der aus Nortlon hervorgegangen ist Stadtentstehung und Wachstum 12 18 Jahrhundert Bearbeiten Der Iserlohner Raum lag zur Jahrtausendwende im Einflussbereich des Erzbistums Koln das im Sauerland viele Lehen hatte um das Volk zu christianisieren Weltliche Herrscher waren u a die Grafen von Werl die aber im 11 Jahrhundert Gebiete an die Herzoge von Berg verloren die bald ein grosses zusammenhangendes Gebiet im westlichen Sauerland bis an den Rhein beherrschten 1160 1161 spalteten sich die Grafen von Altena von den Herzogen von Berg ab und teilten sich Anfang des 13 Jahrhunderts in die Grafschaften Mark und Limburg Die Siedlung Lon lag seitdem im markischen Gebiet Ab 1180 waren auch die Kolner Erzbischofe Landesherren in der Gegend und besassen das nordostlich gelegene Herzogtum Westfalen das bis Menden reichte Iserlohn lag somit nahe den Grenzen der Grafschaft Mark zur Grafschaft Limburg bei Letmathe und dem kurkolnischen Herzogtum Westfalen bei Menden Da das Herzogtum Westfalen Menden zur Festung ausbaute waren die markischen Grafen bestrebt ebenfalls eine starke Grenzbefestigung in diesem Bereich zu errichten die sich auch gegen die Grafschaften Arnsberg und Limburg behaupten konnte Obwohl die Herzoge von Westfalen sich dagegen wehrten versuchten die markischen Grafen die kein Recht zur Befestigung einer Stadt besassen immer wieder auf dem Bilstein einem kahlen Massenkalkfelsen oberhalb der alten Siedlung Iserlohn eine Festung zu errichten und mit Stadtmauer und Graben zu umgeben Mitte des 13 Jahrhunderts wurden nahe der Marienkirche Oberste Stadtkirche eine landesherrliche Zitadelle und Burgmannshauser erbaut Die erste Stadtmauer war ein Holz Erdwall Der Wall begann auf dem Bilstein und reichte ostwarts zum Muhlentor Vom Muhlentor aus reichte sie nach Nordwesten zum heutigen Alten Rathausplatz wo das Nordtor stand Westlich schloss sie dann in einem Bogen zuruck zur Klippe an der Marienkirche wo das Kirchtor stand Um 1300 wurde zwischen Muhlentor und dem westlichen Ende der Wall inklusive Nordtor aufgegeben und eine teilweise doppelte Steinmauer nach Norden und Osten ausgebaut Dadurch vervierfachte sich die befestigte Stadtflache Reste der Mauer sind noch heute im Bereich der Marienkirche zu sehen Neben Muhlen und Kirchtor entstanden das Westertor das Unnaer und das Wermingser Tor Im Norden lag das Judenviertel der Judenfriedhof zwischen den beiden Mauern Schon 1214 war Iserlohn Sitz des gleichnamigen Dekanats Die Stadtrechte wurden wahrscheinlich unter Adolf I 1237 verliehen der um 1240 auch erste Munzpragungen vornahm Die Bestatigung der Stadtrechte durch Engelbert I ist fur 1278 belegt Die Grafen bauten die Stadt verwaltungstechnisch weiter aus In Urkunden von 1309 ist die Rede von einer befestigten Stadt mit eigenem Richter und Burgermeister 1326 wurde erstmals ein Stadtrat erwahnt Iserlohn war eine der sechs wichtigen Stadte der Grafschaft Mark neben der Haupt und Residenzstadt Hamm sowie Kamen Lunen Unna und Schwerte Die Grafen von der Mark blieben Landesherren bis 1609 ab 1392 in Personalunion mit den Grafen von Kleve 1447 wurde Kleve ein Herzogtum Kleve Mark und ab 1521 gehorte die Stadt zu den Vereinigten Herzogtumern Julich Kleve Berg zu denen auch die Grafschaft Mark gehorte Nach dem Julich Klevischen Erbfolgestreit 1609 1614 wurde die Grafschaft Mark vom Kurfurstentum Brandenburg ubernommen und gehorte seitdem zu Preussen Die Brandenburger wurden spater auch die preussischen Konige nbsp Muhlentor nbsp Alter Rathausplatz Mit ursprunglich etwa 10 Hektar Grundflache gehorte Iserlohn zu den mittelalterlichen Kleinstadten Sie war zunachst durch ihren Festungscharakter und ihre relativ schlechte Verkehrslage gekennzeichnet 2 Die Trennung der Verwaltungseinheiten Alt Iserlohn um die Pankratiuskirche sowie Festungsstadt und Zitadelle nahe der Marienkirche heute Oberste Stadtkirche bestand noch bis Anfang des 19 Jahrhunderts Die Entwicklung Iserlohns hangt eng mit der industriellen Entwicklung zusammen In der Anfangszeit der Metallverarbeitung im Spatmittelalter wurde Eisenerz ringsum an den Berghangen abgebaut und uber Holzfeuern und spater in Ofen geschmolzen Brennholz lieferten die umliegenden Walder Ab dem 14 Jahrhundert entstanden die ersten von Wasserkraft betriebenen Eisenhammer im Gruner Tal und am Baarbach Osemundeisen von hoher Qualitat wurde hergestellt Im Innenstadtbereich wurde vom 15 bis zum 19 Jahrhundert zudem das Zinkmineral Galmei gefordert Wie die meisten Stadte im Mittelalter und der fruhen Neuzeit wuteten auch in Iserlohn mehrere Stadtbrande von denen sich die Stadt jeweils nur langsam wieder erholte Mindestens neun grosse Brande sind uberliefert von 1448 1510 1530 1616 1635 1665 1677 1685 1712 Eine Ursache fur die Brande waren neben der dichten Bebauung von Fachwerkhausern auch die metallverarbeitenden Betriebe in der Stadt die mit Feuer arbeiteten Die Betriebe zogen nach und nach in das Umland und in der Innenstadt siedelten vermehrt Kaufleute Handwerker und Kleingewerbe Iserlohn als Industriemetropole 18 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Nadelmuseum BarendorfAb dem 18 Jahrhundert stieg Iserlohn zu einer der wichtigsten Industriestadte Preussens auf 1690 wurden erstmals Nadeln produziert und im Lauf der folgenden Jahrzehnte entwickelten sich die Nadel und die Drahtherstellung zu den wichtigsten Industriezweigen siehe auch Iserlohner Panzerwaren Auch Produkte der Bronze und Messingindustrie zahlten zu den bedeutenden Gutern der Stadt Die grossen Metallverarbeitungsbetriebe wurden vermehrt am Stadtrand angesiedelt wahrend in der Innenstadt viele Kaufmannshauser entstanden Die Iserlohner Kaufleute trieben Handel mit Stadten in ganz Europa und teilweise daruber hinaus Um 1800 bildete der Raum Iserlohn mit seiner Draht Nadel Messing Bronze und Seidenindustrie zusammen mit der sudlich angrenzenden Region um Altena und Ludenscheid eines der weltweit grossten Industriegebiete Bis weit ins 19 Jahrhundert hinein war Iserlohn die grosste Industriestadt Westfalens und eine der reichsten Handelsstadte Preussens Dabei war auch die Produktion von Rustungen von grosser Bedeutung wie ein in Iserlohn hergestelltes Panzerhemd im Londoner Tower belegt Die Iserlohner Nadeln waren ein weltweiter Exportschlager mit einem Marktanteil von ca 66 Die Wirtschaft wurde durch die zahlreichen Kriege Preussens negativ beeinflusst was zu vorubergehenden Exporteinbussen fuhrte Auch die franzosische Besetzung Anfang des 19 Jahrhunderts und die damit einhergehende Kontinentalsperre hemmten das wirtschaftliche und stadtische Wachstum Von 1808 bis 1813 gehorte Iserlohn zum Ruhrdepartement im Grossherzogtum Berg Danach fiel es wieder an Preussen und kam nun zur Provinz Westfalen in den Regierungsbezirk Arnsberg Iserlohn wurde 1817 Sitz des damaligen Kreises Iserlohn Es folgte noch einmal eine wirtschaftliche Blutezeit von etwa zwanzig Jahren nbsp Grundungsdokument der Gemeinde Iserlohn des ADAV von 1865Der wirtschaftliche Aufschwung brachte soziale Probleme mit sich Die Produktion des 18 und 19 Jahrhunderts fand in Fabriken unter schlechten Arbeitsbedingungen statt Iserlohn als fruh industrialisierte Gemeinde war daher einer der Kernorte der fruhen Arbeiterbewegung In der Stadt ereignete sich 1840 einer der ersten Streiks in der Metallindustrie Nach dem Scheitern der Revolution von 1848 49 kam es zu vermehrten Protesten der Bevolkerung und so sollten im Mai 1849 die Aufstandischen mit Hilfe der Landwehr in Zaum gehalten werden Diese Plane der preussischen Regierung brachten die Bevolkerung in Rage und es kam mit der Besetzung des Zeughauses zum Iserlohner Aufstand 3 1865 grundete sich eine lokale Organisation des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV Ab Mitte des 19 Jahrhunderts stagnierte die Metallindustrie aus mehreren Grunden Die Iserlohner Metallbetriebe waren stark auf Wasserkraft angewiesen die die Bache im Stadtgebiet wegen der Vielzahl der Betriebe aber kaum mehr aufbringen konnten so dass in der Folge einige Betriebe zur Lenne oder Ruhr abwanderten Im Ruhrgebiet konnten zudem mit modernen Methoden besserer Stahl und bessere Produkte hergestellt werden Eine Reihe Iserlohner Unternehmer steckte ihr Kapital in Betriebe im Ruhrgebiet so gab es eine Zeche namens Neu Iserlohn im heutigen Bochumer Stadtteil Langendreer Betrieb 1866 1968 4 Die Eisenbahn Hauptstrecken z B die Ruhr Sieg Strecke wurden nicht direkt durch Iserlohn gefuhrt sondern es wurden lediglich zwei Nebenstrecken gebaut 1860 wurde der Bahnhof Letmathe an der Hauptstrecke Hagen Siegen eroffnet die Bahnstrecke Letmathe Frondenberg und die Bahnstrecken Iserlohn Schwerte kamen 1864 bzw 1910 hinzu Trotz der wirtschaftlichen Probleme blieben viele mittelstandische Betriebe der Metallindustrie in Iserlohn erhalten Noch heute erinnern einige Strassennamen in der Innenstadt an die grosse Zeit des Erzbergbaus und weiterverarbeitung u a Galmeistrasse Bergwerkstrasse Stahlschmiede nbsp DanzturmIn den 1830er Jahren wurde die optische Telegrafenlinie Berlin Koblenz gebaut die auch das Sauerland beruhrte und 1833 wurde eine Station der Telegrafenlinie auf dem Iserlohner Frondenberg errichtet Wegen der neuen elektrischen Telegrafie wurde der Betrieb knapp zwanzig Jahre spater wieder eingestellt 1909 wurde an das Gebaude der Station der Danzturm gebaut das heutige Wahrzeichen der Stadt Dort befindet sich heute eine Nachbildung der optischen Telegrafiestation Beim Ausbau der Bahnstrecke von Iserlohn nach Letmathe wurde 1868 die Dechenhohle entdeckt die noch heute als Schauhohle eine der wichtigsten Sehenswurdigkeiten ist Die Stadt im 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Der Bevolkerungszuwachs als Folge der Industrialisierung schlug sich in der rasanten Vergrosserung des bebauten Stadtgebietes nieder Rund um die Stadt entstanden neue Wohngebiete beispielsweise in den Bereichen Bomberg und Lager die auch mit offentlichen Mitteln gefordert wurden In den 1930er Jahren kamen Erweiterungen in Wermingsen und im Westen der Stadt hinzu Mit dieser Entwicklung einher geht auch die Kreisfreiheit ab 1907 als die Stadt aus dem Kreis Iserlohn herausgelost wurde jedoch bis 1974 Sitz des Kreises blieb In den 1930er Jahren erstarkte die NSDAP auch in Iserlohn Bei den Kommunalwahlen 1929 erreichte die NSDAP 2 4 bei den Reichstagswahlen am 5 Marz 1933 40 4 und den Kommunalwahlen im Marz 1933 schon 42 5 5 6 Am 27 April 1933 wurde der Oberburgermeister Richard Gertenbach ohne Angabe von Grunden beurlaubt und die Geschafte kommissarisch von Regierungsobersekretar Walter Riedel fortgefuhrt Einflussreicher Lokalpolitiker der NSDAP war Willy Kolker Nach einem Mordanschlag auf den fuhrenden Nationalsozialisten Hans Bernsau vor dem Bahnhof am 16 Januar 1933 kam es zu Hetzkampagnen gegen Kommunisten Ein tatverdachtiger Iserlohner wurde im September 1933 zum Tode verurteilt Bei den Ubergriffen gegen judische Burger 1938 wurden die Synagoge an der Mendener Strasse und zahlreiche judische Geschafte zerstort Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt weitgehend vor Zerstorungen verschont Im April 1945 zogen sich verbleibende Wehrmachttruppen aus dem Ruhrkessel nach Iserlohn zuruck Am Abend des 13 April begann die Bombardierung durch amerikanische Truppen die fast drei Tage andauerte aber nur geringe Schaden verursachte Der Wehrmachtkommandant Albert Ernst erkannte die Aussichtslosigkeit und war bereit zur Kapitulation innerhalb des Ultimatums der Amerikaner Am Mittag des 16 April 1945 wurde die Kapitulation vollzogen Schon in den 1950er Jahren wuchs die Stadt wieder schnell Die Iserlohner Heide wurde 1956 von Oestrich eingemeindet und dort Industriegebiete ausgewiesen Neue Wohngebiete entstanden bzw wurden ausgebaut in Gerlingsen am Nussberg und am Brandkopf 1969 wurde Iserlohn Garnisonsstadt Es entstanden drei Kasernen die Winkelmann die Corunna und die Bernhard Hulsmann Kaserne Neben Fallschirmjagerbataillonen wurden die Truppendienstliche Fachschule der Luftwaffe als Bildungseinrichtung fur ganz Deutschland und das Britische Militarhospital untergebracht Nach 1990 wurden die Truppen reduziert und alle Iserlohner Kasernen geschlossen Heute werden die Gebaude und Anlagen des Militarhospitals von der Business and Information Technology School und der Internatsschule am Seilersee genutzt In der Corunna Kaserne wurde ein Gewerbezentrum in der Bernhard Hulsmann Kaserne unter anderem das Zentrum fur Gerontotechnik und in der Winkelmann Kaserne der Wohnpark Buchenwaldchen eingerichtet Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein Westfalen Sauerland Paderborn Gesetz verlor Iserlohn 1975 seine Kreisfreiheit und wurde Grosse kreisangehorige Stadt im Markischen Kreis Die Stadt behielt lediglich einige Aussenstellen von Einrichtungen des Kreises unter anderem das Strassenverkehrsamt und Gesundheitsamt ausserdem wurde sie zum Sitz der Kreispolizeibehorde fur den Markischen Kreis bestimmt Ab 1967 wurde die komplette Innenstadt bis in die 1980er Jahre hinein saniert und umstrukturiert Neben der Einrichtung der Fussgangerzone wurde 1974 als markantes Gebaude das neue Rathaus am Schillerplatz eingeweiht Verbleibende mittelalterliche Strukturen ausserhalb der Kernstadt wurden entfernt und mussten zum grossen Teil Verkehrsflachen weichen Anfang der 2000er Jahre ist man dazu ubergegangen einige dieser Bausunden zu uberarbeiten Unter anderem wurde die Fussgangerzone neu gestaltet Mit der Ausrichtung des Deutschen Wandertages 2001 und des Campus Symposiums das von 2005 bis 2022 jahrlich stattfand erreichte Iserlohn uberregionale Aufmerksamkeit Eingemeindungen BearbeitenSeit Ende des 19 Jahrhunderts wurde das Iserlohner Stadtgebiet immer wieder erweitert Am 17 Januar 1883 sowie am 1 Dezember 1890 kamen Teile von Lossel hinzu Teile von Calle und Oestrich wurden zum 1 August 1929 der Kuhlo und das westliche Droscheder Feld als weitere Oestricher Gebiete zum 1 April 1941 eingemeindet Auch zu Oestrich gehorten Iserlohner Heide Gerlingsen und Hombruch die seit dem 1 Oktober 1956 Teil der Stadt Iserlohn sind Zum 1 April 1971 erfolgte eine Gebietsvergrosserung durch ein Waldgebiet nordlich von Hombruch ostlich des Refflingser Bachs und ein Flurstuck im Bereich Vorm Heu beide von Letmathe Durch die Gebietsreform wurde zum 1 Januar 1975 das Stadtgebiet mit Hennen und Letmathe Teilen von Hemer Griesenbrauck und Bilveringsen Ihmert Kesbern und Summern ausser Ostsummern das zur Stadt Menden kam zur neuen Stadt Iserlohn zusammengefuhrt 7 nbsp Volkszahlungsergebnisse 1831 1987Einwohnerentwicklung BearbeitenMit Beginn der Industrialisierung beschleunigte sich das Bevolkerungswachstum in Iserlohn Lebten 1820 erst 5 000 Menschen in der Stadt so waren es 1900 bereits 27 000 Durch den Zusammenschluss mit der Stadt Letmathe 28 718 Einwohner 1974 und weiterer Orte stieg die Einwohnerzahl von 56 000 im Jahre 1974 auf 97 000 am 1 Januar 1975 1996 erreichte die Bevolkerungszahl zum Stichtag 31 Dezember mit 99 802 8 ihren Hochststand Am 30 Juni 2005 betrug die Amtliche Einwohnerzahl fur Iserlohn nach Fortschreibung des Landesamtes fur Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein Westfalen 97 478 nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesamtern Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand Bis 1820 handelt es sich meist um Schatzungen danach um Volkszahlungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die Ortsanwesende Bevolkerung ab 1925 auf die Wohnbevolkerung und seit 1987 auf die Bevolkerung am Ort der Hauptwohnung Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt Jahr Einwohner1700 ca 1 900 9 1743 ca 4 300 9 1765 4 0011798 4 4491820 5 3081 Dezember 1831 8 0951 Dezember 1840 10 3113 Dezember 1843 10 7003 Dezember 1855 13 4293 Dezember 1858 13 5353 Dezember 1861 14 6003 Dezember 1864 14 9003 Dezember 1867 15 3411 Dezember 1871 15 7631 Dezember 1875 16 800 Jahr Einwohner1 Dezember 1880 18 6001 Dezember 1885 20 1021 Dezember 1890 22 1172 Dezember 1895 24 7221 Dezember 1900 27 2651 Dezember 1905 29 5901 Dezember 1910 31 2741 Dezember 1916 25 2555 Dezember 1917 25 4698 Oktober 1919 29 26316 Juni 1925 30 91516 Juni 1933 34 27217 Mai 1939 38 45731 Dezember 1945 41 41429 Oktober 1946 42 216 Jahr Einwohner13 September 1950 46 22125 September 1956 50 9126 Juni 1961 55 25731 Dezember 1965 58 86027 Mai 1970 57 57731 Dezember 1975 96 17431 Dezember 1980 93 82331 Dezember 1985 89 53925 Mai 1987 92 18331 Dezember 1990 96 31431 Dezember 1995 99 34131 Dezember 2000 98 79031 Dezember 2005 97 28531 Dezember 2006 96 54631 Dezember 2007 96 112 Jahr Einwohner31 Dezember 2008 95 59831 Dezember 2009 95 23231 Dezember 2010 94 96631 Dezember 2011 94 53631 Dezember 2012 93 79931 Dezember 2013 93 11931 Dezember 2014 92 89931 Dezember 2015 93 53731 Dezember 2016 93 19731 Dezember 2017 92 92831 Dezember 2018 92 66631 Dezember 2019 92 174 Volkszahlungsergebnis Fortschreibung des Landesamtes fur Datenverarbeitung und Statistik NRWReligionen Bearbeiten nbsp St Pankratius KircheIserlohn ist Sitz des Kirchenkreises Iserlohn der Evangelischen Kirche von Westfalen Der Bekenntnisstand der evangelischen Kirchengemeinden Iserlohns ist seit 1931 uniert Die katholischen Pfarrgemeinden sind dem Dekanat Markisches Sauerland angegliedert 10 Ende 2005 hatte Iserlohn 37 479 evangelische und 34 194 katholische Einwohner 29 574 gehorten einer sonstigen oder keiner Religionsgemeinschaft an 11 Iserlohns alte Pfarrkirche mit dem Patron Sankt Pankratius Bauernkirche war ursprunglich eine Tochterkirche von Menden Die Pfarrer von Iserlohn waren im 13 und 14 Jahrhundert oftmals Dechanten des Dekanats Attendorn zu dem sie gehorten Die Besetzung der Pfarrstelle stand dem Andreasstift in Koln zu Das Kirchspiel Iserlohn hatte die beiden Filialen Oestrich und Altena Innerhalb der Stadtmauer entstand um 1330 die Oberste Stadtkirche die zunachst den Heiligen Cosmas und Damianus spater der Heiligen Jungfrau Maria geweiht war Im 16 Jahrhundert erhielt sie volle Rechte als Pfarrei und wurde damit zur Hauptkirche der Stadt 12 Die Reformation erreichte Iserlohn 1524 als Conrad Varnhagen die lutherische Lehre verbreitete und Iserlohn reformiert wurde 1745 wurde auf Anordnung des preussischen Staates die katholische Gemeinde Iserlohn wieder gegrundet 13 Anfangs wurden Gottesdienste in einem Privathaus ab 1755 in einer kleinen Kirche abgehalten In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts zogen viele Katholiken hinzu um insbesondere in den Nadelfabriken zu arbeiten Die Kirche wurde zu klein und daher 1825 abgerissen 1831 1873 gab es eine Kirche an der Lehmkuhle die wegen Bergbauschaden geschlossen wurde Die alteste bestehende katholische Kirche in der Iserlohner Innenstadt ist die Aloysius Kirche von 1894 13 Die evangelischen Christen waren zur Zeit ihres Baues noch in der Uberzahl doch durch die katholischen Fluchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg stellte sich im Gesamtstadtgebiet ein beinahe ausgewogenes Verhaltnis zwischen diesen Glaubensrichtungen ein Die Gottesdienste der beiden grossen Konfessionen finden in 14 evangelischen und 13 katholischen Kirchen statt Seit 1886 hat die Neuapostolische Kirche NAK in Iserlohn eine starke Gemeinde Ihr Begrunder war der spatere Apostel Bornemann Von dieser Gemeinde aus die heute Bezirksgemeinde fur den Altestenbezirk Iserlohn ist wurden viele Gemeinden in der Nahe aber auch bis nach Hessen gegrundet Heute gibt es im Stadtgebiet drei Gemeinden In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts kamen zahlreiche Gastarbeiter unterschiedlicher Nationalitaten und Glaubensrichtungen nach Iserlohn Heute gibt es neben einer italienischen einer portugiesischen und einer griechisch orthodoxen Gemeinde auch eine grossere muslimische Gemeinde die in den 1990er Jahren eine Moschee errichtete Literatur BearbeitenGotz Bettge Iserlohn Lexikon Hans Herbert Monnig Verlag Iserlohn 1987 ISBN 3 922885 37 3 Margret Kirchhoff Pulsschlage einer Stadt Die Oberste Stadtkirche Iserlohn Zeitbilder und Momentaufnahmen Eigenverlag Dr Margret Kirchhoff 2003 Fritz Kuhn Liebes altes Iserlohn Verlag Buchhandlung Alfred Potthoff Iserlohn Iserlohn 1967 Neuausgabe Peter Muller Gunter Stalp Unsere gute alte Strassenbahn Eine Reise in die Vergangenheit Iserlohn 1995 ISBN 3 922885 78 0 Paul Hermann Schieber Reinhard Kirste Die Bauernkirche in Iserlohn 2 Auflage Iserlohn 1984 ISBN 3 922885 00 4 Willi Brasse Arno Herzig Ulrich Schenck Iserlohn Weidlich Verlag Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 8035 0444 9 Stadt Iserlohn Hrsg Fritz Kuhn zum Gedachtnis Beitrage zur Geschichte Iserlohns Schriftenreihe vom Haus der Heimat Nr 12 Iserlohn 1968 Wilhelm Schulte Iserlohn Die Geschichte einer Stadt Band 1 Hrsg Stadt Iserlohn unter Forderung durch die Historische Kommission der Provinz Westfalen und den Landkreis Iserlohn Iserlohn 1937 sammlungen ulb uni muenster de abgerufen am 30 Marz 2020 Wilhelm Schulte Iserlohn Die Geschichte einer Stadt Band 2 Iserlohner Urkundenbuch Hrsg Stadt Iserlohn unter Forderung durch die Historische Kommission der Provinz Westfalen und den Landkreis Iserlohn Iserlohn 1938 sammlungen ulb uni muenster de abgerufen am 30 Marz 2020 Walter Vollmer Westfalische Stadtebilder Berichte und Betrachtungen C Bertelsmann Verlag Gutersloh 1963 darin S 268 274 Wo in den Bergen ruht das Eisen uber Iserlohn Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iserlohn Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Iserlohn Quellen und Volltexte nbsp Wikinews Iserlohn in den Nachrichten Linkkatalog zum Thema Iserlohn bei curlie org ehemals DMOZ Quellen Bearbeiten Beitrage zur Heimatkunde fur Iserlohn und den markischen Raum Band 10 S 219f Carl Haase Die Entstehung der westfalischen Stadte 4 Auflage Munster 1984 S 87 Stadtgeschichte von Iserlohn 1800 bis 1900 Gotz Bettge Iserlohn Lexikon 1987 S 255 Gotz Bettge Iserlohn Lexikon 1987 S 237 Michael Rademacher Iserlohn Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 2 Sauerland Paderborn Gesetz Landesdatenbank NRW 1 2 Vorlage Toter Link www landesdatenbank nrw de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b Udo Wiedemeyer Geschichte der 2 Kompanie des IBSV Dekanat Markisches Sauerland 1 2 Vorlage Toter Link www dekanat maerkisches sauerland de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Bevolkerungsdaten Markischer Kreis Memento vom 13 Oktober 2007 im Internet Archive Albert Homberg Kirchliche und weltliche Landesorganisation Westfalens S 43 a b Paul Loer Geschichte der kath Kirchengemeinde Iserlohn 1745 1970 Zimmermann Verlag Balve 1969 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Iserlohn amp oldid 239155088