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Willy Kolker 9 April 1893 in Iserlohn 10 Juli 1980 ebenda war ein deutscher Jagdflieger Kaufmann Politiker und Offizier der Fliegertruppe Er erzielte 22 bestatigte Abschusse im Ersten Weltkrieg Er war Leutnant der Preussischen Armee Hauptmann der Reserve der Reichswehr der Weimarer Republik sowie Major der Reserve der Wehrmacht Willy Kolker etwa 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Jugend und Ausbildung 2 Erster Weltkrieg 3 Nachkriegsjahre 4 Nationalsozialismus 5 Nach 1945 6 Auszeichnungen 7 EinzelnachweiseHerkunft Jugend und Ausbildung BearbeitenWilly Kolker war der zweiter Sohn des Fabrikanten Dietrich Wilhelm Julius Kolker und dessen erster Ehefrau Wilhelmine Henriette Emma geborene Graumann Der Vater Julius Kolker war einer der relativ seltenen wirtschaftlichen Emporkommlinge 1 Willy Kolkers alterer Bruder Julius Kolker war Gauschulungsleiter im NS Gau Koln Aachen und Leiter der NS Ordensburg Vogelsang Ein Vetter war der NS Kreisleiter Hein Diehl Kolker besuchte das Iserlohner Realgymnasium heute Markisches Gymnasium Iserlohn wo er auch 1912 sein Reifezeugnis erwarb Er begann eine kaufmannische Lehre im Kontor der Schnallenfabrik seines Grossvaters Heinrich Wilhelm Graumann Wahrend seiner Ausbildung begann er sich sehr fur Politik zu interessieren Er wurde Mitglied im Deutschnationalen Handlungsgehilfen Verband DHV Erster Weltkrieg BearbeitenVon 1912 bis 1914 diente er im Infanterie Regiment Freiherr von Sparr 3 Westfalisches Nr 16 der Preussischen Armee Als Fahnrich schied er 1914 aus dem aktiven Truppendienst aus Unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich erneut zu den Fahnen Er wechselte von der Infanterie zur Fliegertruppe und machte eine Ausbildung als Pilot in der Flieger Ersatzabteilung 5 Als Jagdflieger diente er in der Flieger Schutzstaffel 3 uber die er nach seinem 8 Luftsieg zur Jagdstaffel 12 kam Dort lernte er auch seinen spateren Trauzeugen Paul Billik kennen Nachdem Paul Billik im Dezember 1917 die Leitung der Jagdstaffel 52 ubertragen wurde bewarb sich Kolker um den Posten als stellvertretender Geschwaderkommodore unter Billik Nachdem er selbst 22 bestatigte Abschusse tatigte wurde er zum Kriegsende abgeschossen und kam in britische Kriegsgefangenschaft aus der er de jure Neujahr 1920 entlassen wurde 2 De facto aber war er zumindest seit wenigstens Ostern 1919 auf freiem Fusse 3 Nachkriegsjahre BearbeitenWahrend des Krieges und in der Nachkriegszeit war der Absatzmarkt fur Damenkleidung eingegangen da die Leute sich jetzt auf wesentliche grundlegende und lebensnotwendige Guter zu besinnen hatten denn die Zeit vom Zusammenbruch 1918 bis zur Machtergreifung 1933 war in der Sauerlander Industrie weniger gekennzeichnet durch einen Strukturwandel als durch starke Konjunkturschwankungen und Krisen 4 Diese fuhrten zu einer Reihe von Konkursen und Ubernahmen von denen auch die vaterliche Fabrik nicht verschont wurde aber auch zum Aufkommen neuer Branchen die jedoch meist nicht lange uberlebten 5 Als sein bisher vom preussischen Militarismus gepragtes Leben durch das Ende des Krieges ein abruptes Ende finden sollte liess Kolker sich vorerst auf ein ziviles Leben ein Er merkte aber wohl bald dass ihm ein Leben ausserhalb des Militars nicht zusagte Daher folgte er erneut dem Ruf zur Fahne wie er es selber nannte und wurde im Freikorps aktiv Kolker wurde Leutnant und Detachement Fuhrer im Freikorps Maercker und damit auch 1919 an den Zerschlagungen der Streiks in Halle an der Saale aktiv beteiligt Ostern 1920 verlobte er sich mit der Fabrikantentochter Elisabeth Stopfsack Am 26 Oktober 1921 wurde in Iserlohn die standesamtliche Ehe geschlossen 6 am gleichen Tage fand auch die kirchliche Eheschliessung in der reformierten Kirche zu Iserlohn statt Trauzeuge war unter anderem Paul Billik Im Sommer 1924 trat Willy Kolker der Iserlohner Odd Fellow Loge Westfalia Nr 1 bei Dachverband Independent Order of Odd Fellows deren Schriftfuhrer er 1925 wurde Zum 31 Dezember 1931 kundigte er seine Mitgliedschaft bei den Odd Fellows In den 1920er Jahren leistete Kolker zahlreiche Wehrubungen ab 1924 wurde er zum Oberleutnant d R befordert 1926 zum Hauptmann d R 1933 zum Major d R Nationalsozialismus BearbeitenKolker stammte aus einem antisemitischen Elternhaus und verstarkte wahrend seiner Zeit im Deutschnationalen Handlungsgehilfen Verband seine sozialen religiosen und ethnischen Vorurteile Zum 1 Januar 1932 trat er der NSDAP bei und nutzte seine Popularitat als Fliegerass und Leutnant d R fur seine politischen Zwecke Am 12 Marz 1933 kandidierte er fur die Stadtverordnetenversammlung Er wurde Ortsgruppenleiter der NSDAP Ortsgruppe Iserlohn Bomberg Dienststelle Vinckestrasse 8 7 1933 war er Fraktionsfuhrer der NSDAP in der Stadtverordnetenversammlung 1935 wurde er nach Enteignung Geschaftsfuhrer des Kaufhauses Bocher ehemals das judische Pelz und Modekaufhaus Alsberg Unnaer Str 5 7 Iserlohn Bei der Kirchenwahl im Juli 1933 kandidierte er erfolgreich fur die Liste Deutsche Christen Zur nachsten Wahlperiode kandidierte er wieder diese Wahl scheiterte aber Als Konsequenz trat er aus der Kirche aus Sein Sohn Willi Kolker junior diente von 1942 bis 1945 unter Generaloberst Kurt Student einem guten Freund und Kriegskameraden von Willy Kolker senior als Fahnenjunker Oberjager in der 1 Fallschirmjagerregiment 9 8 Nach 1945 BearbeitenIm Zuge der Entnazifizierung befand er sich etwa drei Monate in Internierungshaft im Civil Internment Camp CIC Nr 7 Camp Roosevelt in Hemer anschliessend weitere 3 Monate im Strafvollzugslager im ehemaligen KZ Esterwegen Die Spruchkammer legte ihm lebenslanges Berufsverbot auf an welches er sich nicht hielt Willy Kolker wurde 1947 Geschaftsfuhrer der Tabakwarengesellschaft Hadamzik wo 1951 eine fristlose Kundigung wegen Unterschlagungen folgte Noch 1951 wurde er 2 Geschaftsfuhrer der Deutsche Tabakwaren AGmbh Hier verlor er seine Anstellung als man von seinem von der Spruchkammer verhangten Berufsverbot erfuhr Auszeichnungen Bearbeitenmilitarische Auszeichnungen Preussisches Militar Flugzeugfuhrer Abzeichen Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern Ehrenbecher fur den Sieger im Luftkampf Ehrenkreuz fur Frontkampferparamilitarische Auszeichnungen Deutschritter Kreuz Grune Fangschnur mit westfalischem Pferd Schlageterschild des Schlageter Gedachtnis Bundes e V zivile Auszeichnungen NSDAP Dienstauszeichnung in Bronze Goldenes Parteiabzeichen der NSDAPEinzelnachweise Bearbeiten Hans Hermann Stopsack Vom Wasserrad zur Fabrik S 425 ff Landesarchiv NRW Hauptstaatsarchiv Dusseldorf NW 1103 Nr 4026 Landesarchiv NRW Hauptstaatsarchiv Dusseldorf NW 1103 Nr 4027 a Josef Bergenthal Das Sauerland S 225 ff Hans Hermann Stopsack Vom Wasserrad zur Fabrik S 455 f Standesamt Iserlohn Heiratsregister Nr 359 1921 Stadtarchiv Iserlohn PDF 1 2 Vorlage Toter Link www iserlohn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der 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