www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geschichte der Dillinger Hutte reicht zuruck bis in das Jahr 1685 und in ihrer Vorgeschichte noch weiter zuruck und ist gepragt von der Nahe zu Frankreich Wechselte die Zugehorigkeit des Werks von einem Land zum anderen blieb das nicht ohne Folgen fur Absatzmarkte Neben diesen indirekten Kriegsauswirkungen beeintrachtigten haufig direkte Kriegseinwirkungen das Werk Durch Anpassungen der Produkte an den Bedarf und die standige Modernisierung der Produktionsanlagen konnte das Unternehmen alle Krisen uberwinden und besteht bis heute Inhaltsverzeichnis 1 Grundungsphase 2 17 Jahrhundert 3 18 Jahrhundert 3 1 Franzosische Revolution 4 19 Jahrhundert 4 1 Aktiengesellschaft 4 2 Dampfkraft 4 3 Minette 4 4 Panzerplatten 5 20 Jahrhundert 5 1 Erster Weltkrieg 5 2 Staatsbesuch 1987 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundungsphase Bearbeiten1583 schickte der Herzog von Lothringen Erzgraber nach Dillingen um Erz nach Moyeuvre zu bringen wo es probeweise verhuttet wurde Das gute Ergebnis der Probe veranlasste den Herzog die Erzgrube beim Seigneur von Dillingen auf 12 Jahre fur einen jahrlichen Zins von 100 Franken zu pachten und einen Hammer in Dillingen oder der naheren Umgebung zu bauen 17 Jahrhundert BearbeitenDen Umstanden des Dreissigjahrigen Krieges ist der Hammer vermutlich wie viele andere Unternehmen an der Saar zum Opfer gefallen Dillingen wurde von den Truppen von Gallas uberfallen das Schloss geplundert und geschleift die Region hatte von 1630 bis 1635 unter Hungersnoten und Pest zu leiden Zu einem neuen Aufschwung kam es als im Frieden von Nimwegen 1679 Lothringen an Frankreich fiel Ab 1680 liess der franzosische Konig Ludwig XIV die Festung Saarlouis zum Schutz der franzosischen Ostgrenze errichten Im Dezember 1685 erteilte der Konig dem Marquis Charles Henri Gaspard de Lenoncourt der die Baronie Dillingen regierte die Genehmigung eine Eisenhutte mit Schmelzofen vor den Toren der Festung Saarlouis zu errichten Als Gegenleistung verpflichtete dieser sich zu der jahrlichen Zahlung von einem Ecu d or Taler Gold De Lenoncourt war Gross Kammerherr und Gesandter im Dienst des Herzogs von Lothringen und kannte den Sonnenkonig personlich nbsp nbsp Takenplatte zur Grundung 1685 und von 1706 mit dem Lenoncourtsche Wappen das als Vorlage fur das Firmenemblem diente Der vierjahrige Aufbau verursachte hohe Kosten da nicht auf heimische Arbeitskrafte aus der Herrschaft zuruckgegriffen werden konnte sondern Fachkrafte aus dem Lutticher Industriegebiet verpflichtet wurden Die Lutticher brachten nicht nur ihr Wissen um die Verhuttung von Eisen mit sondern in ihren Quersacken auch die an der Saar bis dahin kaum bekannte Kartoffel Nach Fertigstellung bestand das Werk aus einem 20 Fuss hohen Schmelzofen mit zwei Blasebalgen und einer Frischhutte Dazu gehorte eine Giesserei fur Sand und Lehmguss und ein Luppenhammer zum Recken von Nagel und Stabeisen Schmelzofen und Hammer wurden mit Wasserkraft betrieben Dazu fuhrte man das Wasser der Prims in holzgefassten Kanalen zur Bevorratung in einen Weiher Das Brauneisenerz wurde vermutlich nordlich von Dillingen gewonnen die Holzkohle kam aus dem Huttenwald der noch heute Eigentum der Dillinger Hutte ist Das dort geschlagene Holz wird bis heute zum Anfeuern der Hochofen verwendet Produkte waren anfangs Schmiedeeisen Stangeneisen Nagel und Gusswaren wie Takenplatten Topfe und Pfannen Die Produktion wurde zunachst uberwiegend ins nahe Saarlouis geliefert Da Lenoncourt sich nicht selbst um die Geschafte kummern konnte oder wollte betraute er den Jesuitenpater Renard mit diesen Aufgaben 1 Renard konnte mit der Festungsintendatur in Saarlouis durch die Vereinbarung uber die Lieferung der in der Garnison benotigten Ofen und Gusswaren den ersten grossen Vertrag abschliessen Es wurde ein Preis von 45 Franken fur 1000 Pfund Eisen ausgehandelt Bald wurden die Geschafte jedoch durch die Grenzlage beeintrachtigt Anfanglich lag das Werk in Frankreich Damit waren gute Absatzmoglichkeiten gegeben Das anderte sich 1697 mit dem Frieden von Rijswijk als Dillingen an das Herzogtum Lothringen zuruckfiel Das Werk lag dadurch an der Zollgrenze und musste seine Geschafte neu ausrichten 18 Jahrhundert BearbeitenEinige Jahrzehnte nach der Grundung wurde das Werk durch Nebenwerke in der Produktion erganzt oder in der Rohstoffversorgung unterstutzt So liess der Sohn des Marquis de Lenoncourt in Bettingen dem heutigen Schmelz eine weitere Schmelze mit Pochwerk und Giesserei errichten Mit dem in Steinbach Gresaubach und Greinhof geforderten 20 prozentigen Erz liess sich Eisen hoher Duktilitat produzieren Anlass fur die Erganzung war nicht nur eine Produktionsunterstutzung sondern auch eine zunehmende Erschopfung der Ressourcen vor Ort Der Wald ging zur Neige das Erz kam mittlerweile von Erbringen Merchingen und Hargarten Wegen der im Tagebau moglichen Gewinnung der Lebacher Eier wurde bis Mitte des 18 Jahrhunderts das Roheisen grossenteils aus Bettingen geliefert In Dillingen erfolgten dann die weiteren Verarbeitungsschritte Auch in Munchweiler heute Ortsteil von Nunkirchen wurde ein Zweigwerk errichtet Auszeichnungen nbsp Silbermedaille von 1806 fur die Oberflachenqualitat der Weissbleche nbsp Ruckseite nbsp Goldmedaille der Ausstellung der Societe d encouragement pour l industrie nationale von 1809 nbsp RuckseiteAllmahlich konnten uber die Saar Absatzkanale in Richtung Mosel und Rhein entwickelt werden Neue Produkte wie Sicheln Sensen Schippen Hobelmesser und andere Geratschaften fur den landwirtschaftlichen Bedarf liessen sich dann uber die Hafen in Holland uber den Atlantik nach Sudfrankreich verschiffen Dieser Transport ubers Meer war fur die Lieferungen nach Frankreich ein Umweg zur Zeit des Amerikanischen Unabhangigkeitskrieges in dem Frankreich von 1778 bis 1783 an der Seite der Aufstandischen gegen England kampfte konnte der Vertriebskanal uber See auch zur Lieferung der gesamten Produktion an die franzosische Marine genutzt werden Zu Beginn des 18 Jahrhunderts verpachtete Lenoncourt das Werk einschliesslich der Erzgruben des Waldes und des Bauernhofs Nachdem die Familie de Lenoncourt das Werk ein halbes Jahrhundert in Besitz hatte wurde es 1743 verkauft und wechselte mehrfach den Besitzer bis es dann 1809 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts gedieh das Unternehmen Ein Jahr vor der Franzosischen Revolution wurden in Dillingen ein Giessereiofen und vier Frischofen dazu zwei grosse Hammer gezahlt an deren Welle ein Reckhammer mitlief Ein Blechhammer lief mit eigenem Rad Zudem gab es ein Schneidwerk ein Pochwerk Magazine und Arbeiterwohnungen Die Produktion bei Tag und Nacht erforderte ein Schichtsystem Franzosische Revolution Bearbeiten Ein Jahr vor der Franzosischen Revolution beschaftigte das Werk einschliesslich Holzfallern Kohlern und Fuhrleuten etwa 400 Arbeiter Die Werke Dillingen und Bettingen produzierten zusammen jahrlich aus 52 000 Zentnern Erz etwa 500 t Roheisen Bedingt durch die Franzosische Revolution wurden Produktion und Arbeiterzahl stark reduziert Das anderte sich erst drei Jahre spater mit der fast ausschliesslichen Belieferung der franzosischen Volksarmeen Statt Ofenplatten Topfen und Sensen wurden Kanonenkugeln und Haubitzen gegossen Dies anderte sich abrupt 1793 als die Osterreicher primsabwarts in Dillingen einmarschierten Am 3 Ventose drangen die Osterreicher in das Werk ein und zerstorten es worauf das Werk vier Jahre stillstand Mit der Bildung der vier rheinischen Departements 1797 wurde die Produktion wieder aufgenommen Auch Waffen und Munition wurden wieder produziert Napoleon Bonaparte dessen Marschall Ney als Lehrling und Kommis im Kontor der Dillinger Hutte gearbeitet hatte hielt sich 1797 in der Steiermark auf und war von der dortigen Kleineisenproduktion sehr angetan Das bewog ihn von dort 38 Spezialisten nach Dillingen zu schicken um die Produktion von Kleineisenzeug fur die zivile Verwendung aufzubauen Der Versuch misslang und man nahm die ursprungliche Produktionsweise wieder auf 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Aktie nbsp Dillinger BlechlehreMit dem Bau des ersten Blechwalzwerks auf dem europaischen Kontinent im Jahr 1802 bestimmte das Produkt Blech die weitere Entwicklung des Werkes Die Hutte avancierte zu einem bedeutenden Schwarz und Weissblechproduzenten Die Zeit zwischen den Kriegen Englands mit Frankreich wurde genutzt um das Eisenhuttenwesen in England zu studieren Mit dem erworbenen Wissen gelang es 1804 den langer gehegten Plan Weiss und Schwarzblech in gesteigerter Menge zu produzieren umzusetzen Die Bleche wurden nun nicht mehr mit den Hammer geschmiedet sondern im neuen mit Wasserkraft betriebenen Walzgerust ausgewalzt Die erreichte Qualitat wurde 1806 und 1809 auf Ausstellungen in Paris mit der silbernen und goldenen Medaille belohnt Es wurden auch Kupferplatten produziert Das dazu notige Erz wurde in St Barbara und der Duppenweiler gefordert 2 Die Platten wurden von der franzosischen Marine zur Verkleidung der holzernen Schiffsboden verwendet 1812 war das Werk mit 361 Arbeitern zum Grossunternehmen avanciert Doch schon 1813 begann der Niedergang durch Arbeitskraftemangel infolge der forcierten Rekrutierung durch Napoleon Mit dem Einmarsch der preussischen Truppen unter General Yorck stoppte 1814 die Produktion Am 20 November 1815 fiel Dillingen mit dem zweiten Pariser Frieden an Preussen womit die erneute Suche nach neuen Markten begann Die an Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen gerichteten Bittgesuche um Unterstutzung fur die Hutte blieben nicht ohne Wirkung Der Konig antwortete Den Besitzern der Kupfer und Blechfabriken zu Dillingen mache ich vorlaufig hierdurch bekannt dass ich geneigt bin alle zulassigen Mittel zur Erhaltung der gedachten Fabriken zu bewilligen und zu dem Ende dem Staatskanzler Fursten Hardenberg den Auftrag erteilt habe bey seiner Anwesenheit in den Rhein Provinzen von denselben nahere Kenntnis zu gewinnen 3 nbsp Im Jahr 1830 nbsp Huttenweiher um 1900 nbsp Heutiger Blick auf die links abgebildeten Gebaude von WestenAktiengesellschaft Bearbeiten Mit Genehmigung Napoleon Bonapartes wurde die Dillinger Hutte 1809 die erste Aktiengesellschaft Deutschlands und eine der ersten Aktiengesellschaften Europas 1815 musste die eintragliche Produktion von Waffen fur die Napoleonische Armee auf Friedensproduktion umgestellt werden Die Aktiengesellschaft wurde 1818 durch die Ubernahme von 40 des Aktienkapitals durch die Gebruder Stumm unter dem Namen Dillinger Huttenwerke neu ausgerichtet Zur Vermeidung einer Konkurrenzsituation konzentrierte man sich im Neunkircher Werk auf Langprodukte und im Dillinger Werk auf Bleche Es wurden fast ausschliesslich Schwarz Weiss Kupfer und Wellblech auch verbleit oder verzinkt produziert Die Dickenspanne reichte vom dunnen Knopfblech bis zum dicken Kesselblech Die sogenannte Dillinger Blechlehre mit 24 Dicken 4 war mittlerweile als massgebende Norm europaweit anerkannt Zu den Roheisenlieferanten Bettingen und Munchweiler kamen 1828 das ubernommene Huttenwerk Geislautern und 1845 der Hochofen Hohenrhein an der Lahn Nach einigen erfolgversprechenden Versuchen wurde die bis dahin ausschliesslich zur Verhuttung verwendete Holzkohle durch Koks ersetzt 1828 nahm die Firma die Bezeichnung Anonyme Gesellschaft der Dillinger Huttenwerke an Dampfkraft Bearbeiten nbsp Dampfmaschine von Dobbs amp Nelleson 5 1835 hielt die Dampfkraft in Dillingen Einzug Eine in Aachen bei der Maschinenbaufabrik Dobbs amp Nelleson 6 gebaute Dampfmaschine wurde von 14 Pferden nach Koln gezogen und dann uber den Rhein bis Mainz verschifft Von dort wurde der Transport uber Land fortgesetzt und von den Dillingern gebuhrend empfangen Die Maschine leistete 40 PS und trieb ein Walzwerk an Wie die Wasserkraft wurde auch die Pferdekraft durch die Dampfmaschine ersetzt In den 1850er Jahren konkurrierten zunehmend westfalische Werke mit Dillingen auf dem Blechmarkt In dem vernichtenden Preiskampf bei dem der Preis um zwei Drittel fiel konnten etliche Konkurrenten nicht uberleben Von der 1858 errichteten Saarstrecke profitierte man nicht nur durch den schnellen Abtransport der Produkte man stellte auch die Schienen dafur her Durch die Nachfrage nach Eisenbahnschienen und Nutzung der Eisenbahn fur den Absatz konnte das Werk sich weiterentwickeln 1861 produzierten 597 Arbeiter 10 890 t Fertigprodukte und 2 040 t Roheisen Inspiriert durch England stellte man die Stahlproduktion 1860 vom Puddelverfahren auf das Bessemer Verfahren um Damit war die Herstellung von Flussstahl moglich Das Bessemer Verfahren wurde 1894 von dem Thomas Verfahren abgelost Durch die bessere Entfernung von Kohlenstoff Phosphor und Schwefel konnte das lothringische Erz verarbeitet werden Durch dieses Frischen liess sich die Produktivitat gegenuber dem fruheren Puddelverfahren enorm steigern Was fruher zehn Tage handisches Ruhren erforderte benotigte nun lediglich einen Tag nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Werksanlagen um 1850 Minette Bearbeiten nbsp Nach 100 jahriger Pause wird wieder ein Hochofen angeblasenDem Ersatz der Pferde durch Dampfkraft folgte als nachster technischer Umbruch der Ersatz des heimischen Erzes durch die billigere und leichter zu verarbeitende Minette Sie wurde uber den Saarkohlenkanal bis nach Saarbrucken transportiert von dort per Eisenbahn nach Dillingen Mit der Einfuhrung der Minette konnte nach hundert Jahren 1869 wieder ein Hochofen in Betrieb gehen Dadurch verloren die Nebenwerke in Munchweiler und Geislautern an Bedeutung und wurden verkauft Die Belegschaft verdoppelte sich gegenuber 1861 auf etwa 1300 Mann Die Produkte wurden in das Zollvereinsgebiet in die Schweiz und nach Osterreich abgesetzt Wahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs wurden Husaren Artilleristen und Infanteristen im Werk einquartiert Die aufgekaufte Dillinger Papiermuhle und das Schlafhaus dienten als Lazarett die Stallungen als Pferdelazarett Nachdem die durch den Krieg gesteigerte Nachfrage mit Kriegsende ausblieb stagnierte die Produktion Zudem konkurrierte die lothringische Eisenproduktion die nun innerhalb der deutschen Grenzen lag mit Dillingen Das anderte sich erst 1879 mit dem Wandel der Freihandelspolitik zur Schutzpolitik Da es kostengunstiger war die Kohle zur mittlerweile verwendeten Minette zu transportieren als umgekehrt kaufte man in Lothringen Minettegruben und produzierte das Roheisen vor Ort In Redingen wurde 1861 ein erster Hochofen gebaut Es folgten 1881 und 1887 zwei weitere Der Koks kam von der Ruhr Panzerplatten Bearbeiten Die deutsche Marine war fur die Panzerung 7 ihrer Schiffe von Lieferungen aus England abhangig 8 Dies waren gute Startbedingungen fur den Aufbau der Panzerplattenproduktion Das dafur gebaute Walzgerust hatte Walzen von 1 m Durchmesser und eine Ballenbreite von 3500 mm Der Antrieb leistete 3000 PS Die fur die kaiserliche Marine gelieferten Platten hatten eine Lange von 6 m einer Breite von 1 5 m und ein Gewicht von 12 t Die Platten wurden zunachst aus Schweisseisen hergestellt das im Puddelverfahren gewonnen wurde Nach erfolgreichen Beschussversuchen auf dem Schiessplatz in Kummersdorf wurde die Massenproduktion aufgenommen Durch die Entwicklung von plattierten Blechen mit Siemens Martin Stahl liess sich die Panzerwirkung verbessern Das erforderte jedoch den Bau eines entsprechenden Siemens Martin Stahlwerks des ersten seiner Art an der Saar Der damit erzeugte Stahl hatte einen Kohlenstoffgehalt von 0 58 bis 0 78 einen Mangangehalt unter einem Prozent und einen Phosphorgehalt unter 0 1 9 Der Verbund bestand aus Walzeisen und Siemens Martin Stahl Dazwischen goss man aus Abfallen von Flusseisen und Spiegeleisen gewonnenen Stahl Abschliessend wurde der Verbund warmgewalzt 10 H Reusch entwickelt auch eine variable senkrecht stehende Kokille in der der flussige Stahl nicht zwischen zwei Platten sondern einseitig auf eine Stahlplatte gegossen wurde 11 nbsp Siemens Martin Werk um 1900 nbsp Ting Yuen nbsp Alter Schiessplatz nbsp Neuer Schiessplatz auf dem Werksgelande nbsp 200 mm dicke Panzerplatten Weltausstellung Ende des 19 Jahrhunderts Vor den ersten deutschen Schiffen wurden die beim Stettiner Vulcan gebauten chinesischen Schlachtschiffe Dingyuan und Zhenyuan sowie der kleine Panzerkreuzer Jingyuan mit Dillinger Platten gepanzert Die Dingyuan und Zhenyuan kamen 1894 in der Seeschlacht von Yalu im Ersten Japanisch Chinesischen Krieg zum Einsatz Deren Nachbauten liegen in Weihai Als nachstes wurde die Bremer Werft AG Weser fur den Bau der Kanonenboote Brummer und Bremse der Brummer Klasse mit Panzerplatten beliefert nbsp Entwicklung der ArbeitskrafteDer Zeitgeist jener Jahre und die uberregionale Wahrnehmung des Dillinger Werks wird durch den Beitrag Ein Triumph deutscher Kriegs Industrie in der Gartenlaube ersichtlich 12 Wohin soll das noch fuhren Lieb Vaterland magst ruhig sein Krupp Gruson Dillingen sie halten Wacht zu Drei n Ein Hoch der deutschen Industrie welche nachst der bewahrten Heeresleitung es ebenfalls verstanden hat den Respect vor der deutschen Armee dem deutschen Volke in Wehr und Waffen nach aussen hin zu fordern 1895 wurde die Lieferung einer von der Werkzeugmaschinenfabrik L W Breuer Schumacher hergestellten Schmiedepresse angekundigt Es wird dies die machtigste Schmiedepresse auf dem Festlande sein Mit einer Kraft von 10 000 t diente sie zum Schmieden der Panzerplatten 13 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Walzer um 1900Mit dem exponentiellen Wachstum der Anzahl der Beschaftigten wuchs die Produktion entsprechend Mit 200 000 t pro Jahr hatte sich die Stahlproduktion seit Ende des 19 Jahrhunderts etwa verzehnfacht Mit der ebenfalls Panzerplatten produzierenden Friedrich Krupp AG entwickelte man gemeinsam einseitig gehartete Nickelstahlplatten Die Produktionsmengen teilte man sich Dieser Ausbau der Panzerplattenproduktion erforderte den Bau einer mit Dampf betriebenen hydraulischen Presse mit einer Presskraft von 10 000 t Die Dampfmaschine leistete 10 000 PS Der 1904 auf dem Werksgelande gebaute Schiessstand wurde mit grosskalibrigen Geschutzen ausgestattet Etwa die Halfte der Produktion bestand aus Panzerplatten der Rest aus Feinblech und Eisenbahnschienen Mit dem Bau des ersten europaischen elektrisch betriebenen Feinblechwalzwerks begann 1902 die Konzentration auf Feinblech Dieses konnte verbleit verzinkt oder verzinnt werden Auch Dynamoblech wurde produziert Wahrend der Produktion wurde die Blechdicke durch Falten verdoppelt und in mehreren Lagen ubereinandergewalzt Um moglichst dunne Endprodukte zu erzielen wurden bis zu 16 Lagen verwendet Das gleiche Verfahren wird bei der Herstellung von Aluminiumfolie angewendet Neben der mittlerweile moglichen Nutzung von Kokereigas war auch die Verwendung von Hochofengas als Energiequelle moglich Dies und die logistische Entkopplung von Roheisenproduktion und Weiterverarbeitung des Roheisens im Stahlwerk durch die Erfindung des Roheisenmischers waren Anlass zum erneuten Bau von Hochofen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Dillinger Hutte um 1900 Heute noch existieren neben etlichen Werkhallen das Krankenhaus und Direktionsgebaude am linken Bildrand sowie das Alte Schloss und neue Schloss unten links Erster Weltkrieg Bearbeiten Mit Kriegsbeginn wurden 1914 auch Panzerplatten fur das Heer produziert Dazu kam die Munitionsfabrikation Die Granaten wurden jenseits der Strasse nach Saarlouis gedreht Durch die Umstande des Krieges kam es zu Storungen der Rohstoffversorgung da das Militar Transportkapazitaten requirierte Zu diesen indirekten kriegsbedingten Beeintrachtigungen kamen auch direkte in Form von Fliegerangriffen Infolge des Mangels wurde die Wiederaufnahme der Erzforderung in der Grube Duppenweiler versucht Wegen des geringen Ertrages wurde der Betrieb dann wieder eingestellt Zur Erreichung der Produktionsziele wurde die Anzahl der Arbeitskrafte bis auf 9000 gesteigert Deren Zusammensetzung aus Frauen und Hilfsarbeitern beeintrachtigte jedoch die Produktivitat Staatsbesuch 1987 Bearbeiten Wahrend des Besuchs Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland 1987 nahm Honecker am 10 September 1987 in der Dillinger Hutte an einem Essen mit Ministerprasident Lafontaine sowie Vertretern der Wirtschaft und Politik aus dem Saarland teil In einem Gebaude der Dillinger Hutte ubernachtete Honecker auch ehe er am nachsten Tag um 11 Uhr morgens nach Munchen flog 14 Literatur BearbeitenAG der Dillinger Huttenwerke Hrsg Zum 275 jahrigen Jubilaum der Dillinger Hutte 1685 1960 Dillingen 1960 AG der Dillinger Huttenwerke Hrsg 300 Jahre Dillinger Hutte Ein Ruckblick Dillingen 1985 AG der Dillinger Huttenwerke Hrsg 325 Jahre Dillinger Hutte Dillingen 2010 Aloys Lehnert Geschichte der Stadt Dillingen Saar Druckerei Kruger Dillingen 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dillinger Hutte Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Saarbrucker Zeitung 12 Oktober 1999 Saarbrucker Zeitung 20 August 2009 Aktiengesellschaft der Dillinger Huttenwerke Hrsg Us Hutt Dillingen Saar 1957 Otto Lueger Hrsg Blechlehre In Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften Band 2 Stuttgart Leipzig 1905 S 52 53 zeno org industrialmuseums emr org albert gieseler de Otto Lueger Hrsg Schiffspanzer In Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften Band 7 Stuttgart Leipzig 1909 S 685 687 zeno org Der Wettstreit zwischen Geschutz und Panzer In Polytechnisches Journal 321 1906 S 359 363 Verschiedene Satze zur Darstellung von Siemens Martin Eisen In Polytechnisches Journal 259 1886 Miszelle 8 S 54 Neuerungen in der Herstellung von Compound Panzerplatten In Polytechnisches Journal 247 1883 S 15 18 Reusch s Guſsform zur Herstellung von Compound Panzerplatten In Polytechnisches Journal 249 1883 S 412 Ernst Keil Ein Triumph deutscher Kriegs Industrie In Die Gartenlaube Heft 13 1883 S 207 211 Volltext Wikisource Grosse Schmiedepresse In Polytechnisches Journal 295 1895 Miszelle 5 S 94 Erich Honeckers Besuch in der Bundesrepublik Deutschland 1987 Memento des Originals vom 5 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot helmut kohl kas de Abruf am 11 August 2015 49 355209 6 735692 Koordinaten 49 21 18 8 N 6 44 8 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Dillinger Hutte amp oldid 238500120