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Georg Gustav Freiherr von Gayl 25 Februar 1850 in Berlin 3 Mai 1927 in Stolp war ein preussischer General der Infanterie im Ersten Weltkrieg Von 1913 bis 1917 war er zudem Geschaftsfuhrender Vizeprasident der Deutschen Kolonialgesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Privates 2 Auszeichnungen Stand Mai 1907 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Georg entstammte einer alten Soldatenfamilie die eine Vielzahl hoher preussischer Offizier hervorgebracht hatte Er war der Sohn des spateren Generals der Infanterie Wilhelm von Gayl 1814 1879 und dessen Ehefrau Elise Pauline Friederike Ulrike geborene von Dassel 1820 1899 Einer seiner Vorfahren Otto Wilhelm Ernst von Gayl war am 25 August 1810 durch Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet worden 1 Militarkarriere Bearbeiten Gayl wurde im elterlichen Hause erzogen besuchte eine Realschule sowie ein Gymnasium und absolvierte anschliessend verschiedene Kadettenhauser Er wurde daraufhin am 12 April 1869 als Sekondeleutnant dem 7 Thuringischen Infanterie Regiment Nr 96 der Preussischen Armee in Gera uberwiesen Mit diesem Verband nahm Gayl wahrend des Krieges gegen Frankreich 1870 71 an den Kampfen bei Beaumont Sedan Saint Quentin und Pierrefitte sowie der Belagerung von Paris teil Fur seine Leistungen erhielt er das Eiserne Kreuz II Klasse Vom 1 Juli 1871 bis 1 Januar 1872 fungierte Gayl als Adjutant des III Bataillons um anschliessend bis 30 September 1873 die Stellung als Regimentsadjutant einzunehmen Es folgte seine Kommandierung vom 1 Oktober 1873 bis Juli 1876 zur Kriegsakademie Am 30 April 1877 erhielt Gayl seine Beforderung zum Premierleutnant und wurde am 11 Dezember des Jahres als Adjutant der 30 Infanterie Brigade nach Koblenz versetzt Nach eineinhalbjahriger Dienstzeit dort kommandierte man Gayl in den Grossen Generalstab nach Berlin Hier verblieb er drei Jahre und wurde anschliessend nach Frankfurt Oder in das Leib Grenadier Regiment 1 Brandenburgisches Nr 8 versetzt Zeitgleich mit der Beforderung zum Hauptmann ubernahm er als Chef die 3 Kompanie des Regiments In dieser Funktion verblieb Gayl bis zum 3 Dezember 1884 um dann kurzzeitig in den Grossen Generalstab und anschliessend in den Generalstab des X Armee Korps zu kommen Am 20 Mai 1886 versetzte man Gayl als Ersten Generalstabsoffizier in den Generalstab der 8 Division und nach drei Jahren in der gleichen Funktion in den Generalstab des IX Armee Korps Zwischenzeitlich war er am 22 Marz 1889 Major geworden Als solcher wurde Gayl am 26 November 1892 Kommandeur des II Bataillons des 2 Hanseatische Infanterie Regiment Nr 76 Nach seiner Beforderung am 14 Mai 1894 zum Oberstleutnant ruckte Gayl am 18 August 1894 in den Regimentsstab auf Gayl wurde dann am 27 Januar 1894 ein weiteres Mal zum IX Armee Korps versetzt wo er ab diesem Zeitpunkt als Chef des Generalstabes fungierte Eine besondere Ehre wurde Gayl zuteil als er in der Funktion des Chefs des Generalstabes der Ost Armee Abteilung zum Kaisermanover zwischen Schlesien und Sachsen am 28 Mai 1896 kommandiert wurde Das Kaisermanover war alljahrlich der militarische Hohepunkt des Jahres Kaiser Wilhelm II nahm an dem mehrere Tage andauernden Manover nicht nur als Besucher sondern auch als Akteur bei den Korps teil Am 25 November 1898 ernannte man den Oberst seit 22 Marz 1897 zum Kommandeur des Infanterie Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preussen 2 Magdeburgisches Nr 27 in Halberstadt Von diesem Kommando wurde Gayl am 22 Juli 1900 entbunden und kurzzeitig mit der Vertretung des Kommandeurs der 74 Infanterie Brigade in Marienburg beauftragt Mit Wirkung zum 12 August 1900 wurde Gayl zum Generalmajor befordert und zum Oberquartiermeister des Armee Oberkommandos Ostasien unter Generalfeldmarschall Alfred von Waldersee ernannt Zeitgleich fungierte er vom 5 Dezember 1900 bis zum 26 April 1901 auch als Prasident des Komitees zur Verwaltung der Stadt Peking Anschliessend zum Chef des Generalstabs des Armee Oberkommandos in Ostasien ernannt nahm Gayl wahrend des Boxeraufstandes an der Flottenunternehmung auf Schanhaikwan den Expeditionen nach Paotingfu Itschou Heiling nahe der Chinesischen Mauer auf Kalgan und gegen Houlu sowie den Gefechten bei Tschingkwan und Ankiatschwang teil Fur seine Verdienste in China zeichnete Wilhelm II ihn mit dem Roten Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub und Schwertern aus Nach der Beendigung der Mission und Auflosung des Armee Kommandos wurde Gayl am 21 Juni 1901 zu den Offizieren von der Armee uberfuhrt Am 6 August 1901 wurde Gayl in der Preussischen Armee wieder angestellt und am 18 Dezember zum Kommandeur der 14 Infanterie Brigade in Halberstadt ernannt Dieser Brigade war auch sein ehemaliges Regiment unterstellt und er kommandierte diesen Grossverband bis zu seiner Versetzung am 27 Januar 1903 in den Grossen Generalstab Dort war Gayl als Oberquartiermeister tatig sowie zeitgleich ab 18 Mai 1903 auch Chef des Generalstabs der I Armee Inspektion in Danzig Nachdem man Gayl am 24 April 1904 zum Generalleutnant befordert hatte wurde er am 13 Februar 1906 Kommandeur der 21 Division in Frankfurt am Main Dieses Kommando fuhrte er zwei Jahre lang und wurde am 5 Marz 1908 unter Verleihung des Charakters als General der Infanterie mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt Am 13 September 1912 bewilligte man Gayl die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Infanterie Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preussen 2 Magdeburgisches Nr 27 2 1912 erfolgte seine Berufung in das Preussische Herrenhaus Gayl unternahm umfangreiche Reisen und besuchte mehrfach die Deutschen Kolonien und Schutzgebiete Uber seine dabei gemachten Erfahrungen und Beobachtungen hielt er in Deutschland zahlreiche Vortrage 1913 wurde er geschaftsfuhrender Vizeprasident der Deutschen Kolonialgesellschaft 3 Mit der Mobilmachung am 1 August 1914 stellte Gayl sich zur Verfugung wurde einberufen und zunachst als Hoherer Ersatz Kommandeur z b V verwendet Am 20 August 1914 ernannte man ihm zum Kommandeur der neu aufgestellten 10 Ersatz Division die der 10 Armee zugeteilt war und mit der er sich an der Schlacht in Lothringen vom 20 bis 21 August 1914 beteiligte Im weiteren Verlauf des Jahres folgten schwere Kampfe zwischen Maas und Mosel bevor die Division bei Flirey in den Grabenkrieg uberging 1916 kam der Verband in der Schlacht an der Somme zum Einsatz wurde ermudungsbedingt abgelost und in die Champagne verlegt Von dort kampfte sie im mehrmonatigen Stellungskrieg vor Verdun und beteiligte sich dann an der Schlacht an der Aisne Gayl wurde am 24 Mai 1917 von seinem Posten abberufen und als Offizier von der Armee zur Verfugung gestellt Man ubertrug ihm dann am 20 August 1917 das Kommando uber die 13 Landwehr Division die in der Siegfriedstellung lag Obwohl der Verband aufgrund der Ausrustung und Gliederung lediglich den Status einer Stellungsdivision hatte beteiligte sie sich ab 21 Marz 1918 an der Durchbruchschlacht bei St Quentin Le Fere Dabei gelang es die Oise zu uberschreiten und den Feind bis an den Crozat Kanal sowie Chauny zuruckzudrangen Fur die Leistung der Division erhielt Gayl am 8 Mai 1918 den Orden Pour le Merite verliehen Im letzten Kriegsjahr befehligte Gayl seine Division u a am Sturm auf den Chemin des Dames und zuletzt in der Woevre Ebene Nach dem Waffenstillstand marschierte die Division in die Heimat zuruck wo sie demobilisiert und aufgelost wurde Gayl schied daraufhin am 2 Dezember 1918 aus dem Militardienst und wurde endgultig in den Ruhestand verabschiedet Privates Bearbeiten Gayl und Erna Franziska Eugenie von Puttkamer 1873 waren verheiratet Auszeichnungen Stand Mai 1907 BearbeitenStern zum Kronenorden II Klasse 4 I Klasse des Ordens Heinrichs des Lowen mit Schwertern 4 Ehrenkreuz von Schwarzburg I Klasse 4 Grosskreuz des Herzoglich Sachsen Ernestinischen Hausordens mit Schwertern 4 Komtur des Hausordens der Wendischen Krone 4 Grosskreuz des Greifenordens 4 Mecklenburger Militarverdienstkreuz II Klasse 4 Komtur I Klasse des Albrechts Ordens mit Schwertern 4 Komtur des Ordens der Wurttembergischen Krone mit Schwertern 4 Literatur BearbeitenHanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 361 362 Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2505 7 S 470 472 Otto Soding Offizier Stammliste des Koniglich Preussischen 7 Thuringischen Infanterie Regiments Nr 96 E S Mittler amp Sohn Berlin 1912 S 56 58 Georg von Gayl Adolf Obst Deutschland in China 1900 1901 Bagel Dusseldorf 1902 Harry von Rege Offizier Stammliste des Infanterie Regiments Nr 76 Mauke Hamburg 1902 OCLC 252978009 S 155 156 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite 1740 1918 Biblio Verlag Bissendorf 1998 ISBN 3 7648 2473 5 S 224 Militar Wochenblatt Nr 116 vom 14 September 1912 S 2615 Heinrich Schnee Deutsches Kolonial Lexikon Quelle amp Meyer Leipzig 1920 Band I S 680 a b c d e f g h i Preussisches Kriegsministerium Hrsg Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1907 E S Mittler amp Sohn Berlin 1907 S 102 Normdaten Person GND 127028099 lobid OGND AKS VIAF 33007866 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gayl Georg vonALTERNATIVNAMEN Gayl Georg Gustav Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer General der Infanterie im Ersten WeltkriegGEBURTSDATUM 25 Februar 1850GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 Mai 1927STERBEORT Stolp Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg von Gayl amp oldid 230958513