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Guldendorf Anhoren bis 1937 Tzschetzschnow ist der alteste Ortsteil der kreisfreien Stadt Frankfurt Oder in Brandenburg GuldendorfStadt Frankfurt Oder Koordinaten 52 19 N 14 33 O 52 311944444444 14 5425 55 Koordinaten 52 18 43 N 14 32 33 OHohe 55 m u NHNFlache 2 8 km Einwohner 892 31 Dez 2019 1 Bevolkerungsdichte 319 Einwohner km Postleitzahl 15236Vorwahl 0335Karte Gebietsgliederung der Stadt Frankfurt Oder Lage Guldendorfs hervorgehobenSeestrasseSeestrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 1 1 Dorfkirche Guldendorf 3 2 Denkmaler 3 3 Landschaftsschutzgebiete 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft 4 2 Verkehr 4 3 Freiwillige Feuerwehr 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 FussnotenGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten nbsp Begrenzungen GuldendorfsGuldendorf liegt etwa 5 Kilometer sudlich des Stadtgebietes von Frankfurt Oder sieben Kilometer nordostlich des Helenesees und etwa 100 Kilometer ostlich von Berlin Es grenzt im Norden an die Stadtteile Neuberesinchen und Gubener Vorstadt im Osten an Polen mit der Oder als Grenze im Suden an Lossow und im Westen an Markendorf Nachbargemeinden Bearbeiten Sudlich von Guldendorf liegt acht Kilometer entfernt Brieskow Finkenheerd eine Gemeinde im Landkreis Oder Spree Geschichte BearbeitenTzschetzschnow auch Cessonovo Cetzenow Tscheczczenow Tzschetzschnow Czetzenow Zetzenow entstand wahrend der Volkerwanderung etwa um das Jahr 800 als Slawen sich westlich der Oder niederliessen Zeugen sind die rundliche Niederungsburg Burghubbel bzw Burgjubble mit einem Durchmesser von 60 80 Metern und ein 300 Meter von Burghubbel entfernter Burgwall Das Dorf wurde 1230 erstmals urkundlich im Privilegienverzeichnis des Moritzklosters in Halle als Cessonovo erwahnt Privilegium Erzbiſchoff Albrechts worin er dem Cloſter zu Sankt Moritz gibt das Dorff welches genannt wird Ceſſonovo im Land zu Lebus gelegen mit aller Gerechtigkeit und dem Pfarrlehen und uber das Hundert Huffen in demselbigen Lande aussgenommen die Vogtey die imo der gnaden Erzbiſchoff alleine furbeheldett de Dato Ao 1230 Privilegienverzeichnis des Moritzklosters in HalleDie in der Erwahnung genannte Vogtei war vermutliche der spatere Freihof Das erwahnte Pfarrlehen und die zwei Gerichtsbezirke lassen den Schluss zu dass das Dorf zu den ersten Orten im Land Lebus gehorte die wahrend der deutschen Ostkolonisation aufgesiedelt wurden In dem quellenreichen stark hugligen Gebiet Tzschetzschnows wurden viele Wassermuhlen errichtet Zusammen mit Landwirtschaft und Weinbau pragten sie lange den Charakter des Ortes 1326 besiegte ein zusammengewurfeltes Heer unter Erich von Wulkow Schapelow und Gebhard von Bortfeld bei Tzschetzschnow ein Polnisch Litauisches Heer Seit etwa 1423 ubte die Stadt Frankfurt Oder das Kirchenpatronat lateinisch Jus Patronatus uber das Dorf Tzschetzschnow aus Seit 1536 gehorte zudem der Freihof der Stadt Frankfurt Somit war Tzschetzschnow ein Kammereidorf 1628 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Tzschetzschnow durch kaiserliche Truppen besetzt die das Dorf gnadenlos ausplunderten Im Siebenjahrigen Krieg besetzten russische Truppen nach der Schlacht bei Kunersdorf 12 August 1759 Frankfurt Oder mit seinen umliegenden Dorfern so auch Tzschetzschnow Sie vernichteten unter anderem die Kirchenbucher Ab 1827 gehorte Tzschetzschnow zum Kreis Lebus 1884 gab es die erste Post Am 16 September 1902 wurde im Kolonialwarenladen eine Fernsprechzelle eroffnet und 1907 gab es die erste gasbetriebene Strassenbeleuchtung fur deren Anzunden und Loschen jeder Anlieger selbst verantwortlich war Von 1827 bis 1945 gehorte Tzschetzschnow zum Landkreis Lebus Mit dem Beginn des Baus der Autobahnstrecke Furstenwalde Frankfurt am 22 September 1934 mussten viele Anlieger ihr Land an die Reichsautobahnleitung verkaufen Im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierung von sorbischstammigen Ortsnamen wurde der Ort am 29 Oktober 1937 in Guldendorf umbenannt Im Gegensatz zu anderen Orten erhielt es seinen ursprunglichen Ortsnamen nie zuruck Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurden die meisten Autobahn Bauarbeiter zum Wehrdienst eingezogen Zu dieser Zeit war nur die vertiefte Trasse fur die vierspurige Autobahn ausgehoben Auf Befehl der sowjetischen Stadtkommandantur gehorte Guldendorf ab 1945 zum Stadtkreis Frankfurt Oder Die Gemeindevertretung entschied die Eingemeindung am 27 Oktober 1946 am 29 Oktober 1947 wurde Guldendorf der Stadt Frankfurt zugeordnet 2 die Verkundung erfolgte am 30 Mai 1947 In den 1950er Jahren wurde der Bau der Autobahn fortgefuhrt Einwohnerzahlen von Tzschetzschnow Guldendorf Jahr Einwohnerzahl1791 5781939 1 4041989 7002008 1 0002012 869Dorfschulzen Gemeindevorsteher Burgermeister ehrenamtliche Burgermeister und Ortsburgermeister von Tzschetzschnow Guldendorf Name von bisSymon Drentzig auch Symon Dientzig Symon Drentzigk 3 1500 1525Georgen Conradt 4 1525 1550Albrecht Conradt 1550 1576Georgius Grund 1635 1660Endras Erdmann 1660 Johann Georg Wonschkin 1759 1767Johann Gottfried Matschdorff 1767 1810Martin Fuhrmann 1810 1815Christian Friedrich Zeidler 1815 1821Johann Hode 1821 1833Friedrich Wilhelm Matschdorff 1833 1844Johann Friedrich Schulze 1844 1847Martin Fielbeck 1847 1851Carl Puls 1851 1873Heinrich Julius Sporleder 1873 1878Friedrich Fritz Puls 1878 1913Fritz Birkholz 1913 1933Friedrich Fritz Puls 1933 1945Herbert Mildebrand 1945 1946Hermann Gartner 1946 1949Fritz Krause 1949 1972Kurt Krause 1972 1991Erdmann Greiser 1991 2003Brunhild Greiser 2003 heuteKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Wohn und Muhlenhaus der Vordermuhle Am Zwickel 6 Gaststatte Lindengarten Buschmuhlenweg 57 Wohnhaus Weinberge 53Dorfkirche Guldendorf Bearbeiten nbsp Guldendorfer DorfkircheDer Kern des Baudenkmals Dorfkirche Guldendorf ist ein fruhgotischer Backsteinbau auf einem Fundament aus Findlingen aus die zweite Halfte des 13 Jahrhunderts Der Kirchturm an der Westseite des Kirchenschiffs wurde im 15 Jahrhundert aus Feldsteinen mit untermischten Backsteinen errichtet Durch die Turmhalle gelangt man zum ursprunglichen Westzugang Dabei handelt es sich um ein Spitzbogenportal mit Gewandeprofil das in rechteckiges Wandfeld eingefugt ist Der Ostgiebel des Kirchenschiffs ist mit steigenden lanzettformigen Blenden versehen Jeweils zwei links und rechts eines zugemauerten Spitzbogenfensters sowie funf weitere in einer Reihe oberhalb eines Zahnschnittfrieses das von zwei Blenden und dem zugemauerten Fenster durchbrochen wird Nord und Sudwand des Kirchenschiffs weisen jeweils drei spitzbogige Fenster auf An der Nordwand befinden sich zusatzliche Blendnischen die auf die ursprunglichen Fenster hinweisen Im 18 Jahrhundert erhielt das Nordportal eine Vorhalle 1773 wurde der Turm umgebaut und erhielt eine pyramidenformige Spitze Im Inneren fand man die Gravur des Zimmermanns Gast Anfang des 19 Jahrhunderts wurde an der Ostwand eine Sakristei errichtet Im 19 Jahrhundert wurden an der Nord West und Sudinnenwand Emporen eingebaut Dabei wurden Nord und Sudwand fur zweigeschossige rechteckige Fenster aufgebrochen Es gab zwei Glocken eine schmucklose Glocke aus dem Mittelalter und eine von 1688 gegossen von George Hofmann aus Frankfurt Oder Die Orgeleinweihung erfolgte 1811 Ein Verwandter der Guldendorfer Familie Madel der Berliner Fabrikant Madel stiftete 1932 ein Mosaikbild das den triumphierenden Christus in einer Mandorla darstellt Es wurde 1933 in die Ostwand eingefugt 1936 erfolgte der Bau einer Friedhofshalle Die Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges im Fruhjahr 1945 uberstand die Kirche weitestgehend unbeschadet Nach einem Blitzschlag im Juni 1945 brannte die Kirche unter Explosionen der dort gelagerten Munition vollig aus Nur die Aussenwande und das Mosaik blieben erhalten 1951 52 erhielt das Kirchenschiff ein neues Dach Im Marz 1952 wurde die Kirche durch den Superintendenten Gunter Jacob geweiht Der Turm erhielt ein langsgerichtetes Satteldach Vorhalle und Sakristei wurden entfernt 1991 wurde in der Guldendorfer Kirche der barocke Kanzelaltar der Kirche Wolkenberg aufgestellt die einem Braunkohletagebau weichen musste Der Altar ist eine protestantische Sonderform aus dem 18 Jahrhundert Zwei Schlangensaulen mit korinthischen Kapitellen tragen einen gesprengten Giebel Eine Saule ist mit Weizenahren die andere mit Wein umrankt In den Giebel ist ein aus Akanthusblattern gebildeter Baldachin eingefugt Die Spitze des Giebels bekront eine von Strahlenbundeln umgebene Sonne in deren Oval ein Dreieck als Symbol der Dreifaltigkeit und die hebraischen Buchstaben JHWH fur den Namen Gottes zu sehen sind Auf dem Giebeldach lagern zwei Figuren die mit Hostie und Kelch auf das Abendmahl hinweisen Der Kanzelkorb hat an funf Seiten umkranzte Ovale mit Bibelzitaten und wird links von Lukas und rechts von Petrus flankiert Ebenfalls aus der Wolkenberger Kirche stammt eine barocke Holztaufe mit einem hohen Fuss und ein mittelalterliches Sakramentsturchen das an der Ostwand rechts des Altars angebracht wurde Ostern 1995 wurde eine Orgel eingeweiht Sie ist eine Kopie einer Orgel von Gottfried Silbermann die 1732 33 fur die Dorfkirche Etzdorf gefertigt wurde und seit 1939 im Bremer Dom steht 1994 wurde das Original in der Werkstatt von Kristian Wegscheider in Dresden restauriert Dieser fertigte Kopien der Silbermannorgel an Eine weitere Kopie steht seit 1994 im Gottfried Silbermann Museum in Frauenstein Erzgebirge Manual CD c3Rohrflote 8 C c0 36 PfeifenPrincipal 4 37 von 49 Pfeifen im ProspektRohrflote 4 48 PfeifenNasat Diskant 3 25 PfeifenOctava 2 48 PfeifenSesquialtera Diskant 1 3 5 Terz 25 PfeifenQuinta 1 1 2 48 PfeifenSifflote 1 48 PfeifenTremulantDenkmaler Bearbeiten nbsp Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof fur KriegsgefangeneEhrenfriedhof fur Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterLandschaftsschutzgebiete Bearbeiten Fauler See Guldendorfer Muhlental Markische Naturgarten Buschmuhle Steile WandDie Niederungsburg direkt an der Oder gelegen mit einem Durchmesser von 60 bis 80 Metern wurde Burghubbel oder auch Burgjubble genannt Der Tzschetzschnower Burgwall liegt heute circa 300 Meter vom Burghubbel entfernt Wegen der veranderten Wasserfuhrung der Oder wurde er wahrscheinlich nach oben verlegt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Bedingt durch das hugelige Gebiet des Dorfes gab es eine hohe Verdichtung von Wasserquellen die es ermoglichten bis in das 20 Jahrhundert mehrere Muhlen anzutreiben Weiterhin wurde lange Landwirtschaft und Weinbau betrieben Die Wirtschaft nach 1990 ist gepragt von privatem Handwerk und Dienstleistungsbetrieben Verkehr Bearbeiten Guldendorf liegt sudlich an der A 12 und ostlich an der B 112 in Richtung Eisenhuttenstadt an der Oder Lausitz Strasse sowie an der Bahnstrecke Cottbus Frankfurt Oder Freiwillige Feuerwehr Bearbeiten Die Freiwillige Feuerwehr Guldendorf wurde im Jahr 1906 gegrundet Personlichkeiten BearbeitenElfriede Thum 1886 1952 deutsche Malerin und Grafikerin lebte von 1910 bis 1945 in der Villa Katzengrund Fritz Max Krause 1925 2012 SED Funktionar und Oberburgermeister der Stadt Frankfurt Oder hier geborenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Guldendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Guldendorf Startseite In gueldendorf de Abgerufen am 18 Juli 2021 private Website uber Guldendorf Fussnoten Bearbeiten Kommunalstatistischer Jahres und Demografiebericht 2020 PDF In frankfurt oder de Abgerufen am 19 September 2021 Festschrift anlasslich der 775 Jahrfeier Tzschetzschnow seit 1937 Guldendorf PDF 3 27 MB In gueldendorf de Heimatverein Tzschetzschnow Guldendorf e V 20 Juli 2005 S 7 abgerufen am 18 Juli 2021 Versuch einer historischen Entwickelung der markischen Stadteverfassungen A Zimmermann Google Books In books google de Abgerufen am 29 Januar 2019 Versuch einer historischen Entwickelung der markischen Stadteverfassungen A Zimmermann Google Books In books google de Abgerufen am 29 Januar 2019 Ortsteile und Wohnplatze der Stadt Frankfurt Oder Ortsteile Boossen Guldendorf Hohenwalde Kliestow Lichtenberg Lossow Markendorf Markendorf Siedlung Rosengarten PagramWohnplatze Altberesinchen Boossen Siedlung Forsterei Malchow Forsthaus Eduardspring Gronenfelde Gubener Vorstadt Halbe Stadt Hansa Nord Hospitalmuhle Klingetal Kosmonautenviertel Lebuser Vorstadt Lillihof Malchow Mittelmuhle Neuberesinchen Nord Neuberesinchen Sud Nuhnen Nuhnenvorstadt Obere Stadt Obermuhle Pagram Peterhof Ragoser Muhle Rosengarten Siedlung Hexenberg Siedlung Junkerfeld Stadtmitte Talmuhle Vordermuhle Vorwerk Hexenberg Vorwerk Lichtenberg Waldhaus Winzerviertel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guldendorf amp oldid 234075068