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Das Gotterorakel ist eine Sonderform des Orakels von lateinisch oraculum Gotterspruch Sprechstatte zu orare sprechen beten Es bezeichnet im Alten Agypten eine Technik zur Wahrsagung Divination Mantik die mittels Erkennen des gottlichen Willens der Unterstutzung in schwierigen Lebenslagen diente Das entsprechende Ritual beinhaltete die Befragung eines Orakels im Sinne eines gottlichen Urteils Im Unterschied zum Omen als gottliche Botschaft in zufalligen Naturbetrachtungen oder Traumen ging die Initiative hier vom Menschen aus der sich im Rahmen einer Prozession oder per Brief an eine Gottheit wenden und diese um Rat ersuchen konnte Entsprechend fiel die Antwort je nach Person Anliegen und ausseren Umstanden unterschiedlich aus 1 Ob dem Urteil Folge geleistet wurde oder nicht lag wiederum im Ermessen des Fragenden und der Beteiligten Begriffe in HieroglyphenBiait Staunenswertes Wunder Orakel bjꜣ ytUja Schiff Prozessionsbarke wjꜣPeru Herausgehen Auszug Prozession pr wDie enge Verbindung der agyptischen Gotter mit dem Orakel aussert sich mitunter in Epitheta wie denen des Gottes Heka dem der Titel Herr der Orakel Herr der Offenbarungen der vorhersagt was geschehen wird zukommt 2 Im Alten Agypten konsultierten Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten diese Methode zur Weissagung So konnten sich prinzipiell Burger hohere Beamte und Priester sowie Konige mit ihren jeweiligen Belangen an ein Gotterorakel wenden 3 Die antiken Quellen stammen zu einem Grossteil aus der Arbeitersiedlung Deir el Medina im Suden von Theben West wo Orakelbefragungen im Rahmen von Gotterprozessionen durchgefuhrt wurden Hier lebten die Arbeiter und Handwerker welche die Felsgraber der Pharaonen im nahegelegenen Tal der Konige erbauten Inhaltsverzeichnis 1 Chronologische Entwicklung 2 Funktionsweise 2 1 Prozessionsorakel 2 2 Ticket Orakel 2 3 Die weise Frau 2 4 Andere Praktiken 3 Anwendungsgebiete 3 1 Offentliche Angelegenheiten 3 2 Private Angelegenheiten 4 Reaktionen auf Orakelspruche 5 Politische Instrumentalisierung 6 Orakel im altagyptischen Gesamtkontext 7 Literatur 8 EinzelnachweiseChronologische Entwicklung BearbeitenProzessionen zu Ehren von Gottheiten wurden bereits im Alten Reich durchgefuhrt Felsinschriften aus der 6 Dynastie im oberagyptischen Wadi Hilal nahe der Siedlung Elkab belegen etwa Auszuge in die Wuste zu Ehren der Gottin Nechbet wenn auch ohne Hinweise auf ein Gotterorakel in diesem Kontext 4 nbsp Die Arbeitersiedlung Deir el Medina in Theben West AgyptenEine Inschrift aus der spaten 5 Dynastie im Sinai berichtet von einer koniglichen Expedition zum Abbau von Turkis dessen dortiges Vorkommen womoglich der Sonnengott Re nach Befragung vorhergesagt haben konnte 5 Da jedoch auch hier nicht ausdrucklich von einem Gotterorakel die Rede ist liegen nicht hinreichend Beweise zur Bestatigung dieser Theorie vor 6 Der fruheste sichere Beleg fur ein Gotterorakel stammt aus der Regierungszeit der Konigin Hatschepsut im fruhen Neuen Reich der 18 Dynastie und betrifft die agyptische Konigsideologie Sie und ihr Nachfolger Thutmosis III nutzten den Gottesspruch als legitimatorisches Mittel hinsichtlich der eigenen Herrschaft und Aussenpolitik 7 In der Amarnazeit kam der Orakelkult unter Konig Amenophis IV Echnaton zum Erliegen da die von ihm an die Spitze aller agyptischen Gotter gesetzte Strahlensonne Aton kein eigenes Orakel besass Ein solches erubrigte sich da samtliche Entscheidungen des Herrschers als Lenkungen des Gottes hochstselbst interpretiert wurden 8 Die Ramessidenzeit 19 und 20 Dynastie bedeutete mit dem Wiederaufleben der agyptischen Tradition in Religion und Kult eine Blutezeit des Gotterorakels Wahrend es in Staatsangelegenheiten als politische und juristische Entscheidungshilfe genutzt wurde befragten beispielsweise die Bewohner von Deir el Medina zumeist den thebanischen Hauptgott Amun in privaten wie rechtlichen Angelegenheiten Die sogenannte personliche Frommigkeit steht sinnbildlich fur das damalige Bedurfnis nach individueller Zuwendung zur Gotterwelt 9 Diese religiose Stromung bewirkte dass private Bittsteller ihr Anliegen an jede beliebige Gottheit richten konnten der sie sich in besonderem Masse verbunden fuhlten Dies belegen die sogenannten Gottesbriefe die sporadisch aus der 20 Dynastie erhalten sind und in denen sich einzelne Personen gezielt an eigens gewahlte Gottheiten wenden Weiterhin nimmt die agyptische Weisheitsliteratur in Form diverser Lebenslehren Bezug auf den korrekten Umgang mit Orakelspruchen 10 nbsp Ohrenstele im Agyptischen Museum Leipzig nbsp Stele des Mose im Roemer und Pelizaeus Museum HildesheimEin weiteres Medium zur Kontaktaufnahme mit einem individuell gewahlten Gott sind die sogenannten Ohrenstelen aus dem Neuen Reich durch die Gebete und Dank fur deren Erhorung bekundet wurden 11 In seinem Hauptkultort Memphis wurden solche Stelen vornehmlich dem Schopfergott Ptah geweiht der das Epitheton der die Bitten erhort trug Derselbe Titel kommt Amun Re im Osttempel von Karnak an der Ruckseite des Haupttempels zu Die Kultkapelle diente dem Herantragen personlicher Gesuche an den Konig und die Gottheit in der Hoffnung auf gottliche Gerechtigkeit 12 Auch Privatobjekte bezeugen die enge Gottesbindung im Neuen Reich So zeigt etwa die sogenannte Stele des Mose Hildesheim Roemer und Pelizaeus Museum Inv Nr PM 374 aus der 19 Dynastie die Entlohnung eines gleichnamigen Soldaten mit Ehrengold fur seinen Militardienst durch Ptah der die Bitten erhort und Ramses II 13 Auch in der Dritten Zwischenzeit zogen die jeweiligen politischen Autoritaten Gottesentscheide zu Rate Im thebanischen Gottesstaat der 21 Dynastie begrundeten die Hohepriester des Amun auf diese Weise ihre Entscheidungen 14 Die Libyerkonige der bubastidischen 22 Dynastie bezogen gleichfalls Orakelbeschlusse in die Staatslenkung ein 15 Auch in der kuschitischen 25 Dynastie nutzten Konige wie etwa der im nubischen Reich von Napata regierende Aspelta Gottesentscheide um sich als rechtmassige agyptische Regenten darzustellen 16 Nach der erneuten Wiederherstellung des Zentralstaats in der Spatzeit setzten die Saiten der 26 Dynastie dies fort Vermehrt wurde die Kommunikation mit den Gottern mittels heiliger Tiere hergestellt deren Verhalten Priester dahingehend interpretierten dass sich die Gottheit in auserwahlte Vertreter einer Spezies einlebte und diese steuerte 17 Dieses mystische Verstandnis manifestierte sich insbesondere in lokal praktizierten Stierkulten Ein Gotterorakel lag hierbei nur dann vor wenn ein bestimmtes Verhaltensmuster des Tieres gezielt herbeigefuhrt wurde Zufallige Beobachtungen sind aus heutiger Sicht als Omina einzustufen Welcher Fall in pharaonischer Zeit vorlag ist nicht nachzuweisen 18 Von der Beliebtheit des Gotterorakels im privaten Bereich zeugen im ganzen Land verteilte Orakelstatten von denen mitunter der Gelehrte Herodot berichtet 19 Vielfach sind aus dieser Zeit Orakelfragen auf Papyrus sowie die bereits im Neuen Reich aufkommenden Gottesbriefe erhalten nbsp Tempel des Amun Orakels in Siwa AgyptenIn der Ptolemaerzeit pragten Orakelstatten weiterhin die religiose Kultpraxis Nach der Eroberung Agyptens im Jahr 332 v Chr suchte Alexander der Grosse das Orakel des Zeus Ammon in Siwa auf wenn auch der genaue Zweck der Befragung unklar ist 20 Griechische Burger befragten im thebanischen Deir el Bahari die nach ihrem Tod vergottlichten Weisen Imhotep und Amenophis Sohn des Hapu wahrend die Schreiber demotischer und magischer Papyri diese Art der Divination in ihre Schriften einbezogen 21 Nach der romischen Machtubernahme 30 v Chr kam der Orakelkult in Agypten allmahlich zum Erliegen Der romische Kaiser Septimius Severus verbot ihn 199 n Chr mittels politischem Dekret da es sich nach seiner Massgabe um Aberglaube und Scharlatanerei handle Ahnliche Edikte wurden wahrend der gesamten romischen Herrschaft in Agypten erlassen Zwar fuhrte die einheimische Bevolkerung auch weiterhin Gotterbefragungen durch doch geschah dies nur noch exklusiv und im privaten Rahmen 22 Die letzten Belege fur ein Gottesorakel in Agypten stammen aus koptischen Papyri des 7 und 8 Jahrhunderts n Chr die bereits den christlichen Gott anrufen 23 Sie weisen das Kreuzmotiv sowie die christliche Phraseologie auf orientieren sich jedoch strukturell in der Abfolge aus Invokation Frage und Bitte um Antwort an den agyptischen Anfragen 24 Funktionsweise BearbeitenProzessionsorakel Bearbeiten nbsp Die Prozessionsbarke des Amun Darstellung im Totentempel Ramses II Ramesseum in Theben West nordwestlich von Luxor Agypten Im offentlichen Raum fanden Gotterorakel ab dem Neuen Reich und bis in die christliche Zeit hinein im Rahmen von Prozessionen anlasslich religioser Feiertage statt Hierbei trugen Reinigungspriester Wab Priester das in einem Naos befindliche und unter einem Schleier verborgene Kultbild der Gottheit auf seiner Barke entlang einer Strasse von deren Seiten aus die Menschen zusahen Die Verkundung von Orakelentscheiden fand vor Tempeleingangen statt die auf der Route passiert wurden Solche Akte werden in der agyptologischen Fachliteratur auch als Barken Ordale bezeichnet 25 Sie fanden zumeist an den Wochenenden statt da die Arbeiter uber die Woche im Tal der Konige stationiert waren und nur an freien Tagen zu ihren Familien im Dorf zuruckkehrten 26 Die Dorfbewohner befragten neben Amun in vielen Fallen den vergottlichten Herrscher Amenophis I der um 1500 v Chr regierte und Deir el Medina grundete Die Quellen sprechen ihn als mein guter Herr oder Wesir der die Wahrheit offnet an 27 Im Gegensatz zu Gotterkultbildern die fast ausnahmslos in verhullten Schreinen transportiert wurden konnte das Bild des Konigs offen sichtbar auf einem Schlitten befestigt oder unter einem Baldachin getragen werden 28 Weiterhin befragten die Frauen der Arbeiter zur retrospektiven Traumdeutung die vergottlichte Mutter Amenophis I namens Ahmose Nefertari die ihrerseits Konigsgemahlin des Begrunders der 18 Dynastie Ahmose I war 29 Prinzipiell konnte bei solchen Prozessionen jeder Anwesende nacheinander der Gottheit sein Anliegen vortragen 30 Dies erfolgte sowohl mundlich als auch schriftlich War die Frage vorher als Schreiben aufgesetzt worden verlas sie ein Schreiber jedoch konnte der Bittsteller sie auch frei formuliert vortragen Alternativ waren verschiedene Antwortmoglichkeiten auf Tonscherben Ostraka oder Papyrusstreifen aufzuschreiben und der Gottheit vorzulegen 31 In jedem Fall war eine genaue Schilderung der Angelegenheit dem Gott gegenuber vor dessen direkter Anrufung unerlasslich 32 Der Gottesspruch war aus der Bewegung des Kultbilds in seinem Schrein herauszulesen welche wiederum durch das Tragen der Gotterbarke auf den Schultern der Priester zustande kam Bei Ja Nein Fragen druckte der Gott seine Zustimmung mutmasslich durch eine Vorwartsbewegung aus und neigte sich nach vorn wahrend ein Zuruckweichen Ablehnung suggerierte 33 Im Falle mehrerer vorgelegter Antwortmoglichkeiten galt diejenige als die vom Gott erwahlte in deren Richtung sich sein Kultbild wendete Den antiken Quellen zufolge sprach die Gottheit sobald sie sich entschieden hatte Vermutlich handelt es sich um eine Umschreibung fur das Kundtun der Entscheidung durch einen anwesenden Schreiber wie der Wortlaut auf einem Ostrakon Oxford Ashmolean Museum Inv Nr O Gardiner 103 unter Ramses III aus Deir el Medina vermuten lasst Dieses verzeichnet eine Gottesbefragung zur Klarung eines Erbschaftsstreits bei der ein Mann namens Nebamun und dessen Geschwister ein von ihrem Vater bebautes Grundstuck jeweils fur sich beanspruchen Die uneindeutige Formulierung lasst sowohl die Deutung als einen Sprechakt des Gottes Amenophis I als auch des Schreibers zu 34 Er vermutlich Nebamun erstellte zwei Schriftstucke und platzierte sie vor dem Gottselbst Und das Schriftstuck das vom Gott gewahlte wurde in die Handdes Schreibers Wennefer gelegt und er sprach Was jeden Lehmziegel angeht den ich gesetzt habe sie sind fur Nebamun meinen Sohn 35 nbsp Die Prozessionsbarke des Amun Darstellung in der Chapelle Rouge der Hatschepsut Karnak AgyptenAus griechisch romischer Zeit sind Kultbilder mit internen Bohrungen bekannt die den Priestern als Sprachrohre gedient haben konnten und dabei den Zuschauern der Prozession verborgen blieben In der agyptischen Kultpraxis ist ein sprechendes Gotterbild als publikumswirksame Inszenierung folglich nicht auszuschliessen 36 Wie die Vielzahl an Funden aus Deir el Medina belegt protokollierte bei offentlichen Befragungen im juristischen Rahmen in der Regel ein Schreiber den Ausgang des Gotterorakels Diese Dokumentation implizierte das genaue Verzeichnen des Datums der Befragung und der anwesenden Zuhorerschaft worauf sich der Betreffende im Zweifelsfall berufen konnte 37 Seltener liessen Privatpersonen ihre Orakelentscheide zu diesem Zweck auf Stelen verzeichnen So berichtet etwa die Stele des Reinigungspriesters Merimaat Kairo Agyptisches Museum Inv Nr JE 91927 unter Ramses VI von einer Anrufung des Amun 38 Die auf dem Objekt gezeigten Barken der lokalspezifischen Gottertriade aus Amun Mut und Chons ahneln Darstellungen in den thebanischen Heiligtumern dieser Zeit etwa an der Chapelle Rouge im Tempel von Karnak Womoglich beauftragten die Dorfbewohner jene Bildhauer mit der Fertigung ihrer Stelen die seinerzeit auch die Tempelreliefs schufen Dass Orakelbefragungen zur Klarung von Rechtsangelegenheiten nicht nur in der Thebais zum Einsatz kamen zeigt die aus Abydos stammende Stele des Paser Kairo Agyptisches Museum Inv Nr JE 43469 unter Ramses II Sie bildet den verstorbenen Inhaber in Gebetshaltung vor der koniglichen Barke des Ahmose I ab Aus der Inschrift geht hervor dass der vergottlichte Pharao in einer Rechtsstreitigkeit um ein Feld befragt wurde Die typisch ramessidische Barke auf dem Giebelfeld ist hier um eine Figur der sistrumspielenden Ahmose Nefertari vor dem Naos erganzt 39 Ticket Orakel Bearbeiten Sollte eine Orakelbefragung nicht im offentlichen Rahmen stattfinden bestand fur private Bittsteller ab der Dritten Zwischenzeit die Moglichkeit das Kultbild einer Gottheit in ihrem Tempelsanktuar durch einen Priester aufsuchen zu lassen Diese Form der Befragung loste in griechisch romischer Zeit das Barkenorakel weitgehend ab 36 Eine eindeutige Schilderung des Falles war in den formalisierten als Tickets bezeichneten Anfragen insofern wichtig als das Vortragen des Anliegens und die Beantwortung durch den Gott zeitlich verschoben stattfanden 40 So bestand fur den Fragenden keine Moglichkeit potentielle Erganzungen oder Konkretisierungen vorzunehmen Die als Konditionalsatze nach dem Muster Wenn dann formulierten Fragen an die Gottheit standen nunmehr auf versiegelten Papyruszetteln statt auf Ostraka Fur die mit der Durchfuhrung der Befragung betrauten Priester war der Inhalt der Schreiben prinzipiell nicht einsehbar 30 In einem demotischen Papyrus Carlsberg Carsten Niebuhr Institut Inv Nr P Carlsberg 429 aus Tebtynis erbittet ein Mann Hilfe bei der Wahl seiner Ehefrau Vermutlich sind dem Schreiben zwei weitere mit den Namen der Frauen vorausgegangen Im dritten Brief heisst es Horos Sohn des Pasis ist es der sagt Mein grosser Herr oh Sobeknybtis Wenn es zu meinem guten Geschick ist mir keine Frau als Ehefrau zu erwerben von diesen zwei Frauen die geschrieben sind in meinem Brief moge man mir diesen Brief herausbringen Das gute Geschick es ist vor Sobeknybtis Geschrieben 41 Fur die Konsultation musste zunachst die Einwilligung der Gottheit eingeholt werden So stellt ein auf 22 v Chr datiertes Urkundenpaar Carlsberg Carsten Niebuhr Institut Inv Nr P Carlsberg 37a b aus Hawara der Schilderung des Anliegens die Frage voraus ob das Orakel grundsatzlich willens sei sich dazu zu aussern 42 Erhielt der Verfasser keine Antwort so musste er dem Gott eine Strafzahlung entrichten Bei Fragen rechtlicher Natur ist hieraus moglicherweise indirekt ein Schuldspruch abzuleiten 30 nbsp Papyrusfragment aus den Sortes Astrampsychi mit griechischer BeschriftungDie in den Tempelarchiven gefundenen Fragen waren in der Regel die vom Gott nicht gewahlten Optionen sowie die ganzlich abgelehnten und folglich ohne Antwort verbliebenen Akzeptierte Fragen wurden mundlich beantwortet oder die entsprechenden Papyri durch die Priester mit Antworten versehen welche je nach Komplexitat des Anliegens sowohl knapp als auch ausfuhrlich ausfallen konnten Wahrscheinlich war es moglich mehrere Fragen pro Tempelbesuch einzureichen Das System hinter der Zuordnung der Papyri zu den jeweiligen Fragestellern bleibt unbekannt zumal die beschiedenen Exemplare keine Nummerierungen oder anderweitigen Beschriftungen tragen Weiterhin unklar ist ob das Einreichen von Fragen an feste Termine gebunden war die sich wiederum nach Hemerologien oder Festtagen richteten sowie die Dauer des Wartens auf eine Antwort oder die Bezahlung Wahrend beim Abfassen der Fragen vermutlich literate Vertreter in den Tempeln und Lebenshausern halfen ist kein gesondertes Amt fur die Durchfuhrung des Orakels aus den Tempeln bekannt Dies legt nahe dass das besagte Verfahren keinen festen Bestandteil der Tagesordnung im Tempel bildete Eine Weiterentwicklung liegt mit den sogenannten Sortes Astrampsychi einem griechischen Orakelbuch aus dem romischen Agypten des 3 bis 6 Jahrhunderts v Chr vor Die Petitionen wurden hierbei unter Zuhilfenahme eines Fragenkatalogs erstellt Sie entstammten inhaltlich zunachst dem stadtisch privaten Milieu und verlagerten sich in koptischer Zeit in den klosterlichen Bereich Die Wahrsagung bestand in der Auslosung aus einem Kontingent vorgefertigter Antworten Moglicherweise bedienten sich die Priester bereits bei den Ticketorakeln eines ahnlichen Losverfahrens 43 Die weise Frau Bearbeiten Aus Deir el Medina ist die Weissagung eines Gotterspruches durch die sogenannte weise Frau bekannt Dieses Amt fuhrte eine einzelne Schrift und Ritualkundige aus die in direkten Kontakt mit den Gottern treten konnte Sie beschwor diese auf Fragen zu antworten welche die Dorfbewohner an sie herantrugen Wie die rituelle Handlung im Detail ablief und ob prinzipiell jede grossere Gemeinschaft uber ein solches menschliches Medium verfugte ist nicht bekannt Allerdings ist davon auszugehen dass die weise Frau in der Regel personlich aufzusuchen und das Anliegen personlich zu besprechen war zumal der Grossteil der Dorfbewohner weder lesen noch schreiben konnte und demnach nicht in der Lage gewesen ware Briefe zu verfassen 44 Andere Praktiken Bearbeiten Die physische Anwesenheit einer Gottheit in Gestalt eines Gotterbildes war mitunter nicht zwingend erforderlich fur die Durchfuhrung eines Orakels Ab der Spatzeit fanden vermehrt Divinationstechniken Verwendung die diskreter durchgefuhrt werden konnten als grosse Barkenprozessionen oder Befragungen der Gottheit im Tempel Fallweise ist hierbei eine genaue Unterscheidung zwischen Orakel und Omen nicht moglich Bei der Schalendivination war die Botschaft aus den amorphen Gebilden von Ol in Wasser herauszulesen Die jeweilige Gottheit von welcher der Anwender Rat einzuholen wunschte bedingte die Wahl des Wassers In demotischen und griechischen Papyri heisst es mitunter Wann immer du anfragen willst wegen Angelegenheiten nimm ein Bronzegefass entweder eine Schale oder einen Becher welcher Art du auch mochtest Giess Wasser hinein Regenwasser wenn du himmlische Gotter anrufst Meerwasser wenn du Gotter der Erde anrufst Flusswasser wenn Osiris oder Serapis Quellwasser wenn die Toten Wahrend du das Gefass auf deinen Knien haltst giess grunes Olivenol hinein beuge dich uber das Gefass und sprich den vorgeschrieben Spruch 45 Beim Lampenorakel zeigte sich der Wille einer Gottheit nach deren Anrufung in der Bewegung einer Flamme uber einer Ollampe Die Existenz und Gultigkeit dieser Praxis bereits zu Zeiten pharaonischer Herrschaft aufgrund von Lampenlieferungen in Nekropolentagebuchern aus Deir el Medina ist umstritten 46 Anwendungsgebiete BearbeitenOffentliche Angelegenheiten Bearbeiten Im Rahmen koniglicher Propaganda wurden Gotterorakel mit Vorliebe zu Demonstrationszwecken genutzt um die Infragestellung prekarer staatlicher Entscheidungen zu umgehen Als Frau auf dem Thron bedurfte Hatschepsut vorsorglich der offiziellen gottlichen Zustimmung um ihren Herrschaftsanspruch geltend zu machen Da sie stellvertretend fur den eigentlichen Thronerben Thutmosis III regierte bis er ein angemessenes Alter zum Herrschen erreicht hatte musste wiederum auch dieser beizeiten Gottes Gunst vorweisen um die erlangte Reife nicht nur vor dem Konigshof sondern auch dem gesamten Land zu bestatigen nbsp Export von Weihrauchbaumen in den Punt Reliefs im Totentempel der Hatschepsut Deir el Bahari AgyptenDass diese Methode auch zu Zeiten nichtagyptischer Herrscher Anwendung fand belegen unter anderem die Osorkonchronik aus libyscher sowie napatanische Konigsstelen aus kuschitischer Zeit Ebenso wurden bei innenpolitischen Angelegenheiten wie etwa Landstiftungen oder der Vergabe hoher klerikaler Amter zur Entscheidungsfindung sowie zum Aussprechen von Schutz und Segen die Gotter einbezogen So verzeichnet und illustriert der Saite Oracle Papyrus in Wort und Bild die feierliche Vergabe eines Priestertitels 47 Jene Priester beanspruchten bereits zu Zeiten des thebanischen Gottesstaats des Amun in der 21 Dynastie das Machtmonopol und holten fur jede Entscheidung die Meinung ihres obersten Gottes ein Auf der sogenannten Stele der Verbannten Paris Louvre Inv Nr C 256 erbittet der Hohepriester Mencheperre die Begnadigung rebellischer Untertanen die ins Exil geschickt worden waren und versichert sich mehrmals uber die gesetzliche Absicherung dieser Anordnung Der angerufene Amun gibt den Wunschen des Mencheperre uneingeschrankt statt 48 Dies ging einher mit der taktischen Befragung eines Gotterorakels in der Aussenpolitik Ihre gross angelegte Expeditionskampagne in das Goldland Punt dessen Lage noch immer umstritten ist deklarierte Hatschepsut als gottliche Weisung Der Konig selbst Maat Ka Re An der Treppe des Herrn der Gotter erbittet die Majestat des Palastes sie moge leben heil und gesund sein am grossen Platz den Auftrag zu vernehmen einen den Orakelspruch des Gottes selbst Suche die Wege nach Punt ersehnen den Pfad zu den Myrrheterrassen fuhre eine Truppe zu Wasser und zu Lande um im Gottesland Schatze zu holen fur den erhabenen Gott der ihre Vollkommenheit erschaffen hat Da tat man wie ihnen die Majestat dieses erhabenen Gottes geheissen jedoch in der Tat auf Wunsch Ihrer Majestat womit sie erreicht wie Re ewig lebendig heil und gesund zu sein 49 Weiterhin stutzte auch Thutmosis IV seine Militartaktik auf Prognosen des Gotterorakels Vor einem Feldzug gegen die aufstandischen Nubier wandte er sich zunachst an Amun um sich und seinem Volk der Angemessenheit des Vorhabens zu versichern Seine Majestat der Konig wandte sich personlich an den Herrscher der Gotter und fragte ihn um Rat wegen der Angelegenheiten Dadurch dass der auf ihn zu schritt gab er bekannt was durch ihn geschehen sollte Er wies ihm den rechten Weg das zu tun was sein Ka wunschte ganz so wie ein Vater mit seinem Sohn spricht 50 Besonders im Neuen Reich bildete das Gotterorakel ein konstituierendes Element in der Rechtsprechung Wahrend in Deir el Medina kriminelle Delikte in der Regel der lokalen Gerichtsversammlung namens Qenbet vorbehalten waren fielen Eigentumsfragen in den Zustandigkeitsbereich der Gottheit Immobilien waren Staatseigentum und wurden nicht vererbt sondern gesetzlich zugewiesen 51 Allerdings konnten herrenlose Guter anscheinend durch personlich motivierte Investition von Arbeit in den eigenen Besitz ubergehen Der einzige Beleg fur Eigentumserwerb in Folge einer privaten Sanierung findet sich auf einem Ostrakon London British Museum Inv Nr O BM EA 5625 unter Ramses V 52 Der Texttrager dokumentiert den Fall des Arbeiters Qenna der im Beisein des Arbeitstrupps und deren Vorgesetzten vor dem Gotterbild Amenophis I Anspruch auf ein Grundstuck erhebt Komme zu mir mein guter Herr Ich bin derjenige der das Haus des Mannes von der Arbeitstruppe Pa charu wiederauf gebaut hat als es verfallen war Siehe der Mann von der Arbeitstruppe Meri Sachmet Sohn des Menna verhinderte dass ich in ihm wohnen kann indem er behauptete Es ist der Gott der zu mir sagte Teile es mit dir So sprach er Er hat nicht an ihm gemeinsam mit mir gebaut Aus der Antwort des verstorbenen Konigs nach Verlesung durch einen Schreiber geht hervor dass per Gottesspruch im Namen des Staates Eigentum ubereignet und Recht geltend gemacht werden konnte Gib das Haus an Qenna seinen Herrn zuruck Es gehort ihm durch Verordnung des Pharao er moge leben heil und gesund sein Niemand soll seine Teilung vornehmen 53 nbsp Osttempel Thutmosis III im Tempel von Karnak nordlich von Luxor AgyptenAngesichts der zunehmenden Korruption an ramessidischen Gerichtshofen war der einfache Burger vermutlich eher geneigt sein Anliegen dem Gott im Rahmen einer Prozession vorzutragen als eine Gerichtsverhandlung zu beantragen Rechneten sich Klager geringe Erfolgschancen vor Gericht aus etwa aufgrund durftiger Beweislage so setzten sie ihre Hoffnungen neben der Neutralitat des Gottes ebenso auf dessen Gnade 54 Auf diese hofften Bittsteller die im Osttempel von Karnak ihre Gesuche dem Amun Re vortrugen Seit Ramses II sind die Kultkapellen in diesem Bezirk des Tempelareals als Orte bekannt an denen Rechtsurteile ausgesprochen und vollzogen wurden Da die Sanktuare auf der mutmasslichen Prozessionsroute der Gotterbarke lagen ging dies womoglich mit Orakelbefragungen einher 55 Im Papyrus Nevill London British Museum P BM EA 10950 aus der 20 Dynastie einem sogenannten Gottesbrief wendet sich der Bittsteller an eine namenlose Gottheit und fordert sie auf im Rahmen eines Barkenorakels in Erscheinung zu treten um sie zum Verbleib verschwundener Gewander aus dem Tempelinventar zu befragen Das Schreiben illustriert dass die Prozession fur Burger denen der Zugang zum Gotterbild im Tempel verwehrt war neben dem Vorschicken eines zugangsberechtigten Vertreters die einzige Moglichkeit darstellte mit der Gottheit in Kontakt zu treten 56 Private Angelegenheiten Bearbeiten Hegte ein Burger die Absicht in einer Angelegenheit die Gotter zu befragen die keine offentlichen Behorden oder Dritte involvierte so konnte er sich privat an ein Gotterorakel wenden Hierzu eigneten sich die Ticketorakel ab der Dritten Zwischenzeit In diesem Rahmen behandelte Orakelfragen betrafen zumeist Familienangelegenheiten So berichtet ein demotischer Papyrus Carlsberg Carsten Niebuhr Institut Inv Nr P Carlsberg 429 uber Unsicherheiten in Bezug auf eine kunftige Heirat Auch vor dem Antritt einer langeren Reise bestand die Moglichkeit bei einem Gotterorakel einen gunstigen Verlauf der Ereignisse zu erbitten 57 Ein von Amun ausgesprochenes Schutzdekret zur Gesundheit schrieb der Empfanger der Botschaft haufig auf um es zusammengerollt in einem kleinen als Bulla bezeichneten Gefass um den Hals zu tragen 58 Fallweise betrafen solche Dekrete die Annullierung einer Verfluchung durch eine Person aus dem eigenen Umfeld Die sogenannten Briefe an die Toten aus dem Alten Reich und der Ersten Zwischenzeit stellten eine Vorstufe dieser Praxis dar und verfolgten dieselbe Absicht 59 Ein Papyrus London British Museum Inv Nr P BM EA 10587 aus der Dritten Zwischenzeit aus den sogenannten Oracular Amuletic Decrees enthalt einen Beschluss des Gottes Thot in dem dieser drohendes Unheil abwendet und im Zuge dessen dem Initiator der gottlichen Verwunschung auferlegt Ich erklare jede bosartige Heimsuchung jede bosartige Fugung und jede bosartige Sache fur nichtig die gemacht wurde gegen NN Sohn des NN Sohn des NN meinen trefflichen Diener Ich sorge dafur dass sie zuruckfallen auf diejenigen die sie gemacht haben und ich sorge dafur dass sie zuruckfallen auf diejenigen die sprachen Tue es Niemals werde ich zulassen dass sie magische Wirkungsmacht uber ihn erlangen zeit seines Lebens 60 nbsp Statue des vergottlichten Imhotep im Louvre ParisEinen Grossteil an privaten Orakelfragen machen Segenswunsche zur baldigen Geburt eines Kindes aus Personennamen nach dem Bildungsschema Gott hat gesagt er sie werde leben bezeugen die verbreitete Praxis des Geburtsorakels ab der Spatzeit 61 Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit im Alten Agypten kann diese Geste als apotropaische Vorkehrung verstanden werden um optimal fur das Uberleben der Nachkommenschaft zu sorgen Der Name Djedptahiuefanch lasst beispielsweise vermuten dass die Eltern sich vor der Geburt per Orakelbefragung beim Gott Ptah erkundigten ob das Kind uberleben werde 62 In ahnlicher Weise bezeugt die Inschrift einer Totenstele London British Museum Inv Nr BM EA 147 aus dem ptolemaerzeitlichen Memphis dass der Sohn der Adeligen Taimhotep vor dessen Geburt diese an den vergottlichten Imhotep herangetreten war selbst den Namen Imhotep bekam 63 Segenswunsche dieser Art richteten werdende Eltern mit Vorliebe auch an die Geburtsgottin Mesechenet auf dass sie dem ungeborenen Kind ein gunstiges Schicksal bescheren moge Zusammen mit den weiblichen Gottheiten Tefnut Nut Isis und Nephthys stand sie der Gebarenden schutzend zur Seite 64 Im Falle eines Kindstodes wandten sich die trauernden Eltern unter den Bewohnern von Deir el Medina hingegen an die weise Frau um die Ursache in Erfahrung zu bringen Auf einem ramessidischen Ostrakon Letellier Chicago Haskell Oriental Institute Inv Nr O OIM 16974 findet sich ein Brief in dem ein Mann namens Qenherchepeschef der Frau Inerwau auftragt die Wissende nach dem Grund fur den Tod zweier Sohne zu fragen Sie solle in Erfahrung bringen ob die Kinder an Mangelernahrung oder aufgrund einer gottlichen Strafe verstorben seien und weist darauf hin dass er und die Mutter auch um ihr eigenes Wohl besorgt seien 65 Es ist anzunehmen dass der Mann der betreffenden Gottheit zu opfern gedachte um einem ahnlichen Schicksal zu entgehen Sah ein Bittsteller dem eigenen Tod entgegen und wollte sich der regelmassigen Opfergaben durch seine Nachfahren versichern so wurden die Weisungen auf Papyri oder holzernen Schreibtafeln beizeiten im Grab deponiert 66 Reaktionen auf Orakelspruche BearbeitenAnders als beim griechischen Orakel von Delphi dessen Ruinen sich am Hang des Parnass in der Gebirgsregion Phokis befinden und das vom 8 Jahrhundert v Chr bis zum 4 Jahrhundert n Chr die bedeutendste Kultstatte der hellenistischen Welt darstellte waren agyptische Gotterorakel in der Regel eindeutig und bedurften keiner weiteren Ausdeutung In der Jurisdiktion war das offentliche Gotterorakel daher eng mit der Qenbet verbunden wenn es um die Aufklarung krimineller Ubergriffe ging Ob der letzten Endes als Tater Uberfuhrte tatsachlich immer auch der Tater war lasst sich nicht nachweisen 67 Um den Kreis der potentiellen Straffalligen im Voraus einzugrenzen konnten konkret Verdachtigte per Ticketorakel freigesprochen oder aber beschuldigt werden Daruber hinaus hatte ein solcher Orakelbeschluss keine juristische Relevanz 68 Barkenprozessionen die richterliche Beschlusse nach sich zogen fielen gemass der Quellenlage uberwiegend nicht mit bekannten Festtagen zusammen Unter Umstanden wurden sie eigens und in Abhangigkeit von den Sitzungen der Qenbet anberaumt eventuell richteten sich diese jedoch auch nach den Terminen der Orakelbefragungen 69 Dieses Verfahren wurde teils unterstutzend zur Urteilsfindung herangezogen und fand vor dafur zugeteilten Zeugen statt Der Betroffene war sodann angehalten einen Eid zu schworen auf dass er sich dem Entscheid nicht widersetze So verzeichnet das ramessidische Ostrakon des Qenna London British Museum Inventar Nr O BM EA 5625 So sprach er mundlich namlich der Gott in seiner Gegenwart und in Gegenwart von dem Obmann der Arbeitstruppe Nechemmut dem Obmann der Arbeitstruppe Inherchau dem Schreiber Hori scheri der Tragerschaft des Gottes und der ganzen Arbeitstruppeam Eingang des Grabes des Obmanns der Arbeitstruppe Qaha Er leistete den Eid beim Herrn er lebe sei heil und gesund So wahr Amun dauert So wahr der Herrscher dauert dessen Zorn unheilvoller ist als der Tod Pharao er lebe sei heil und gesund mein Herr Kehre ich mich von der Abmachung daruber ab um dagegen zu reden dann soll ich 100 Hieben unter liegen und meine Habe verlieren 70 War das Urteil als rechtskraftig anerkannt worden kam die Umsetzung den lokalen Beamten zu Die Strafe von 100 Schlagen ist in Quellen aus dem Neuen Reich mehrfach attestiert 71 Im Falle der sogenannten Haremsverschworung gegen Ramses III trug das Gotterorakel massgeblich dazu bei den Mord am Herrscher mit der Todesstrafe zu ahnden So heisst es in den Prozessakten des Papyrus Lee uber einen Delinquenten Und es wurden ihm die schweren Strafen des Todes angetan von denen die Gotter gesagt hatten Tut sie ihm an 72 Ein Gotterspruch war nicht automatisch bindend stellte jedoch einen gewichtigen Indikator in Schuldfragen dar Um ein gerechtes Urteil sicherzustellen wurde dem Kultbild mitunter mehrmals die gleiche Frage in abgewandelter Form gestellt Alternativ konnten wie aus Prozessakten London British Museum Inv Nr P BM EA 10335 aus der 20 Dynastie hervorgeht bei Manipulationsverdacht auch mehrere Orakel konsultiert werden Ein weiterer ramessidischer Papyrus Kairo Institut Francais d Archeologie Orientale Inv Nr P DeM 26 wiederum bezeugt wie ein Prozessverlierer in der Hoffnung auf Rehabilitation und Reinwaschung des eigenen Namens vergeblich eine weitere Gottheit konsultierte und seine Unschuld beteuerte Das Ostrakon Genf Musee d Art et Histoire Inv Nr O MAH Geneva 12550 verzeichnet einen Rechtsstreit um eine Behausung in dem die Initiative zur Orakelbefragung nicht von der Qenbet sondern vom Ratsuchenden selbst ausging Er verlor durch den Gottesspruch seinen Anspruch an der Immobilie gab sich mit diesem Beschluss jedoch nicht zufrieden und liess den Prozess wiederaufnehmen 73 Auch im Fall des Qenna London British Museum Inv Nr O BM EA 5625 stellt das konsultierte Orakel eine Reaktion auf eine vorangegangene Befragung seitens seines Prozessgegners Merisachmet dar an dessen Wahrheitsgehalt Qenna zweifelte Dass der Gott das Haus Merisachmet zugestanden habe weigert Qenna sich zu glauben zumal sein Gegner an der Instandsetzung gar nicht beteiligt gewesen sei In derlei Fallen war der gottliche Bescheid vermutlich zeitnaher zu erlangen als ein gerichtlicher Beschluss oder eine Anordnung auf eine eingereichte Petition 74 Auch versprach das Gotterorakel in der Anfechtung durch Qenna grossere Erfolgschancen da dieser eine Manipulation von Merisachmet zwar vermutete aber nicht eindeutig beweisen konnte Politische Instrumentalisierung Bearbeiten nbsp Heilige Barke Sonnenschiff im Tempel von Edfu Agypten Inwieweit die beteiligten Priester die Unergrundlichkeit des Gotterorakels fur ihre Zwecke nutzten ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen Eine systematische Instrumentalisierung wird in der agyptologischen Fachliteratur mehrheitlich angenommen jedoch nicht in jedem Fall von vornherein angesetzt Prinzipiell konne der Glaube an den gottlichen Willen nicht ausgeschlossen werden So ruhre die Bewegung des Kultbilds beim Barkenorakel von gruppenpsychologischen Phanomenen her welche die Priester unterbewusst dazu bringe sich mit den Tragstangen auf den Schultern gemeinsam in eine bestimmte Richtung zu wenden 75 Die Wirkungskraft des Gottes sei auf eine nicht greifbare Art von Autosuggestion oder transzendenter Eingebung zuruckzufuhren Etwaige Fehlentscheidungen seien durch spektakulare Falle mit idealem Ausgang uberstrahlt worden Eine Manipulation von Seiten der Trager sei im Rahmen der Prozession zu auffallig und daher nicht glaubwurdig zu bewerkstelligen gewesen Ein verbindliches Urteil hatte auf diese Weise folglich nicht zustande kommen konnen 76 Eine Sabotage des Gotterorakels war als Freveltat tabuisiert jedoch war eine Entlarvung nur in Ausnahmefallen moglich Einen nachgewiesenen Fall solchen Missbrauchs der Divination zur personlichen Bereicherung verzeichnet ein Papyrus Turin Museo Egizio Inv Nr P Turin Cat 1887 aus der 20 Dynastie mit dem sogenannten Elephantineskandal Anklage betreffs der Ernennung des Bakenchons zum Priester des Chnum durch den Wesir Neferrenpet woruber dieser Wab Priester zu dem Wab Priester Nebwenenef sagte Wir werden drei andere Wab Priester einweihen und den Gott veranlassen diesen Sohn eines Kaufmanns zu entlassen Er wurde verhort und es wurde festgestellt dass er das wirklich gesagt hatte 77 Auch die Lehren des Ani und des Amenemope aus dem Neuen Reich denunzieren das Falschen von Orakelspruchen als Vergehen was sich im Zeitgeschehen widerspiegelt Angesichts der engen Verknupfung von Religion und Politik war eine Ubereinstimmung der Staatslenkung mit dem gottlichen Willen zu jeder Zeit von Vorteil und insbesondere im thebanischen Gottesstaat unerlasslich Das Gotterorakel bot die ideale Moglichkeit um auf diplomatischem Wege Entscheidungen zu forcieren die in ihrer Brisanz in der Gesellschaft vermutlich auf Widerstand gestossen waren Wenn etwa die Beweise fur ein eindeutiges Urteil vor Gericht nicht ausreichten konnte mittels Gottesspruch das Verfahren vereinfacht und beschleunigt werden 75 Es ist daher anzunehmen dass die Entscheidung des Kultbilds letztlich die der Priesterelite im Tempel oder in nachramessidischer Zeit vorubergehend der Priesterschaft des Amun war denen die Barkentrager unterstellt waren Sie waren um Urteile bemuht die sich sowohl mit den Staatsinteressen als auch dem offentlichen Konsens deckten und nicht weiter gerechtfertigt werden mussten In juristischen Fallen grosserer Reichweite fanden die Nachforschungen Befragungen und Verhandlungen haufig offentlich statt sodass die lokale Bevolkerung und involvierte Autoritaten ausreichend Gelegenheit zur Bildung eines allgemeinen Urteils hatten Zeichnete sich dieses ab war es im Anschluss Aufgabe des Gotterorakels es zu bestatigen 78 Ebenso wahrscheinlich ist dass auch Ticketorakel durch ritualkundige Spezialisten beschieden wurden wenn Bittsteller Fragen brisanten Inhalts etwa nach Heirat oder Diebstahl einreichten Da die Befragung unter Ausschluss der Offentlichkeit vollzogen wurde konnten die Priester als offizielle Mittler im Namen der Gottheit ungesehen Antworten erwirken die dem Staat oder ihnen selbst zugutekamen 79 Orakel im altagyptischen Gesamtkontext BearbeitenDas Gotterorakel bildete im Alten Agypten ab dem Neuen Reich einen elementaren Teil der religiosen Kultlandschaft Dabei entwickelte es sich stetig weiter und wurde massgeblich durch Kontakte mit Griechen und Romern beeinflusst Im Zuge dessen fand von der Dritten Zwischenzeit bis zur Romerherrschaft eine allmahliche Ablosung des Barkenorakels durch das Ticketorakel statt Orakelstatten konnten in privaten Angelegenheiten von Einzelpersonen aufgesucht werden fanden jedoch auch systematisch Anwendung in der koniglichen Legitimation und der Rechtsprechung Dies ging einher mit einer zunehmenden Theokratisierung der Ideologie und dem Bedurfnis nach individueller Gottesnahe in ramessidischer Zeit Entsprechend haufig konsultierten Bittsteller aufgrund dessen den Staatsgott Amun jedoch richtete sich die Wahl der angerufenen Gottheit auch nach Lokalkulten und schloss vergottlichte Menschen nicht aus Das zivile Gerichtsverfahren wurde dabei nicht verdrangt oder generalisiert sondern aus taktischen Grunden erganzt zumal die Gottesentscheide weitgehend den Rechtsnormen des agyptischen Staates entsprachen Das agyptische Gotterorakel konnte im Unterschied zum Omenkult sowohl zukunftige als auch vergangene Ereignisse betreffen Es befasste sich in der Regel mit Einzelproblemen und war sofern im juristischen Bereich angewandt faktisch rechtsgultig Omen besassen universelle Bedeutung in Angelegenheiten die zumeist eine ganze Gemeinschaft betrafen und waren in ihrem Aussagegehalt weniger eindeutig Wahrend sich der Gott auf diese Weise mitteilte um von einem nicht naher determinierten Menschen zur Kenntnis genommen zu werden trat beim Gotterorakel eine bestimmte Person gezielt mit einer Frage an die Gottheit heran 80 Die Grenzen zwischen Gotterorakel und Omen waren im Alten Agypten fliessend weswegen bestimmte Phanomene keine eindeutige Klassifizierung zulassen Dies betrifft neben der Befragung gottlicher Tiere auch den Tempelschlaf Trauminkubation als Weiterentwicklung der Traumdeutung Hier wurden Traume bewusst erzeugt um gottliche Unterstutzung bei gesundheitlichen Leiden oder Kinderwunsch zu erwirken ohne jedoch notwendigerweise mit einer konkreten Frage an die Gottheit heranzutreten 81 An der Vielzahl privater Orakelfragen auf Papyri und Ostraka sowie deren thematischer Bandbreite wird deutlich dass das Gotterorakel im Alten Agypten eine vielfach frequentierte Anlaufstelle fur personlichen Rat darstellte Die Auskunft der Gottheit war dabei keine verbindliche Voraussage sondern eine weisende Prophezeiung die sich nicht zwangslaufig bewahrheiten musste Literatur 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