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Das Tal der Konige arabisch وادي الملوك DMG Wadi al Muluk auch Wadi el Muluk Biban el Moluk Biban el Muluk gelegen in der Nahe des altagyptischen Theben heute etwa 5 km nordwestlich des Zentrums der oberagyptischen Stadt Luxor war eine Nekropole im Alten Agypten in der bis heute 64 Graber und Gruben aufgefunden wurden KV65 ist eine Radaranomalie die als Grab gedeutet wird aber bis heute nicht weiter untersucht wurde Altagyptisch wurde das Tal der Konige als Sechet aat Sḫt ˁ3t grosses Feld bezeichnet 2 Das Tal der Konige in Hieroglyphen 1 Pa cher aa schepes en heh en renpetju en pera a anch wedja seneb her imentet en wasetDie grosse und erhabene Nekropole der Millionen Jahre des Pharao er lebe sei heil und gesund im Westen von ThebenTal der Konige April 2019 Das Tal der KonigeLageplan des Tals der Konige 2009 Im Tal der Konige sind insbesondere die Graber der Herrscher des Neuen Reichs ca 1550 bis 1069 v Chr 3 18 bis 20 Dynastie zu finden Das Tal befindet sich in Theben West gegenuber von Karnak am Rand der Wuste und ist gesaumt von hohen Bergen namentlich von der naturlichen Felspyramide el Korn oder el Qurn das Horn Nahezu das gesamte Gebiet von Theben West bildet eine riesige Nekropole Sudlich davon liegt das Tal der Koniginnen und dazwischen die Nekropolen Dra Abu el Naga el Chocha al Asasif Deir el Bahari Scheich Abd el Qurna Qurnet Murrai und Deir el Medina mit den Grabern der Noblen Trotz jahrtausendelanger Aktivitat von Grabraubern und Plunderern lieferte das Tal der Konige den Agyptologen der Neuzeit noch zahlreiche hochst wertvolle Grabungsfunde Unter anderem wurde hier im Jahr 1922 von Howard Carter das weitgehend unversehrte Grab des Tutanchamun KV62 entdeckt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altertum 1 2 Neuzeit 2 Die Graber 2 1 Kennzeichnung 2 2 Ubersicht 3 Tourismus 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Faustkeil im Museum von Toulouse Verschiedene Orte des Tals der Konige wurden mindestens seit der mittleren Altsteinzeit von Menschen besiedelt Altertum Bearbeiten nbsp Eingang zum Tal der Konige nbsp Halbtotale des TalsDie Gegend von Theben wurde bereits wahrend der Ersten Zwischenzeit als konigliche Nekropole genutzt In at Tarif nordostlich des Tals entstanden Saff Graber von mindestens drei Konigen der 11 Dynastie Antef I Antef II Antef III Mentuhotep II baute den ersten Totentempel im Becken von Deir el Bahari Ab der 18 Dynastie entstanden zahlreiche Totentempel Millionenjahrhauser in der Ebene vor dem Felsengebirge mit dem Tal der Konige Ost und Westtal Dazu zahlen die Totentempel von Hatschepsut Amenophis III Ramses II Ramesseum Ramses III Medinet Habu Thebanische Fursten der 17 Dynastie liessen sich in Dra Abu el Naga zwischen at Tarif und Deir el Bahari bestatten Auch die ersten Herrscher der 18 Dynastie liessen sich wahrscheinlich in Theben West bestatten 4 Das erste eindeutig identifizierte Grab im Tal der Konige KV38 stammt von Pharao Thutmosis I 1506 1494 v Chr Thutmosis III verstarb am 17 Februar 1425 v Chr Seine Grabstatte KV34 liegt in einer engen Nebenschlucht Das Grab von Pharao Ramses I dem Begrunder der 19 Dynastie befindet sich dort seine Mumie jedoch nicht Sethos I Regierungszeit 1290 1279 v Chr zweiter Herrscher der 19 Dynastie hat sein Grab im Tal der Konige Ramses XI 20 Dynastie war der letzte Herrscher der sein Grab im Tal baute er benutzte es allerdings nicht In seiner Zeit werden bereits viele Graber geplundert Eine systematische Graboffnung und die Suche nach Gold erfolgte schon in der 21 Dynastie wahrscheinlich von oberster Stelle verordnet Um die Mumien zu schutzen wurden sie in der 22 Dynastie unter Scheschonq I aus den Grabern entfernt und in anderen Grabern versteckt Im 3 Jahrhundert n Chr wurden offenstehende Graber von koptischen Christen als Kapellen benutzt Neuzeit Bearbeiten 1708 besuchte Pater Claude Sicard das Tal und deutete es richtig als Begrabnisstatte der Konige Die nachsten Besucher waren Richard Pococke 1739 James Bruce 1768 und William George Brown 1792 sie lokalisierten etwa 20 Graber Mit Napoleon Bonapartes Agyptischer Expedition begann die systematische Suche und Offnung von Grabern Am 18 Oktober 1817 entdeckte Giovanni Battista Belzoni das Grab Sethos I und betrat es Weitere Graboffnungen erfolgten durch John Gardner Wilkinson James Burton Robert Hay und Karl Richard Lepsius Am 9 Marz 1898 offnete Victor Loret das Grab Amenophis II KV35 und fand dort ein weiteres Versteck mit koniglichen Mumien Victor Loret Harry Burton Edward Russell Ayrton und Howard Carter gruben weiter erfolgreich im Tal Am 26 November 1922 offnete Howard Carter das am 4 November entdeckte und nur teilweise beraubte Grab von Tutanchamun KV62 Die Mumie der Ahmose Meritamun wurde 1930 in Deir el Bahari im Grab TT358 von Herbert E Winlock entdeckt 1995 legte der US Agyptologe Kent Weeks uberraschend weitere Gange in der Anlage von KV5 frei Die bisherigen Funde von 121 Kammern und die Symmetrie der Anlage bedeuten dass es sich dabei bisher um das grosste im Tal gefundene Grabmal handelt Die Erforschung ist aber noch nicht abgeschlossen 5 Im Fruhjahr 2005 wurde nahe dem Grab Tutanchamuns eine weitere Grabkammer KV63 entdeckt Sie enthielt sieben holzerne Sarge unbekannter Herkunft und zahlreiche versiegelte Tongefasse Im Januar 2012 wurde die Grabkammer KV64 durch ein Forschungsteam der Universitat Basel geoffnet In einem gut erhaltenen holzernen Sarg wurde die Mumie einer Sangerin des Amun Nehemes Bastet gefunden 6 Die Graber BearbeitenKennzeichnung Bearbeiten nbsp Blick in Richtung TalausgangDie Graber im Tal der Konige wurden durchlaufend nummeriert wobei den Ziffern die Buchstaben KV englische Abkurzung fur Kings Valley vorangestellt werden Die Nummerierung geht auf John Gardner Wilkinson zuruck der 1827 mit einem Pinsel und einem Eimer roter Farbe durch das Tal wanderte und jedem Grab das er fand eine Nummer gab Er kam bis zum Grab KV21 Einige wenige Graber befinden sich im westlichen Seitental und erhielten das englische Kurzel WV West Valley Diese Graber sind im Theban Mapping Project ebenfalls mit KV Nr aufgefuhrt Das westliche Tal ist auch als Wadi el Gurud Tal der Affen bekannt und bezieht sich dabei auf WV23 das Grab des Eje welches von Giovanni Battista Belzoni aufgrund der Darstellungen im Grab die Bezeichnung Affengrab erhalten hatte Insgesamt 20 angefangene Graber oder Gruben erhielten statt einer Nummerierung mit Ziffern eine Bezeichnung mit Buchstaben wie beispielsweise WVA oder KVF Sie werden allgemein als Embalming Pits Caches bezeichnet Ubersicht Bearbeiten Siehe auch Liste der Graber im Tal der Konige nbsp KV1 KV2 KV3 KV4 KV5 KV6 KV7 KV8 KV9 KV10 KV11 KV12 KV13 KV14 KV15 KV16 KV17 KV18 KV19 KV20 KV21 KV26 KV27 KV28 KV29 KV30 KV31 KV32 KV33 KV34 KV35 KV36 KV37 KV38 KV39 KV40 KV41 KV42 KV43 KV44 KV45 KV46 KV47 KV48 KV49 KV50 KV51 KV52 KV53 KV54 KV55 KV56 KV57 KV58 KV59 KV60 KV61 KV62 KV63 KV64 KVF Tal der Konige ostliches Tal Lageskizze nbsp WV22 WV23 WV24 WV25 WVA Tal der Konige westliches Tal LageskizzeTourismus Bearbeiten nbsp Touristen in der Nekropole nbsp Darstellung der 4 Stunde des Pfortenbuches im Grab Ramses IV KV2 Das Tal der Konige ist einer der Hauptanziehungspunkte fur Touristen in Agypten Nur ein kleiner Teil der Graber kann besichtigt werden da aus konservatorischen Grunden ein wechselnder Teil gesperrt ist Einige Graber wie das von Sethos I KV17 sind seit Jahren fur Besucher geschlossen Eintrittskarten berechtigen derzeit zum Besuch von drei Grabern es wird von der Verwaltung nahegelegt sich nur 10 Minuten in dem jeweiligen Grab aufzuhalten Fur das Grab des Tutanchamun muss ein Extraticket gelost werden Das Fotografieren und Filmen unterlag im Tal der Konige strengen Beschrankungen Seit Dezember 2009 war es nicht mehr erlaubt Kameras mit in das Tal zu nehmen 7 Ab dem Jahr 2018 war das Fotografieren ohne Blitz gegen Kauf einer Fotogenehmigung zum Preis von etwa 15 Euro wieder moglich Derzeit ist das Fotografieren ohne Fotogenehmigung moglich Stand Januar 2023 Um die Konigsgraber vor weiterer Zerstorung zu schutzen und fur die Zukunft zu erhalten ist geplant von den wichtigsten originalgetreue Kopien zu erstellen die stattdessen besichtigt werden konnen Dazu zahlen das Grab Sethos I KV17 das Grab Tutanchamuns KV62 und das Grab der Konigin Nefertari QV66 im Tal der Koniginnen 7 Weitere Sehenswurdigkeiten in der naheren Umgebung teilweise in Laufweite sind Deir el Bahari Deir el Medina Arbeitergraber Graber der Noblen Qurna Qurnet Murrai al Asasif Dra Abu el Naga Medinet Habu Memnonkolosse Ramesseum Tal der Koniginnen Totentempel der HatschepsutLiteratur BearbeitenAidan Dodson After the Pyramids The Valley of the Kings and Beyond The Rubicon Press London 2000 ISBN 0 948695 52 8 Erik Hornung Tal der Konige Artemis amp Winkler Dusseldorf 1999 ISBN 3 7608 0519 1 Erik Hornung Das Tal der Konige Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47995 2 Bertha Porter Rosalind L B Moss Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Statues Reliefs and Paintings mehrere Bande 2 Auflage Griffith Institute Oxford 1960 und 1964 Band I Teil 2 The Theban Necropolis Royal Tombs and Smaller Cemeteries 1964 Reprint 1999 ISBN 0 900416 10 6 S 495 593 PDF 22 3 MB Nicholas Reeves Richard H Wilkinson Das Tal der Konige Bechtermunz Augsburg 2002 ISBN 3 8289 0739 3 Kent R Weeks Araldo de Luca Im Tal der Konige Von Grabkunst und Totenkult der agyptischen Herrscher Weltbild Augsburg 2001 ISBN 3 8289 0586 2 Richard H Wilkinson Kent R Weeks The Oxford Handbook of the Valley of the Kings Oxford University Press New York 2016 ISBN 978 0 19 993163 7 Herbert E Winlock The tomb of Queen Meryet Amun at Thebes Photographs by Harry Burton plans by Walter Hauser and catalogue by Charlotte R Clark Publications of the Metropolitan Museum of Art Egyptian Expedition New York 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tal der Konige Album mit Bildern Videos und Audiodateien Das Tal der Konige Ubersicht Auf kv5 de zuletzt abgerufen am 22 September 2020 The Theban Mapping Project alte Version virtueller Besuch der Konigsgraber englisch Auf thebanmappingproject com Memento vom 9 April 2019 im Internet Archive The Theban Mapping Project Valley of the Kings aktuelle URL Auf thebanmappingproject com abgerufen am 6 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Alberto Siliotti Guide to the Valley of the Kings White Star Vercelli 2000 ISBN 88 8095 496 2 S 12 f Rainer Hannig Die Sprache der Pharaonen Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr Kulturgeschichte der antiken Welt Band 64 von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 1771 9 S 741 Jurgen von Beckerath Handbuch der agyptischen Konigsnamen Munchner agyptologische Studien Band 20 Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1984 ISBN 3 422 00832 2 S 286 287 N Reeves R H Wilkinson Das Tal der Konige Augsburg 2002 S 15 KV 5 Sons of Rameses II General Site Information Nicht mehr online verfugbar Theban Mapping Project archiviert vom Original am 12 Mai 2016 abgerufen am 2 September 2013 englisch Pressemitteilung Universitat Basel Short Preliminary Report January 2012 Discovery of a new tomb in the Valley of the Kings KV 64 Auf aegyptologie unibas ch Memento vom 29 April 2014 imInternet Archive vom 16 Januar 2012 englisch a b Pressemitteilung Zahi Hawass Tourist Regulations Memento vom 14 Dezember 2009 imInternet Archive vom 13 Dezember 2009 englisch 25 740833333333 32 601944444444 Koordinaten 25 44 27 N 32 36 7 O Normdaten Geografikum GND 4078137 9 lobid OGND AKS VIAF 241443892 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tal der Konige amp oldid 234169045