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KV34 Grabmal von Thutmosis III Ort Tal der KonigeEntdeckungsdatum 12 Februar 1898Ausgrabung Victor LoretVorherigesKV33 FolgendesKV35KV34 Tal der Konige ostliches Tal Bei KV34 Kings Valley no 34 handelt es sich um das Felsengrab des altagyptischen Konigs Pharao Thutmosis III und um eines der fruhen Graber im Tal der Konige in Theben West aus der 18 Dynastie Neues Reich die noch eine geknickte Grabachse aufweisen Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Lage 3 Deutung der geknickten Grabachse 4 Architektur und Dekoration 4 1 Schacht 4 2 Vorkammer 4 3 Grabkammer 5 Funde 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenArbeiter Victor Lorets des damaligen Generaldirektors der agyptischen Antikenverwaltung entdeckten das Grab am 12 Februar 1898 Loret traf einige Tage spater ein und wenige Zeit danach entdeckte man auch das Grab von Thutmosis III Sohn und Nachfolger Amenophis II KV35 1 Lage Bearbeiten nbsp Der Zugang zum Grab im Tal der KonigeDer Zugang befindet sich am oberen Ende einer engen Felsschlucht Es handelt sich dabei um das sudlichste Wadi im Tal der Konige Die Felsklippen uber dem Grab wurden im Laufe der Zeit durch Wasser ausgewaschen An den Klippen uber dem Grab fuhren noch Pfade zur altagyptischen Arbeitersiedlung in Deir el Medina 2 Deutung der geknickten Grabachse BearbeitenDie geknickte Form des Grundrisses und die ovale Sargkammer spiegeln wie alle fruhen Graber im Tal der Konige die gekrummten Raume des unterirdischen Jenseits wider Dieses Jenseitsbild nahm seinen Anfang unter Sesostris II als der gerade nach Norden ausgerichtete Korridor der Pyramide durch ein verwinkeltes Gangsystem ersetzt wurde und damit die Akzente des agyptischen Jenseitsglaubens endgultig vom Himmel in die Unterwelt Duat verlagert wurden Die gewundenen Jenseitswege sind im Zweiwegebuch kartographisch erfasst und das Amduat zeigt vor allem in der vierten und funften Nachstunde diese im Zickzack verlaufenden Pfade des Sokar Landes und gibt der ganzen Unterwelt einen ovalen gekrummten Abschluss der auch in vielen Szenen des Sonnenlaufes wiederzufinden ist 3 Durch diese Vorstellung gewannen Osiris und sein mythisches Schicksal positivere Zuge An Stelle des Misstrauens gegen die dunkle Tiefe tritt allmahlich begluckende Einsicht in die Notwendigkeit einer stetigen Regeneration die nur dort moglich ist 4 Architektur und Dekoration Bearbeiten nbsp Gesamtansicht KV34Uber einen Zugang im Norden gelangt man in den ersten Korridor und weiter in einem rhythmischen Wechsel von Treppen und Korridoren in eine erste Kammer mit einer zentralen Rampe einen zweiten Korridor und uber einen Schacht zur trapezformigen oberen Pfeilerhalle die in der Achse einen Knick macht in einem Winkel von 72 64 Grad 2 und uber eine Treppe zur Grabkammer hinabfuhrt die wiederum vier Nebenraume aufweist Wie in allen Grabern der 18 Dynastie blieben Korridore und Treppenraume ohne Dekoration 1 Schacht Bearbeiten Ein neues Element der Grabarchitektur ist der sechs Meter tiefe Schacht dessen Bedeutung noch nicht ganz geklart ist und der bis zum Ende der 19 Dynastie ein Element des Konigsgrabes bildet Er wird als Hindernis fur Grabrauber gedeutet konnte aber auch bei seltenen aber heftigen Regenfallen als Auffangbecken dienen Erik Hornung ordnet ihm auch ganz klar eine religiose Bedeutung zu als direkter Zugang zur Unterwelt und Hohle des Gottes Sokar 5 Die Wande sind lediglich mit einem dekorativen Fries aus bunten Schilfbundeln Cheker Fries und dem Himmelszeichen und die Decke mit gelben Sternen auf blauem Hintergrund dekoriert Die Wande sind noch nicht wie in spateren Grabern mit einem solchen Schacht mit Gotterszenen bemalt aber der Rahmen fur diese Szenen ist bereits vorgegeben und machte ihn zu einem Ort an welchem der gestorbene Pharao in die Welt der Gotter eintritt 5 und so zu einem Ubergangsort vom Diesseits zum Jenseits der dem Wiederaufleben des Toten dient 6 Vorkammer Bearbeiten Eine weitere Neuerung in der Architektur ist die trapezformige Vorkammer Die beiden Pfeiler sind undekoriert aber mit einem Quadratnetz uberzogen Die Decke ist wiederum mit gelben Sternen auf blauem Hintergrund und der obere Bereich der Wande mit einem Cheker Fries geschmuckt Die Wande zeigen einen Katalog mit 741 Gottheiten ohne die feindlichen Wesen aus dem Amduat was ohne Parallele ist Die Figuren sind nur im Umriss gezeichnet und jeweils mit einem Stern altagyptisch dw3 Dua einem Weihrauchnapf und einem Zeichen fur die Ba Seele erganzt Grabkammer Bearbeiten nbsp Die Grabkammer nbsp Thutmosis III wird vom Heiligen Baum Isched Baum gesaugtDie 14 6 8 5 m grosse Grabkammer ist rechteckig mit gerundeten Ecken und ahnelt in der Gesamtform einer Kartusche Die Wande sind mit den zwolf Nachtstunden des Amduat geschmuckt deren Anordnung sich an den realen Himmelsrichtungen und den Vermerken im Text orientiert 7 Allerdings konnte dieses Ideal nicht immer eingehalten werden und aus Platzmangel mussten gewisse Umstellungen und Auslassungen vorgenommen werden Die Figuren sind in schwarzen und roten Strichzeichnungen aufgemalt die Texte in kursiven Hieroglyphen der Hintergrund ist in einem hellen gelbroten Ton gehalten Dadurch entsteht der Eindruck eines monumentalen Papyrus Der obere Abschluss der Wande ist mit einem Cheker Fries verziert Die Decke hingegen ist wieder mit gelben Sternen auf blauem Hintergrund bemalt was das himmlische Jenseits das der Ba Seele des Verstorbenen offensteht reprasentiert 1 2 Zwei Seiten der beiden Pfeiler beinhalten eine Kurzfassung des Amduat Buches als eine Art Inhaltsverzeichnis Auf vier Seiten werden 76 Figuren der Sonnenlitanei dargestellt 1 Eine weitere Szene auf einem Pfeiler ist die Darstellung des Konigs mit seiner Mutter Isis in einem Boot von Familienangehorigen begleitet Dazu findet sich fluchtig skizziert eine ungewohnliche und bekannte Szene Eine stilisierter Baum reicht dem Konig die Brust Sie tragt die Beischrift er saugt an der Brust seiner Mutter Isis Da Thutmosis Mutter tatsachlich Isis hiess konnte man die Szene vordergrundig als Ruckkehr des Konigs zu seiner Mutter und Verjungung deuten aber der Baum deutet auf eine Gottin die sonst in den Beamtengrabern als Nut oder Hathor aus dem Baum herauswachst und dem Toten mit seinem vogelgestaltigen Ba kuhles Wasser und Opferspeisen darbringt Dass hier stattdessen Isis genannt wird liegt sicher am Namen der irdischen Mutter und an dem Mythos nach welchem der Konig die Rolle des Gottes Horus auf Erden reprasentiert und in den Schutz seiner gottlichen Mutter Isis zuruckkehrt die ihn umsorgt und beschutzt 8 Funde BearbeitenNeben dem leeren Sarkophag entdeckte Loret nur wenige Fragmente von Artefakten die Grabrauber zuruckgelassen hatten darunter Uberreste eines Pavians und eines Stieres Holzstatuen des Konigs sowie auch Steinfayence Glas und Keramikgefasse Der konigliche Sarkophag hat die Form einer Kartusche und ist heute noch im Grab zu besichtigen Die Mumie Thutmosis III wurde 1881 in der Cachette von Deir el Bahari entdeckt eingehullt in ein Leichentuch mit dem Text der Sonnenlitanei 9 Am Kopf und Fussende des Sarkophags sind Darstellungen der Gottinnen Isis und Nephthys eingeritzt welche auf Symbolen von Gold knien Seitlich davon befinden sich Anubis und die vier Sohne des Horus Die Innen und die Aussenseite des Deckels ziert die Gottin Nut und den Boden und die Innenwande der Wanne die Westliche Gottin Selket 1921 entdeckte Howard Carter beim Wegraumen des durch Uberschwemmungen abgelagerten Schutts die Grundungsbeigaben von Thutmosis III 2 Siehe auch BearbeitenListe der Graber im Tal der KonigeLiteratur BearbeitenPaul Bucher Les Textes des Tombes de Thoutmosis III et d Amenophis II In Institut francais d archeologie orientale du Caire Kairo IFAO 1932 Aidan Dodson Salima Ikram The Tomb in Ancient Egypt royal and private sepulchres from the early dynastic period to the Romans Thames amp Hudson London 2008 ISBN 978 0 500 05139 9 Erik Hornung Tal der Konige die Ruhestatte der Pharaonen 3 erweiterte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1985 Erik Hornung Das Tal der Konige Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47995 2 Victor Loret Le tombeau de Thoutes III a Biban el Molouk In Bulletin de l Institut d Egypte BIE 3 serie Nr 9 1899 Bertha Porter Rosalind Moss Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts Reliefs and Paintings Band I 2 The Theban necropolis royal tombs and smaller cemeteries Griffith Institute Ashmolean Museum Oxford Oxford 1964 S 551 554 John Romer The Tomb of Tuthmosis III In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo MDAIK Band 31 1975 S 315 351 Kent Weeks Hrsg Im Tal der Konige Von Grabkunst und Totenkult der agyptischen Herrscher Weltbild Augsburg 2001 ISBN 3 8289 0586 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons KV34 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Theban Mapping Project Ausgrabungen im Tal der Konige KV 34 Thutmosis III 18 Dynastie Auf kv5 de zuletzt abgerufen am 22 September 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Erik Hornung Das Tal der Konige Munchen 2002 S 19 ff a b c d Ausgrabungen im Tal der Konige Auf kv5 de zuletzt abgerufen am 13 April 2017 Erik Hornung Tal der Konige Ruhestatte der Pharaonen Darmstadt 1985 S 123 Erik Hornung Das Tal der Konige Munchen 2002 S 178 a b Erik Hornung Das Tal der Konige Munchen 2002 S 20 Erik Hornung Das Tal der Konige Munchen 2002 S 37 Erik Hornung Das Tal der Konige Munchen 2002 S 21 Erik Hornung Das Tal der Konige Munchen 2002 S 85 Kent Weeks Im Tal der Konige Von Grabkunst und Totenkult der agyptischen Herrscher Augsburg 2001 S 139 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KV34 amp oldid 237876571