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Deir el Medina arabisch دير المدينة DMG Dair al Madina Kloster der Stadt nennt man die Ruinen einer Arbeitersiedlung des antiken Theben in Agypten Zahlreiche uberlieferte Texte beleuchten den Alltag der Siedlung Ansicht Deir el Medinas von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Baudetails 4 Erforschung 4 1 Fundstucke 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenDie agyptische Bezeichnung fur die Siedlung war schlicht Pa Demi 𓅯𓄿𓂧𓏇𓊖 p3 dmj das Dorf Einen hier lebenden Arbeiter nannte man Sedjem ash em Set Maat sḏm ˁs m st m3ˁt Diener im Ort der Wahrheit die gesamte Anlage Set Maat st m3ˁt Ort der Wahrheit der Weltordnung oder Pa Kher p3 ḫr das Grab die Nekropole Die arabische Bezeichnung Deir el Medina deutsch Kloster der Stadt bezieht sich auf eine koptische Siedlung am Rand von Medinet Habu koptisch Djeme mit Kirche und Kloster die Kirche wurde auf den Ruinen des Hathor Tempels bei der Arbeitersiedlung errichtet 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Grabkammer des Nebenmaat in Deir el Medina TT219 2 Die Arbeitersiedlung im Suden von Theben West wurde unter der Regentschaft des Konigs Amenophis I und seiner Mutter Ahmose Nefertari begrundet Hier lebten die Arbeiter und Kunstler welche die Graber im Tal der Konige in der Antike schufen mit ihren Familien Manche von ihnen wurden in eigenen Grabern beigesetzt Die Siedlung war etwa von 1520 bis 1069 v Chr bewohnt mit einer Unterbrechung unter Echnaton 1350 bis 1334 v Chr Beaufsichtigt wurde sie vom Wesir Im Jahr 1159 v Chr fand hier der erste dokumentierte Streik der Menschheitsgeschichte statt Die Siedlung liefert Archaologen sowie Agyptologen Informationen uber das Alltagsleben einfacher Leute Hier lebten und wirkten unter anderem der Verbrecher Paneb der Schreiber Ramose sein Nachfolger und Adoptivsohn Kenherchepechef und dessen Ehefrau Naunachte Baudetails Bearbeiten nbsp Hathor Tempel von Deir el MedinaNordlich der Arbeitersiedlung befindet sich ein kleiner Tempel der Gottin Hathor aus der Ptolemaerzeit der lange von koptischen Monchen genutzt wurde Viele Grundmauern kleinerer Tempel der Gottin Hathor befinden sich unterhalb oder neben dem Grossen Hathortempel unter anderem von Sethos I und von Amenophis I Ostlich der Tempel der Hathor befand sich einst ein deutlich kleineres Heiligtum des Amun Entstehungszeit etwa zur Zeit Ramses II Etwa 200 m nordostlich des Tempels befindet sich ein Schacht aus welchem uber 5 000 Ostraka geborgen wurden darunter private Briefe Abrechnungen Skizzen und Gerichtsprotokolle Dieser Fund hat sehr zur Erforschung der damaligen Verhaltnisse der Bewohner und zum Gesamtverstandnis des Lebens der Bevolkerung im Alten Agypten beigetragen Direkt westlich und ostlich neben der Siedlung befinden sich die Friedhofe der Arbeiter Die Graber stammen aus der 18 19 und 20 Dynastie Die Wande sind mit Malereien geschmuckt die in der Qualitat ihrer Ausfuhrung an die Konigsgraber jener Zeit heranreichen und dadurch den damaligen Standard der Adelsgraber Westthebens ubertreffen Erforschung BearbeitenEs sind 68 Hausgrundmauern freigelegt worden Zu besonderer Beruhmtheit gelangte das Grab des Sennedjem welches am 2 Februar 1886 von Gaston Maspero entdeckt wurde Heute tragt es den Namen TT1 Systematische Ausgrabungen fanden vor allem in den 1920er Jahren unter der Leitung von Bernard Bruyere statt In den Nekropolen fand er zahlreich unberaubte Graber darunter das Grab des Sennefer Grabnummer 1159 A 3 Fundstucke Bearbeiten Turiner Papyrus Turiner erotischer PapyrusSiehe auch BearbeitenListe der thebanischen GraberLiteratur BearbeitenBenedict G Davies Who s who at Deir El Medina A prosopographic study of the royal workmen s community Egyptologische uitgaven Band 13 Nederlands Instituut voor het Nabije Oosten Leiden 1999 ISBN 90 6258 213 3 Wolfgang Helck amp Adelheid Schlott Bearb Die datierten und datierbaren Ostraka Papyri und Graffiti von Deir el Medineh Agyptologische Abhandlungen Band 63 Harrassowitz Wiesbaden 2002 ISBN 3 447 03586 2 Leonard H Lesko Pharaoh s workers The villagers of Deir el Medina Cornell University Press London 1994 ISBN 0 8014 2915 3 Kimberly Ann Newman Social archaeology social relations and archaeological materials Social power as depicted in the wall art in the tombs of the Pharaoh s tomb builders Deir el Medina Egypt XVIII XX dynasties National Library of Canada Ottawa 1998 pdf Online Ressource John Romer Sie schufen die Konigsgraber Die Geschichte einer altagyptischen Arbeitersiedlung Hueber Ismaning 1986 ISBN 3 19 005500 9 Frank J Yurco Deir el Medina In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 247 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deir el Medina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Deir el Madina Reisefuhrer Thierry Benderitter The tombs of Deir el Medineh www osirisnet net 11 Oktober 2012 abgerufen am 22 Oktober 2014 englisch Antike Thebanische Statten Deir el Medine Deir el Medina Daten und Dokumentarchiv Universitat Leiden NL englisch Nichtliterarische Ostraka aus Deir el Medine Universitat MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Jaana Toivari Viitala Deir el Medina Development In UCLA Encyclopedia of Egyptology von 2011 zuletzt abgerufen am 15 Juli 2022 Nebenmaat Tomb 219 Servant in the Place of Truth Auf artsandculture google com zuletzt abgerufen am 9 Marz 2023 Cedric Gobeil The IFAO Excavations at Deir el Medina Auf oxfordhandbooks com von August 2015 doi 10 1093 oxfordhb 9780199935413 013 3 25 728888888889 32 601388888889 Koordinaten 25 43 44 N 32 36 5 O Normdaten Geografikum GND 4090970 0 lobid OGND AKS VIAF 247656246 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deir el Medina amp oldid 231650843