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Das Tal der Koniginnen arabisch بيبان الحريم DMG Biban al Ḥarim oder وادي الملكات Wadi al Malikat agypt Ta set neferu der Platz der Schonheit ist eine Nekropole des antiken Theben in Agypten Tal der Koniginnen in HieroglyphenTa set neferu 1 T3 st nfrw Der Platz der SchonheitLuftbild des Tals der KoniginnenDas Tal der Koniginnen liegt sudlich des Tals der Konige in Theben West Hier wurden in uber 90 Grabern die nahen Angehorigen der Herrscher der spaten 17 18 19 und 20 Dynastie bestattet Der Begriff ist analog zu Tal der Konige gewahlt worden doch ist diese Bezeichnung irrefuhrend da hier nicht nur Koniginnen bestattet wurden Das bedeutendste Grab ist das der Nefertari QV66 der Grossen koniglichen Gemahlin von Ramses II 19 Dynastie 1979 nahm die UNESCO das Tal der Koniginnen das Tal der Konige Karnak Luxor und andere Statten in Theben in das UNESCO Welterbe auf 2 Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Geschichte 3 Architektur 4 Erforschung 5 Liste der Graber 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTopographie BearbeitenBei dem Tal handelt es sich um einen von Ost nach West in das thebanische Gebirge verlaufenden Einschnitt Sein Eingang liegt ziemlich genau hinter Medinet Habu und dem Totentempel von Ramses III Im Gegensatz zum Tal der Konige liegt die Nekropole nicht versteckt zwischen dem Felsengebirge sondern ist ohne Hindernisse zuganglich was schon zu alten Zeiten die Plunderung der Graber erleichterte Auch die Seitenwadis enthalten Grabanlagen so dass das Tal der Koniginnen nur einer von verschiedenen Bestattungsorten ist nbsp Eingang zum Tal der KoniginnenEin wichtiger Grund fur Wahl der Lage war wie auch beim Tal der Konige offensichtlich der Berg el Qurn im Hintergrund des Wadis dessen Form den Eindruck einer gewaltigen naturlichen Pyramide erweckt Ein weiterer Grund war vermutlich eine kaskadenartige Hohle im Hintergrund des Tals Bei starken Niederschlagen ergiesst sich uber der Grotte ein kleiner Wasserfall und der besonders geformte Einschnitt der Grotte nimmt die Wassermassen auf Dabei besteht eine Verbindung zur Gottin Hathor der Schutzherrin von Grotten und Felskapellen Das belegen verschiedene Wandmalereien im hohlenartigen Einschnitt in denen Hathor in ihrer menschlichen Erscheinungsform oder als Kuh dargestellt wird 3 4 Geschichte BearbeitenBei den fruhen Grabern die ans Ende der 17 und in die fruhe 18 Dynastie datieren handelt es sich vorwiegend um einfache Schachtanlagen mit einer Kammer In dieser Zeit wurden hier meist hohe Beamte bestattet zum Beispiel ein Wesir QV46 oder ein Stallmeister QV30 Das erste Grab einer Konigin gehort eventuell Mutnedjemet der Gemahlin von Haremhab die vielleicht in QV37 ihr Grab hatte Erst in der 19 Dynastie wurde der Ort zum regularen Bestattungsplatz von Konigsgemahlinnen Als erste sichere Konigin ist Satre zu nennen die Gemahlin von Ramses I deren Grab jedoch nie vollendet wurde Ab dieser Zeit wurden die Graber auch mit Reliefs und Malereien dekoriert wahrend sie vorher immer ohne Schmuck waren Mit Mut Tuya der Gemahlin von Sethos I erhielt im Tal wiederum eine Konigin ein Grab In der folgenden Generation unter Ramses II sind sogar funf der sieben Hauptgemahlinnen des Herrschers hier begraben worden In der Folgezeit wurden jedoch nur noch vereinzelt Koniginnen wie Titi oder Tanedjemet beigesetzt deren genaue Einordnung in der agyptischen Geschichte immer noch unsicher ist Unter Ramses III wurden hier schliesslich einige Prinzen bestattet die relativ grosse und reich dekorierte Grabanlagen ihr Eigen nennen konnten Eine letzte Benutzungsphase datiert in die Dritte Zwischenzeit Damals wurden einige der alten Graber als Massengrabstatten benutzt Architektur BearbeitenEs lassen sich drei Grundtypen von Grabern feststellen 5 6 7 Die Graber der 18 Dynastie Bei diesen altesten Anlagen handelt es sich um einfache undekorierte Schachtgraber Diese hatten meist nur einen Raum seltener ein oder zwei Nebenkammern Sie sind weder reliefiert noch bemalt wodurch es oft schwerfallt die Besitzer zu identifizieren Es handelt sich hauptsachlich um Prinzen aber auch um Prinzessinnen Wurdentrager und Beamte Die Graber der Koniginnen der 19 und 20 Dynastie Im Gegensatz zu den Grabern der 18 Dynastie sind diese Graber als richtige Totenwohnungen angelegt worden und bilden ein veritables Gegenstuck zum Tal der Konige Sie bestehen in der Regel aus zwei grossen hintereinander liegenden Raumen Es gab bis zu funf Nebenkammern Sie sind meist reich dekoriert Die Darstellungen folgen einem bestimmten ikonographischen Programm Reise der Verstorbenen ins Reich des Osiris Jenseits und zum Licht des Re Diesseits Die Prinzengraber der 20 Dynastie sind lange schlauchartige Anlagen von denen nur der letzte Raum die Grabkammer etwas grosser ist Von allen Raumen konnen Nebengelasse abgehen Eine Besonderheit dieser Graber ist das Fehlen jeder Spur von Oberbauten Es wurden in der naheren Umgebung weder Anzeichen von kleinen Kultgebauden noch von Grabstelen gefunden Als erstes muss man in Betracht ziehen dass nie irgendwelche Oberbauten existiert haben und es somit nie einen Grabkult gegeben hat was aber angesichts des vornehmen Rangs der bestatteten Personen eher unwahrscheinlich ist Eine weitere Moglichkeit ware dass Grabkapellen errichtet und irgendwann zerstort wurden aber in diesem Fall hatte man eigentlich Spuren finden mussen Es bleibt noch eine dritte Moglichkeit Es gab eine klare Trennung zwischen dem Grab und dem Kultgebaude Letzteres konnte an einem ganz anderen Ort als der Nekropole gelegen haben vielleicht in der Nahe der Millionenjahrhauser der 18 Dynastie 8 Erforschung BearbeitenEinige Darstellungen in den Grabern wurden schon um 1828 29 von dem Italiener Ippolito Rosellini kopiert Weitere Besucher waren 1840 Mitglieder der Lepsius Expedition die wiederum einzelne Szenen kopierten und verschiedene Grabanlagen beschrieben Systematische Ausgrabungen fanden zwischen 1903 und 1905 vor allem durch den Italiener Ernesto Schiaparelli statt der auch das Grab der Nefertari QV66 entdeckte 1924 und von 1936 bis 1937 unternahm Giulio Farina erneut Nachforschungen welche aber relativ erfolglos blieben und so gab er die italienische Grabungskonzession an die Antikenverwaltung zuruck Obwohl die wichtigsten Graber gut dokumentiert und fur den Tourismus zweckmassig hergerichtet wurden fehlen fur dutzende andere Graber grundliche Dokumentationen und adaquate Restaurierungsarbeiten Um dem gerecht zu werden bemuht sich seit 1968 das CEDAE Centre d Etude et de Documentation sur l ancienne Egypte in Zusammenarbeit mit dem CNRS Centre national de la recherche scientifique um grundliche Schutzmassnahmen zur Erhaltung der Graber im Tal der Koniginnen 9 Liste der Graber BearbeitenQV1 unbekannt 18 Dynastie QV2 unbekannt 18 Dynastie QV3 unbekannt 18 Dynastie QV4 unbekannt 18 Dynastie QV5 unbekannt 18 Dynastie QV6 unbekannt 18 Dynastie QV7 unbekannt 18 Dynastie QV8 Prinz Hori und unbekannte Prinzessin 18 Dynastie QV9 unbekannt 18 Dynastie QV10 unbekannt 18 Dynastie QV11 unbekannt 18 Dynastie QV12 unbekannt 18 Dynastie QV13 unbekannt 18 Dynastie QV14 unbekannt 18 Dynastie QV15 unbekannt 18 Dynastie QV16 unbekannt 18 Dynastie QV17 Prinzessin Meritre I und Urmerutes 18 Dynastie QV18 unbekannt 18 Dynastie QV19 unbekannt 18 Dynastie QV20 unbekannt 18 Dynastie QV21 unbekannt 18 Dynastie QV22 unbekannt 18 Dynastie QV23 unbekannt 18 Dynastie QV24 unbekannt 20 Dynastie QV25 unbekannt 18 Dynastie QV26 unbekannt 18 Dynastie QV27 unbekannt 18 Dynastie QV28 unbekannt 18 Dynastie QV29 unbekannt 18 Dynastie QV30 Nebiri 18 Dynastie QV31 unbekannte Prinzessin oder Konigin 19 Dynastie QV32 unbekannt 18 Dynastie QV33 Tanedjemet 19 Dynastie QV34 unbekannte Prinzessin oder Konigin Anfang 19 Dynastie QV35 unbekannt 18 Dynastie QV36 unbekannte Prinzessin oder Konigin Anfang 19 Dynastie QV37 unbekannt 18 Dynastie QV38 Satre Mutter des Konigs Sethos I Anfang 19 Dynastie QV39 unbekannt QV40 unbekannte Prinzessin oder Konigin Anfang 19 Dynastie QV41 unvollendetes Grab 20 Dynastie QV42 Paraherwenemef 20 Dynastie QV43 Sethherchepeschef 20 Dynastie QV44 Chaemwaset 20 Dynastie QV45 unvollendetes Grab 20 Dynastie QV46 Wesir Imhotep 18 Dynastie QV47 Konigstochter Ahmose 17 18 Dynastie QV48 unbekannt 18 Dynastie QV49 unbekannt 19 20 Dynastie QV50 unbekannt 19 20 Dynastie QV51 Isis II Isettahemdjert 20 Dynastie QV52 Titi 20 Dynastie QV53 Ramses Meriamun Prinzengrab von Ramses IV 20 Dynastie QV54 unvollendetes Grab 20 Dynastie QV55 Amunherchepeschef 20 Dynastie QV56 unvollendetes Grab 19 Dynastie QV57 unvollendetes Grab 19 Dynastie QV58 unbekannt 19 Dynastie QV59 unbekannt 18 Dynastie QV60 Nebettaui 19 Dynastie QV61 unbekannt 18 Dynastie QV62 unbekannt 18 Dynastie QV63 unbekannt 18 Dynastie QV64 unbekannt 18 Dynastie QV65 unbekannt 18 Dynastie QV66 Nefertari Meri en Mut 19 Dynastie QV67 unbekannt 18 Dynastie QV68 Meritamun 19 Dynastie QV69 unbekannt 18 Dynastie QV70 Nehesi 18 Dynastie QV71 Prinzessin Bintanat 19 Dynastie QV72 Prinzessin Neferhat und Prinz Baki 18 Dynastie QV73 Henut taui 19 Dynastie QV74 Tentopet Duatentipet 20 Dynastie QV75 Henut mi Ra 19 Dynastie QV76 Prinzessin Meritre II 18 Dynastie QV77 unbekannt 18 Dynastie QV78 unbekannt 18 Dynastie QV79 unbekannt 18 Dynastie QV80 Mut Tuja 19 Dynastie QV81 Heka 18 Dynastie QV82 Prinz Minemhat und Amenhotep 18 Dynastie QV83 unbekannt 18 Dynastie QV84 unvollendetes Grab 20 Dynastie QV85 unvollendetes Grab 20 Dynastie QV86 unvollendetes Grab 20 Dynastie QV87 unbekannt 18 Dynastie QV88 Ahmes Prinz 18 Dynastie QV89 unbekannt 18 Dynastie QV90 unbekannt 18 Dynastie QV91 unbekannt 18 Dynastie QV92 unbekannt 18 Dynastie QV93 unbekannt 18 Dynastie QV94 unbekannt 18 Dynastie QV95 unvollendetes Grab 20 DynastieLiteratur BearbeitenJaroslav Cerny Christiane Desroches Noblecourt Marcel Kurz Michel Dewachter Monique Nelson Graffiti de la Montagne thebaine I 1 Collection scientifique Centre de documentation et d etudes sur l ancienne Egypte Le Caire 1969 1970 Erik Hornung Tal der Konige Die Ruhestatte der Pharaonen 3 erweiterte Auflage Artemis Zurich 1985 ISBN 3 89350 741 8 Christian Leblanc Alberto Siliotti Nefertari Ausgrabungen im Tal der Koniginnen Bechtermunz Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0705 9 Christian Leblanc Architecture et evolution chronologique des tombes de la Vallee des Reines In Bulletin de l Institut francais d archeologie Orientale BIFAO Band 89 1989 S 227 247 Christian Leblanc Ta set neferou une necropole de Thebes Ouest et son histoire Band I Nubar Le Caire 1989 Christian Leblanc Das Tal der Koniginnen In Kent R Weeks Im Tal der Konige Von Grabkunst und Totenkult der agyptischen Herrscher Geo Frederking amp Thaler Munchen 2001 ISBN 3 89405 456 5 Heike C Schmidt Joachim Willeitner Nefertari Gemahlin Ramses II Zaberns Bildbande zur Archaologie Band 10 Zabern Mainz 1994 ISBN 3 8053 1529 5 S 89 93 Ernesto Schiaparelli Relazione sui lavori della Missione archeologica italiana in Egitto Anni 1903 1920 Band I Esplorazione della Valle delle Regine nella necropoli di Thebe Museo di Antichita Torino 1924 Kurt Lange Max Hirmer Agypten Architektur Plastik Malerei in drei Jahrtausenden Hirmer Munchen 1985 ISBN 3 7774 3900 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tal der Koniginnen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Tal der Koniginnen Reisefuhrer Offizielle Website der agyptischen Altertumerverwaltung englisch Projekt des Getty Conservation Institute englisch Antike Thebanische Statten Tal der KoniginnenEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Hannig Die Sprache der Pharaonen Grosses Handworterbuch Deutsch Agyptisch 2000 S 1273 und zu den verschiedenen Schreibweisen Christian Leblanc Ta set neferou une necropole de Thebes Ouest et son histoire I Le Caire 1989 S 14 ff Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Christian Leblanc Ta set neferou une necropole de Thebes Ouest et son histoire Band I Le Caire 1989 S 11 ff Christiane Desroches Noblecourt Graffiti de la Montagne thebaine I 1 Le Caire 1969 1970 S XXI H C Schmidt J Willeitner Nefertari Gemahlin Ramses II Mainz 1994 S 91 ff Christian Leblanc Das Tal der Koniginnen In Kent R Weeks Im Tal der Konige Von Grabkunst und Totenkult der agyptischen Herrscher Munchen 2001 S 281 ff Christian Leblanc Architecture et evolution chronologique des tombes de la Vallee des Reines In BIFAO Band 89 1989 S 227 247 Christian Leblanc Architecture et evolution chronologique des tombes de la Vallee des Reines In BIFAO Band 89 1989 S 230 ff Christian Leblanc Ta set neferou une necropole de Thebes Ouest et son histoire Band I Le Caire 1989 S 45 52 25 728333333333 32 593055555556 Koordinaten 25 43 42 N 32 35 35 O Normdaten Geografikum GND 4270141 7 lobid OGND AKS VIAF 238470533 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tal der Koniginnen amp oldid 231040655