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James Bruce of Kinnaird 14 Dezember 1730 bei Kinnaird Grafschaft Stirling in Schottland 27 April 1794 ebenda war ein schottischer Naturwissenschaftler und Reisender Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Bruce James Bruce war eine auffallige Erscheinung 1 93 m Er sprach elf Sprachen war Geograph Astronom Historiker Linguist Botaniker Ornithologe und Kartograph Auch in der Medizin kannte er sich aus James BruceBruces Karte der Nilquellen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Werk 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBruce entstammte einem alten schottischen Adelsgeschlecht aus der Grafschaft Stirlingshire Seine Schulbildung erhielt er in Harrow und Edinburgh wo er auch von 1747 bis 1750 Rechtswissenschaften studierte ohne das Studium zum Abschluss zu bringen Danach arbeitete er fur einen Londoner Weinhandler dessen Tochter er 1754 heiratete Die Frau starb bereits im folgenden Jahr in Paris Bruce gab daraufhin seine Tatigkeit auf und begann zu reisen Er besuchte unter anderem Portugal und Spanien widmete sich mathematischen und astronomischen Studien und begann Arabisch und Altathiopisch zu lernen Als sein Vater 1758 starb wurde Bruce Alleinerbe der umfangreichen Familienlandereien auf denen sich uberdies eintragliche Kohlevorkommen befanden Doch statt sich auf seinen Landbesitz zuruckzuziehen nahm er 1762 eine Stelle als Konsul beim Bey von Algier an Mit dem Posten war auch der Auftrag verbunden antike Bauwerke in Nordafrika und dem Vorderen Orient zu dokumentieren Vor dem Aufbruch nach Algier verbrachte er noch fast ein Jahr mit antiken Studien in Italien Hier nahm er den Zeichner und Architekten Luigi Balugani in seinen Dienst der ihn fortan jahrelang auf seinen Reisen begleitete 1 Den eigentlichen diplomatischen Dienst ubte Bruce nur von 1763 bis 1765 aus und auch hier beschaftigte er sich hauptsachlich mit dem Erlernen weiterer afrikanischer Sprachen Uberdies eignete er sich von dem koniglichen Wundarzt in Algier profunde medizinische Kenntnisse an die ihm wahrend seiner spateren Reisen uberaus nutzlich werden sollten Von 1765 bis 1768 erfullte Bruce den zweiten Teil seines Auftrages Er unternahm Reisen nach Tunesien zum Aures Gebirge nach Tripolitanien in die Kyrenaika und nach Bengasi Anschliessend ging es uber Kreta und Rhodos in die Levante Von Sidon und Aleppo aus besuchte Bruce die Denkmaler in Byblos Baalbek und Palmyra Er und Balugani fertigten dokumentarische Zeichnungen der antiken Statten an die Bruce der Koniglichen Bibliothek in Kew schenkte Im Juni 1768 begann er in Alexandria mit den Vorbereitungen zu seiner grossen Reise zu den Quellen des Nil Mit Unterstutzung des Mamlukenherrschers Ali Bey al Kabir reiste er z T als Turke verkleidet und verfolgte den Lauf des Nils stromaufwarts Seine Expedition endete im Jahr 1773 Bruce besuchte Theben und das Tal der Konige wo er einige Reliefs abzeichnete Besonders bekannt wurden seine Zeichnungen aus dem Grab des Ramses III das damals zwar offen aber nicht dokumentiert war Fortan hiess dieses Grab Bruces Grab Er reiste weiter bis nach Assuan kehrte nach Qena zuruck und reiste mit einer Karawane bis Kosseir am Roten Meer Als turkischer Seemann setzte er im Mai 1769 nach Dschidda uber und hielt sich einige Monate in Arabien auf Im September fuhr er mit dem Schiff nach Massaua Von da brach er nach Abessinien auf Seine Reise fuhrte ihn uber Aksum und Sire von da aus sudlich durch das Fluss System des Atbara nach Gondar der damaligen Hauptstadt von Abessinien wo er im Februar 1770 ankam In Gondar erregte er durch seine Korpergrosse sein selbstsicheres Auftreten und durch die Beherrschung der Landessprache Amharisch einiges Aufsehen Er erwarb sich beim Ausbruch der Blattern grosses Ansehen bei der Behandlung der Krankheit Der athiopische Kaiser Tekle Haymanot II nahm ihn in seine Dienste Uber drei Jahre lang blieb er in Athiopien besuchte dabei auch die Quellen des ostlichen Nilarms und umrundete den Tanasee Er reklamierte die Erstentdeckung der Quellen fur sich obwohl diese schon 1618 vom portugiesischen Priester Pedro Paez entdeckt und 1622 vom portugiesischen Priester Jeronimo Lobo aufgesucht und beschrieben wurden James Bruce bezweifelte allerdings deren Berichte da sie den genauen Punkt nicht mittels astronomischer Gerate vermessen hatten und ihre Berichte auch Ubertreibungen enthielten 2 1772 brach er zu seiner Ruckreise auf Sie fuhrte ihn westlich bis zum Blauen Nil und von da flussabwarts uber Schandi bis zum 5 Katarakt wo er auf den Karawanenenweg durch die Nubische Wuste abzweigte Von Wasserstelle zu Wasserstelle ging es nordwarts bis Assuan Mit dem Schiff setzte seine Reise bis nach Alexandria fort wo er 1773 anlangte Schliesslich kehrte er nach elf Jahren Abwesenheit nach Schottland zuruck wo sich bald eine heftige Kontroverse um seine Reisen entwickelte Wahrend seine Gegner unter Bezug auf Paez seine Entdeckungen am Tanasee anzweifelten versuchte Bruce zu beweisen dass der Jesuit Unrecht hatte Erst 17 Jahre nach der Ruckkehr veroffentlichte er sein Hauptwerk Travels to discover the sources of the Nile 5 Bande Edinburgh 1790 Der egozentrische zugleich lebendig subjektive Einschlag trug wiederum zur misstrauischen Aufnahme des Gesamtwerks bei bevor dessen wissenschaftlicher Wert erkannt wurde Die athiopischen Handschriften unter anderem das Henochbuch und der nach ihm benannte Codex Brucianus die Bruce mitgebracht hatte eroffneten neue Perspektiven fur die Erforschung der Gnosis und der athiopischen Sprachen und stellten diesen Zweig der Orientalistik auf eine breitere Basis Bruce war ein schottischer Freimaurer Er wurde am 1 August 1753 in die Loge Canongate Kilwinning Nr 2 aufgenommen Die Logengeschichte die seine Initiation in der Loge detailliert beschreibt liest sich Bruce James Younger of Kinnaird the Abyssinian Traveller 3 James Bruce starb am 27 April 1794 in seinem Heimatort Kinnaird Ehrungen Bearbeiten1776 wurde Bruce als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt Ihm zu Ehren wurde die Gattung Brucea J F Mill der Pflanzenfamilie der Bittereschengewachse Simaroubaceae benannt Werk BearbeitenReisen zur Entdeckung der Quellen des Nils Ubersetzt von Johann Jacob Volkmann 5 Bande Weidmann Leipzig 1790 1791 urn nbn de hbz 6 1 12691 Literatur BearbeitenJames Bruce Zu den Quellen des Blauen Nils Die Erforschung Athiopiens 1768 1773 Alte abenteuerliche Reiseberichte Edition Erdmann Stuttgart 2000 ISBN 978 3 522 60031 6 Bruce James In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 4 Bisharin Calgary London 1910 S 676 englisch Volltext Wikisource 1790 James Bruce Map of Ethiopia and the Source of the Nile Auf geographicus com zuletzt abgerufen am 17 Dezember 2020 Heinrich Pleticha Siegfried Augustin Lexikon der Abenteuer und Reiseliteratur von Afrika bis Winnetou Edition Erdmann in K Thienemanns Verlag Stuttgart Wien Bern 1999 ISBN 3 522 60002 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons James Bruce explorer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber James Bruce im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur James Bruce beim IPNI Eintrag zu Bruce James 1730 1794 im Archiv der Royal Society London Eintrag zu James Bruce bei National Geographic Deutschland Jorg Beuthner 14 12 1730 Geburtstag des Forschers James Bruce WDR ZeitZeichen vom 14 Dezember 2015 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Balugani starb 1771 in Gondar an Fieber Gerhard Konzelmann Der Nil Heiliger Strom unter Sonnenbarke Kreuz und Halbmond dtv 10432 dtv Sachbuch Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1985 ISBN 3 423 10432 5 S 210 220 Alan MacKenzie Canongate Kilwinning Lodge No 2 History of the Lodge Canongate Kilwinning No 2 compiled from the records 1677 1888 Printed for the Lodge by Brother James Hogg Edinburgh 1888 S 238 volltext online Normdaten Person GND 117636258 lobid OGND AKS LCCN n50043379 VIAF 32094803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruce JamesALTERNATIVNAMEN Bruce of Kinnaird James vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG schottischer Naturwissenschaftler und ReisenderGEBURTSDATUM 14 Dezember 1730GEBURTSORT Kinnaird Grafschaft Stirling SchottlandSTERBEDATUM 27 April 1794STERBEORT Kinnaird Grafschaft Stirling Schottland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title James Bruce amp oldid 212976862