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25 735 32 611944444444 Koordinaten 25 44 6 N 32 36 43 OAl Asasif al Asasif arabisch العساسيف DMG al ʿAsasif Gange unter der Erde die ineinander fuhren 1 ist eine Nekropole in Theben West ostlich von Deir el Bahri In al Asasif wurden Grabanlagen fur Beamte des Mittleren Reiches des Neuen Reiches und der Spatzeit angelegt Eine Besonderheit stellen die monumentalen Graber der 25 und 26 Dynastie dar fur die es keine Gleichnisse in der agyptischen Geschichte gibt Eigentumer sind meist Oberdomanenverwalter der Gottesgemahlinnen des Amun Die Ebene von al Asasif und der Talkessel von Deir el Bahri galten fur die Agypter schon seit fruhester Zeit als heilige Statten Kultische Bedeutung erlangte vor allem der lokale Hathor Kult und das Schone Fest vom Wustentale Al Asasif diente dabei als Festschauplatz und Kultbuhne fur das Talfest Wahrend des festlichen Besuchs des Gottes Amun in den koniglichen Millionenjahrhausern in Theben West besuchten die Lebenden die Toten in der Nekropole und feierten uber Nacht ausgiebige Festmahler und Trinkgelage in den Grabkapellen 2 Aufwege des Mentuhotep II und Thutmosis III Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Historische Entwicklung 2 1 Mittleres Reich 2 2 Neues Reich 2 3 Dritte Zwischenzeit 2 4 Spatzeit 3 Nekropole 3 1 Spatzeitgraber 3 2 Ausrichtung der Anlagen 3 3 Liste der wichtigsten Grabanlagen 4 Weitere Bauten 4 1 Taltempel der Hatschepsut 4 2 Tempel der Ramessiden 4 3 Kolonnadentempel Ramses IV 5 Kulte 5 1 Talfest 5 2 Sonstige 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenAl Asasif liegt zwischen dem Felskessel von Deir el Bahari und dem Fruchtlandrand sudlich vom Nekropolenteil Dra Abu el Naga und nordlich von el Chocha und dem Nekropolenfeld von Scheich Abd el Qurna Bis zur 18 Dynastie und der Anlage des Hatschepsut Aufweges wurde das Asasif durch einen Bergrucken Hohe 104 in einen nordlichen und sudlichen Bereich geteilt Historische Entwicklung BearbeitenMittleres Reich Bearbeiten Fruheste Relikte stammen aus der 11 Dynastie und gehoren zum Aufweg des Mentuhotep II der zu seinem Totentempel in Deir el Bahari fuhrte Die Prozessionsstrasse war circa 960 m lang 46 m breit und wurde mindestens in drei Hauptbauphasen errichtet Von dieser haben sich vorrangig Reste der Schlammziegelpflasterung erhalten Die Begrenzungsmauern aus Stein wurden zum Grossteil abgebaut und als Steinmaterial bereits ab dem Neuen Reich z B fur den Bau der ramessidischen Tempel verwendet 3 An der gunstigsten flachsten Stelle durchbrach Mentuhotep II den versperrten Zugang nach Deir el Bahari und schaffte einen geradlinigen leicht ansteigenden Aufweg vom Tal Durch das Tafelgelande im ostlichen Asasif wurde ein Gang gemeisselt Die dadurch neu entstandenen Felswande boten gunstige Voraussetzungen fur Felsgraber welche dort von der 11 bis in die fruhe 18 Dynastie angelegt wurden Wahrend die Sudflanke des Aufweges lange bestehen blieb und weiter genutzt wurde liess Thutmosis III einige Graber an der Nordflanke wegmeisseln Nachfolgend wurden beidseitig des Aufweges Felsgraber von hohen Beamten aus der Zeit Mentuhoteps II und der Folgezeit angelegt in der Regel rechtwinklig zum Verbindungsweg Diese Graber setzten sich bis zum Talkessel von Deir el Bahari fort Einige Grabbauten sind wahrscheinlich etwas alter da sie durch den Aufweg beschadigt wurden Die Lage der Graber wurde vor allem durch die soziale Stellung der Grabinhaber beeinflusst Hohe Beamte hatten dabei bestimmte Vorzugsplatze ahnlich wie bei der Anordnung der Mastaba Graber rund um die Pyramiden des Alten Reiches Die 11 Dynastie gilt aufgrund der dichten Grabbelegung als erste Blutezeit des Asasif Als typische Grabform diente das Saff Grab welches besondere Pfeilerstellungen und Korridore besass Neues Reich Bearbeiten nbsp Totentempel der Hatschepsut in Deir el BahariIn der 17 und fruhen 18 Dynastie fanden Bestattungen meist als Neubelegungen alterer Anlagen statt Aus dieser Epoche wurden uberwiegend Keramikgefasse und Sargfragmente gefunden aber auch grosse Ansammlungen absichtlich zerbrochener Gefasse die vermutlich zum Ritual Zerbrechen der roten Topfe gehorten Die Gestaltung und Bebauung des Asasif wurde im Neuen Reich massgeblich durch den Bau des Totentempels der Hatschepsut bestimmt der in der Spatzeit erneut an Bedeutung gewann und als besonders heilig galt Im Gegensatz zum Aufweg des Mentuhotep II blieb der Aufweg der Hatschepsut erhalten und diente auch in der Spatzeit als bevorzugter Prozessionsweg wahrend der grossen Feste vor allem beim Talfest Der Totentempel selbst blieb bis in ptolemaische Zeit in Betrieb Thutmosis III war durch die Lage des Hatschepsut Tempels gezwungen den 32 5 m breiten Aufweg zu seinem Tempel durch die Ebene des Asasif nordlich des Aufwegs von Mentuhotep II zu meisseln Da nicht genugend Platz vorhanden war wurde die Hohe 104 im Suden deutlich dezimiert und einige Saff Graber gekappt Im Bett des Aufweges wurden auch die Reste einiger Graber aus dem Mittleren Reich entdeckt die durch den Bau abrasiert wurden Der Aufweg wurde durch eine Baumallee begrenzt deren Pflanzengruben bis zu 10 m tief aus dem Fels gehauen wurden Die Gruben waren mit dunklen Nilschlammklumpen und Schlammziegeln gefullt Vertrocknete Wurzelreste belegen dass die Baume bereits kurz nach dem Tod von Thutmosis III nicht mehr gepflegt wurden und abstarben Die Baumallee wurde wahrscheinlich im 54 Regierungsjahr angelegt A 1 jedoch nicht fertiggestellt Nach dem vorliegenden archaologischen Befund wurden manche Gruben nicht fertig ausgemeisselt und bekamen auch kein weiss verputztes Beet aus Nilschlamm Anscheinend wurde nur das ostliche Aufwegsviertel abgeschlossen Der Aufweg war bis zum Ende des Neuen Reiches zumindest in Teilabschnitten vorhanden und wurde nicht uberbaut Im Verlauf der spaten Dritten Zwischenzeit um 750 v Chr kam es fur die Anlage von Grabern zur Kappung der Nordmauer nbsp Relief aus dem Grab des Cheruef TT192 nbsp Relief aus Grab des Nespekaschuti TT312 Wahrend der spaten 18 Dynastie wurden im Asasif wieder vermehrt Graber angelegt besonders unter Amenophis III Es kam zur Anlage grossformatiger Privatgraber z B das Grab des Cheruef da die Grabinhaber uberwiegend in dieser Zeit eine Nahe zum unweit gelegenem Talfest aufsuchten 4 ahnlich wie in der 25 und 26 Dynastie In der Ramessidenzeit wurden kleinere Anlagen von Beamten der Mittelschicht angelegt die bereits vorhandene Mauern und Kolonnaden nutzten In der 21 Dynastie wurden diese Grabbauten erneut belegt diesmal durch einfache Sargbestattungen mit wenigen Beigaben die in die alteren Schachtanlagen untergebracht wurden 5 Dritte Zwischenzeit Bearbeiten In der 20 Dynastie wurde im ostlichen Bereich der monumentale 240 60 m grosse Tempel von Ramses IV errichtet der die Aufwege von Mentuhotep II und Thutmosis III zerstorte Der Tempel wurde von Ramses V und Ramses VI weitergefuhrt jedoch nie vollendet und diente am Ende des Neuen Reiches als Steinbruch Der Abriss des Tempels leitete die weitere Zerstorung der beiden Aufwege ein auf deren neu gewonnener Flache ab der Dritten Zwischenzeit dicht besiedelte Grabbauten angelegt wurden Diese wurden zunachst in den durch Thutmosis III entstandenen sudlichen Steilabbruch der Hohe 104 hineingesetzt und mit einfachen Lehmziegelhausern uberbaut Mit der Zeit dehnten sich die Graber in die Ebene aus und bekamen je nach Status des Grabherrn unterschiedlich grosse Graboberbauten In der Saitenzeit wurden diese Anlagen und einige fruhere Schachtgraber mehrfach wiederbenutzt und teilweise erweitert und dienten bis in die koptische und islamische Zeit als Wohnstatten Magazine und Viehstalle 6 Spatzeit Bearbeiten Wahrend der Spatzeit kam es zur Errichtung neuer Grabbauten und zur Wiederverwendung alterer Graber Aus dieser Zeit stammt z B auch das Grab des Nespekaschuti das in den Vorhof eines Grabes aus dem Mittleren Reich gesetzt wurde 7 Das Asasif diente dabei wieder als Bestattungsort der hochsten Beamten des Staates Es kam zur Anlage eines Friedhofs mit hoher Belegungsdichte zu dem monumentale Grabpalaste aber auch kleine Anlagen mit freistehendem Oberbau und Schachtgrabern gehorten Nekropole BearbeitenSpatzeitgraber Bearbeiten nbsp Eingang zum Grab des Monthemhet TT34 Allgemein besitzen die thebanischen Grossgraber der Spatzeit aufgrund der vielen verschiedenen Bauformen keinen Idealtyp Die Grabinhaber konnten ihre Graber nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und mussten sich dabei auch an die vorgegebene Topographie und den Platzverhaltnissen anpassen 8 Ansonsten lasst sich zu den charakteristischen Merkmalen der Spatzeitgraber im Asasif die Lage in der Ebene ein freistehender Oberbau aus Schlammziegeln sowie in der Regel ein Eingangspylon zuordnen Der Oberbau war ausschliesslich ostwestlich orientiert meist nischengegliedert und mit Grabkegeln geschmuckt Zudem wurde er mit Pflanzen und Baumen oder Palmen gestaltet Der Zugang zu den unterirdischen Raumen erfolgte in der 25 und fruhen 26 Dynastie axial und direkt spater mit mehrfacher Richtungsanderung Die unterirdischen recht grossen Kult und Bestattungsraume wurden aus dem Fels gemeisselt und waren uber eine Treppe zuganglich Die meisten Bauten besassen einen Lichthof nach oben offener Hof der wahrscheinlich eine Re Osiris Kultstatte darstellte und sich aus den saulenumstandenen Hofen von Grossgrabern der spaten 18 Dynastie und der Ramessidenzeit in Saqqara entwickelte 9 10 An der Grabarchitektur lasst sich auch gut die Anknupfung der Spatzeit an die Ursprunge und Normen der Vorzeit erkennen In den Grabanlagen kamen die verschiedensten Bautraditionen zum Ausdruck Man ubernahm konigliche Bauformen wie z B die nischengegliederte Umfassungsmauer im Oberbau und orientierte die Bestattungsanlage am Konzept der Konigsgraber im Tal der Konige Die Graber des Pedamenopet Pabasa und der Mutirdis wurden mit Jenseitsfuhrern dekoriert die im Neuen Reich ausschliesslich fur Konigsgraber verwendet wurden Ebenso wurden Aspekte archaischer Konigsgraber des Osirisgrabes der koniglichen Totentempel und das Konzept des privaten Felsgrabes verarbeitet und durch die Architektur ausgedruckt 11 12 In der Regel waren alle Raume der Monumentalgraber bis auf die Bestattungsanlagen dekoriert gewesen Auch der Oberbau war dekoriert an den steinernen Turgewanden befanden sich zudem haufig Inschriften mit Namen und Titel des Inhabers allerdings konnte eine Beschriftung der verputzten Wandflachen nicht mehr nachgewiesen werden Als wichtigste Kultstatte wurde zunachst die Tornische ausgeschmuckt dann Turrahmen Kultziel und der Lichthof Grab des Basa Im Lichthof wurde der Grabinhaber haufig beim Opferempfang dargestellt es finden sich aber auch Totenbuchtexte Sonnenhymnen und Szenen aus dem Alltagsleben 13 Ausrichtung der Anlagen Bearbeiten nbsp Wurfelhocker des HarwaDie Entwicklung des Asasif wahrend der Spatzeit stand in unmittelbaren Zusammenhang mit der wachsenden Bedeutung des Talfestes und der Rolle Deir el Baharis als heilige Statte des Ersten Mals sp tpj Als wichtigster Prozessionsweg fuhrte der Hatschepsut Aufweg quer durch das nordliche Asasif Spatestens seit dem Neuen Reich wurden die angelegten Graber nachweislich bevorzugt in die Nahe der Prozessionsstrassen verlagert Als besonders prominente Stelle fur die Errichtung der Felsgraber im Mittleren und Neuen Reich diente dabei die Kreuzung des Mentuhotep Aufweges mit einem Nekropolenweg der in Richtung Medinet Habu fuhrte An diesem Ort befand sich auch das Grab des Harwa TT37 um das sich herum die spatzeitliche Nekropole entwickelte Die Ausrichtung der spatzeitlichen Grossgraber wurde vor allem durch die Nahe zu Deir el Bahari und der Bezugnahme auf den Prozessionsverlauf des Talfestes bestimmt Beim Grab TT196 drehte sich der Pylon aus der Achse und wurde auf eine Stelle des Hatschepsut Aufweges ausgerichtet an der die Barke nach Hohe 104 zum ersten Mal wieder sichtbar wurde In der Nahe dieser Stelle befanden sich auch Reste einer kleinen Stationskapelle Wahrend der Saitenzeit folgte eine Nekropolenstrasse dem ehemaligen Mentuhotep Aufweg deren westliches Ende durch TT36 und TT196 markiert wurde Dabei blockierten die Oberbauten den Zugang zu weiteren westlichen Grabern wie z B das Grab des Harwa Ein weiterer Nekropolenweg verlief entlang der Ostflanke von TT33 dessen grosse Umfassungsmauer die ehemaligen Aufwege absperrte und stellte eine Verbindung mit dem Hatschepsut Aufweg her Dieser Weg diente der realen Kultrichtung sowie den taglichen Ritualen im Grabbereich und nahm Bezug auf den Hatschepsut Aufweg wahrend des Talfestes Aufgrund der gedanklichen Verbindung durch die Ausrichtung wurde fur die Grabbesitzer der Vorzugsplatze eine fortwahrende ewige Teilnahme am Talfest gewahrleistet 14 Liste der wichtigsten Grabanlagen Bearbeiten Grab Inhaber Zeit Lage BeschreibungTT188 Parennefer 18 Dynastie Architektonisch wichtige Vorstufe zu Felsgrabern in Amarna Innenraume unvollendet Breitraum mit acht Saulen TT192 Cheruif Tempelartiger Grabtyp mit versenktem offenen Pfeilerhof TT34 Montuemhat Burgermeister von Theben unter Taharqa 25 Dynastie Nahe dem Hatschepsut Aufweg Nordliches Asasif Aufgabe des strengen axialen Prinzips der Kuschitenzeit Hofzugang uber nordlichen Abgang vom Pylon Oberbau nach Spitze von el Qurna ausgerichtet Unterirdische Anlage mit zwei Hofen und einem Querraum TT37 Harwa Oberhofmeister unter Amenirdis I Nordliches Asasif Erste monumentale Grabanlage der 25 Dynastie 15 Lage am Kreuzungspunkt zwischen Aufweg des Mentuhotep II und einem Nekropolenweg Ungewohnlicher Zugang von Suden Ohne Oberbau um die Felsraume herumlaufender Gang Halbplastische Osiris Statue als Kultstelle im Sanktuar TT404 Achamenru Nachfolger des Harwa Achamenru okkupierte Teil des Grabes von Harwa Zugang uber Lichthof von TT37 TT27 Scheschonq Obersthofmeister der Nitokris II und der Anchnesneferibre 26 Dynastie Ostliches Asasif Besterhaltener Oberbau mit Nischengliederung von Kopten als Wohnhaus verwendet Nischengegliederte Pylonaussenwande Zugang uber Treppe Kleine Pyramide an Sudflanke Unterirdische Anlage klassisch aufgebaut Abgang Vorhof Lichthof Tornische Pfeilerhalle mit Seitenraumen mindestens ein Schacht TT33 Pedamenopet Oberster Vorlesepriester Nordliches Asasif Grosste und bekannteste Anlage im Asasif Bis in moderne Zeit bewohnt Axialer Grundriss Gliederung in Pylon Vorhof mehrere Pfeilerhallen und Gange Lichthof und Grabkammer Blockformiger aus dem Fels geschlagener Sarkophag uber Grabkammer Sarkophag an allen vier Ecken mit Figuren von Schutzgottinnen bestuckt Form erinnert an Sarkophage aus Zeit des Echnaton bis Haremhab TT36 Ibi Obersthofmeister der Nitokris II Palmsaulen im Hof als formalen Archaismus Drei Hofe im Oberbau mit unregelmassiger Form wegen Nahe zu Nachbargrabern Mehrere Erweiterungen der Felsraume wegen Beforderung des Ibi vom Oberpriester der Hathor in Theben zum Obersthofmeister Hauptkultziel unublicherweise im Hof direkt uber Sargkammer TT196 Padihorresnet Burgermeister von Theben Hugelfuss von el Chocha Besonders schmaler Oberbau Felsraume aufgrund Behinderung durch altere Anlage 22 23 Dynastie anders ausgerichtet als Oberbau Pfeilerhalle nicht fertiggestellt nur Mittelschiff als Halle ausgefuhrt Ungewohnliche Bestattungsanlage Zugang uber Schacht von Zwischengeschoss TT197 Padineith Obersthofmeister der Anchnesneferibre Zwischen TT34 und TT279 Unregelmassiger Grundriss Kleine quadratische Ziegelpyramide mit 5 m Basislange im Oberbau ersetzt dritten Hof TT279 Pabasa Nachfolger des Ibi Nordliches Asasif Eigenartige Form des Oberbaus und ungewohnliche Ausrichtung der unterirdischen Anlage da Grab des Monthemhet berucksichtigt werden musste Fehlende Tornische Hauptkultziel in Spatzeitgrabern Sargkammer in vertikaler Achse darunter TT389 Basa Burgermeister unter Psammetich I Bereich des Intef Grabes Eigenwillige unterirdische Anlage mit zahlreichen Kultstellen und verwinkeltem Grundriss Erstmals seit 18 Dynastie wieder Darstellung von Talfest Szenen TT410 Mutirdis Obergefolgsfrau der Nitokris II Axialer Oberbau reichhaltige Dekoration jedoch sparsame unterirdische Anlage Relativ kleiner und nur flach eingetiefter Lichthof Kombination von freistehendem Oberbau mit vor Felsfront gesetztem Anbau nach alterer Tradition TT414 Anchhor Obersthofmeister der Nitokris II Ostliches Asasif Oberbau mit unregelmassiger Form Rucksichtnahme auf kleines Nachbargrab Oberbau mit zwei Pylonen klassische Einteilung in drei unuberdachte Hofe Erstes Pylontor von zwei Baumen flankiert Erster Trakt der unterirdischen Anlage bis Lichthof identisch mit TT36 Anderung der Kultrichtung im Lichthof Eingang in Sudwand Ausgang auf Westseite L formige Pfeilerumgange Imkerszenen am vierten Pfeiler Fehlende Grabkegel womoglich keine vollstandige Ausfuhrung der Anlage TT engl Theban Tomb Thebanisches Grab Weitere Bauten BearbeitenTaltempel der Hatschepsut Bearbeiten Am ostlichen Ende des Hatschepsut Aufwegs befinden sich die letzten Uberreste des zum Totentempel gehorigen Taltempels die von Lord Carnarvon und Howard Carter zwischen 1908 und 1911 ausgegraben wurden Die Architektur des Taltempels erinnert an den Terrassentempel und bestand aus einem oberen sowie einem unteren Hof die durch eine Pfeilerhalle getrennt wurden Der untere Hof war als flacher viereckiger Hof geplant der mit der Pfeilerhalle abschloss Der obere Hof war ein offenes Viereck an dessen Nordseite sich eine 6 m hohe Umfassungsmauer aus Kalkstein und ein Durchgangstor befand Als Baumeister gilt Puimre dessen Grab sich in der Nekropole von El Chocha befand A 2 Bei den Ausgrabungen wurden auch weitere Objekte gefunden wie z B ein sehr schones Exemplar einer antiken Hacke der Hammer eines Steinmetzes sowie Ziegel mit den Kartuschen von Thutmosis I und Hatschepsut Der Taltempel wurde zur Zeit des Todes der Hatschepsut wahrscheinlich nicht fertiggestellt Viele Blocke wurden bereits in antiker Zeit in anderen Bauwerken verbaut z B im Tempel der Ramessiden und im Ramesseum Heute ist der von Carnarvon und Carter ausgegrabene Teil wieder verschuttet oder zerstort 16 Tempel der Ramessiden Bearbeiten Siehe auch Tempel der Ramessiden Asasif Weiter sudwestlich am Ende der Aufwege von Mentuhotep II und Thutmosis III errichtete Ramses IV einen 240 60 m grosse Tempel der als Millionenjahrhaus diente Der Tempel wurde von Ramses V und Ramses VI weitergefuhrt jedoch nie vollendet Er bestand aus einem grossen Eingangspylon im Osten zwei Saulenhofen und einem westlichen Sanktuarium von denen jedoch nur noch einige Blocke erhalten sind Bemerkenswert ist das gewaltige Fundamentbecken dessen Hohe von Westen nach Osten abnimmt und das mit reinem Sand gefullt war 17 Kolonnadentempel Ramses IV Bearbeiten Nahe dem Taltempel der Hatschepsut wurden 1911 ebenfalls von Carter und Carnarvon die Reste eines Kolonnadentempels von Ramses IV entdeckt der vermutlich als Barkenstation diente Man fand unterhalb von ptolemaischen Kuppelgrabern einige grosse Kalksteinblocke eines Pflasters die sich auf demselben Niveau wie der obere Hof des Taltempels befanden Die Kolonnade befand sich 82 m sudlich der Umfassungsmauer dieses Tempels Im Nordosten entdeckte man eine Grundungsgrube die 143 Plaketten aus Fayence und Elektrum mit dem Namen von Ramses IV enthielt Die Kolonnade bestand vermutlich aus sieben Saulenpaaren von denen elf Saulen sicher nachgewiesen werden konnten Sie ist vielleicht mit der Kolonnade des Tutanchamun im Luxor Tempel vergleichbar die ebenfalls sieben Saulenpaare aufwies und als Stationsheiligtum diente Aufgrund der unmittelbaren Nahe zum Taltempel und der Ausrichtung entlang des Hatschepsut Aufweges der auch als Prozessionsweg diente stand der Tempel des Ramses IV wahrscheinlich in engem Zusammenhang mit dem Talfest 18 Kulte Bearbeiten nbsp Musikerinnen beim Talfest Grab des Nacht TT52 In al Asasif fanden vom Mittleren Reich bis in ptolemaische Zeit verschiedene Kulte und Rituale statt die vor allem im Zusammenhang mit den Bestattungen und dem Talfest standen Talfest Bearbeiten Der Ablauf des Talfestes im Bereich des Asasifs ist insbesondere durch zahlreiche Reliefdarstellungen und Texte belegt Demnach spielten die Toten der privaten Grabanlagen eine wichtige Rolle und wurden in die Feierlichkeiten mit einbezogen Dabei wurde die Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits wahrend der Festzeit aufgehoben 19 20 Zunachst wurde im jeweiligen Grabvorhof ein Brandopfer fur Re Harachte oder Amun Re dargebracht Dann betraten Stundenpriester Sangerinnen des Amun Tempels Haremsdamen der Hathor und ein Sangerchor das Grab und uberreichten Blumenstrausse aus dem Amuntempel Danach folgte ein ausgiebiges Festmahl mit Trunk Tanz und Musik 21 Die Trinkgelage fanden wahrscheinlich im Grabhof oder im Oberbau statt Sonstige Bearbeiten nbsp Bes GefassIm Oberbau und in den Schachtanlagen von Grabern des Neuen Reiches wurden weitere Kulthandlungen nachgewiesen die auch ein feierliches Gastmahl wahrend des Ahnenkultes umfassten 22 Das gefundene Keramikmaterial weist auf ein absichtliches Zerschlagen von Gefassen wahrend der Grablegung hin das womoglich in Verbindung mit dem Ritual Zerbrechen der roten Topfe stand Ab der Spatzeit und der Ptolemaerzeit tritt besonders haufig die Totung von Gefassen auf Dabei wurden die Gefasse durch Perforationen funktionsuntuchtig gemacht und im Oberbau beigesetzt Sie sollten somit vermutlich nur fur die Toten benutzbar sein In ptolemaischer Zeit wurden hunderte von kleinen Rauchergefassen und Opferkelchen im Hof des Harwa Grabes deponiert und weisen nach Francesco Tiradritti moglicherweise auf ein Brandopfer hin Diese lassen sich mit ahnlichen Funden im Osiris Grab in Umm el Qaab vergleichen Das Harwa Grab wurde wahrscheinlich selbst mit dem Osiris Grab assoziiert und war somit ein wichtiger Kultplatz innerhalb des Asasifs Eine weitere wichtige Kulthandlung stellt das Loschen der Fackeln in Milch dar Wahrend der Nacht befand sich die Amun Barke am Goldenen See und war nach Darstellungen in Deir el Bahari von vier Milchbecken und Fackeln umgeben Morgens wurden die Fackeln dann vor dem Ubersetzen nach Karnak in die Milch getaucht 23 Die Milch galt im Alten Agypten als regenerierend und belebend Vielleicht kam bei diesem Ritual die Rolle einer Muttergottheit Hathor im Zusammenhang mit dem Talfest Aspekte der fernen Gottin der Mythos vom Sonnenauge und der Nilflut zum Tragen 24 Ab der 26 Dynastie sind im Fullschutt spatzeitlicher Graboberbauten auch zahlreiche Bes Gefasse belegt Dabei handelt es sich nicht um Grabbeigaben sondern um Kultkeramik die in diesem Fall nachweislich mit Milchresten versehen war 25 Moglicherweise standen diese Gefasse im Zusammenhang mit Milchopfer die aufgrund der Fundpositionen vermutlich in den Graboberbauten oder Abgangen stattfanden 26 Siehe auch BearbeitenListe der thebanischen GraberLiteratur BearbeitenJan Assmann Grabung im Asasif 1963 1970 Band 2 Das Grab des Basa Nr 389 Archaologische Veroffentlichungen des Deutschen Archaologischen Instituts Kairo AV 06 Mainz 1973 Jan Assmann Das agyptische Prozessionsfest In Das Fest und das Heilige Religiose Kontrapunkte zur Alltagswelt Studien zum Verstehen fremder Religionen Bd 1 Gutersloher Verlags Haus Mohn Gutersloh 1991 S 105 122 Manfred Bietak Theben West Luqsor Vorbericht uber die ersten vier Grabungskampagnen 1969 1971 In Sitzungsberichte der OAW 278 4 Wien 1972 Julia Budka Die Tempelanlagen Ramses IV in Theben West In Die 20 Dynastie Kemet Heft 2 2001 ISSN 0943 5972 S 28 32 Julia Budka Das Asasif In Deir el Bahari Kemet Heft 2 2006 ISSN 0943 5972 S 44 50 Earl of Carnarvon Howard Carter Five Years Explorations at Thebes A Record of the Work done 1907 1911 Oxford University Press 1912 Diethelm Eigner Das thebanische Grab des Amenhotep Wesir von Unteragypten die Architektur In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo MDAIK Bd 39 1983 S 39 50 Diethelm Eigner Die monumentalen Grabbauten der Spatzeit in der thebanischen Nekropole Untersuchungen der Zweigstelle Kairo des Osterreichischen Archaologischen Institutes Bd 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1984 ISBN 3 7001 0666 1 Kevin Kaiser Egyptian and Syro Palestinian Bes Vessels from the New Kingdom through the Graeco Roman Period unpublizierte Ph D thesis University of California Berkeley 2003 Saphinaz Amal Naguib The Beautiful Feast of the Valley In Roald Skarsten Else Johansen Kleppe Ragnhild Bjerre Finnestad Understanding and History in Arts and Sciences Solum Oslo 1991 S 21 32 Lisa Kuchmann Sabbahy Observations on Bes pots of the Late Period In Zeitschrift fur Agyptische Sprache und Altertumskunde ZAS Nr 109 1982 S 147 149 Anne Seiler Archaologisch fassbare Kultpraktiken in Grabkontexten der fruhen 18 Dynastie in Dra Abu el Naga Theben In Thebanische Beamtennekropolen Studien zur Archaologie und Geschichte Altagyptens SAGA Bd 12 Heidelberg 1995 185 203 Silvia Wiebach Koepke Die Begegnung von Lebenden und Verstorbenen im Rahmen des thebanischen Talfestes Studien zur Altagyptischen Kultur SAK Bd 13 Hamburg 1986 S 264 291 Herbert E Winlock Excavations at Deir el Bahri 1911 1931 Macmillan New York NY 1942 Weblinks BearbeitenTaltempel der HatschepsutAnmerkungen Bearbeiten Nach einem von Dieter Arnold entdecktem Ostrakon Budka Kemet 2 2006 S 45 Hieratische Inschrift auf Unterseite der Steinblocke der Umfassungsmauer Einzelnachweise Bearbeiten Gardiner Alan Henderson Weigall Arthur E P A topographical catalogue of the private tombs of Thebes London Quaritch 1913 S 13 Fussnote 1 Budka Kemet 2 2006 S 44 Budka Kemet 2 2006 S 45 Eigner Das thebanische Grab des Amenhotep S 49 Budka Kemet 2 2006 S 45 46 Budka Kemet 2 2006 S 46 Eigner Die monumentalen Grabbauten der Spatzeit in der Thebanischen Nekropole 1984 S 50 Budka Kemet 2 2006 S 48 Assmann Das Grab des Basa Nr 389 in der Thebanischen Nekropole 1973 S 45 Eigner Die monumentalen Grabbauten der Spatzeit in der Thebanischen Nekropole 1984 S 195 Assmann Das Grab des Basa Nr 389 in der Thebanischen Nekropole 1973 S 11 Eigner Die monumentalen Grabbauten der Spatzeit in der Thebanischen Nekropole 1984 S 18 Budka Kemet 2 2006 S 46 47 Budka Kemet 2 2006 S 48 49 Budka Kemet 2 2006 S 47 Taltempel der Hatschepsut bei www maat ka ra de Budka Kemet Heft 2 2001 S 28 32 Budka Kemet Heft 2 2001 S 31 Assmann Das agyptische Prozessionsfest 1991 S 105 122 Wiebach Die Begegnung von Lebenden und Verstorbenen im Rahmen des thebanischen Talfestes 1986 S 284 Wiebach Die Begegnung von Lebenden und Verstorbenen im Rahmen des thebanischen Talfestes 1986 S 264 291 Seiler Kultpraktiken 1995 S 185 203 Naguib The Beautiful Feast of the Valley 1991 S 23 Abbildung 2 Budka Kemet 2 2006 S 49 Kaiser Bes Vessels 2003 Kuchmann Sabbahy Observations on Bes pots 1982 S 147 149 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al Asasif amp oldid 237832602