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Furst und Altgraf 2 Franz Wilhelm Joseph Anton zu Salm Reifferscheidt Krautheim bis 1803 Bedburg 3 27 April 1772 4 in Bedburg 14 Mai 1831 in Konstanz 5 war ein preussischer Generalmajor Er war 1798 bis 1804 Regierender Reichsgraf wurde 1804 Regierender Reichsfurst und wurde 1806 mediatisiert 6 und dann Standesherr des Konigreichs Wurttemberg bis 1826 und des Grossherzogtums Baden 7 Wappen der Fursten zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 1 3 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Franz Wilhelm war Angehoriger des Hauses Salm Reifferscheidt Bedburg das agnatisch aus dem Adelsgeschlecht Reifferscheid hervorgegangen ist Seine Eltern waren der kaiserliche Wirkliche Kammerer und kurkolnische Oberhofmeister Siegmund Altgraf von Salm Reifferscheid t Bedbur g 1735 1798 und Eleonore Grafin von Waldburg Zeil Wurzach 1735 1804 Werdegang Bearbeiten Salm Reifferscheidt begann seine Laufbahn in der preussischen Armee am 16 Dezember 1796 als Oberstleutnant von der Armee also als Titularoffizier 1798 wurde er regierender Graf zu Bedbur g und Erp Er avancierte am 30 November 1802 zum Oberst und verlor im selben Jahr in Folge des Friede von Luneville seine Herrschaft Bedbur g Nach den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurden er und seine Familie fur den Verlust der linksrheinischen Gebiete durch ein aus mainzischen und wurzburgischen Besitzungen gebildetes Furstentum entschadigt 8 Es bestand aus dem Kloster Schontal dem Oberamt Krautheim dem Priorat Gerlachsheim und dem Amt Grunsfeld 7 Am 7 Januar 1804 zu Wien 9 16 Februar 1804 4 10 wurde er primogenitur vererblich in den Reichsfurstenstand gehoben was ihn zum Stifter der Linie Salm Reifferscheidt Krautheim machte Fur diese Furstenwurde ohne Virilstimme fiel eine Taxe von 30 071 fl an Franz Wilhelm leistete der Reichskanzlei 8 471 fl 30 kr in bar und liess fur die verbleibende Summe zu 4 Prozent verzinst eine Schuld und Pfandurkunde ausfertigen Die Kosten fur die Standeserhohung legte er auf sein neues Furstentum selbst also den Untertanen zur Last um 11 1806 wurde er wurzburgischer Oberjagermeister 12 Als am 6 Juni 1809 gegen Franz Wilhelm der formelle Konkurs eroffnet wurde machte die Wiener Reichskanzlei die Restschuld der Taxe fur die Furstung von 1804 in Hohe von rund 21 600 fl geltend weshalb mittelbar sein Sohn und Nachfolger 1836 vor dem Badischen Hofgericht in Karlsruhe klagte Denn da Franz Wilhelm 1804 die Kosten der Standeserhohung auf sein Land umlegte waren es seiner Ansicht nach keine ihm anhaftenden Schulden sondern des Furstentums Krautheim Da durch dessen Mediatisierung 1806 die Souveranitat daruber an Baden und Wurttemberg kam waren diese Staaten Rechtsnachfolger des Reichsfurstentums Salm Krautheim die auch die Kosten der Erhohung zu tragen hatten Die Sache Furst zu Salm gegen den gross herzoglichen Fiskus wurde 1836 am badischen Hofgericht in Karlsruhe verhandelt unter dem Titel Sind Kosten welche durch die Erhebung einer vormaligen Grafschaft zu einem reichsunmittelbaren Furstenthum entstehen nach den Reichsgesetzen als Landesschulden zu betrachten Dabei wurde seitens Baden argumentiert die Krautheimer Untertanen hatten zwar der Standeserhohung nicht widersprochen sie seien aber auch gar nicht gefragt worden und einen Nutzen hatten sie nicht davon gehabt dass ihr damals neuer Landesherr Furst geworden sei Und schliesslich wenn jemand sich die Kosten fur die Standeserhohung nicht leisten konne so hatte er sich mit seinem alten Stand begnugen sollen 11 Seine Offizierslaufbahn setzte Franz Wilhelm am 2 Oktober 1815 als Chef des rheinischen Landwehrregiments fort Am 30 Marz 1818 wechselte er in gleicher Position zum 1 Dusseldorfer Landwehrregiment und wurde schliesslich am 26 Marz 1820 Chef des 2 kombinierten Reserve Landwehrregiments Am 15 Juni 1822 ist er mit dem Charakter eines Generalmajors aus dem aktiven Dienst ausgeschieden 13 Salm Reifferscheidt war Ritter des bayerischen St Hubertus Ordens Trager des Grosskreuzes des toskanischen St Joseph Orden und des wurttembergischen Ordens des Goldenen Adlers 14 1826 verkaufte er fur 125 000 Gulden 3 die im Oberamt Kunzelsau unter wurttembergischer Souveranitat gelegenen Guter anteilig seiner Standesherrschaft Krautheim an das Konigreich Wurttemberg und schied dort also als Standesherr in der Ersten Kammer der Landstande aus Da er den unter badischer Landeshoheit gelegenen Teil der Standesherrschaft Furstentum Krautheim behielt verblieb ihm die Eigenschaft als badischer Standesherr 7 Familie Bearbeiten Franz Wilhelm vermahlte sich 1796 in erster Ehe mit Franziska Prinzessin von Hohenlohe Bartenstein 1770 1812 Eine zweite Ehe ging er 1818 mit Marianne Dorothea Furstin von Galitzin 1769 1823 ein einer Tochter der Amalie von Gallitzin 15 16 In der ersten Ehe wurden mehrere Kinder geboren Ludwig Karl zu Salm Reifferscheidt Bedbur 1797 1797 Konstantin Dominik Franz Furst und Altgraf zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1798 1856 Adjutant des Grossherzogs von Baden folgte seinem Vater als Furst 1831 nach 1826 Charlotte Prinzessin zu Hohenlohe Bartenstein Jagstberg 1808 1873 Tochter des Fursten Karl Joseph und der Henriette geb Prinzessin von Wurttemberg 17 Furst Konstantin verkaufte 1839 3 auch den nach dem Abverkauf 1826 des wurttembergischen Teils durch Franz Wilhelm unter badischer Landeshoheit stehenden der Familie verbliebenen Teil der furstlichen Standesherrschaft Furstentum Salm Krautheim fur 1 103 976 Gulden 3 zur Schuldentilgung an das Grossherzogtum Baden 7 errichtete 1839 aus dem ubrigen Verkaufserlos sowie dem 1838 im Konigreich Wurttemberg 3 angekauften Rittergut Herrschaft 18 mit Schloss Hersberg am Bodensee per Hausgesetz ein Familienfideikommiss 19 Im Grossherzogtum Baden war er dann nunmehr standesherrlicher Personalist 3 Eleanore Prinzessin und Altgrafin zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1799 1851 Victor Amadeus Landgraf von Hessen Rheinfels Rotenburg Karl Borromaus zu Salm Reifferscheidt Bedbur 1801 1802 Kottialtis Luise Polyxena zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1802 1818 Karl Joseph Ernst Maria Guido Prinz und Altgraf zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1803 1864 preussischer Major 1841 morganatisch Thekla Strobel 1818 1878 Tochter des badischen Hofkochs Franz Xaver Strobel aus Salem Baden und der Marie geb Grunwald aus Karlsruhe Der Ehefrau wird der Name Roesdorff Salm und den Kindern aus der Ehe der Name Roesdorff beigelegt Prinz Karl ersuchte beim badischen Grossherzog spater um die Erhebung seiner Kinder in den badischen Adel und Namensmehrung in Roesdorff Salm Letzterem wird stattgegeben doch erst der Sohn Hermann Roesdorff Salm bekommt 1872 zu Wien als preussischer Leutnant den liechtensteinischen Adels und Freiherrenstand als von Roesdorff 20 In Preussen wurde diese Nobilitierung vorerst im Gegensatz zu Baden 21 nicht anerkannt 22 Und so trat der in preussischen Diensten stehende Oberstleutnant Hermann Roesdorff Salm am 2 April 1896 die Amtmannsstelle zu Greven ohne Adelspartikel an 23 Jedoch wurde ein Adelsrechtliches Gutachten erstellt und die Genealogie der Familie von Roesdorff bereits 1875 in den freiherrlichen Teil des Gothaischen Genealogischen Taschenbuchs aufgenommen Leopoldine Josephine Christiane Polyxena Prinzessin und Altgrafin zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1805 1878 Hugo Karl Eduard Furst und Altgraf zu Salm Reifferscheidt Raitz 1803 1888 Sohn des Hugo Franz Altgraf zu Salm Reifferscheidt Raitz Maria Creszentia Polyxena Prinzessin und Altgrafin zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1806 1878 Furst Franz Wilhelms jungster Bruder Altgraf Franz Joseph Anton zu Salm Reifferscheidt Krautheim 1778 1851 war Kanoniker zu Koln Er hatte zwei unehelich geborene legitimierte Sohne mit Apollonia Isabelle Muck 1786 1848 Karl 1809 1836 und Ludwig Ernst August 1819 1885 Diese erhielten 1827 vom Landesherrn des Krautheimer Furstenhauses Grossherzog Ludwig I in Karlsruhe den badischen Adelsstand als von Krutheim 24 Literatur BearbeitenKurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 4 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632799 S 494 495 Nr 1414 Weblinks BearbeitenFranz Wilhelm Joseph Anton Furst und Altgraf zu Salm Reifferscheidt Krautheim auf WW PersonEinzelnachweise Bearbeiten Siehe auch Wappenurkunde des Fursten Leopold Karl Alois Hubert Longinus Maria zu Salm Reifferscheid Krautheim und Dyck JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Genealogisches Staatshandbuch Band 66 Frankfurt am Main 1835 S 656 f und Genealogisch historisch statistischer Almanach Funfzehnter und sechzehnter Jahrgang fur die Jahre 1838 und 1839 Weimar 1839 S 395 a b c d e f Genealogisches Staats Handbuch Frankfurt am Main 1839 S 706 a b Berliner Kalender auf das Jahr 1829 hgg von der koniglich preussischen Kalender Deputation Band 2 S 82 Bei Priesdorff Lit 1772 ohne Nennung des Geburtsortes und in Karlsruhe in diverser genealogischer Literatur jedoch 1774 in Bedburg und in Konstanz Karl Heinrich Ludwig Politz Handbuch der Geschichte der Souveranen Staaten des Rheinbunds 1811 S 7 und S 288 a b c d Heinrich Helmut Dunkhase Das Furstentum Krautheim Nurnberg 1968 Zeitung fur die elegante Welt Berlin Mode Unterhaltung Kunst Theater Band 4 Leipzig 1804 S 411 Friedrich Leopold Brunn Grundriss der Staatskunde des deutschen Reichs in ihrem ganzen Umfange 1804 S 638 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XII Band 125 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2001 S 213 Nach Priesdorff Lit 16 Februar 1804 auch andere Quellen nennen das Jahr 1804 Jedoch steht auch der 31 Dezember 1805 in Rede a b Annalen der Badischen Gerichte Band 4 Karlsruhe 1836 S 189 193 Hof und Staatsschematismus des osterreichischen Kayserthums Wien 1808 S 130 Stammliste der Koniglich preussischen Armee seit dem 16ten Jahrhundert bis 1840 E S Mittler amp Sohn Berlin S 293 Christian Daniel Voss Hrg Die Zeiten Oder Archiv fur neueste Staatengeschichte und Politik Band 47 Leipzig 1816 S 211 Walter Horace Bruford Furstin Gallitzin und Goethe 2013 S 33 Im Kreis um die Furstin von Gallitzin S 104 PDF Memento des Originals vom 5 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www haensel hohenhausen de Regensburger Zeitung am 17 Juni 1826 Johann Georg Heinrich Hassel Genealogisch historisch statistischer Almanach Band 19 Weimar 1842 S 513 Grossherzoglich Badisches Staats und Regierungsblatt Karlsruhe 1839 S 69 72 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe Limburg an der Lahn 2000 S 492 Carl August von Grass Der Adel in Baden Nurnberg 1878 S 71 f und Tafel 43 Maximilian Gritzner Standeserhebungen und Gnaden Acte deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte Band 2 C A Starke Verlag Gorlitz 1881 S 566 Stadtarchiv Greven Bestand A Amt Greven und Vorlaufer bis 1932 IIe01 1 GHdA Adelslexikon Band VII Limburg an der Lahn 1989 S 51 f Normdaten Person GND 116766506 lobid OGND AKS VIAF 47521737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Salm Reifferscheidt Franz Wilhelm zuALTERNATIVNAMEN Salm Reifferscheidt Krautheim Franz Wilhelm Joseph Anton zu vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Furst und Standesherr zu Krautheim und preussischer GeneralmajorGEBURTSDATUM 27 April 1772GEBURTSORT BedburgSTERBEDATUM 14 Mai 1831STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Wilhelm zu Salm Reifferscheidt amp oldid 237221618