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Die Kreuzerhohungskirche in Dzialdowo deutsch Soldau ist ein Bauwerk das in seinen Grundmauern aus dem 14 Jahrhundert stammt in seiner Geschichte aufgrund von Verfall und Zerstorung in den Jahren 1796 bis 1797 und 1927 bis 1930 von Grund auf wiederhergestellt wurde Bis 1945 war sie das zentrale Gotteshaus fur das evangelische Kirchspiel Soldau in Ostpreussen Heute ist sie eine von drei romisch katholischen Kirchen der Kreisstadt Dzialdowo in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Kreuzerhohungskirche in Dzialdowo Kosciol Podwyzszenia Krzyza Swietego w Dzialdowie Evangelische Pfarrkirche SoldauDie katholische Kreuzerhohunsgkirche Dzialdowo und fruhere evangelische Pfarrkirche SoldauDie katholische Kreuzerhohunsgkirche Dzialdowo und fruhere evangelische Pfarrkirche SoldauBaujahr I 14 JahrhundertII 1796 1797III 1927 1930Einweihung II 1797III 30 November 1930Architekt III Paul Pitt PosenBauherr II III Evangelische Kirchengemeinde Soldau Dzialdowo Lage 53 13 59 N 20 10 38 O 53 233056 20 177222 Koordinaten 53 13 59 N 20 10 38 OStandort DzialdowoErmland Masuren PolenZweck Romisch katholische bis 1972 evangelisch lutherische PfarrkirchePfarrei ul Biedrawy 313 200 DzialdowoBistum Bistum Torun Region Brodnica Dekanat DzialdowoWebseite www parafia pod krzyzem dzialdowo pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Evangelisch 3 1 1 Ortsgemeinde 3 1 2 Kirchenkreis Soldau 3 2 Romisch katholisch 4 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDzialdowo ist die Hauptstadt des Powiat Dzialdowski und liegt im Sudwesten der Woiwodschaft Ermland Masuren Hier treffen die Woiwodschaftsstrassen 542 544 und 545 aufeinander ausserdem die drei Bahnstrecken Danzig Warschau Chojnice Dzialdowo und Olsztyn Dzialdowo Die Kreuzerhohungskirche steht im nordostlichen Stadtzentrum Kirchengebaude BearbeitenI Die erste Kirche in Soldau wurde kurz nach Grundung der Stadt 1344 noch in der Ordenszeit gebaut 1 Mauerreste dieser Kirche wurden spater verbaut und sind heute noch erkennbar 2 Allerdings war das Gotteshaus im Jahre 1534 schon sehr verfallen und musste 1692 nahezu neu erbaut werden 1720 22 war eine sehr umfangreiche Reparatur erforderlich 1733 zerstorte ein Brand die Kirche 2 Bis zur Wiederherstellung verging eine lange Zeit Die Gottesdienste fanden in der Kapelle des Schlosses statt 1740 waren die Arbeiten beendet Die Turmkuppel war mit Eichenschindeln gedeckt Auf ihrer Spitze befanden sich Adler und Sonne aus verzinntem Blech 1762 erhielt die Kirche eine Glocke dank einer grosszugigen Spende Den Glockenguss nahm der Glockengiesser Christian August Copinus aus Konigsberg Preussen russisch Kaliningrad vor Beim Stadtbrand 1794 wurde die Kirche erneut ein Raub der Flammen 2 Lediglich Kirchenbucher sowie Altargerate und eine Taufschale konnte man retten II Der Neubau der Kirche wurde 1796 sehr schnell in Angriff genommen 2 Bereits 1797 war sie im Rohbau fertig und provisorisch benutzbar Auch sie wurde im Wesentlichen auf den alten Fundamenten und mit denselben Massen errichtet Zwei Vorhallen an den Langsseiten wurden angebaut Die abschliessenden Innenarbeiten konnten erst 1798 vollendet werden Die Orgel wurde vom Konigsberger Orgelbauer Wilhelm Scherweit gefertigt Der Glockengiesser Copinus war wieder am Glockenguss beteiligt Von 1840 stammte spater das Altargemalde von Carl Muller aus Elbing polnisch Elblag das die Grablegung Christi zeigte Bereits 1856 wurde die Kirche fur so verfallen erklart dass sie bald geschlossen werden musste 2 1857 bis 1859 fanden Renovierungsarbeiten statt anlasslich derer eine Vorhalle aber auch die Chore abgebrochen wurden Am 16 Oktober 1859 wurde die Kirche wieder in Dienst genommen 1872 wurde der Turm um zwei Stockwerke erhoht 2 Ausserdem erhielt er eine hoch ausgezogene mit Schiefer gedeckte Spitze und ein zweieinhalb Meter hohes vergoldetes Kreuz aus Eisen Die Orgel wurde 1873 umgebaut aber schon vor 1900 ein neues Instrument von Orgelbauer Eduard Wittek aus Elbing erstellt 1899 malte Malermeister Pohlmann aus Neidenburg polnisch Nidzica die Kirche neu aus Eine Niederdruck Dampfheizung schliesslich wurde 1904 eingebaut Bei schweren Kampfen in Soldau am 29 August 1914 wurde die Kirche bis auf die Aussenmauern zerstort 3 Von der Ausstattung konnte dieses Mal gar nichts gerettet werden 2 nbsp Die Kirche im Zentrum der Stadt DzialdowoIII Schon bald wurden erste Vorkehrungen fur den Wiederaufbau der Kirche getroffen 2 Einen Entwurf fertigte Bezirksarchitekt Kahm an Von den geschatzten Kosten in Hohe von 365 000 Mark konnte man 300 000 Mark als Kriegsschaden geltend machen Doch alle Planungen kamen zunachst zu einem Ende als der Versailler Vertrag von 1919 bestimmte das Soldauer Gebiet an Polen abzutreten Das geschah am 10 Januar 1920 Seitens der polnischen Behorden verhielt man sich anfangs sehr entgegenkommend So wurde der Kostenvoranschlag in Hohe von 376 000 Zloty bald genehmigt Als jedoch die Mehrheit der Soldauer gegen die Uberstellung nach Polen stimmte geriet die Kirchenbausache ins Stocken Die Finanzierung war nicht mehr gesichert Es konnte erst im Fruhjahr 1927 mit dem Bau der Kirche begonnen werden Die Leitung hatte der Posener Architekt Paul Pitt Nach dreijahriger Bauzeit konnte das Gotteshaus am 30 November 1930 feierlich eingeweiht werden Die Einweihung nahm der Soldauer Superintendent Ernst Hermann Barczewski vor im Beisein des Konigsberger Generalsuperintendenten Paul Gennrich von der Kirchenprovinz Ostpreussen zu der Soldau bis 1920 gehorte sowie des Posener Generalsuperintendenten Paul Blau der die Verbindung zur Unierten Evangelischen Kirche in Polen herstellte zu der die seit 1920 Dzialdowo genannte Stadt jetzt gehorte Die Arbeiten wurden grosstenteils von Firmen aus Dzialdowo ausgefuhrt Bei der Innenausgestaltung hielt man sich an das Vorbild der alten Soldauer Kirche 3 holzernes Tonnengewolbe im Mittelschiff Flachdecken uber den Emporen an den Langsseiten die Kanzel uber dem Altar An den Langsseiten befanden sich nicht mehr die Eingange Sie brachte man an der dem Marktplatz zugewandten schmalen Seite an 2 Der Turm bekam nicht mehr die Spitze von 1872 sondern eine Haube ahnlich der von 1797 Die Orgel hat Orgelbaumeister Joseph Goebel aus Danzig erbaut 3 Der Guss der Glocken erfolgte ebenfalls in Danzig Der schlichte und klare Bau mit seinen barockahnlichen Formen konnte den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet uberstehen Die nach 1945 zahlenmassig stark schrumpfende evangelische Gemeinde in Dzialdowo konnte nun die finanzielle Last des Bauwerks nicht mehr schultern Sol ubergab die Gemeinde die Kirche 1972 an die Stadt Dzialdowo 1 Das uber die Jahre schon sehr verfallene Gotteshaus kam 1981 in die Hande der romisch katholischen St Adalbert Pfarrei in Dzialdowo Dringende Ausbesserungsarbeiten wurden vorgenommen ausserdem Massnahmen zur Anpassung an veranderte liturgische weil romisch katholische Brauche Im Juli 1987 ubernahm die katholische Kirche das Gebaude Bereits am 1 November 1987 wurde an dem nun Kreuzerhohungskirche genannten Gotteshaus eine eigene Pfarrei errichtet Mit der 1996 errichteten St Katharinen Kirche gibt es nun drei katholische Pfarrkirchen in der Kreisstadt die jetzt auch Sitz eines Dekanats im Bistum Torun ist Die kleine evangelische Kirchengemeinde nutzte fur ihre Gottesdienste lange Zeit einen Kapellenraum im Pfarrhaus 2005 fasste sie den Entschluss zu einem Kirchneubau fur den am 7 Oktober 2007 der Grundstein gelegt wurde Am 7 Juni 2008 nahm der Leitende Bischof der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Janusz Jagucki die Einweihung des Erloserkirche genannten Gotteshauses vor 1 Kirchengemeinde BearbeitenBereits in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts grundete sich in Soldau eine Kirche Mit der Reformation nahm sie die evangelische Konfession an 1 Evangelisch Bearbeiten Ortsgemeinde Bearbeiten Als erster Geistlicher lutherischer Konfession amtierte von 1528 bis 1530 Pfarrer Jacob Knothe an der Soldauer Kirche 4 Sie gehorte 1554 67 zum Bistum Pomesanien 1720 25 zum Amt Soldau 1789 und 1854 zur Inspektion bzw zum Kirchenkreis Neidenburg polnisch Nidzica in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union 5 Vom 18 Jahrhundert bis weit hinein in das 19 Jahrhundert bestand neben der lutherischen auch eine reformierte Kirche in Soldau die aber einer anderen Organisationssteruktur zugeordnet war 6 Zur besseren Versorgung der Gemeinden bildete man 1910 einen eigenen Kirchenkreis Soldau unter Abtrennung der Gemeinden vom Kirchenkreis Neidenburg doch blieb er weiterhin der Kreissynode Neidenburg unterstellt 7 Der Kirchenkreis zahlte 22 808 Gemeindeglieder die von zehn Geistlichen betreut wurden Am 10 Januar 1920 wurde das Soldauer Gebiet nahezu identisch mit dem Kirchenkreis Soldau an Polen abgetreten 8 Die nun Dzialdowo genannte Stadt blieb Superintendentursitz doch war man jetzt zum Konsistorium Posen ausgerichtet und Teil der Unierten Evangelischen Kirche in Polen Noch 1920 fand im Kirchenkreis eine Generalkirchenvisitation statt 9 Am 22 November 1939 kehrte Soldau zum Konsistorium Konigsberg zuruck bildete aber einen gesonderten Kirchenkreis 10 bis die Geschicke des Zweiten Weltkriegs neue Anderungen brachten Zum Kirchspiel der Pfarrkirche Soldau haben gehort Die Stadt Soldau sowie 11 Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer NameAdlig Borowo Borowo Konigshagen ZakrzewoBursch Bursz Kurkau KurkiHohendorf Wysoka Kyschienen KisinyKammersdorf Komorniki Pierlawken PierlawkiAls evangelische Geistliche taten an der Pfarrkirche Soldau Dienst 4 Jacob Knothe 1528 1530 Stanislaus NN 1530 1531 Balthasar Weiland 1533 1538 Martin Stark Soldanus 1544 1573 Johannes Arnold 1575 1581 Jacob Gederlein 1578 1581 Georg Helm 1586 1607 Jacob Rutkowski 1589 1599 Johann Lichtenstein 1613 1625 Laurentius Kleinschultz 1617 Johann Fromm 1619 1657 Matthias Rudcowius 1627 Johannes Otto 1628 1640 Salomo Strychnus bis 1641 Christoph Metner bis 1655 Michael Herrmann 1655 1658 Matthias Lehmann 1658 1708 Sebastian A Loraniwitz 1670 1673 Matthias Tschepius 1673 1698 Samuel Tschepius 1698 1750 Christoph Rogaczki 1708 1719 Samuel Rogatzki 1719 1723 Johann Dziermo 1724 1725 Gottfried Nalentz 1726 1735 Andreas Meyer 1736 1743 Daniel Heinrich Tschepius 1744 1760 David Siemienowski 1751 1792 Johann Wilhelm Pohl 1760 1769 Christian Bock 1770 1776 Johann Gottlieb Krupinski 1777 1791 Friedrich Wilhelm Stern 1792 1837 Johann Daniel Corsepius 1795 1800 Karl Fr Mich Marquardt 1803 1816 Daniel Wlotzka 1818 1820 Jacob Pohl 1820 1848 Carl W H Rutkowski 1836 1846 Hermann Friedr Schrage 1847 1867 Friedrich Eduard Stern 1848 1852 Alexander Fr Elgnowski 1852 1887 Johann Fr Moritz Gawlik 1867 1877 Gustav Adolf Gerss 1877 1888 Ernst Hermann Barczewski 1888 1936 Gustav Karl Fr Fenselau 1889 1891 Richard Hermann Abramowski 1889 1894 Hermann Arthur Rogalski 1894 1898 Ernst Buchler 1899 1915 Johannes Walach 1937 1945 Von den Kirchenbuchern der Pfarrkirche Soldau haben sich erhalten und werden bei der Deutschen Zentralstelle fur Genealogie DZfG in Leipzig aufbewahrt Taufen 1717 bis 1766 und 1769 bis 1875 Stadt sowie 1767 bis 1852 Land Trauungen 1750 bis 1830 und 1852 bis 1877 Begrabnisse 1773 bis 1827 Stadt sowie 1767 bis 1852 Land Kirchenkreis Soldau Bearbeiten Im Jahre 1910 wurde durch Gemeindeumpfarrungen aus dem Kirchenkreis Neidenburg der Kirchenkreis Soldau nach 1920 Diozese Dzialdowo gebildet Zu ihm gehorten neben der Stadt Soldau acht Landpfarreien mit zwei Filialgemeinden 12 Bialutten Borchersdorf Heinrichsdorf Gross Koschlau Klein Koslau mit Gross Schlafken Narzym Scharnau und Usdau mit Sczuplienen Zwischen 1940 und 1945 wurden die Kirchen Klein Koslau Kleinkosel mit Gross Schlafken sowie Scharnau wieder in den Kirchenkreis Neidenburg ruckgepfarrt Romisch katholisch Bearbeiten Noch bis ins 19 Jahrhundert hinein lebten nur zahlenmassig wenige katholische Einwohner in Soldau und Umgebung Die Stadt gehorte zum Bistum Kulm und von dort wurde 1858 die Grundung einer Pfarrei in Soldau genehmigt 13 1861 begann man mit dem Bau der St Adalbert Kirche die 1896 fertiggestellt sich bald als zu klein erwies und nach Umbau am 9 Juni 1900 von Bischof Augustinus Rosentreter geweiht wurde Im Jahre 1981 wurde der St Adalbert Pfarrgemeinde die Verwaltung der bisher evangelischen Pfarrkirche ubertragen 1 Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde sie als Kreuzerhohungskirche eine katholische Filialkirche die im Juli 1987 in den Besitz der der St Adalbert Gemeinde uberging Am 1 November 1987 wurde die Pfarrei der Kreuzerhohungskirche als zweite Pfarrei in der Stadt errichtet 1 An der Kirche amtieren derzeit vier Geistliche Zur Pfarrei der Kreuzerhohungskirche Dzialdowo gehoren heute die Orte 14 Polnischer Name Deutscher Name Polnischer Name Deutscher NameBursz Bursch Rudolfowo RudolfsfeldeKsiezy Dwor Niederhof Rywociny RywoczinKurki Kurkau Dzialdowo Teilstadtgebiet SoldauPierlawki Pierlawken Wysoka HohendorfPrusinowo Pruschinowen Zakrzewo KonigshagenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Pfarrei der Kreuzerhohungskirche Geschichte der Kirche a b c d e f g h i Kreisgemeinschaft Neidenburg Kirche Soldau a b c Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 142 Abb 686 a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 129 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 415 424 und 428 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 S 139 291 und 544 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 1 Gottingen 1968 S 390 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 1 S 432 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 1 S 451 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 1 S 474 475 AGOFF Kreis Neidenburg 1905 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussen Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 439 Pfarrei St Adalbert Geschichte Bistum Torun Parafia Dzialdowo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzerhohungskirche Dzialdowo amp oldid 211062895