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Die Evangelisch Augsburgische Kirche in Szczytno deutsch Ortelsburg ist ein Bauwerk aus dem beginnenden 18 Jahrhundert Sie war bis 1945 die Pfarrkirche des evangelischen Kirchspiels Ortelsburg in Ostpreussen und ist es heute noch fur die Pfarrei Szczytno in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Evangelische Kirche in Szczytno Kosciol ewangelicki w Szczytnie Evangelische Kirche OrtelsburgDie Evangelische Kirche in Szczytno Ortelsburg Die Evangelische Kirche in Szczytno Ortelsburg Baujahr 1717 bis 1719Baumeister Matz Konigsberg Preussen Bauherr Evangelische Kirchengemeinde Ortelsburg Kirchenprovinz Ostpreussen Kirche der Altpreussischen Union Lage 53 33 46 2 N 20 59 40 7 O 53 56284 20 99465 Koordinaten 53 33 46 2 N 20 59 40 7 OAnschrift ul WarszawskaSzczytnoErmland Masuren PolenZweck Evangelisch lutherische PfarrkirchePfarrei ul Warszawska 112 100 SzczytnoLandeskirche Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen Diozese MasurenWebseite www szczytno luteranie pl pl szczytno html Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 2 1 Baugeschichte beschreibung 2 2 Der Kircheninnenraum 2 2 1 Altar 2 2 2 Kanzel 2 2 3 Orgel 2 3 Glocken 2 4 Uhrwerk 3 Kirchengemeinde 3 1 Kirchengeschichte 3 2 Kirchspielorte bis 1945 3 3 Pfarrer 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Kreisstadt Szczytno liegt in der sudlichen Mitte der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren am Schnittpunkt der Landesstrassen DK 53 alte deutsche Reichsstrasse 134 DK 57 Reichsstrasse 128 und DK 58 Die Stadt ist Bahnstation an der Bahnstrecke Olsztyn Elk deutsch Allenstein Lyck Die mit ihrem Turm weithin sichtbare Kirche steht im Stadtzentrum an der Ausfallstrasse in Richtung Warschau Landesstrasse 57 nbsp Der massive KirchturmKirchengebaude BearbeitenBaugeschichte beschreibung Bearbeiten Bereits in vorreformatorischer Zeit wurde in Ortelsburg eine Kirche errichtet Es handelte sich um eine sogenannte Ordenskirche aus dem Jahr 1483 1 Sie war aus Holz und brannte wahrend des Krieges mit Polen 1520 1521 ab 2 Sie wurde bis 1525 wieder aufgebaut Im 17 Jahrhundert wurde die Ortelsburger Kirche wiederholt Opfer der Flammen so 1638 1653 1669 und 1698 Jedes Mal wurde das Gotteshaus neu errichtet Der vorlaufig letzte Brand war 1714 2 Auf den Fundamenten der alten Kirchen entstand in den Jahren 1717 bis 1719 durch Maurermeister Matz aus Konigsberg Preussen heute russisch Kaliningrad ein neues Gebaude das 1719 feierlich eingeweiht wurde Konig Friedrich Wilhelm I zeigte sich als Gonner und spendierte 10 000 Mauerziegeln 20 000 Dachziegeln 200 Tonnen Kalk Balken und Bretter 2 Es entstand ein spater verputzter Ziegelbau mit vorgelegtem massiven Westturm Die Ostseite schliesst ein mehrfach gebogenen Bogen ab 3 Noch im 18 Jahrhundert und wiederum in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts waren Renovierungsarbeiten erforderlich Auch 1906 bis 1907 fanden umfangreiche Bauarbeiten statt in deren Rahmen eine neue Dachdeckung vorgenommen wurde Im Ersten Weltkrieg litt das Gebaude nicht allzu sehr und auch nach dem Zweiten Weltkrieg waren 1949 nur kleinere Reparaturen notig 2 Am 10 Oktober 1970 brach in der Kirche wieder ein Feuer aus Die Brandherde lagen nahe dem Altar und der Orgel was auf Brandstiftung hindeutete Die Orgel und das Dach des Turms brannten vollstandig nieder Die gesamte Kirche musste wieder einer Renovierung unterzogen werden Sie wurde 1972 und 1973 vorgenommen 2 Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde das Gotteshaus am 29 April 1973 wieder in Dienst genommen Renovierungsarbeiten waren auch zwischen 2000 und 2005 notwendig und wurden im Innern und am Ausseren der Kirche vorgenommen Ein Dankgottesdienst setzte am 4 September 2005 dazu den Schlusspunkt 2 Im August 2019 feierte die Gemeinde in Szczytno im Beisein hochrangiger Gaste aus Kirche Politik und Gesellschaft das 300 jahrige Jubilaum ihrer Kirche nbsp Blick in das KircheninnereDer Kircheninnenraum Bearbeiten Der Innenraum der Kirche hat eine flach gewolbte Holzdecke 3 In der Sakristei uberdeckt ein Kreuzgewolbe den Raum 1 Die Emporen im Kirchenschiff ruhen auf Holzsaulen Altar Bearbeiten Der geschnitzte Altar von 1719 stammt wohl aus einer Werkstatt in Danzig 1 Er zeigt im Hauptgeschoss die Geburt Christi im Obergeschoss die Kreuzigung Jesu und in der Bekronung Christi Himmelfahrt 3 An den Seiten befinden sich Figuren der Maria der Martha zweier Apostel sowie von Engeln 2 Neben dem Kreuzigungsbild sind trauernde Engel abgebildet wahrend die Himmelfahrt von triumphalen Engeln gesaumt wird Der Altar insgesamt zeigt Formen des Spatbarocks Auf beiden Seiten des Altars hangen Olgemalde unbekannter Meister Sie zeigen die Kreuzigung bzw die Rettung des sinkenden Petrus 2 Letzteres Bild tragt auf der Ruckseite die Jahreszahl 1890 Kanzel Bearbeiten Eine Gedenktafel zeigt an dass die Kanzel eine Stiftung des Ortelsburger Amtsgerichtsschreibers Christian Fischer und seiner Frau Regina Holzschu ist 2 Sie wurde 1719 gefertigt und scheint aus der gleichen Werkstatt wie der Altar zu stammen 3 Der Kanzelkorb mit reich verziertem Treppenaufgang und Schalldeckel ruht auf einer Figur des Mose der eine Tafel mit den Zehn Geboten tragt Den Schalldeckel kront eine Figur des Johannes der Taufer 2 Orgel Bearbeiten Im Jahre 1862 erhielt die Kirche eine neue Orgel Sie wurde von der Orgelwerkstatt Terletzki unter Verwendung vorhandener alterer Teile angefertigt 3 und verfugte uber zwei Manuale Pedal sowie 19 Register 1930 erhielt sie einen elektrischen Motor Das gesamte Instrument wurde bei dem Brand am 10 Oktober 1970 ein Raub der Flammen Am 27 Oktober 2007 erst konnte es ein aus Deutschland uberbrachtes Instrument ersetzen Es war eine Spende von Helmut Tuttas der auch den Abbau in Deutschland und den Wiederaufbau in Szczytno finanzierte Glocken Bearbeiten Die jetzigen drei Glocken wurden 1921 von Ulrich amp Weule gegossen 2 Zwei fruhere und wohl im Ersten Weltkrieg fur militarische Zwecke eingeschmolzene Glocken verzeichneten die Gussjahreszahlen 1819 und 1859 3 Eine dritte Glocke kam seinerzeit vom Ortelsburger Schlossturm in die Kirche sie wurde allerdings aus Klanggrunden 1856 von der Glockengiesserei Gross in Konigsberg Preussen umgegossen 1876 musste diese Massnahme wiederholt werden Auch diese Glocke wurde wohl fur Kriegszwecke abgegeben Uhrwerk Bearbeiten In der obersten Etage des Turms befindet sich ein altes Uhrwerk das aber nicht mehr in Betrieb ist Es stammt aus dem Turm des alten Schlosses und wurde 1902 als der Turm der alten Burg abgerissen wurde hier im Kirchturm installiert 2 Kirchengemeinde BearbeitenKirchengeschichte Bearbeiten Das Grundungsdatum der Kirche in Ortelsburg ist nicht bekannt Es konnte bereits im 13 Jahrhundert liegen Am 30 November 1402 soll der erste urkundlich bestatigte Gottesdienst in der Schlosskapelle gefeiert worden sein 2 In den Jahren 1485 2 oder und 1493 4 wurde ein Pfarrer in Ortelsburg genannt Die Kirche gehorte zum Archipresbyterat Bischofsburg heute polnisch Biskupiec Mit Einfuhrung der Reformation trat 1525 der erste evangelische Geistliche in Ortelsburg seinen Dienst an 2 Damals waren die Kirchen Schondamerau polnisch Trelkowo und Mensguth Dzwierzuty mitzuversorgen Ortelsburg war bis 1945 Sitz des Superintendenturbezirks Ortelsburg innerhalb des Kirchenkreises Ortelsburg in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union 5 Das Kirchspiel der Pfarrei in Ortelsburg zahlte 1925 mehr als 12 000 Gemeindeglieder die in mehr als zwanzig Dorfern und Ortschaften wohnten Sie wurden in den Jahren vor 1945 von drei Pfarrern und zusatzlich eingesetzten Hilfspredigern betreut 6 Die Gottesdienste in Ortelsburg wurden bis in das 20 Jahrhundert hinein in deutscher und masurischer bzw polnischer Sprache gehalten 4 Heute ist Szczytno wieder Sitz einer Pfarrei Ihr ist jetzt die Filialkirche Ransk Rheinswein zugeordnet Sie gehort zur Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen 2 Kirchspielorte bis 1945 Bearbeiten Zum Kirchspiel Ortelsburg gehorten bis 1945 die Dorfer Orte und Wohnplatze 5 7 Deutscher Name Polnischer Name Deutscher Name Polnischer NameAchodden1938 1945 Neuvolklingen Ochodno Neu Gisowen Nowe GizewoEichthal Debowko Ortelsburg SzczytnoFreudenberg Radosna Gora Prussowborrek1932 1945 Preussenwalde Prusowy Borek Hamerudau Rudka Romahnen RomanyJohannisthal Janowo Reusswalde Ruski Bor Kaspersguth Kaspry Schodmack1938 1945 Wiesendorf SiodmakKorpellenbis 1928 Corpellen Korpele Seedanzig Sedansk Lehmanen Lemany Seelonken ZielonkaLentzienen Wolka Szczycienska Ulonskofen1938 1945 Schobendorf PieceLipnik1938 1945 Jagerforst Lipnik Waldpusch WalpuszMaldanietz1938 1945 Maldanen Maldaniec Worfengrund Czarkowy GradMittenwalde Leg Lesny Zielonken1912 1938 Seelonken 1938 1945 Ulrichssee ZielonkaPfarrer Bearbeiten Als Pfarrer ab 1525 als evangelische Pfarrer amtierten an der Kirche zu Ortelsburg Szczytno 2 6 Nikolaus von Rzekwuye 1485 1515 8 Albrecht 1516 1525 Stephan 1525 1538 9 Stanislaus 1538 1543 Nikolaus Glitzner 1550 1553 Bartholomaus Lupienski 1558 Georg Sonnerus 1567 Christoph Lichtenstein 1674 1627 Andreas Meier 1631 1658 Andreas Bock 1658 1679 Christian Bottcher 1679 1702 Christ Alb Willudowius 1702 1723 Georg Lehmann 1723 1746 Andreas Konieczka 1740 1746 Matthias Rogowski 1744 1780 10 Christ Friedr Krupinski 1780 1815 10 Ernst Chr Fr Krupinski 1812 1816 Paul Sonnenberg 1816 1819 Daniel Wlotzka 1819 1826 Matth Gottl Nikolaiski 1826 1846 Johann Jacob Paulini 1847 1856 Otto Hartmann Czygan 1848 1853 11 Adam Krolczyk 1853 1855 Christian Ludwig Bolle 1856 1864 Friedrich Otto Herm Gerss 1864 1868 Karl August Bercio 1868 1903 10 Hermann Michael Zabawa ab 1870 Franz Julius Thal 1871 1873 Moritz Adolf Otterski 1874 1879 Hermann Adolf Niklas 1887 1891 Hugo Otto Buchholtz 1892 1895 Paul Walter O Brzezinski 1896 1919 Alex Reinh Th Klatt 1902 1903 Otto Arthur Dignatz 1903 Karl Michael O Mensing 1903 1923 10 Benno Kaless bis 1910 Otto Jablonski 1912 1913 Kurt Stern 1913 1914 Fritz Schiweck 1918 Johannes Blum 1919 1931 Erich Schneider 1922 1945 Wilhelm Hugo Kurt Korn 1923 1930 10 Ernst Stern 1930 1945 10 Heinrich Will 1932 1935 Albert Kossmann 1936 1945 Jerzy Sachs 1945 1951 Alfred Jagucki 1951 1963 Henryk Cmok 1964 1970 Pawel Kubiczek 1970 1991 Alfred Tschirnitz 1991 2011 Szymon Czembor 2012 2013 Alfred Borski 2013 2018 Witold Twardzik 2018 2019 Adrian Lazar seit 2019Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche in Szczytno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Bildaufnahmen von der Stadt und den Kirchen in Ortelsburg SzczytnoEinzelnachweise Bearbeiten a b c Kirchen in Ortelsburg bei ostpreussen net a b c d e f g h i j k l m n o p q Evangelisch Augsburgische Kirche in Szczytno a b c d e f Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 129 Abb 603 604 a b Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen Neidenburg 1890 Textabdruck Ortelsburg Kreis Ortelsburg bei GenWiki a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 496 a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 105 Der kennzeichnet einen Schulort Gilt als erster offizieller Pfarrer Wohl der erste evangelische Pfarrer in Ortelsburg a b c d e f Superintendent Czygan war Ehrenburger von Ortelsburg und Angehoriger des Corps Masovia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Szczytno amp oldid 225538153