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Busendorf ist ein Ortsteil der Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam Mittelmark in Brandenburg BusendorfStadt BeelitzWappen von BusendorfKoordinaten 52 17 N 12 50 O 52 288888888889 12 827777777778 44 Koordinaten 52 17 20 N 12 49 40 OHohe 44 mFlache 23 6 km Einwohner 430 9 Nov 2022 1 Bevolkerungsdichte 18 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 14547Vorwahl 033206Busendorf Brandenburg Lage von Busendorf in BrandenburgDorfangerDorfanger Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Munzfund 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Politik 6 1 Wappen 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 8 Regelmassige Veranstaltungen 9 Wirtschaft 10 Verkehrsanbindung 11 Weblinks 12 Literatur 13 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenBusendorf liegt naturraumlich zwischen der Zauche im Osten und der Beelitzer Heide im Suden Der sudostliche und ostliche Teil der Gemarkung ist vorwiegend bewaldet ebenso der sudwestliche Teil der an den Truppenubungsplatz Lehnin angrenzt Die nordlichen Flachen die Neue Wiesen und Das Luch werden vorzugsweise fur den Anbau landwirtschaftlicher Produkte wie Spargel genutzt Sie werden durch den Luchgraben Kanin entwassert der in den Emster Kanal fuhrt Im Nordwesten lag zu einem fruheren Zeitpunkt die wuste Feldmark Heensdorf Im Norden grenzt der Wohnplatz Resau des Werderaner Ortsteils Bliesendorf an sudostlich liegt der Beelitzer Ortsteil Fichtenwalde sudlich die Waldgemeinde Borkwalde sowie mit Emstal im Westen ein Ortsteil der Gemeinde Kloster Lehnin Etymologie BearbeitenZuverlassig ist die Herkunft des ungewohnlichen Ortsnamens nicht belegt Nach einer kirchlichen Version war die Kapelle des Gemeindeteils Kanin vor Jahrhunderten eine Betstelle des Zisterzienserklosters Lehnin in der Monche in Abgeschiedenheit ihre Andacht halten und Busse ableisten konnten Der Ort der Busse entwickelte sich zum heutigen Namen Die Lage an einem Busen Bucht des inzwischen ausgetrockneten Sees den es an der Stelle der heutigen Luchwiesen gab ist eine weitere Erklarung Geschichte BearbeitenBusendorf wurde 1419 1420 das erste Mal als Busendorff mit einem Richter der drei Hufe Land besass urkundlich erwahnt Im Jahr 1445 erschien die Schreibweise Busendorff Das Dorf gehorte vor 1445 bis 1593 der Familie von Rochow mit allem Recht sowie der Ober und Untergerichtsbarkeit 1693 Dort lebten im Jahr 1531 insgesamt zehn Einwohner mit Haus und Hof darunter auch der Dorfschulze sowie ein Kossat mit einem Acker und weiteren sechs Kossaten die einen Acker und eine Wiese bewirtschafteten Drei Hofe waren ausgebrannt moglicherweise Folge eines Feuers im Ort allerdings wurden die Hofe wieder besetzt Im Jahr 1575 lebten in Busendorf neun Hufner und zwei Kossaten Busendorf besass nie eine eigene Kirche sondern war nach Kanin eingepfarrt Der dortige Pfarrer erhielt 1575 insgesamt 54 Scheffel Korn Im Jahr 1593 ubernahm die Familie von der Streithorst das Dorf hielten es aber nur bis 1604 Sie ubergaben es an die Familie von Hake die es bis 1801 in ihrem Besitz fuhrten Aus dieser Zeitspanne sind bislang nur wenige Daten uberliefert So lebten im Jahr 1676 insgesamt sechs Einwohner im Dorf 1718 waren es elf Hufner und funf Kossaten Im Jahr 1743 wurden ein Dreihufner der Dorfschulze und acht Einhufner auf der elf Hufen grossen Gemarkung gefuhrt Diese Hofe bestanden auch noch im Jahr 1764 fort Zusatzlich lebten im Dorf ein Kossat ein Halbkossat und ein Hausler Sie brachten auf einer Hufe 6 Dresdner Scheffel 4 Metzen Aussaat aus Die Bevolkerung wuchs auf 23 angesessene Einwohner allerdings zahlte hierbei die Halfte der Bevolkerung aus Kanin bereits mit Im Jahr 1801 ubernahm die Familie von Arnstedt bis 1872 das Dorf Funf Jahre spater lebten dort ein Dreihufner der Dorfschulze acht Einhufner und vier weitere Personen darunter ein Hausler und ein Tagelohner Die Gemarkung war nach wie vor elf Hufen gross Die typisch wendischen Rundlingssiedlungen bildeten bis zu den Befreiungskriegen 1815 als Exklave den nordlichsten Zipfel des Kurfurstentums Sachsen und waren fast vollstandig vom preussischen Land umgeben Das ergab kuriose Situationen Wahrend Kanin selbst kursachsisch war gehorte der Dorfkrug zu Preussen Preussische Deserteure des Ersten Gardebataillons zu Fuss aus Potsdam konnten sich in den sachsischen Dorfern in Sicherheit bringen doch im preussischen Dorfkrug gingen die Fahnenfluchtigen oft in die Falle der Husaren aus Ferch Auf sie wartete der Spiessrutenlauf in Potsdam Auch fur die Schmuggler war die Gegend lohnend Kaffeegrund hiess ein Geholz in dem zu Zeiten von Konig Friedrich I ein reger illegaler Grenzverkehr stattfand Die begehrten und teuren Kaffeebohnen wurden illegal vom liberalen Sachsen ins sittenstrenge Preussen befordert Unter der Leitung der von Arnstedt entwickelte sich Busendorf zu einem Rittergut mit Dorf in dem im Jahr 1837 insgesamt 17 Wohnhauser standen Das Jahr 1858 fuhrte ebenfalls das Dorf und Gut auf allerdings ohne Gehoft Im Ort standen 22 Wohn und 35 Wirtschaftsgebaude Der Ort war 4907 Morgen Mg gross 10 Mg Gehofte 7 Mg Gartenland 1126 Mg Acker 163 Mg Wiese 119 Mg Weide und 3482 Mg Wald Im Jahr 1900 war der Bestand auf 35 Wohnhauser angewachsen und stieg auf 45 Wohnhauser mit 63 Haushaltungen im Jahr 1931 an Busendorf bestand zuvor aus dem Dorf und dem Gemeindebezirk mit der Bredereckschen und Willmannschen Siedlung 1931 mit den Wohnplatz Borkwalde Im Jahr 1939 gab es drei land und forstwirtschaftliche Betriebe die grosser als 100 Hektar waren Sechs Betriebe waren zwischen 20 und 100 Hektar vier zwischen 10 und 20 Hektar drei zwischen 5 und 10 Hektar sowie 28 zwischen 0 5 und 5 Hektar Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 294 Hektar enteignet 51 7 Hektar Acker 25 3 Hektar Wiese und 217 Hektar Wald Am 1 Juli 1950 wurden Kanin und Klaistow in die damalige Gemeinde Busendorf eingegliedert 2 Wegen ihrer geringen Gemeindegrosse hatten die drei Dorfer nur eine gemeinsame Kirche und Schule in Kanin Die Kirche war eine Filiale der Mutterkirche von Bliesendorf Die Kirche entstand im 13 Jahrhundert aus Feldsteinen 3 Die Restaurierung wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn unterstutzt Im Jahr 1954 grundete sich eine LPG Typ III die ein Jahr spater sechs Mitglieder und 39 Hektar Flache bewirtschaftete Sie bestand im Jahr 1960 als LPG Typ III mit 99 Mitgliedern und 375 Hektar Flache Ausserdem gab es eine LPG Typ I mit 31 Mitgliedern und 97 Hektar Flache die 1967 bis 1971 an die LPG Typ III angeschlossen wurde Sie bestand im Jahr 1973 fort ebenso gab es im genannten Jahr in Busendorf eine Revierforsterei In dieser Zeit war Kanin ein Ortsteil von Busendorf Die Zugehorigkeit der drei Dorfer zu Sachsen ist nicht mehr erkennbar geblieben ist nur der Name Sachsische Dorfer Bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts gehorte im Suden die Gemarkung Klaistower Heide dazu die ab 1908 als Fichtenwalde besiedelt wurde Die vorherrschende Mundart wurde von Sachsen nicht gepragt Das zauchisch teltowsche Platt der ganzen Gegend war Umgangssprache Am 31 Dezember 2001 wurde Busendorf nach Beelitz eingemeindet Munzfund BearbeitenIm November 2015 stiess Mario Lippert ein ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger in einem Busendorfer Spargelfeld mit einem Metallsuchgerat auf 70 alte Munzen aus Silber Kurz danach fand er mit einem Kollegen weitere 250 Munzen sowie Keramikscherben Anschliessende Erkundungen an denen das brandenburgerische Landesamt fur Denkmalpflege beteiligt war erbrachten insgesamt 502 Munzen und 80 Munzhalften Im Mai 2016 fand Lippert im Umkreis des Kernfunds weitere gut 100 Munzen und 17 Munzhalften Es handelt sich meist um Denare die um 1250 1260 in Brandenburg an der Havel und in Stendal gepragt worden waren 4 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Busendorf von 1817 bis 1971Jahr 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 107 128 200 162 184 198 199 227 211 265 447 457Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Die drei Orte werden im Wappen jeweils durch eine Spargelstange symbolisiert Die horizontal nach oben gebogene Teilung des Wappenschildes symbolisiert einen Spargeldamm Die sachsische Vergangenheit wird im oberen Teil des Ortswappens durch das neunfach waagerecht schwarz golden geteilte Feld dargestellt Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Dorfkirche in KaninDie Dorfkirche Kanin war 2004 2005 als Pfarrkirche der Insel Soonderney des Pfarrers Karl Heinz Erdmann dargestellt von Jurgen von der Lippe einer der Drehorte in der 14 teiligen Fernsehserie Der Heiland auf dem Eiland In Vorbereitung zu den Dreharbeiten wurden die Kirche und der Kirchhof teilweise restauriert Im Ort ist der SV 71 Busendorf aktiv der Fussball Volleyball Taekwondo und Reitsport anbietet Die Volkssolidaritat bietet Veranstaltungen Projekte und Ausfluge an Der Kulturverein Lauter Leben entstand aus einer Wohngemeinschaft des Dorfes Ausstellungen in der Kleinen Kunstscheune am Dorfplatz 4Regelmassige Veranstaltungen BearbeitenOsterfeuer in Busendorf am Grundonnerstag Spagellanddritt am letzten Samstag im Juni Sommerfest Busendorf Open Air im Juni Lichterglanz Busendorf in der Adventszeit Spargelzeit auf den Hofen in Klaistow und BusendorfWirtschaft Bearbeiten nbsp Vereinshaus am DorfangerBusendorf liegt am Rand eines ausgedehnten Spargelgebietes Anbau Verarbeitung und Vermarktung von Spargel stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar Direkt am Ortsrand liegt ein Spargelhof 5 der Gegend ebenso in Klaistow 6 Von dort aus wurden in der Saison 2008 rund 250 kg des Edelgemuses wochentlich bis nach Singapur exportiert Verkehrsanbindung BearbeitenBundesautobahn 10 Ausfahrt Glindow Werder Bundesautobahn 9 Ausfahrt Beelitz Heilstatten Fichtenwalde in unmittelbarer Nahe des Berliner Ringes Dreieck Potsdam A 10 A 9 Bundesautobahn 2 in unmittelbarer Nahe des Berliner Ringes Dreieck Werder A 10 A 2 Fahrzeiten in die Berliner Innenstadt 35 45 Minuten nach Potsdam 25 Minuten Bahnhof Beelitz Heilstatten Berlin Bad Belzig Offentlicher Nahverkehr City Bus und in umliegende Ortschaften beispielsweise der Bus 645 von Beelitz nach Kloster Lehnin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Busendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BusendorfLiteratur BearbeitenPeter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil V Zauch Belzig Erstauflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 82 2 S 532 Einzelnachweise Bearbeiten Amtsblatt fur die Stadt Beelitz 21 Jg Nr 11 S 9 Abgerufen am 11 Januar 2023 Beitrag zur Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Potsdam Mittelmark Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 524f Ronald Sprafke Der Silberschatz vom Spargelfeld Eher zufallig hat ein ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger einen Jahrhundertfund gemacht in neues deutschland vom 18 Juli 2016 S 12 Spargelhof Simianer Busendorf Spargelhof KlaistowOrtsteile der Stadt Beelitz Beelitz mit Beelitz Heilstatten und Schonefeld Buchholz Busendorf mit Kanin und Klaistow Elsholz Fichtenwalde Reesdorf Rieben Salzbrunn mit Birkhorst Schape Schlunkendorf Wittbrietzen Zauchwitz mit Korzin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Busendorf Beelitz amp oldid 237158222