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Rieben ist ein Ortsteil der Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam Mittelmark in Brandenburg RiebenStadt BeelitzWappen von RiebenKoordinaten 52 11 N 13 2 O 52 191452777778 13 038725 39 Koordinaten 52 11 29 N 13 2 19 OHohe 39 mFlache 14 1 km Einwohner 325 9 Nov 2022 1 Bevolkerungsdichte 23 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 14547Vorwahl 033204Rieben Brandenburg Lage von Rieben in BrandenburgOrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 2 6 Bevolkerungsentwicklung 3 Wappen 4 Naturschutzgrossprojekt Riebener See 5 Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage Bearbeiten nbsp Rieben im Naturpark Nuthe NieplitzDas Strassendorf mit seinen 307 Einwohnern liegt an der L73 zwischen Michendorf und Luckenwalde Nordwestlich liegt der weitere Beelitzer Ortsteil Schonefeld gefolgt vom Ortsteil Zauchwitz Nordostlich und ostlich grenzen Korzin und Stangenhagen zur Stadt Trebbin sudlich Dobbrikow zur Gemeinde Nuthe Urstromtal und im Westen mit Wittbrietzen ein weiterer Ortsteil von Beelitz an Im ostlichen Teil der Gemarkung liegt der Riebener See Er wird von Grundwasser gespeist sowie aus dem gleichnamigen Meliorationsgraben Riebener See der die nordlich und westlich gelegenen landwirtschaftlich genutzten Flachen entwassert Sud sudwestlich des Sees befindet sich mit 42 2 m die hochste Erhebung der Kolberg Wiederum sudlich verlauft der Pfeffergraben der die ostlichen und sudlichen Flachen in die Nieplitz entwassert Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten In den Akten erschien im Jahr 1335 erstmals ein Lokator Tzabellus de Ryben in Treuenbrietzen auf dem die Grundung zuruckzufuhren sein konnte Erstmals urkundlich erwahnt wurde das Dorf in villa riben im Jahr 1362 allerdings ohne Angabe seiner Grosse Diese wurde im Landbuch Karls IV aus dem Jahr 1375 mit vergleichsweise stattlichen 46 Hufen fur das Dorf Ryben angegeben Davon entfielen auf den Pfarrer zwei Pfarrhufen auf den Lehnschulzen sechs Weiterhin lebten im Ort sechs Kossaten und es gab bereits einen Krug Peter R Rohrlach vermutet daher in seinem Buch Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil V Zauch Belzig dass Rieben wohl zu dieser Zeit bereits Pfarrkirche und es demnach bereits eine Dorfkirche gegeben haben muss Die Obergerichtsbarkeit lag bis vor 1375 unmittelbar beim Markgrafen das Dorf selbst entwickelte sich zu einem unregelmassigen Strassenangerdorf das vor 1450 in die Herrschaft der Vogtei bzw des Amtes Trebbin gelangte Im Jahr 1450 erschien in einem Schossregister erneut die Grosse von 46 Hufen in den Akten ebenso die beiden Pfarrhufe Uber die weitere Geschichte in den folgenden Jahrzehnten ist bislang nicht viel bekannt Als sicher gilt dass ausweislich eines weiteren Schossregisters aus dem Jahr 1481 zwei der Kossatenhofe wust lagen und das Kommunikantenregister im Jahr 1541 insgesamt 60 Personen aufwies Der Pfarrhof wurde in diesem Jahr ebenfalls als wust bezeichnet Allerdings gehorte dem Pfarrer zusatzlich noch eine Wiese Der Kuster erhielt Abgaben in Hohe von 20 Scheffel Scheffelkorn sowie Ostereier Er brachte in dem genannten Jahr zwei Scheffel Saat aus und besass ebenfalls eine Wiese Diese wurde 1558 nochmals erwahnt die Aussaat war allerdings auf ein Scheffel zuruckgegangen Im Jahr 1561 ubernahm die Familie von Flanss den Ort 17 Jahrhundert Bearbeiten Das Schosskataster der Mittelmark von 1624 verzeichnete fur Rieben 13 Hufner funf Kossaten ein Hirte sowie ein Paar Hausleute Sie bewirtschaften 41 Hufe Drei Hufen gehorten der Familie von Flanss hinzu kamen zwei Pfarrhufen sowie ein Hof mit sechs Hufen der bereits 1623 von den Flanss freigewilligt wurde also keine Abgaben mehr leisten musste Nach dem Dreissigjahrigen Krieg ubernahm die Familie von Kalchum im Jahr 1644 das Dorf Dort lebten im Jahr 1652 nur noch 11 Personen in funf Hufnerhofen und vier Kossatenhofen Im Jahr 1668 ubergaben sie Rieben an den Amtsschreiber Schatte zu Saarmund der es bereits zehn Jahre spater an die Familie Happe ubergab Diese wurde im Jahr 1695 in den Adelsstand erhoben Rieben bestand zuvor im Jahr 1682 1683 nur noch aus acht Kossatenhofen von denen drei wust lagen Ausserdem gab es vier wuste Hufen in der adeligen Kollekte 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1722 war die Familie von Marschall der Besitzer von Rieben anschliessend ubernahm das Amt Saarmund die Geschicke bis in das Jahr 1826 Im Jahr 1745 lebten im Dorf nach Angaben der Spezifikation der Dorfer und Stadte der Kurmark von 1745 wieder zwolf Bauern und funf Kossaten Erstmals erschienen ein Vorwerk sowie eine Windmuhle Auf Geheiss von Friedrich II siedelten im Jahr 1752 insgesamt 15 Kolonisten im Ort Dadurch stieg die Einwohnerzahl stark an so dass im Jahr 1757 neben zwolf Bauern funf Kossaten und zwei Budnern auch 15 neue Budner verzeichnet waren Die Bauernhofe bestanden aus dem Dorfschulzengut mit drei Hufen sowie elf Dreihufnern Ausserdem lebten im Dorf vier Einlieger Das Amtsvorwerk war 625 Morgen Mg 173 Quadratruten QR gross und bestand aus 494 Mg 122 QR Acker 120 Mg 103 QR Wiesenwachs 4 Mg 28 QR Garten und 6 Mg 100 QR Weinberge Die Budner brachten dort 12 Scheffel Weizen zwei Wispel grosse und kleine Gerste ein Wispel 20 Scheffel Sommer und 4 Wispel 8 Scheffel Wintersaat an Roggen aus Hinzu kamen 12 Scheffel Sommer und 8 Scheffel Wintersaat an Hafer sowie 15 Scheffel Leinsamen Sie hielten 16 Kuhe acht mittlerweile unfruchtbar gewordene Tiere sogenanntes Gustevieh sowie 300 Schafe und betrieben Schweine und Federviehzucht Die Beschreibung samtlicher Stadte Angaben von 1768 und Dorfer der Kurmark von 1772 ergab fur Rieben im Jahr 1772 insgesamt 16 Bauern 15 Kossaten sowie einen Muller und einen Schmied 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche RiebenIm Jahr 1801 gab es nach Bratring im Dorf 16 Ganzbauern funf Ganzkossaten und 13 Budner Zwischenzeitlich hatten sich weitere Gewerke im Ort angesiedelt Es gab neben dem Schmied einen Rademacher eine Windmuhle und einen Krug Die Bewohner schlugen 720 Morgen Holz Rieben bestand in diesem Jahr aus 35 Bauernhufen und acht Lehnhufen es wurden 51 Feuerstellen Haushalte betrieben Von 1817 bis 1820 entstand die Dorfkirche Rieben als neugotische Saalkirche Im Jahr 1826 ubernahm das Amt Potsdam das Dorf sowie die Gerichtsbarkeit das Kirchenpatronat und den Weinberg Aus dem Jahr 1837 sind lediglich 51 Wohnhauser bekannt Das Ortschaftsverzeichnis von 1858 fuhrte fur Rieben sechs offentliche 75 Wohn und 123 Wirtschaftsgebaude auf Das Dorf war zu dieser Zeit 4694 Morgen gross darunter 1590 Morgen Acker 1570 Morgen Wald 787 Morgen Weide 661 Morgen Wiese und 86 Morgen Gehofte 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp GefallenendenkmalAus dem Viehstands und Obstbaumlexikon ist bekannt dass im Jahr 1900 im Dorf 96 Hauser standen Das Gemeindelexikon aus dem Jahr 1932 fuhrt fur das Jahr 1931 insgesamt 97 Wohnhauser mit 110 Haushaltungen auf Im Jahr 1939 gab es im Dorf 17 Betriebe die zwischen 20 und 100 Hektar gross waren 27 zwischen 10 und 20 Hektar 28 zwischen 5 und 10 Hektar sowie 14 Betriebe zwischen 0 5 und 5 Hektar Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 101 Hektar enteignet darunter 45 Hektar Wald 29 75 Hektar Gewasser je 13 Hektar Acker und Wiese sowie 0 25 Hektar Garten Im Jahr 1954 grundete sich eine LPG vom Typ III mit zunachst 5 Mitgliedern und 66 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflache Sie wuchs bis zum Jahr 1960 auf 95 Mitglieder und 233 Hektar Flache an Auf mehreren Hektar Flache wurden Enten und Schweine gemastet Hinzu kam eine intensive landwirtschaftliche Nutzung der angrenzenden Flachen Im Jahr 1973 bestanden im Dorf der VEB Binnenfischerei Potsdam Ententrockenmastanlage Rieben die LPG eine Muhle Rieben der LPG Zauchwitz die Revierforsterei sowie die Zwischengenossenschaftliche Bauorganisation Rieben mit Sitz Beelitz Die Entenmast endete in den 1980er Jahren ab 1991 ging die Intensivnutzung der Flachen stark zuruck Der See ist nun wie auch der Ort ein Bestandteil des Naturparks Nuthe Nieplitz Im Herbst 2011 wurden sudlich der Dorfkirche 49 Skelette geborgen die uberwiegend aus der fruhen Neuzeit stammten Aus Kostengrunden wurden nur eingeschrankte anthropologische Untersuchungen durchgefuhrt Von den 33 Erwachsenen 7 Jugendlichen 9 Kindern waren 19 weiblich und 15 mannlich Bei 15 Skeletten liess sich das Geschlecht nicht feststellen Die Korperhohe betrug im Durchschnitt 160 9 cm Es handelte sich um einen zufalligen nicht reprasentativen Ausschnitt der Einwohnerschaft des fruhneuzeitlichen Riebens Zahne und Gebisse waren durchweg in sehr schlechtem Zustand Die Belastung mit Zahnkaries war vergleichsweise hoch An den Skeletten liessen sich zahlreiche Erkrankungen nachweisen die jedoch nicht systematisch aufgenommen und lediglich als Einzelfalle vorgestellt wurden Es handelte sich um altersbedingte Degenerationen an den Gelenken und Wirbeln Hinweise auf Mangelernahrung Infektionen der oberen Atemwege und verheilte Knochbruche 2 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Rieben von 1772 bis 1971Jahr 1772 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 229 273 281 368 408 456 468 449 486 473 433 583 385 374Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Rieben Blasonierung Im von Grun uber Blau durch eine silberne Wellenleiste schrag geteilten Schild oben drei beblatterte goldene Schilfkolben unten ein aufwarts gestellter Fisch 3 Wappenbegrundung Die Tatsache dass der Riebener See renaturiert wurde und ein besonders wertvolles Biotop fur Fische und Vogel darstellt unterstreicht seinen Stellenwert fur das Dorf und seine Bewohner Der See ist dargestellt durch eine blaue Flache die von einer Wellenlinie und Schilfrohr begrenzt und von einem Fisch belegt ist Der Fisch steht nicht nur symbolisch fur die Artenvielfalt im See sondern auch slawisch redend fur das Wort Ryba Das Wappen wurde vom Heraldiker Ismet Salahor aus Frankfurt gestaltet und beim HEROLD am 9 Februar 2018 in die Deutsche Ortswappenrolle unter der Nr 58BR aufgenommen Naturschutzgrossprojekt Riebener See Bearbeiten nbsp Riebener SeeDurch die intensive Nutzung der Landwirtschaft gelangten bis 1991 erhebliche Mengen an Gulle sowie chemische Dungemittel in den See Mit dem Wegfall dieser Dungemittel entwickelte sich das Gewasser zu einem eutrophen Klarwasserflachsee der in Brandenburg vergleichsweise selten anzutreffen ist In einem Naturschutzgrossprojekt des Landesumweltamtes wurden der See und dessen umliegende Flachen behutsam renaturiert Das Amt entwickelte dabei unter anderem einem rund sechs Kilometer langen Rundweg der vom Dorfanger zum See und uber die Felder zuruck nach Rieben fuhrt Vom Dorfanger gelangt man in sudostlicher Richtung dabei zu einer naturnahen Waldflache auf der zuvor eine Schweinemastanlage stand Sudlich des 12 8 hohen Kolbergs fuhrt der Weg zu einer extensiven Weide auf der Mutterkuhe gehalten werden Die Flache wurde bislang als Intensivacker mit Gulleverregnung genutzt In nordostlicher Richtung gelangt man zu einem Bohlensteg mit einem Beobachtungsstand Am ehemaligen Wehr bietet sich der einzige Ausblick auf den See Folgt man dem Weg so gelangt man zu einem Sandtrockenrasen der zuvor mit Geholz bewachsen war um danach zu einer extensiven Schafweide zu gelangen die ebenfalls als Intensivacker genutzt wurde In nordwestlicher Richtung erreicht der Besucher den renaturierten Seeabfluss mit einer Furt sowie eine Fussgangerbrucke Hieran schliesst ein naturnaher Mischwald an der einen Kiefernforst ersetzt Die rund 26 Hektar grosse Entenmastanlage wird im Jahr 2015 als naturnahe Waldentwicklung sowie fur eine weitere extensive Schafweide genutzt Von dieser Weide aus fuhrt der Rundweg entlang der Landstrasse zuruck in den Ort 4 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Fuchsbergweg bei RiebenDie Dorfkirche Rieben wurde im Stil der romanischen Neugotik in den Jahren 1817 bis 1820 errichtet Im Jahr 1896 erweitere die Kirchengemeinde die Saalkirche und schaffte eine Orgel an Nachdem in den 1970er Jahren bei einer Sanierung der Kirche Putz verwendet wurde der das Bauwerk schadigte sanierte die Gemeinde den Sakralbau in den Jahren 2006 bis 2012 Das Sanierungskonzept sah dabei sowohl eine kirchliche wie auch kommunale und soziale Nutzung vor Der Fuchsbergweg ein 17 2 km langer Wanderweg des FlamingWalks fuhrt durch den Ort Wirtschaft BearbeitenRieben ist Sitz einer Weidelandfarm die uber rund 300 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache verfugt Ein Teil der Flache wird dabei im Rahmen eines landesweit geregelten Vertragsnaturschutzes gemeinsam mit dem Landschafts Forderverein Nuthe Nieplitz Niederung und dem Naturpark bewirtschaftet 5 Daneben gibt es weitere landwirtschaftliche Betriebe sowie einen Gasthof mit Pension Literatur BearbeitenStadt Beelitz Hrsg Spargelstadt Beelitz Stadt mit Kopfchen 1 Auflage inixmedia nord ost 2014 S 42 Peter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil V Zauch Belzig Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 82 2 S 527 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rieben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite uber Rieben auf der Internetprasenz der Stadt BeelitzEinzelnachweise Bearbeiten Amtsblatt fur die Stadt Beelitz 21 Jg Nr 11 S 9 Abgerufen am 11 Januar 2023 Projekt Rieben Nicht mehr online verfugbar In anthropologie jungklaus de Archiviert vom Original am 9 September 2017 abgerufen am 4 Juni 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www anthropologie jungklaus de Angaben zum Ortswappen direkt vom Wappengestalter erhalten Naturpark Nuthe Nieplitz Rundwanderweg Riebener See Landesumweltamt Brandenburg Flyer ohne Datumsangabe Landschafts Forderverein Nuthe Nieplitz Niederung Hrsg Land in Sicht Heft 21 2019 S 6 bis 9 Ortsteile der Stadt Beelitz Beelitz mit Beelitz Heilstatten und Schonefeld Buchholz Busendorf mit Kanin und Klaistow Elsholz Fichtenwalde Reesdorf Rieben Salzbrunn mit Birkhorst Schape Schlunkendorf Wittbrietzen Zauchwitz mit Korzin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rieben Beelitz amp oldid 230585464