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Die Braunkohlenlagerstatte Malliss ist das grosste Vorkommen von Braunkohle im deutschen Land Mecklenburg Vorpommern Braunkohlenbergwerk Malliss Teil II Abbau des UnterflozesAllgemeine Informationen zum BergwerkConow Stollen IV im Jahre 1956Andere Namen Bergwerk Malliss Braunkohlengrube MallissAbbautechnik Pfeiler BruchbauInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Verschiedene GesellschaftenBetriebsbeginn 1873Betriebsende 1960Nachfolgenutzung ForstwirtschaftGeforderte RohstoffeAbbau von BraunkohleMachtigkeit bis 3 20 mGeographische LageKoordinaten 53 12 15 N 11 18 46 O 53 204166666667 11 312777777778 Koordinaten 53 12 15 N 11 18 46 OBraunkohlenbergwerk Malliss Teil II Abbau des Unterflozes Mecklenburg Vorpommern Lage Braunkohlenbergwerk Malliss Teil II Abbau des UnterflozesStandort MallissGemeinde MallissLandkreis NUTS3 Ludwigslust ParchimLand Land Mecklenburg VorpommernStaat Deutschland Durch Bohrungen und Auffahrungen wurden drei Floze nachgewiesen davon zwei bauwurdige das Ober und das Unterfloz Da die bergbaulichen Gewinnungsarbeiten fast eineinhalb Jahrhunderte andauerten und es eine grosse Anzahl von Betreibern unterschiedlichster Eigentumsformen gab soll aus Grunden der Ubersichtlichkeit im Folgenden die Geschichte dieses Bergbaus zweigeteilt werden auf ebendiese beiden Kohlenfloze hier endend mit dem Abbau des Unterflozes Die Suche und Erkundung der Mallisser Braunkohlenlagerstatte sowie deren geologische und hydrogeologische Bedingungen wurden bereits im Artikel Braunkohlenbergwerk Malliss Oberfloz beschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Die bergbaulichen Gewinnungsarbeiten im Unterfloz 1 1 Mallisser Ziegelei und Bergwerks Gesellschaft 1883 1908 1 2 Gewerkschaft Conow 1922 1926 1 2 1 Aus und Vorrichtung Abbauverfahren 1 2 2 Die Kettenbahnforderung 1 3 Landesverwaltung Mecklenburg Vorpommern Braunkohlen und Salzgewinnung gefolgt von Mecklenburgische Braunkohlenbergbau G m b H Malliss sowie letztlich VEB K Braunkohlenbergwerk Malliss 1945 1960 1 3 1 Die Wiederbelebung des Kohlenabbaus nach Kriegsende 1 3 2 Das Mallisser Abbauschema 1 3 3 Der weitere Feldesaufschluss 1 3 4 Die anfanglichen Absatzschwierigkeiten 1 3 5 Die Hauptschachte Conow Stollen V und VI 1 3 5 1 Conow Stollen V 1 3 5 2 Conow Stollen VI 1 3 6 Die Einstellung der bergbaulichen Arbeiten 1 3 7 Die Qualitat der Rohbraunkohle 1 3 8 Statistik 2 Literatur Quellen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksDie bergbaulichen Gewinnungsarbeiten im Unterfloz Bearbeiten Mallisser Ziegelei und Bergwerks Gesellschaft 1883 1908 Bearbeiten nbsp Ansicht des Marienstollens um 1870Die Mallisser Ziegelei war bereits in den 1870er Jahren erheblich erweitert worden und hatte einen weitaus hoheren Brennstoffbedarf Zur Beforderung dieser Mengen wurde das Ziegeleiareal durch einen Stichkanal mit dem Elde Kanal verbunden Ein weiterer Kanal wurde in nordwestlicher Richtung angelegt Dieser neue Wasserweg fuhrte direkt zum Marienstollen Das Unterfloz stand hier mit einer Machtigkeit von 2 30 m an Die Vorrichtung der Lagerstatte wurde dadurch begunstigt dass die Grubenwasser nicht mittels Pumpen zutage gefordert werden mussten sondern dem Gefalle des Marienstollens folgend direkt dem Elde Kanal zuflossen Diese Vorbereitungsarbeiten fur den Kohleabbau fanden an der entlang der Bundesstrasse 191 verlaufenden sogenannte Chausseestorung jedoch ihr Ende Aus diesem Feld sind von 1873 bis 1900 etwa 155 000 t Kohlen abgebaut worden Schon vorher war das Unterfloz nordwestlich der Chausseestorung durch vier Schachte von 11 m bis 14 75 m Teufe ausgerichtet worden Hier sind zwischen dem Ausgehenden und einem Niveau von etwa 20 Metern uber NN von 1888 bis 1905 rund 45 000 Tonnen Kohle gewonnen worden Die durch die Mallisser Ziegelei und Bergwerksgesellschaft geforderte Kohle war von guter Beschaffenheit und konnte sich bald einen recht umfangreichen Absatz sichern Nicht nur der gesamte Feuerungsbedarf der Ziegelei und der ebenfalls am Eldekanal gelegenen Dampfsagerei wurde gedeckt sondern die Kohle wurde auch auf dem Wasserwege die Elde aufwarts bis nach Malchow und abwarts nach den an der Elde gelegenen Orten fur Industrie und Hausbrandzwecke in grosserem Umfang verfrachtet Sowohl die bessere Qualitat der Unterflozkohle als auch die Verbilligung der Transportkosten durch den Wasserweg kamen dem Absatz zugute nbsp Ansicht des Eingangs zum MarienstollenTrotzdem war das Unternehmen der zunehmenden Konkurrenz der mitteldeutschen Braunkohle auf Dauer nicht gewachsen da diese trotz hoherer Frachtkosten selbst Briketts billiger liefern konnte Im Jahre 1907 hatte die Mallisser Ziegelei und Bergwerksgesellschaft einen Verlustsaldo von 49 962 Mark Sie beschloss daher im April 1908 ihre Auflosung und das Bergwerk wurde wiederum stillgelegt Gewerkschaft Conow 1922 1926 Bearbeiten nbsp Lage der Schachte Stollen und Tiefbausohlen der Gewerkschaft ConowAls in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg die Brennstofflage angespannt war erwarb die Gewerkschaft Conow die in unmittelbarer Lage das Kaliwerk Conow betrieb die Abbauberechtigung fur das Braunkohlenbergwerk Malliss um das Kaliwerk mit Kohle versorgen zu konnen Sie richtete das Grubenfeld 1922 unterhalb der alten Abbaue aus den Jahren 1894 1908 nordwestlich der sogenannten Chausseestorung durch einen Tagesschacht Schacht B sowie spater durch eine zutage endende Schiefe Ebene den Conow Stollen I fur die Braunkohlengewinnung vor Schacht B diente der Wasserhaltung und Bewetterung war aber auch durch ein eingebautes Fahrtrum als Rettungsweg ausgerustet Fahrung und Forderung liefen jedoch uber den Conow Stollen I Schacht B wurde auf dem Bohrloch Nr 49 dicht an dem von Conow nach Bockup fuhrenden Weg abgeteuft Er traf das Kohlenfloz in der Teufe von 45 2 m und wurde noch 3 m in dessen Liegende geteuft seine Gesamtteufe betrug also rund 51 m Er wurde in Bolzenschrotzimmerung mit dichter Verschalung von 40 mm Bohlen ausgefuhrt Die lichte Weite des Schachtes betrug 2 50 m 3 50 m Aus und Vorrichtung Abbauverfahren Bearbeiten Nach Fertigstellung des Schachtes wurde am nordostlichen Schachtstoss eine Pumpenkammer in der Kohle ausgearbeitet ausgezimmert und ausgemauert Dann wurde ostlich vom Schacht beginnend eine doppelgleisige Schiefe Ebene Conow Stollen I in Turstockzimmerung mit dichter Verschalung und einer Neigung von etwa 7 Grad in nordostlicher Richtung etwa parallel zum Conow Bockuper Weg bis zu Tage aufgefahren Sie hatte die lichten Masse 2 30 m 2 10 m und wurde in einsteiniger Backstein Mauerung ausgekleidet Zur Vorrichtung der Lagerstatte wurde im Streichen des Flozes nach beiden Seiten des Schachtes eine doppelgleisige Hauptforderstrecke I Tiefbausohle bis an die Baugrenzen getrieben Beim Vortrieb ins Unverritzte wurde zur Sicherung vor Sanddurchbruchen taglich vorgebohrt sowie eine elektrische Handlampe und Abdichtungsmaterial Bretter und Stroh bereitgehalten Schwebende Abbaustrecken wurden in Abstanden von ungefahr 15 m bis zum Alten Mann beziehungsweise zum Ausgehenden aufgefahren Die streichenden Pfeilerstrecken hatten Abstande zueinander von 10 m die eigentlichen Abbauorte die sogenannten Bruche hatten die Masse von rund 4 m 4 m Als Abbauverfahren kam Pfeilerruckbau bruchbau zur Anwendung Zwischen Altem Mann und Fahrstrecken verblieben Sicherheitspfeiler um diese als sichere Fluchtwege nutzen zu konnen 1924 wurde nach Westen zur weiteren Vorrichtung des sogenannten Westflugels vom Conow Stollen I die II Tiefbausohle bis zum Westlichen Wetterschacht vergl obige Darstellung etwa 600 m Lange vorgetrieben Zu dem entgegengesetzten Ostflugel hin wurde der begonnene Streckenvortrieb spater eingestellt da eine von Ubertage gestossene Bohrung Bohrung 38 eine sogenannte Flozverdruckung antraf Hier im ostlichen Niveau der II Sohle wurde das Kohlenfloz durch eine Kieseinlagerung verdrangt Dieser ostliche Bereich sollte spater durch die III Tiefbausohle ausgelenkt vom Conow Stollen I aus angefahren werden Dort wurde schon im September 1920 mit dem Abteufen eines Schachtes begonnen Teufschacht A der jedoch bei Teufe 24 m infolge starken Sand und Wasserauftriebs aus dem Lot kam und aufgegeben werden musste Die Bewetterung erfolgte auf naturlichem Wege Bei Bedarf konnte jedoch jederzeit ein Grubenlufter auf Schacht B in Betrieb genommen werden Spater als die I Sohle den Alten Mann erreichte wurde der Westliche Wetterschacht angelegt durch den sich die Grubenbewetterung noch verbesserte Der Betriebsplan sah vor gegebenenfalls in der Nahe der Abbauorter weitere Wetterbohrlocher von 30 cm Durchmesser von unten nach Ubertage zu stossen Die Grubenwasser Zuflusse betrugen etwa 1 m min Sie wurden in der Sumpfstrecke der II Sohle gesammelt und von mehreren elektrischen Kreiselpumpen die in einer Pumpenkammer oberhalb der Sohle aufgestellt waren zu Tage gehoben Spater so war geplant sollte die Hauptentwasserung uber Schacht A in obiger Darstellung Teufschacht A laufen Die Kettenbahnforderung Bearbeiten Die 1922 in Betrieb genommene Kettenbahn gebaut von der Maschinenfabrik A W Mackensen aus Magdeburg im Conow Stollen I wurde 1924 unterhalb der I Tiefbausohle in einem Winkel von 113 Grad nach Westen abgezweigt und mit geringem Einfallen zur II Tiefbausohle gefuhrt Die Herstellung einer geradlinigen Verlangerung in einfallender Richtung wurde wegen der Schwierigkeit und der Kosten die eine solche doppelgleisige Strecke in den zu durchorternden geologischen Verwerfungszonen mit sich brachte verworfen Am Knickpunkt der um 117 m verlangerten Kettenbahn wurde die Kette unkalibrierte Kette Gliederstarke 16 mmp geliefert von der Firma Caspar Post amp Sohne aus Hagen um zwei Umlenkscheiben von 860 mm Durchmesser herumgefuhrt zu deren beiden Seiten Kettentragrollen angeordnet wurden Die Umlenkscheiben und Tragrollen wurden so hoch verlegt dass die Kette sich rechtzeitig selbsttatig aus den Mitnehmern der Forderwagen loste Die Wagen durchfuhren sodann die Gleiskurve und wurden von einem Fordermann wieder unter die Kette geschoben Der Antrieb erfolgte durch einen 15 kW Elektromotor Die Leistung der Kettenbahn wurde angegeben mit 3 000 Hektoliter Kohle entspricht 225 t in 15 Stunden Ein Forderwagen fasste 6 hl oder umgerechnet 450 kg Die durch Conow Stollen I zutage geforderten Forderwagen wurden auf einer Verladebuhne mittels Kreiselwipper uber Roste in Kohlenbunker gesturzt und von hier teils in Bahnwaggons teils in Fuhrwerke verladen Betriebsfuhrer waren Franz Buttenberg spater Gottlieb Riemer Gefordert wurden von 1922 bis 1926 etwa 155 000 t ausschliesslich fur die Kesselanlagen des Werkes Mit der Stilllegung des Kalibergwerkes 1926 kam das Braunkohlenbergwerk ebenfalls zum Erliegen Landesverwaltung Mecklenburg Vorpommern Braunkohlen und Salzgewinnung gefolgt von Mecklenburgische Braunkohlenbergbau G m b H Malliss sowie letztlich VEB K Braunkohlenbergwerk Malliss 1945 1960 Bearbeiten Die Wiederbelebung des Kohlenabbaus nach Kriegsende Bearbeiten Nach der Besetzung Mecklenburg Vorpommerns durch die Rote Armee setzte die Sowjetische Militaradministration in Deutschland SMAD am 9 Juli 1945 eine Landesverwaltung ein Diese und die spatere Landesregierung ab Dezember 1946 unterstanden der Aufsicht und Kontrolle der SMAD beziehungsweise der SMA und hatten ihre Befehle umzusetzen nbsp Eingang des Conow Stollens IDie Sowjetische Militaradministration ubte bis zur Grundung der DDR im Oktober 1949 die oberste Regierungsgewalt aus Dieser im Juli eingesetzten Landesverwaltung machte der in Malliss wohnende Bergwerksdirektor Friedrich Prinz mit Schreiben vom 25 August 1945 auf das Mallisser Braunkohlenvorkommen aufmerksam Letztlich war wohl sein Endbericht uber meine Untersuchungen der Nutzbarmachung des Braunkohlenvorkommens in Malliss Bockup vom 19 Oktober 1945 Anlass des Befehls Nr 13 vom 26 Januar 1946 der SMAD Erbeutung von Heizmaterial Ferner befinden sich beim Dorf Malliss Kreis Ludwigslust bedeutende Braunkohlenvorkommen gegen 1 Million to deren Ausbeute bis jetzt nicht begonnen hat obwohl diese Kohle sowohl fur Industriezwecke als auch fur den Bedarf der Bevolkerung Verwendung finden konnte Zur Ausfuhrung des erwahnten vom Oberbefehlshaber der sowjetischen Truppen in Deutschland Marschall Shukow erlassenen Befehls mit Befehl Nr 103 vom 10 Oktober 1945 hatte der Oberbefehlshaber der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland Marschall Shukow die Landesprasidenten und ortlichen Selbstverwaltungen bereits beauftragt mit allen Mitteln die Ausbeutung jeglicher Art ortlichen Heizmaterials zu fordern befehle ich 4 Zwecks Abbau der Braunkohlenablagerungen im Dorfbezirk Malliss Kreis Ludwigslust beantrage ich beim Direktor der Bergwerk Gesellschaft Malliss Herrn Prinz sofort mit der Abstutzung zweier Kohlenschachte zu beginnen und zum 15 Juli d J zu beenden Durch Erhohung der Kapazitat zum 1 Januar 1947 ist eine monatliche Ausbeute von 15 000 to Braunkohle zu erreichen 5 Der Chef der Wirtschaftsabteilung bei der Verwaltung der SMA in Mecklenburg und Vorpommern Oberst der Garde Michailow hat die Ubergabe der sich auf dem Gebiet des Marinearsenals Dorf Conow Kreis Ludwigslust befindlichen fur den Arbeitsbeginn erforderlichen Bergschacht Einrichtung zu gewahrleisten und eine Kontrolle uber die Durchfuhrung dieses Befehls einzurichten 1 Der Vollstandigkeit halber soll nicht unerwahnt bleiben dass noch vor Kriegsende mit Schreiben vom 23 Marz 1945 der Neu Kalisser Burger Victor Bausch seinerzeit Direktor der Papierfabrik Neu Kaliss die alte Mecklenburgische Staatsregierung im Detail auf das Mallisser Braunkohlenvorkommen aufmerksam machte Angesichts der derzeitigen Notlage wurde ich es insbesondere im Interesse einer Forderung von Hausbrandkohle sehr begrussen wenn das in Vergessenheit geratene Mallisser Braunkohlevorkommen von kompetenter Seite einer Uberprufung auf Abbaufahigkeit und Forderungswurdigkeit unterzogen wurde 1 Mit Bescheinigung vom 17 Dezember 1945 betraute die Abteilung Wirtschaft der Landesregierung des Landes Mecklenburg Vorpommern Bergwerksdirektor Prinz unter anderem mit der Aufgabe zur Wiedererrichtung eines Braunkohlenbergwerkes Die Betriebsgenehmigung erfolgte unter dem 5 September 1946 mit den Bergbauarbeiten wurde im Oktober gleichen Jahres begonnen nbsp Vierbock Handbohrgerat mit Maschinenbude Gerat 441 nbsp Gerat 441 Bohrwerkzeuge Rohrtouren Facherkiste mit BohrprobenIm Jahresabschluss zum 31 Juli 1947 der Mecklenburgischen Braunkohlenbergbau G m b H heisst es Im Februar 1946 wurde mit den Vorarbeiten zur Aufschliessung eines Braunkohlenbergwerkes in Malliss begonnen Durch Tiefbohrungen von Marz bis August 1946 zur Untersuchung des Kohlenflozes wurde Braunkohle mit einer durchschnittlichen Machtigkeit von 2 5 bis 2 6 m festgestellt Das Einfallen des Flozes von NO SW betragt etwa 10 m auf 100 m Die Analysen der erbohrten Kohle ergaben 2 300 4 000 WE Das Bergwerksgelande ist Eigentum des sequestrierten Ziegeleibesitzers Albert Lutke in Malliss 2 Das Stammkapital dieser Gesellschaft betrug 500 000 Reichsmark davon ubernahm das Land Mecklenburg 499 000 Reichsmark und Prinz 1 000 Reichsmark Seinen Anteil trat Prinz am 20 Januar 1948 noch vor der Uberfuhrung des Betriebes in Volkseigentum als VEB Braunkohlenbergwerk Malliss an das Land ab Diese Uberfuhrung erfolgte durch Beschluss der ausserordentlichen Gesellschafterversammlung am 18 Juli 1949 Die Betriebsleitung liess den Feldesteil der fur den Abbau zunachst in Betracht kam planmassig abbohren Da das Oberfloz nach den Bohrergebnissen z T nicht vorhanden z T nicht abbauwurdig war beschrankte sie sich auf die Ausrichtung des Unterflozes Dazu sollten zwei Forderschachte Schacht I geplante Teufe 55 m sowie Schacht II geplante Teufe 65 m im Abstand von 100 m voneinander im Querschnitt von 3 6 m 2 1 m niedergebracht werden Die Landesregierung bevollmachtigte Prinz mit Schreiben vom 30 April 1946 mit der Fa Gebhardt amp Koenig Deutsche Schachtbau AG Nordhausen einen entsprechenden Vertrag abzuschliessen Vertragsabschluss war am 20 August 1946 Er beinhaltete das Abteufen der beiden Schachte das Herstellen der Fullorter das Auffahren der Verbindungsstrecke zwischen beiden Schachten sowie das Auffahren einer Wasserstrecke von ungefahr 300 m Lange Das Abteufen dieser Schachte begann am 2 September 1946 auf den Bohrungen VII 46 und VIII 46 traditionell per Hand bis zusitzende Wasser nicht mehr beherrschbar wurden Das Weiterverteufen mittels der Gefrierschachtmethode lehnte die Bergwerksverwaltung aus Kostengrunden ab und entschied sich fur das chemische Verfestigungsverfahren nach Hugo Joosten Die Bereitstellung der dafur erforderlichen Chemikalien war im zerstorten Deutschland schon ein grosses Problem Es gab kaum Waggons und daruber hinaus sind das fur die Wasserglasherstellung erforderliche kalzinierte Glaubersalz und der Schmelzsand schwer beschaffbar 3 Umso enttauschender war dass nachdem etwa 125 t Wasserglas und Chlormagnesium eingepresst worden waren die tonhaltigen Sandschichten sich nicht verfestigten liessen Ein weiteres Abteufen von Hand war nicht moglich weil der Auftrieb auf der Schachtsohle und der Seitendruck an den unteren Schachtstossen standig zunahm so dass die Schachte sich zu setzen begannen und die Gevierte aus dem Lot kamen 3 Die angefangenen Schachte mussten im August 1947 bei einer Teufe von 20 m Schacht I resp 22 m Schacht II aufgegeben werden Der Versuch den alten Conow Stollen I wieder aufzuwaltigen scheiterte an dem Zusammengehen des alten Streckenkreuzes der fruheren Kettenbahn wodurch die Grubenbaue vollstandig mit Sand versetzt wurden sich mit Wasser fullten und somit ein Durchteufen nicht ermoglichten Das Mallisser Abbauschema Bearbeiten Der Aufschluss der Lagerstatte erfolgte durch seigere Schachte und sogenannte Schiefe Ebenen Stollen entsprechend dem Floz Einfallen Das weitere Vorrichten der Lagerstatte erfolgte durch von diesen einfallenden Strecken in Abstanden von etwa 25 m angesetzten streichenden Strecken Fur die Gewinnung der Kohle kam der fur den Braunkohlen Tiefbau ubliche Pfeilerbruchbau zur Anwendung Charakteristisch fur den in Malliss umgehenden Bergbau war seine Dezentralisation die durch die geologischen Verhaltnisse bedingt war Der rollige und nach seiner Entwasserung rieselnde Sand im Hangenden des Flozes sowie die im Liegenden zusitzenden und unter Druck stehenden Wasser liessen es nicht zu Grubenbaue ausserhalb des Kohlenflozes aufzufahren Alle Grubenbaue mussten wegen des labilen Deckgebirges sorgfaltig mit Holzausbau Deutsche Turstockzimmerung mit dichtem Verzug oder Backsteinmauerung gesichert werden Die Grubenforderung geschah in den seigeren Schachten mittels Haspel und Fordergestellen in den Schiefen Ebenen Stollen durch Kettenbahnen und in den streichenden Strecken per Hand Dort war infolge der sehr wechselhaften Streichrichtung der Lagerstatte einer Mechanisierung der Forderung Grenzen gesetzt Die naturliche Bewetterung der Grubenbaue uberwiegte es war aber auch in einigen abgelegenen Feldesteilen Sonderbewetterung mittels stationarer Gruben sowie Luttenventilatoren verschiedener Bauart und Leistung vonnoten Die frischen Wetter fuhrten von den Kettenflachen uber die Abbausohlen nach Norden und Suden bestrichen die einzelnen Abbauorter und zogen durch eine Vielzahl von Wetterschachten wieder aus Anderenorts im Braunkohlenbergbau auftretende sogenannte Schlagende Wetter oder gar Gasausbruche traten in Malliss nicht auf Berichtet wird aber dass insbesondere bei starkem Barometersturz sogenannte Matte Wetter sauerstoffarme auftraten Die Bergleute merkten diese Gefahr am Flackern spater Russen und letztlich Erloschen der Acetylen Grubenlampen Sie verliessen daraufhin sofort diesen Grubenbereich Unfalle in diesem Zusammenhang traten nicht auf Die Sicherheit der Grubenbaue erforderte das Stehenlassen von Sicherheitspfeilern und fuhrte zu Abbauverlusten von praktisch 30 Prozent Von entscheidender Bedeutung war die Wasserhaltung sowohl die vorauseilende Feldentwasserung mittels vieler Filterbrunnen als auch das Sammeln und Abfuhren der Grubenwasser Weitere technologische Einzelheiten werden folgend unter Conow Stollen V und VI beschrieben Der weitere Feldesaufschluss Bearbeiten nbsp Ansicht des Malliss Schachtes nbsp Ansicht des Conow Stollens IVSo wurden alsbald eine festgestellte alte Restpartie des Conow Stollens sowie Restpartien am Ausgehenden der Lagerstatte durch einfallende Tagesstrecken die Conow Stollen II bis III IIIa bis zu einer flachen Lange von 70 m aufgeschlossen und abgebaut Streichende Strecken nach NW fuhrten bis an die Chaussee Storung nach Sudosten bis an den Alten Mann des Marien Stollen Feldes Der Abbau der Restpartien dieser Felder erfolgte unter Stehenlassen eines Sicherheitspfeilers Gefordert wurden aus Conow Stollen II 567 t bereits abgeworfen im Januar 1948 und aus Conow Stollen III IIIa noch 2 805 t abgeworfen im Marz 1948 Im Marz 1948 wurde der neue eintrumige Conow Schacht nordwestlich vom Conow Stollen III belegen mit einer Tiefe von 18 m bis zur 1 Sohle niedergebracht und im Laufe des Jahres das Floz mit einfallenden Strecken bis zur 6 Sohle 75 m Teufe aufgeschlossen Die Kohleforderung begann im Mai 1948 Zunachst in begrenztem Masse weil die einfallenden Strecken mehrere wasserfuhrende Storungszonen auf einer flachen Lange von 110 m durchortern mussten Im September 1948 ereignete sich zudem noch auf der 6 Sohle ein Wasser und Schwimmsandeinbruch aus dem Alten Mann wodurch die weiteren Aufschlussarbeiten fur zwei Monate zum Erliegen kamen Das Floz wurde durch streichende Strecken nach Nordwesten und Sudosten vorgerichtet Hier am Conow Schacht wurde 1949 eine Schiefe Ebene des Conow Stollens IV angelegt Versuchsbohrungen im Nordwesten des Conow IV Schachtes bis zu einer Entfernung von 1 000 m vom Schacht erbrachten gunstige Flozmachtigkeiten von 2 20 m bis stellenweise 3 20 m Das Kettenbahnflachen wurde bis zur 6 Sohle zweitrumig aufgefahren Aus Conow Stollen IV wurden bis zum 14 Juli 1949 3 282 t Kohle gewonnen Am 15 Juli 1948 wurde mit dem Abteufen des Malliss Schachtes rund 150 m sudostlich der B 191 begonnen Der Schacht wurde bis zum 7 August 1948 trocken bis in die Kohle niedergebracht Mit der Forderung wurde am 1 September 1948 begonnen Er hatte eine Teufe von 24 m Die Forderung geschah doppeltrumig gefordert wurden bis zu 150 Tonnen pro Tag Richter halt es fur lagerstattengeologisch erwahnenswert dass hier beim Schachtabteufen wie bereits zuvor in Bohrloch 2 48 bei 8 6 m Teufe sowie in Bohrloch 19 48 bei 4 5 m Teufe ein nesterartiges Kohlenvorkommen das in trockenem Zustande zu Pulver zerfallt und von den Bergleuten als Torfkohle bezeichnet wird angetroffen wurde Es scheint sich um eine allochthone Bildung zu handeln 4 Beide Schachte Conow und Malliss hatten die technischen Voraussetzungen fur einen folgenden Drei Schicht Betrieb mit einer Forderung von arbeitstaglich 150 Tonnen Im August gleichen Jahres wurde 400 m nordwestlich der B 191 mit dem Abteufen eines Rohrschachtes nach System Zansler Endteufe 42 9 m Enddurchmesser 1 000 mm begonnen und im Marz 1949 fertiggestellt Er diente spater als ausziehender Wetterschacht 1949 wurden weitere 78 Erkundungsbohrungen niedergebracht Da die Kosten einer Tonne Kohle im Malliss Schacht fast das Doppelte einer Tonne Kohle vom Conow V Stollen betrugen wurde der Malliss Schacht mit Genehmigung der Staatlichen Behorden im November 1954 stillgelegt Die anfanglichen Absatzschwierigkeiten Bearbeiten Erste Absatzschwierigkeiten traten bereits im Sommer 1949 auf Grund war dass viele Feuerungsanlagen der Industriebetriebe diese Art Rohbraunkohle nicht effizient verfeuern konnten Bei den bislang ublichen Steinkohlenfeuerungsanlagen fiel ein Grossteil der Mallisser Rohbraunkohle aufgrund des hohen bis zu 70 betragenden Gruskohle Anteils unverbrannt durch die Roste Die Bergwerksleitung bemuhte sich daher sehr intensiv dieses Problem in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern Heizungssachverstandigen und Behorden zu losen Um die Kohle effektiv zu nutzen eigneten sich Heizungsanlagen mit Braunkohlenvorfeuerungen wie Mulden oder Treppenrostfeuerungen Viele grossere Betriebe wie zum Beispiel die Papierfabrik Neu Kaliss stellten daraufhin ihre Kesselfeuerungen um Bedeutende Abnehmer waren spater unter anderem die Warnowwerft Warnemunde die Volkswerft Stralsund die Mathias Thesen Werft Wismar das Dieselmotorenwerk Rostock und die Ziegelwerke Malliss Ab 1957 kamen noch die Fliesenwerke Boizenburg mit einem Bedarf von immerhin 12 000 Tonnen pro Jahr hinzu Prinz schlug auch vor bei Malliss ein Elektrizitatswerk mit einer Leistung 10 000 kW zur Verstromung der Braunkohle zu errichten In einer Denkschrift der Werksleitung vom 6 Mai 1950 heisst es Durch die vermehrte Stromabnahme des Landes Mecklenburg die sich nach Fertigstellung der grossen Werften Hafenanlagen und sonstiger im Bau und Umbau begriffener Betriebe in diesem und in den nachsten Jahren noch bedeutend steigern wird ist damit zu rechnen dass der angelieferte Strom und Spannung nicht ausreichen um den Betriebs und Beleuchtungsstrom voll zu liefern Schon jetzt mussen bei starker Beanspruchung Abschaltungen und Sperrstunden vorgenommen werden die sich bei Anlaufen der Neuanlagen noch verstarken werden Malliss mit seinem Kohlevorkommen von ca sieben Mill Tonnen wurde in der Lage sein Jahrzehnte hindurch die notwendigen Kohlen zu liefern da bei einem 10 000 kW Werk jahrlich etwa 120 000 Tonnen Kohle notwendig sind Mit den erzeugten etwa 65 Millionen Kilowattstunden im Jahr konnte man den westlichen Kreis Mecklenburgs mit Strom beliefern und hatte den dann von Suden kommenden Strom fur Mittel und Ostmecklenburg zur Verfugung Eine direkte Umwandlung der Mallisser Braunkohle ware die ideale Losung und wurde auch den Weiterbestand des Bergwerkes fur Jahrzehnte sicherstellen und damit verbunden einer Belegschaft von 230 Mann dauernd Arbeit geben Die Grube Malliss ist nicht mehr eine Versuchsanlage sondern ein wirkliches Bergwerk mit den modernsten Anlagen 5 Und letztlich waren die Versuche zur Herstellung von Nasspresssteinen mit Zusatz von Paraffin Erzeugnissen negativ weil die Mallisser Kohle fur eine Brikettierung durch ihre Struktur und Inhaltsstoffe ungeeignet war Gegen Ende des Jahres 1950 hatten die potenziellen Abnehmer sich mit ihren Feuerungsanlagen auf die Besonderheiten der Mallisser Rohbraunkohle eingestellt sodass sowohl die Forderung voll abgesetzt als auch die Haldenbestande abgebaut werden konnten Die Hauptschachte Conow Stollen V und VI Bearbeiten Conow Stollen V Bearbeiten Die geologischen Untersuchungsarbeiten fur das Baufeld Conow Stollen V wurden in den Jahren 1955 56 von der Staatlichen Geologischen Kommission Geologischer Dienst Schwerin niedergebracht Die Bohrabstande betrugen ungefahr 150 m 200 m stellenweise sogar weniger Die Bohrungen wurden zumeist bis ins Liegende des Flozes gestossen Bis zu einem Deckgebirge von rund 70 m wurde eine Flozmachtigkeit von 2 0 m bis bemerkenswerten 3 6 m erbohrt Bei den grosseren Teufen wurde ein allgemeines Abschwachen des Flozes bis unter 2 m Machtigkeit festgestellt nbsp Ansicht des Conow Stollens VDer vorprojektierte neue seigere Schacht Conow V wurde nicht gebaut sondern im August 1952 mit dem Auffahren des Conow Stollens V begonnen Bereits nach vier Wochen vom Beginn dieser Arbeit an gerechnet wurde die erste Kohle gewonnen Dieser Stollen war bis zum Ende des Bergbaus im Jahre 1960 der Hauptschacht Hier wurde bereits die 1 Sohle schon als Doppelbahn aufgefahren Aus doppeltrumigen Bremsbergen heraus wurden die Abbaustrecken ausgelenkt Die Vorrichtungsarbeiten wurden mit den Teufflachen I und II sowie mit der einfallenden Hauptkettenbahn bis zur 7 Sohle betrieben Der Sohlenabstand betrug etwa 50 m Die streichende Vorrichtung wurde mit der 5 Sohle Nord bis zur Feldesgrenze mit der 6 Sohle Nord 380 m und mit der 6 Sohle Sud 600 m bis zu den Grubenbauen der stillgelegten Anlage Conow Stollen IV betrieben Zum Abbau kamen 1959 die Pfeiler der 4 Sohle Nord sowie der 5 Sohle Sud und Nord Als Abbauverfahren fand Pfeilerbruchbau Anwendung Die Grosse der Bruche richtete sich nach den ortlichen Druckverhaltnissen Sie betrug max 3 m 4 m die Bauhohe betrug allgemein 2 2 m Der Grubenausbau erfolgte in Holz unter Anwendung der Deutschen Turstockzimmerung Die Forderung nach Ubertage erfolgte mittels Kettenbahnen welche im Stollen Mitte 1953 auf der 1 Sohle Ende 1953 Anfang 1954 eingerichtet wurden Als Forderkette wurde eine unkalibrierte Gliederkette mit 18 mm Durchmesser verwendet Die Fahrgeschwindigkeit betrug 1 m pro Sekunde die Forderkapazitat circa 250 t pro Schicht Der Antrieb erfolgte mittels 15 kW Elektro Motoren Teufflachen und ansteigende Strecken wurden je nach Bedarf mit elektrisch betriebenen Forderhaspeln mit offenem Seil betrieben Die Abforderung der Braunkohle zu den streichenden Kettenbahnen erfolgte uber Bremsberge mit offenem Seil Die verwendeten Forderwagen hatten wie uberall eingesetzt einen Rauminhalt von 0 5 m Zur Fahrung dienten zwei Fahrschachte die gleichzeitig als Wetterschachte ausgerustet waren Parallel zu der Schiefen Ebene verliefen im Abstand von je rund 10 m bis 15 m Fahrstrecken Als dritter Fluchtweg diente die Schiefe Ebene Zur Befahrung der Hauptfordersohle und der Bremsberge wurden parallel dazu Fahrstrecken mitgefuhrt Die Wasserhaltung der etwa 3 5 m min betragenden Zuflusse erfolgte mittels Kreisel und Kolbenpumpen und verschiedenen Rohrleitungssystemen letztlich in einen Vorflutgraben der Rognitz welche der Elbe zufloss Die Gewinnung der Kohle erfolgte ausschliesslich mit der Keilhaue Sprengmittel wurden nicht eingesetzt Conow Stollen VI Bearbeiten Die geologischen Untersuchungsarbeiten fur das Baufeld Conow VI wurden in den Jahren 1954 55 und 1956 von der Staatlichen Geologischen Kommission Geologischer Dienst Schwerin niedergebracht Die nordliche Begrenzung des Baufeldes bildete eine pleistozane Storungszone die durch mehrere Bohrungen nachgewiesen wurde Die 1 Sohle erreichte diese Storung bereits nach etwa 200 m Die Vorrichtungsarbeiten wurden mit den Teufflachen I und II sowie mit der einfallenden Hauptkettenbahn bis zur 3 Sohle betrieben Der Sohlenabstand betrug hier circa 60 m Die streichende Vorrichtung wurde mit der 2 und 3 Sohle Nord bis zur Storungszone und nach Suden bis zu den alten Grubenbauen der Anlage Conow Stollen V betrieben nbsp Ansicht des Conow Stollens VIZum Abbau kamen 1959 die Restpfeiler der 1 Sohle Nord und Sud sowie die Pfeiler der 2 Sohle Sud und Nord ebenso im Pfeilerbruchbau bei gleicher Grosse und Turstockzimmerung wie im Feld Conow V Die Forderung in der Schiefen Ebene erfolgte mit einer Kettenbahn der gleichen Bauart wie im Conow Stollen V Die streichende Forderung auf der 1 Sohle wurde manuell betrieben da die geringen Entfernungen einen Einbau von Kettenbahnen nicht rechtfertigten Teufflachen und ansteigende Strecken wurden je nach Bedarf mit elektrisch betriebenen Forderhaspeln mit offenem Seil ausgerustet Die Abforderung der Braunkohle uber Bremsberge erfolgte durch Haspel Die Fahrung erfolgte analog wie auf Conow Stollen V Die Wasserzuflusse in diesem Feldesteil betrugen ungefahr 0 5 m min und wurden der zentralen Wasserhaltung s unter Conow Stollen V zugefuhrt Die Tagesanlagen der Conow Stollen V und VI besassen massive Kohlenbunker von rund 200 t und 150 t Inhalt Eine Aufbereitung der geforderten Braunkohle erfolgte nicht Beide Anlagen waren mit Siebanlagen einer Kapazitat von etwa 50 t Tag zur Erzeugung von Hausbrand Stuckkohle ausgestattet Die Verladung der Rohbraunkohle von den Kohlebunkern bis zum Reichsbahn Anschluss erfolgte mittels Dieselloks und 1 75 m Loren auf 600 mm Feldbahngleis Die Verladung in die Eisenbahnwaggons erfolgte mittels zwei 25 m Transportbandern Die Einstellung der bergbaulichen Arbeiten Bearbeiten Der Niedergang des Mallisser Braunkohlenbergbaus zeichnete sich bereits Ende 1956 an Geologische Untersuchungsbohrungen hatten weitere Verwerfungen und stellenweise das Ausstreichen des Braunkohlen Unterflozes festgestellt In einem Gutachten uber die Verhaltnisse der Tiefbauanlagen Conow V VI des VEB K Braunkohlenwerkes Malliss der Technischen Bezirks Bergbauinspektion Stassfurt vom 5 August 1958 ist zu lesen Am 22 Juli 1958 wurde seitens der Technischen Bezirks Bergbauinspektion in Stassfurt die Anlage V VI befahren Der Abbau Conow IV erfolgte bis zu einer Teufe der 17 Sohle Da sich fur einen weiteren Aufschluss grosse Schwierigkeiten durch die Wasserverhaltnisse im Liegenden und Hangenden sowie Schwankungen der Machtigkeit der Kohle ergaben wurde Conow IV stillgelegt Conow V liegt mit der 5 Sohle auf dem gleichen Niveau der 15 Sohle von Conow IV Somit kommt der Betrieb mit den Vorrichtungsarbeiten fur die 6 Sohle in den Bereich in dem die gleichen Schwierigkeiten zu erwarten sind wie sie in Conow IV aufgetreten sind Die gleichen Verhaltnisse werden in Conow VI bei den Vorrichtungsarbeiten der 2 bezw 3 Sohle auftreten Diese Schwierigkeiten liegen insbesondere in der mangelhaften Entwasserung bezw der geringen Flozmachtigkeit nbsp Tagesbruch von 1978 im Bereich der ehemaligen Panzerstrasse nbsp Tagesbruch GefahrdungsbereicheAlle diese Schwierigkeiten werden u E in der Zukunft eine Senkung der Produktion und damit eine Steigerung der Gestehungskosten bedingen die eine Uberprufung der nbsp Tagesbruch aus dem Jahre 2004 westlich vom Conow Stollen VIWirtschaftlichkeit des Betriebes erforderlich machen wird zumal eine Mechanisierung der Anlage schlecht durchfuhrbar sein wird 6 Und im Betriebsplan des Werkes fur das Jahr 1959 heisst es Einer Steigerung der Forderung ist eine naturliche Grenze gesetzt durch die erschwerten Vortriebsarbeiten die die erforderliche Vortriebsflache dafur nicht zu schaffen vermogen Die Erschwernisse sind in der Feinkornigkeit der zu entwassernden Sande insbesondere im Liegenden des Flozes begrundet Die Fliessgeschwindigkeit ist ausserst gering sodass fur die Entwasserung und Entspannung ein gewisser Zeitraum vorhanden sein muss Wird dieser Zeitraum nicht eingehalten und Vorrichtungsstrecken in ein unentspanntes Gebirge vorgetrieben dann treten erfahrungsgemass starke Liegend Sand Wasseraufbruche auf die trotz der Schaffung von Entlastungsorten in ihren Auswirkungen nicht zu beherrschen sind Die Anlage Conow Stollen V hat mit den Teufflachen I und II das Niveau der geplanten 6 Sohle erreicht Die vorliegenden geologischen Untersuchungsbohrungen lassen nach der Teufe eine Vorplanung bis zur 9 Sohle zu Daruber hinaus ist eine Verringerung der Flozmachtigkeit festzustellen die eine wirtschaftliche Ausbeutung der Lagerstatte kaum noch zulassen wird Daraus ergibt sich eine voraussichtliche Abbautatigkeit bis zum Jahre 1962 64 6 Die Bedeutung einer ausreichenden Vorrichtung der Lagerstatte zum Abbau der Kohle zeigen nachstehende Zahlen 1958 wurden im Conow Stollen V 2 810 m und im Conow Stollen VI 2 770 m Forder und Fahrstrecken sowie Bremsberge aufgefahren Diese waren die Voraussetzung fur die bis dahin hochste Jahresforderung von 105 791 t Und solche Vorrichtungsleistungen waren durch die jetzt anstehenden lagerstattenhydrogeologischen Gegebenheiten einfach nicht mehr zu erreichen Aus diesen Grunden wurde der Mallisser Bergbau unrentabel und letztlich am 31 Marz 1960 eingestellt Insgesamt betrug in dieser Gewinnungsperiode des Mallisser Braunkohlenbergbaus die Kohlenforderung aus dem Unterfloz rd 0 9 Mill t Letzter Werkleiter war Adolf Herrmann letzter Technischer Leiter Johannes Winkler Mit Datum vom 11 April 1961 wurden die bergbaulich genutzten Flachen wieder dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Perleberg Sitz Karstadt zur weiteren forstwirtschaftlichen Nutzung ubergeben Das gesamte ehemalige Mallisser Bergbau Areal hat eine Grosse von rund 120 Hektar Diese Bereiche zeigen Tagesbruche und Einsenkungen Eine besondere latente Tagesbruchgefahr besteht noch fur Jahrzehnte in den Bereichen der Conow sowie Malliss Felder Daher sollten durch Ausschilderungen abgesperrte Bereiche nicht betreten werden Die Qualitat der Rohbraunkohle Bearbeiten Die Mallisser Unterfloz Kohle ist der Genese nach eine Laubholzkohle in der vornehmlich Eichenholz enthalten ist Als Laubholzkohle besitzt sie nicht genugend Gehalt an Bitumen um sie leicht brikettieren zu konnen Die Mallisser Braunkohle hatte in etwa folgende Kornung 60 von 0 bis 10 mm 20 von 10 bis 20 mm 20 uber 20 mm dd dd dd Bei Gehalten von etwa 50 Wasser und 5 7 Asche betrugen der untere Heizwert etwa 10 500 kJ kg und der obere Heizwert etwa 12 100 kJ kg Die Siebkohle hatte bei 49 Wassergehalt einen unteren Heizwert von etwa 11 300 kJ kg und einen oberen Heizwert bis 13 200 kJ kg Statistik Bearbeiten Rohbraunkohle Gesamtforderung Feld Zeitraum TonnenMalliss Feld 1947 bis 1954 ca 147 000Conow Stollen IV 1948 bis 1957 ca 240 000Conow Stollen V 1952 bis 1960 ca 452 000Conow Stollen VI 1957 bis 1960 ca 75 500Gesamt ca 914 500Ubersicht Braunkohlenforderung in Malliss in Tonnen Jahr 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960Forderung t 3 087 12 300 34 640 43 042 64 099 71 472 81 760 92 340 102 376 103 827 103 067 105 791 80 703 16 048Belegschaftsstarke 92 136 196 218 195 216 242 247 254 254 256 256 261 215 170Literatur Quellen BearbeitenMecklenburg Schwerinsches Bergamt Bestandssignatur 5 12 3 18 Nr 60 Landeshauptarchiv Schwerin Ministerium fur Wirtschaft Bestandssignatur 6 11 14 Nr 3596 Landeshauptarchiv Schwerin Betriebsplan 1959 fur den VEB K Braunkohlenbergwerk Malliss Mecklenburg Bestandssignatur 3598 Kreisarchiv Ludwigslust Benno Stannek Befahrungsbericht Nr 11 58 und 12 58 Objekt Schacht Conow V und VI des VEB K Braunkohlenwerkes Malliss Kreis Ludwigslust Zentraler Geologischer Dienst Geologischer Dienst Schwerin 1959 Archiv des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie LUNG des Landes Mecklenburg Vorpommern o V Technik im Wandel der Zeit Firmengeschichte des Schachtbau Nordhausen Band 2 Teil 1 Nordhausen 2006 Gunter Pinzke Detlef Ehle Ingenieurgeologisches Gutachten zum Objekt Panzerstrasse Malliss Rat des Bezirkes Schwerin Abteilung Geologie 1978 Bestandssignatur IG 2733 10 0019 Archiv des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie LUNG des Landes Mecklenburg Vorpommern Gunter Pinzke Die Braunkohlenlagerstatte Malliss in Sudwest Mecklenburg Geologie Erkundung und Gewinnung ein montanhistorischer Abriss In Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e V Hrsg DER ANSCHNITT 65 Jahrgang Nr 4 S 145 161 2013 Gunter Pinzke Der Mallisser Braunkohlenbergbau Verlag BoD Books on Demand Norderstedt 2015 108 Abbildungen ISBN 978 3 7347 6915 3 Hans Joachim Botefur Ich fahr in tiefe Schachte ein Geschichten aus dem Wanzeberg Braunkohlenbergbau in Malliss 1945 1960 Hrsg Gemeinde Malliss Malliss 1996 J Gliese Die hydrogeologischen Verhaltnisse im Bereich des Braunkohlenbergbaus von Malliss Bestandssignatur GC2 1 1 001597 1 2 Archiv des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie LUNG des Landes Mecklenburg Vorpommern H Birndt T Triller Ergebnisse der Gefahrdungsanalyse und der Verwahrungsarbeiten ehem Braunkohlentiefbau in Malliss Conow Vortrag zum 5 Altbergbau Kolloquium 2005 Bergamt Stralsund und DMT Leipzig H Rossler Bergschadenkundliche Analyse des Braunkohlenbergbaues Malliss Unveroffentlicht Rat des Bezirkes Schwerin Abt Geologie 1985 Bestandssignatur BR 0025 Archiv des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie LUNG des Landes Mecklenburg Vorpommern Einzelnachweise Bearbeiten a b Ministerprasident Dolmetscherburo Befehle der SMA Mecklenburg Schwerin 1946 Bestandssignatur 6 11 2 Nr 1463a Landeshauptarchiv Schwerin Monatsberichte uber Produktion Belegschaft Technik Erfinderwesen Bestandssignatur 3394 Kreisarchiv Ludwigslust a b Deutsche Schacht und Tiefbohrgesellschaft Gebhardt amp Koenig Bestandssignatur 3375 Kreisarchiv Ludwigslust C Richter Geologischer Pass der Braunkohlenlagerstatte Malliss unveroffentlicht Geologische Landesanstalt Zweigstelle Mecklenburg Schwerin 1949 Jahresberichte Bilanz 1950 Bestandssignatur 5173 Kreisarchiv Ludwigslust a b Ministerium fur Wirtschaft Bestandssignatur 6 11 14 Nr 3595 Landeshauptarchiv SchwerinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fotos aus dem Braunkohlengebiet Malliss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Marien Stollen in der Landesbibliographie MV Bergamt Stralsund service mvnet de Gunter Pinzke Die Geschichte des Berg und Salinenwesens in Mecklenburg Gunter Pinzke Altbergbau in Mecklenburg Vorpommern Abgerufen am 10 Mai 2016 Dokumentation Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunkohlenbergwerk Malliss Unterfloz amp oldid 235061779